Werben (Spreewald)
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 49′ N, 14° 11′ O | |
Bundesland: | Brandenburg | |
Landkreis: | Spree-Neiße | |
Amt: | Burg (Spreewald) | |
Höhe: | 58 m ü. NHN | |
Fläche: | 25,01 km2 | |
Einwohner: | 1730 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 69 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 03096 | |
Vorwahl: | 035603 | |
Kfz-Kennzeichen: | SPN, FOR, GUB, SPB | |
Gemeindeschlüssel: | 12 0 71 412 | |
Gemeindegliederung: | 2 Ortsteile | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Hauptstraße 46 03096 Burg (Spreewald) | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Joachim Dieke (CDU) | |
Lage der Gemeinde Werben im Landkreis Spree-Neiße | ||
Werben, niedersorbisch Wjerbno, ist eine Gemeinde im Landkreis Spree-Neiße im südöstlichen Teil von Brandenburg. Sie wird vom Amt Burg (Spreewald) verwaltet.
Geografie
Die Gemeinde liegt im Süden Brandenburgs zwischen Burg (Spreewald) und Cottbus im angestammten Siedlungsgebiet der Sorben/Wenden. Öffentliche Gebäude und Einrichtungen, Straßen, Wege, Plätze und Brücken sind zweisprachig beschriftet.
Gemeindegliederung
Werben gliedert sich in den Kernort und die bewohnten Gemeindeteile Brahmow (sorb. Brama) und Ruben (sorb. Rubyn).[2]
Geschichte
Bis zum 18. Jahrhundert
Das Dorf wurde erstmals 1346 in einer Matrikel des Bistums Meißen erwähnt, existiert aber wahrscheinlich seit ca. 1000 und zählt somit zu den ältesten Dörfern des Spreewalds. Der Name geht auf das sorbische wjerba (deutsch: Weide) zurück. Die für die örtlichen Verhältnisse mächtige Kirche zeugt davon, dass das ehemalige Angerdorf einst ein wichtiges Kirchdorf der Region war und wichtigen Adelsfamilien als Sitz diente. Von 1464 bis 1945 war die Familie von Schönfeldt auf dem Rittergut ansässig.
Juliane von Schönfeldt aus dem Hause Werben war mit Otto Heinrich von Pannwitz verheiratet; ihre Tochter Juliane Ulrike von Pannwitz (* 1746) heiratete 1775 Joachim Friedrich von Kleist (Gutsbesitzer auf dem Werben benachbarten Rittergut Guhrow), deren Sohn war der berühmte Dichter Heinrich von Kleist.
19. und 20. Jahrhundert
Im Jahr 1826 wurde ein erstes Schulhaus gebaut, welches bis dahin übliche private Provisorien ablöste. In den 1920er Jahren entstand eine neue Schule, die heute als Kulturzentrum dient. Zum Ende des Zweiten Weltkriegs wurde im April 1945 bei den Kämpfen um Werben die Kirche schwer beschädigt. Das Gutshaus verfiel nach 1990 und wurde in der Folge abgerissen. Der Gutspark ist verwildert. Die Grablege der Familie von Schönfeldt wurde saniert.
Bis ins 20. Jahrhundert sprach ein Großteil der Bevölkerung Sorbisch. Arnošt Muka ermittelte für seine Statistik der Lausitzer Sorben 1884/85 eine Gesamteinwohnerzahl von 1703, davon 1687 Sorben (99 %) und 16 Deutsche.[3]
Eingemeindungen
Am 1. Juli 1950 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Brahmow eingegliedert.
Bevölkerungsentwicklung
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Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl[4][5][6]: Stand 31. Dezember (ab 1991), ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Politik
Gemeindevertretung
Die Gemeindevertretung von Werben besteht aus 12 Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 25. Mai 2014 ergab folgende Sitzverteilung:[7]
- Wählergruppe Alternative für Werben: 4 Sitze
- CDU: 4 Sitze
- Wählergruppe Bürgerbewegung Ruben: 2 Sitze
- SPD: 1 Sitz
- Wählergruppe Landwirtschaft und Umwelt: 1 Sitz
Bürgermeister
Dieke wurde in der Bürgermeisterwahl am 25. Mai 2014 mit 54,2 % der gültigen Stimmen für eine weitere Amtszeit von fünf Jahren[10] gewählt.[11]
Sehenswürdigkeiten
Sehenswert ist die in wendischer Backsteingotik ausgeführte Dorfkirche Werben, welche das Wahrzeichen des Ortes ist und Deckenmalereien von Feldfrüchten aufweist. Deshalb wird sie auch die „Gemüsekirche“ genannt. Der Turm hat eine Höhe bis zur Spitze von 39 Metern. Auf der Denkmalliste steht auch der an der Hauptstraße befindliche, im Jahre 2003 erneuerte Gedenkstein zu Ehren des sorbisch/wendischen Dichters Mato Kosyk.
Die nur zwei Kilometer entfernte Zosna (kleines Waldstück mit Lichtung) bietet für Wanderfreudige Möglichkeiten zur aktiven Erholung: einen Laubwald mit uralten Eichen, Hainbuchen und eine bemerkenswerte Bodenflora.
Die Bodendenkmale sind in der Liste der Bodendenkmale in Werben (Spreewald) aufgeführt.
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Evangelische Kirche
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Werben liegt an der Landesstraße L 51 zwischen Burg (Spreewald) und Cottbus. Der Bahnhof Werben (Spreewald) lag an der 1970 stillgelegten Spreewaldbahn Lübben–Cottbus.
Bildung
Werben ist Standort einer Kindertagesstätte, darüber hinaus gibt es die Spreewald-Grundschule Burg/Werben.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Gottlob Ernst von Pannewitz (1697–1765), preußischer Generalmajor
- Friedrich Schindler (Jan Zygmunt Bjedrich Šyndlar) (1758–1841), niedersorbischer Pfarrer und Autor
- Ernst von Schönfeldt (1805–1858), preußischer Verwaltungsbeamter, Landrat und Parlamentarier
- Mato Kosyk (1853–1940), niedersorbischer Dichter
- Ulrich Kluge (* 1935), Wirtschafts- und Sozialhistoriker
Weitere Persönlichkeiten
- August Lentze (1860–1945), Oberbürgermeister Magdeburgs und preußischer Finanzminister, in Werben gestorben
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg Dezember 2022 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
- ↑ Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg: Gemeinde Werben
- ↑ Ernst Tschernik: Die Entwicklung der sorbischen Bevölkerung. Akademie-Verlag, Berlin 1954, S. 75.
- ↑ Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Spree-Neiße. S. 30–33
- ↑ Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2017 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
- ↑ Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
- ↑ Ergebnis der Kommunalwahl am 25. Mai 2014
- ↑ Ergebnisse der Kommunalwahlen 1998 (Bürgermeisterwahlen) für den Landkreis Spree-Neiße
- ↑ Kommunalwahlen 26.10.2003. Bürgermeisterwahlen, S. 36
- ↑ Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 73 (1)
- ↑ Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 25. Mai 2014