Biglen
Biglen | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Bern (BE) |
Verwaltungskreis: | Bern-Mittelland |
BFS-Nr.: | 0603 |
Postleitzahl: | 3507 |
Koordinaten: | 613562 / 196189 |
Höhe: | 739 m ü. M. |
Fläche: | 3,61 km² |
Einwohner: | 1852 (31. Dezember 2022)[1] |
Einwohnerdichte: | 483 Einw. pro km² |
Website: | www.biglen.ch |
Karte | |
Biglen ist eine politische Gemeinde im Verwaltungskreis Bern-Mittelland des Kantons Bern in der Schweiz.
Geographie
Biglen liegt im oberen Teils des Bigentals, welches zur geografischen Region Emmental gehört. Nebst dem Dorf, das vom Biglenbach durchflossen wird, gehören der Weiler Änetbach nördlich des Dorfs sowie zahlreiche Häusergruppen und Einzelgehöfte zur Gemeinde. Mit Ausnahme kleiner Waldstücke am Enggist, am Adlisberg (höchster Punkt der Gemeinde mit 905 m.ü.M.) und am Biglenbach gibt es keine Waldflächen. Vom Gemeindeareal von 361 ha sind 278 ha (75,7%) landwirtschaftliche Nutzfläche, 63 ha (19,0%) Siedlungsfläche, nur 18 ha (5,0%) Wald und Gehölz und 2 ha (0,3%) unproduktive Fläche.
Nachbargemeinden
Die Gemeinden Arni, Grosshöchstetten, Schlosswil, Walkringen und Worb sind Nachbargemeinden von Biglen.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung
Bevölkerungsentwicklung | |
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Jahr | Einwohner |
1764 | 495 |
1850 | 930 |
1910 | 960 |
1941 | 1'251 |
1950 | 1'299 |
1970 | 1'542 |
1980 | 1'437 |
1990 | 1'638 |
2000 | 1'790 |
2005 | 1'780 |
Zwischen 1764 und 1850 verdoppelte sich die Einwohnerzahl nahezu (+ 87,9 %). Danach stagnierte sie bis 1910, um anschliessend bis 1941 stark anzusteigen (1910-1941: +30,3 %). Einen weiteren Wachstumsschub gab es zwischen 1950 und 1970 (+ 18,7 %). Nach einem Bevölkerungsrückgang in den 1970er-Jahren wuchs die Bevölkerung von 1980 bis 2000 (+ 24,6 %) auf einen Bevölkerungshöchststand an. Seither stagniert die Zahl der Bewohner.
Sprachen
Die Bevölkerung spricht im Alltag eine hochalemannische Mundart. Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2000 gaben 94,86% Deutsch, 1,45% Italienisch und 1,28% Albanisch als Hauptsprache an.
Religionen – Konfessionen
In früheren Zeiten gehörten alle Bewohner der evangelisch-reformierten Landeskirche an. Durch Zuwanderung aus anderen Regionen der Schweiz und dem Ausland hat sich dies geändert. Heute (Stand 2000) sind 81,90% evangelisch-reformierte, 8,88% römisch-katholische und 0,45% andere Christen. Ausserdem findet man 2,68% Konfessionslose, 2,12% Muslime und 0,61% Hindus. 3,35% der Bevölkerung verweigerten die Angabe der Religionszugehörigkeit. Die Muslime sind meist türkischer, albanischer und kurdischer Herkunft. Bei den Hindus handelt es sich um Personen tamilischer Herkunft.
Herkunft – Nationalität
Am 31. Oktober waren von den 1780 Einwohnern 1'658 Schweizer Staatsangehörige und 122 Zugewanderte aus dem Ausland (6,85%). Bei der letzten Volkszählung waren 1'656 Schweizer Staatsangehörige (=92,51%), davon 33 Doppelbürger. Die grössten Einwanderergruppen kommen aus Serbien-Montenegro (meist Albaner), Italien, Deutschland, Sri Lanka und der Türkei.
Politik
Gemeinderat
Bei den Wahlen vom 25. November 2007 wurde bei einer Stimmbeteiligung von 33.90% nur die Mitglieder des Gemeinderates an der Urne gewählt. Jean-Paul Mange als Gemeinde- und Gemeinderatspräsident, sowie alle Kommissionen wurden in stiller Wahl bestätigt. Die sieben gewählten Mitglieder des Gemeinderats sind:
- Jean-Paul Mange (FDP bisher) Gemeindepräsident
- Peter Habegger (FDP bisher)
- Anna Elisabeth Aeschlimann (BDP)
- Ulrich Moser (BDP)
- Beatrice Eichenberger (SVP neu)
- Jürg Schläfli (SP neu)
- Anne Käthe Röthlisberger (Freie Wähler Biglen, FWB bisher)
Wirtschaft
Bis ins 18. Jahrhundert dominierte der Getreideanbau. Seit dem 19. Jahrhundert leben die Landwirte vorwiegend von der Viehhaltung. Deshalb entstand 1828 eine erste Talkäserei in Änetbach. Derzeit gibt es noch 21 Landwirtschaftsbetriebe (im Jahr 2000 noch 27). 2001 gab es 24 Industrie- und Gewerbebetriebe und 53 Dienstleistungsbetriebe. Grösster Arbeitgeber ist die Bigla AG. Von den (Stand 2000) 690 Erwerbstätigen in Biglen sind 296 Einheimische und 394 Zupendler. Gleichzeitig gab es unter den 973 Einheimischen 677 Wegpendler (69,6%).
Verkehr
Biglen liegt an der Bahnlinie Thun–Burgdorf–Solothurn der BLS und hat einen eigenen Bahnhof. Die Gemeinde ist ausserdem durch verschiedene Buslinien mit der Umgebung verbunden. Der Ort ist dank der Strasse Konolfingen–Hasle-Rüegsau erreichbar. Die nächst gelegenen Autobahnanschlüsse sind Rubigen und Muri an der A6.
Geschichte
Im Dorf wurden Funde aus der Römerzeit ausgegraben. In historischer Zeit erste Erwähnung in einer Urkunde vom 18. Juli 1236 unter dem Namen Biglun. Bereits früh geriet die Gemeinde unter die Herrschaft der Stadt Bern. Seit 1529 gehörte der Ort zur Landvogtei Signau, von 1798 bis 1803 zum helvetischen Distrikt Grosshöchstetten. Von 1803 bis heute bildet die Gemeinde einen Teil des Bezirks Konolfingen.
Schulen
Biglen verfügt über alle Bildungseinrichtungen vom Kindergarten bis zur Sekundarschule.
Sehenswürdigkeiten
Der historische Dorfkern mit der spätgotischen Kirche aus dem Jahr 1521, dem Kirchgemeindehaus, dem Pfarrhaus dem Zehntenspeicher von 1680, dem Gasthaus und dem Gemeindehaus (ein Bauernhaus, welches in früheren Jahren als Primarschulhaus genutzt wurde) ist sehr sehenswert.
Persönlichkeiten
- Ludwig Rütimeyer (1825–1895), Paläontologe, geboren in Biglen
- Michael Schüppach (1707–1781), „Wunderdoktor“, geboren auf dem Bauerngut Hinter-Habchegg bei Biglen
Einzelnachweise
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
Literatur
Regina Bühlmann: Kirche Biglen. In: Schweizerische Kunstführer. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, 1987, ISBN 978-3-85782-418-0, S. 24.
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Biglen
- {{{Autor}}}: Biglen. In: Historisches Lexikon der Schweiz.