„Migrationshintergrund“ – Versionsunterschied

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2014 zeigte eine für Deutschland repräsentative Studie von Donath und Kollegen, dass in Deutschland lebende Jugendliche mit Migrationshintergrund ein signifikant höheres Risiko für Selbstmordversuche haben als ihre Mitschüler ohne Migrationshintergrund (Studie mit über 44.000 Jugendlichen der 9. Schulklasse in Deutschland).<ref name="donath2014">Carolin Donath, Elmar Gräßel u.&nbsp;a.: ''Is parenting style a predictor of suicide attempts in a representative sample of adolescents?'' In: ''BMC Pediatrics.'' Nr. 14, 2014, S. 113 ([http://www.biomedcentral.com/content/pdf/1471-2431-14-113.pdf PDF-Datei; 517&nbsp;kB; 13&nbsp;Seiten]).</ref>
2014 zeigte eine für Deutschland repräsentative Studie von Donath und Kollegen, dass in Deutschland lebende Jugendliche mit Migrationshintergrund ein signifikant höheres Risiko für Selbstmordversuche haben als ihre Mitschüler ohne Migrationshintergrund (Studie mit über 44.000 Jugendlichen der 9. Schulklasse in Deutschland).<ref name="donath2014">Carolin Donath, Elmar Gräßel u.&nbsp;a.: ''Is parenting style a predictor of suicide attempts in a representative sample of adolescents?'' In: ''BMC Pediatrics.'' Nr. 14, 2014, S. 113 ([http://www.biomedcentral.com/content/pdf/1471-2431-14-113.pdf PDF-Datei; 517&nbsp;kB; 13&nbsp;Seiten]).</ref>
Es zeigen sich auch negative gesundheitliche Auswirkungen selbstberichteter Diskriminierungserfahrungen bei Personen mit Migrationshintergrund.<ref name="schunck2014">Reinhard Schunck, Katharina Reissc, Oliver Razum: ''Pathways between perceived discrimination and health among immigrants. Evidence from a large national panel survey in Germany.'' In: ''Ethnicity & Health.'' Juli 2014 ({{DOI|10.1080/13557858.2014.932756}}).</ref>
Es zeigen sich auch negative gesundheitliche Auswirkungen selbstberichteter Diskriminierungserfahrungen bei Personen mit Migrationshintergrund.<ref name="schunck2014">Reinhard Schunck, Katharina Reissc, Oliver Razum: ''Pathways between perceived discrimination and health among immigrants. Evidence from a large national panel survey in Germany.'' In: ''Ethnicity & Health.'' Juli 2014 ({{DOI|10.1080/13557858.2014.932756}}).</ref>
Im Gegensatz dazu stellt Migrationshintergrund keinen [[Risikofaktor (Medizin)|medizinischen Risikofaktor]] für gesundheitsgefährdenden Substanzkonsum dar (Drogeneinnahme).<ref name="donath2011">C. Donath, E. Gräßel u.&nbsp;a.: ''Alcohol consumption and binge drinking in adolescents. Comparison of different migration backgrounds and rural vs. urban residence. A representative study.'' In: ''BMC Public Health.'' Nr. 11, 2011, S. 84 ([http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3045949 online]).</ref><ref name="bzga2014">[[Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung]] (BZgA): [http://www.bzga.de/forschung/studien-untersuchungen/studien/suchtpraevention/?sub=82 ''Der Alkoholkonsum Jugendlicher und junger Erwachsener in Deutschland 2012. Ergebnisse einer aktuellen Repräsentativbefragung und Trends.''] Köln 2012, abgerufen am 20. Oktober 2014.</ref>
Im Gegensatz dazu stellt Migrationshintergrund keinen [[Risikofaktor (Medizin)|medizinischen Risikofaktor]] für gesundheitsgefährdenden Substanzkonsum dar (Drogeneinnahme).<ref name="donath2011">C. Donath, E. Grässel, D. Baier, C. Pfeiffer, D. Karagülle, S. Bleich, T. Hillemacher: ''Alcohol consumption and binge drinking in adolescents: comparison of different migration backgrounds and rural vs. urban residence–a representative study.'' In: ''BMC public health.'' Band 11, 2011, S.&nbsp;84, {{DOI|10.1186/1471-2458-11-84}}, PMID 21299841, {{PMC|3045949}}.</ref><ref name="bzga2014">[[Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung]] (BZgA): [http://www.bzga.de/forschung/studien-untersuchungen/studien/suchtpraevention/?sub=82 ''Der Alkoholkonsum Jugendlicher und junger Erwachsener in Deutschland 2012. Ergebnisse einer aktuellen Repräsentativbefragung und Trends.''] Köln 2012, abgerufen am 20. Oktober 2014.</ref>
Es konnte sogar gezeigt werden, dass Jugendliche mit Migrationshintergrund beispielsweise seltener ''binge drinking'' ([[Rauschtrinken]]) betreiben als Jugendliche ohne Migrationshintergrund.<ref name="donath2011" /><ref name="bzga2014" />
Es konnte sogar gezeigt werden, dass Jugendliche mit Migrationshintergrund beispielsweise seltener ''binge drinking'' ([[Rauschtrinken]]) betreiben als Jugendliche ohne Migrationshintergrund.<ref name="donath2011" /><ref name="bzga2014" />



