Woiwodschaft Wolhynien (1921–1939)

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Województwo wołyńskie
Woiwodschaft Wolhynien

Woiwodschaftsgrenzen von 1931
Symbole
Wappen
Wappen
Basisdaten
Staat Polen
Hauptstadt Łuck
Fläche 1931: 35.754 km²
Einwohner 1.437.907 (1921)[1]
2.085.574 (1931)
Powiats im Jahr 1931
Powiats im Jahr 1931

Die Woiwodschaft Wolhynien (polnisch Województwo wołyńskie) war in den Jahren 1921–1939 eine Verwaltungseinheit der Zweiten Polnischen Republik. Die Hauptstadt der Woiwodschaft war Łuck.

Lage und Größe

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Die Woiwodschaft mit den Städten Łuck, Równe, Kowel, Krzemieniec, Ostróg, Włodzimierz und Dubno erstreckte sich über den mittleren Teil von Ostpolen.

Sie grenzte im Norden an die Woiwodschaft Polesien, im Osten an die Sowjetunion, im Süden an die Woiwodschaft Tarnopol, im Südwesten auf einem kurzen Stück an die Woiwodschaft Lwów und im Westen an die Woiwodschaft Lublin.

Die Landschaft war flach und hügelig, im Norden bestimmt durch das Sumpfgebiet von Polesien (Prypjatsümpfe). Nach den statistischen Angaben vom 1. Januar 1937 waren 23,7 % der Landfläche von Wald bewachsen, etwas mehr als die 22,2 % im staatlichen Durchschnitt.

1921 umfasste die Woiwodschaft eine Fläche von 30.276 km². Die 19 Städte und 95 Landgemeinden waren in 10 Powiats gegliedert.[2] Nach der Eingliederung des Powiats Sarny aus der Woiwodschaft Polesien 1930 betrug die Fläche im Jahr 1939 35.754 km².

Größere Orte waren (mit Einwohnerzahl 1921):[1]

Nach dem Ersten Weltkrieg

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Mit dem Zerfall Zarenrusslands kamen dort die Bolschewiki an die Macht, die ihr Arbeiter- und Soldatenräte-System nach Mittel- und Westeuropa ausbreiten wollten. Gleichzeitig strebte Polen die vollständige Restauration ihres Staatsgebietes aus der Zeit vor 1772 an. Diese widerstrebenden Ziele führten zum Ausbruch des Polnisch-Sowjetischen Krieges, der mit dem Frieden von Riga endete. Dieser legte die polnisch-sowjetische Grenze fest und sprach die Westhälfte des Gouvernements Wolhynien Polen zu. Am 4. Februar 1921 wurde die Woiwodschaft Wolhynien gegründet.

Der Powiat Ostrog bestand bis zum Jahresende 1924 und wurde in anderen Dimensionen als Powiat Zdołbunów weitergeführt, am 1. Januar 1925 wurde auch der Powiat Kostopol durch Ausgliederung von Teilen des Powiats Równo geschaffen.

Am 16. Dezember 1930 wurde der Powiat Sarny, bisher ein Teil der Woiwodschaft Polesien, ein Teil der Woiwodschaft.

Zweiter Weltkrieg

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Wie im deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt vereinbart, griffen die Sowjets Polen von Osten an. Im September 1939 kam die Region zunächst an die Sowjetunion und mit dem Beginn des deutschen Feldzugs gegen die Sowjets 1941 für ca. drei Jahre unter deutsche Besatzung. In der Zeit von 1939 bis 1944 waren alle Volksgruppen Repressalien, Deportationen, Morden und Massakern ausgesetzt.

Nach 1945 wurden die Gebiete als Teil der Ukrainischen SSR von den Sowjets annektiert und die polnische Bevölkerung nach Polen, vor allem in die ehemaligen Ostgebiete des Deutschen Reiches, umgesiedelt.

Seit 1991 ist die Region Teil der unabhängigen Ukraine.

Volkszählung 1921

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Die Volkszählung vom 30. September 1921 ermittelte folgende „Nationalitäten“ (Volkszugehörigkeiten):[1]

Nationalitäten nach dem Zensus 1921

  • Ruthenen (68,40 %)
  • Polen (16,76 %)
  • Juden (10,55 %)
  • Deutsche (1,74 %)
  • Andere (2,55 %)
  • Nationalität Zahl Prozent
    Ruthenen[A 1] 983.596 68,40 %
    Polen 240.922 16,76 %
    Juden 151.744 10,55 %
    Tschechen 25.405 1,77 %
    Deutsche 24.960 1,74 %
    Russen 9.450 0,66 %
    Belarussen 1.118 0,08 %
    Übrige 712 0,05 %
    Gesamt 1.437.907 100,00 %
    1. Die Kategorie „Ukrainer“ gab bei der Volkszählung 1921 nicht.

