Die 8. Etappe der Tour de France 2019 fand am 13. Juli 2019 statt. Die 200 Kilometer lange hügelige Etappe führte von Mâcon nach Saint-Étienne. Der US-Amerikaner Tejay van Garderen (EF Education First) trat aufgrund eines Bruchs des linken Handgelenks, den er sich bei einem Sturz in der vorherigen Etappe zugezogen hatte, nicht mehr an. Der Etappenstart war um 12:10 Uhr am Place Lamartine am Ufer der Saône, der scharfe Start erfolgte um 12:24 Uhr beim Château de Saint-Léger.
Gleich nach dem Start begannen Thomas De Gendt, Ben King und Niki Terpstra einen Fluchtversuch. Etwa 25 Kilometer später stieß noch Alessandro De Marchi dazu, sodass vier Fahrer ausgerissen waren. Der Vorsprung auf das Feld pendelte sich zwischen vier und fünf Minuten ein. Den Zwischensprint entschied Terpstra für sich, im Hauptfeld war Elia Viviani der Erste.
Auf dem Weg zum Côte de la Croix de Part attackierten De Gendt und De Marchi aus der Spitzengruppe. King und Terpstra hatten große Schwierigkeiten das Tempo mitzuhalten und fielen zurück. Am Gipfel des Côte de la Croix de Part hatte das Spitzenduo einen Vorsprung von etwa 3:50 Minuten zum Peloton. Bei der vorletzten Bergwertung schmolz der Vorsprung auf nur noch 2:40 Minuten. Im Hauptfeld hatten die Sprinter sowie Dylan Teuns und Tony Gallopin wiederholt Probleme und wurden abgehängt, einige Fahrer konnten sich aber bei den Abfahrten immer wieder herankämpfen. Das Team Astana sowie EF Education First verschärften noch mal das Tempo, sodass 25 Kilometer vor dem Ziel der Vorsprung des Spitzenduos nur noch bei 1:40 Minuten lag.
Kurz vor dem Anstieg zur letzten Bergwertung – 15 Kilometer vor dem Ziel – stürzte der Vorjahressieger Geraint Thomas, der von Michael Woods zu Fall gebracht wurde. Durch die Zuarbeit seiner Teamkollegen konnte er sich jedoch wieder an die Spitze des Hauptfeldes herankämpfen. Währenddessen setzte sich De Gendt von De Marchi ab und versuchte nun als Solist den Etappensieg. Wenige Kilometer vor dem Gipfel setzte im Peloton Julian Alaphilippe zur Attacke an, ihn begleitete Thibaut Pinot. Alaphilippe erreichte als Zweiter den Gipfel, wodurch er 5 Sekunden zum Gelben Trikot gutmachen konnte. In diesem Moment lag Alaphilippe in der Gesamtwertung nur noch 1 Sekunde hinter Giulio Ciccone zurück.
Die Verfolger Alaphilippe und Pinot erarbeiteten sich einen Vorsprung von 15 Sekunden zum Hauptfeld. De Gendt hatte ebenso 15 Sekunden Vorsprung zum Verfolgerduo. 5 Kilometer vor dem Ziel vergrößerte sich der Abstand leicht. Das Verfolgerduo konnte De Gendt nicht einholen. De Gendt erreichte mit 6 Sekunden Vorsprung das Ziel. De Gendt fuhr die gesamte Strecke an der Spitze und konnte alle sieben Bergwertungen für sich entscheiden, wodurch er von der Jury zum kämpferischsten Fahrer ernannt wurde. Pinot wurde Zweiter der Etappe, Alaphilippe Dritter – er übernahm wieder das Gelbe Trikot. Ciccone überquerte als 24. die Ziellinie. Die anderen Träger verteidigten ihre Trikots. Während der Etappenfahrt musste der Franzose Christophe Laporte die Tour wegen Krankheit aufgeben. Zum Zeitpunkt seines Ausstiegs lag er bereits über 20 Minuten hinter dem Peloton.[1]