Walter Richter

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Walter Richter im Stück „Der Gerichtstag“ von Julius Hay am Deutschen Theater Berlin,
Foto: Abraham Pisarek (1945)

Walter Sigismund Richter[1] (* 13. Mai 1905 in Berlin; † 26. Juli 1985 in Wien) war ein deutscher Schauspieler und Hörspielsprecher. In der Rolle des mürrischen Tatort-Kommissars Paul Trimmel erlangte Richter in den 1970er Jahren große Bekanntheit.

Richter, Sohn eines Kaufmanns, erhielt nach einem journalistischen Volontariat bei der Deutschen Allgemeinen Zeitung Schauspielunterricht unter anderem bei Ferdinand Gregori. Von 1931 an trat er an Bühnen in Bremerhaven, Gera, Breslau, Köln und Stuttgart auf. Von 1939 bis 1941 spielte er an den Städtischen Bühnen Frankfurt, von 1941 bis 1950 am Deutschen Theater Berlin, und von 1942 bis 1945 zudem am Theater in der Josefstadt in Wien. Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete Richter am Schauspielhaus Zürich und ab 1953 in München. Hier wurde zum Staatsschauspieler und Kammerschauspieler ernannt. Aus Anlass des 50. Geburtstages von Adolf Hitler hatte er bereits vor dem Zweiten Weltkrieg in seiner Zeit in Stuttgart am 20. April 1939 der Titel „Staatsschauspieler“ verliehen bekommen.[2] Seine Paraderollen waren vor allem der Wurm in Kabale und Liebe von Friedrich Schiller und die Titelfigur in Gerhart Hauptmanns Fuhrmann Henschel, die er auch im gleichnamigen Film spielte.

Walter Richter als Iwán Petrówitsch Wojnízkij in Onkel Wanja am DT in Berlin,
Foto: Ders. (1945)

Der viel beschäftigte Theaterschauspieler Richter wurde einem breiten Publikum in der Rolle eines Postmeisters im Kinofilm Dunja (1955) und vor allem als mürrischer Hauptkommissar Paul Trimmel in der ARD-Fernsehreihe Tatort bekannt. Trimmel verkörperte er von 1970 und 1982 und spielte damit im ersten Tatort-Krimi überhaupt, Taxi nach Leipzig von Friedhelm Werremeier. Außerdem trat er in Morituri, Wenn die Heide blüht und als Scherenschleifer im Fernseh-Dreiteiler Babeck (1968) in Erscheinung. Im deutsch-schwedischen Kinderfilm Pippi außer Rand und Band übernahm er 1970 die Rolle eines mürrischen, aber kinderlieben Bauern.

Gelegentlich war Richter als Synchronsprecher tätig. So lieh er seine Stimme Jean Marais in Es war einmal, Spencer Tracy in Die Frau, von der man spricht und Ernest Borgnine in Marty. Darüber hinaus war Richter ein vielbeschäftigter Hörspielsprecher in unterschiedlichen Genres, so in Klassikern wie Der Bär von Anton Pawlowitsch Tschechow, Unterm Birnbaum von Theodor Fontane oder So weit die Füße tragen von Josef Martin Bauer, aber auch in Kriminalhörspielen wie Die Orchideenparty von Rex Stout als Privatdetektiv Nero Wolfe.

Richter lieferte auch Texte zu Liedern, die teilweise zu berühmten Schlagern wurden, wie etwa Eine Rose aus Santa Monica, gesungen von Carmela Corren.

Grab von Walter Richter auf dem Friedhof Heerstraße in Berlin-Westend

Von 1930 bis 1936 war Richter mit der Schauspielerin Alice Treff verheiratet.[3] Er starb im Juli 1985 im Alter von 80 Jahren in Wien.[4] Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof Heerstraße in Berlin-Westend (Grablage: II-Wald-11).[5] Er ruht dort neben seiner zweiten Frau, Hidde Richter geb. Ebert (1913–1946).[4]

Rollen am Schauspielhaus Zürich (Auswahl)

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Hörspiele (Auswahl)

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Commons: Walter Richter – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Geburtsregister StA Berlin X b Nr. 946/1905.
  2. Deutscher Reichsanzeiger und Preußischer Staatsanzeiger vom 21. April 1939, S. 1.
  3. Heiratsregister StA Schöneberg I Nr. 370/1930.
  4. a b Tanja Stenzl: Walter Richter. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 4. Januar 2012, abgerufen am 15. November 2019.
  5. Hans-Jürgen Mende: Lexikon Berliner Begräbnisstätten. Pharus-Plan, Berlin 2018, ISBN 978-3-86514-206-1. S. 493.
  6. CD: Der Audio Verlag 2007