    Die Juden waren in den städtischen Siedlungen überproportional stark vertreten. Der jüdische Bevölkerungsanteil betrug 1921 in Kowel 60,1 %, in Krzemieniec 39,8 %, in Łuck 66,2 %, in Ostróg 58,9 %, in Równe 69,7 % und in Włodzimierz Wołyński 48,2 %.[1]

    Volkszählung 1931

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    1931 wurde eine Bevölkerung von 2.085.600 ermittelt, was eine Bevölkerungsdichte von 58 Personen/km² ergab. Die Mehrheit der Einwohner stellten mit 1.426.900 (68,0 %) die Ukrainer, wobei 1.377.700 von ihnen auf dem Lande lebte. Die zweitstärkste Bevölkerungsgruppe bildeten mit 346.600 (16,6 %) Polen, die drittstärkste mit 9,9 % Juden.

    Einwohner der Woiwodschaft Wolhynien nach Konfession und Muttersprache 1931 (in tausend, aufgerundet)[3]
    Konfession gesamt Muttersprache
    Polnisch Ukrainisch Weißrussisch Russisch Tschechisch Deutsch Hebräisch oder Jiddisch andere oder k. A.
    gesamt 2085,6 346,6 1426,9 2,4 23,4 31,0 46,9 205,5 2,9
    röm.-kath.[4] 327,9 317,7 2,0 0,1 0,2 7,3 0,2 - 0,4
    gr.-kath.[5] 1455,9 20,2 1388,0 2,2 22,8 21,6 - - 1,1
    orthodox 11,1 1,2 9,7 0,2 0,1 - - - 0,1
    evangelisch 53,4 4,6 5,3 - 0,1 1,3 42,2 - 0,1
    mosaisch 207,8 2,0 0,1 - - - - 205,5 0,1
    andere oder k. A. 29,5 1,1 21,7 - 0,2 0,8 4,5 - 1,1

    Administrative Unterteilung (1934)

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    Administrative Gliederung der Woiwodschaft 1939

    Powiat Dubno bestehend aus den Städten Dubno und Radziwiłłów sowie den Gminas:

    Powiat Horochów bestehend aus den Städten Beresteczko und Horochów sowie den Gminas:

    Powiat Kostopol bestehend aus den Städten Bereźne und Kostopol sowie den Gminas:

    Powiat Kowel bestehend aus den Städten Kowel und Ratno sowie den Gminas:

    Powiat Krzemieniec bestehend aus der Stadt Krzemieniec sowie den Gminas:

    Powiat Luboml bestehend aus der Stadt Luboml sowie den Gminas:

    Powiat Łuck bestehend aus den Städten Łuck, Ołyka und Rożyszcze sowie den Gminas:

    Powiat Równe bestehend aus den Städten Korzec, Równe und Zdołbunów sowie den Gminas:

    Powiat Sarny bestehend aus den Städten Dąbrowica, Rokitno, Sarny und Włodzimierzec sowie den Gminas:

    Powiat Włodzimierz bestehend aus den Städten Uściług und Włodzimierz sowie den Gminas:

    Powiat Zdołbunów bestehend aus den Städten Ostróg und Zdołbunów sowie den Gminas:

    Woiwoden der Woiwodschaft Wolhynien

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    1921–9999: Stanisław Jan Krzakowski
    1921–9999: Tadeusz Łada
    1921–9999: Stanisław Downarowicz
    1921–1922: Tadeusz Dworakowski
    1922–1923: Mieczysław Mickiewicz
    1923–1924: Stanisław Srokowski
    1924–1925: Bolesław Olszewski
    1925–1926: Aleksander Dębski
    1926–1928: Władysław Mech
    1928–1929: Henryk Józewski
    1930–9999: Józef Śleszyński
    1930–1938: Henryk Józewski
    1938–1939: Aleksander Hauke-Nowak
    1. a b c d Główny Urząd Statystyczny Rzeczypospolitej Polskiej (Hrsg.): Skorowidz miejscowości Rzeczypospolitej Polskiej: opracowany na podstawie wyników pierwszego powszechnego spisu ludności z dn. 30 września 1921 R. I innych źródeł urzędowych. IX. Województwo Wołyńskie. Warschau 1923 (polnisch, online – Statistisches Zentralamt der Republik Polen: Ortsverzeichnis der Republik Polen: erstellt auf der Grundlage der Ergebnisse der ersten allgemeinen Volkszählung von 30. September 1921 und anderer offizieller Quellen).
    2. web.archive.org
    3. Drugi powszechny spis ludności z dnia 7 grudnia 1931 r. Mieszkania i gospodarstwa domowe. Ludność. Stosunki zawodowe. Województwo wołyńskie. Band 70, Warschau 1938, S. 22. Zit. nach: Cornelia Schenke: Nationalstaat und nationale Frage. Polen und die Ukrainer 1921–1939. Hamburg/ München 2004, S. 29.
    4. außerdem Gläubige im armenisch-katholischen Ritus.
    5. außerdem Gläubige im östlich-katholischen Ritus (Neounion)