Version vom 17. September 2016, 21:51 Uhr

Das soziale Merkmal Migrationshintergrund beschreibt Personen, die selbst oder deren Vorfahren aus einem anderen Staat eingewandert sind, oder soziale Gruppen oder Gemeinschaften, die aus eingewanderten Personen oder deren Nachkommen bestehen.

Deutschland

Definition und Begriffsverwendung

Anteil der Einwohner mit Migrationshintergrund auf Kreisebene nach Daten des Zensus 2011 in Deutschland

In Deutschland ist Migrationshintergrund ein Ordnungskriterium der amtlichen Statistik zur Beschreibung einer Bevölkerungsgruppe, die aus seit 1949 eingewanderten Personen und deren Nachkommen besteht.

Definition des Statistischen Bundesamtes

Selbstgemachte deutsch-türkische Flagge in Berlin-Neukölln zur Fußballweltmeisterschaft 2006

Seit dem Mikrozensus 2005 unterscheiden die Statistischen Landesämter und das Statistische Bundesamt zwischen der Bevölkerung mit Migrationshintergrund und der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund.[1] Diese Unterscheidung erfolgt durch eine indirekte Ermittlung von Daten zum Migrationshintergrund. Grundlage dafür ist eine Änderung des Mikrozensusgesetzes von 2004, das die Aufnahme von Fragen zur Feststellung des Migrationshintergrundes in den Befragungen 2005 bis 2012 vorsieht. Konkret werden Angaben zur Zuwanderung, Staatsangehörigkeit und Einwanderung des jeweiligen Befragten sowie dessen Eltern erfragt. Als Personen mit Migrationshintergrund (im weiteren Sinn) definiert werden „alle nach 1949 auf das heutige Gebiet der Bundesrepublik Deutschland Zugewanderten, sowie alle in Deutschland geborenen Ausländer und alle in Deutschland als Deutsche Geborenen mit zumindest einem nach 1949 zugewanderten oder als Ausländer in Deutschland geborenen Elternteil“.[2] Die zwecks Vergleichbarkeit im Zeitverlauf ebenfalls verwendete Definition von Menschen mit Migrationshintergrund im engeren Sinn ist dieselbe, außer dass diese Definition von Geburt an deutsche Zuwandererkinder, die nicht mehr bei den Eltern oder einem Elternteil wohnen, nicht mit einschließt.[1]

Definitionsgemäß gehören auch Spätaussiedler und deren Kinder zu den Personen mit Migrationshintergrund. Diese Personen müssen keine eigene Migrationserfahrung haben. In Deutschland reicht eine Migrationserfahrung eines Elternteiles aus, um als Person mit Migrationshintergrund klassifiziert zu werden, während beispielsweise in Österreich eine Migrationserfahrung beider Elternteile erforderlich ist.[3]

Jede dritte Person mit Migrationshintergrund lebt seit ihrer Geburt in Deutschland.

Im Jahr 2006 lebten nach dieser Definition 15,3 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland, dies entsprach 18,6 % der Bevölkerung.[4] Im Jahr 2009 stieg die Zahl der Personen mit Migrationshintergrund in Deutschland auf 16,0 Millionen oder 19,6 % der Bevölkerung. Das Wachstum ist auf den Anstieg der Zahl der deutschen Staatsbürger mit Migrationshintergrund zurückzuführen, da die Zahl der Ausländer in Deutschland seit circa zehn Jahren bei 7,2 Millionen stagniert.[5][6]

Mit 10,4 Millionen stellen die seit 1950 Zugewanderten – das ist die Bevölkerung mit eigener Migrationserfahrung – zwei Drittel aller Personen mit Migrationshintergrund.[7] 2006 hatten 7,3 Millionen bzw. 8,9 % der Bevölkerung bzw. 47 % der Menschen mit Migrationshintergrund eine ausländische Staatsangehörigkeit. Menschen mit Migrationshintergrund und deutscher Staatsangehörigkeit umfassten 2006 7,9 Millionen bzw. 9,5 % der Bevölkerung bzw. 53 % der Menschen mit Migrationshintergrund. Personen mit Migrationshintergrund sind im Durchschnitt deutlich jünger als jene ohne Migrationshintergrund (33,8 gegenüber 44,6 Jahre). In den jungen Alterskohorten sind sie stärker vertreten als in den alten. Bei den unter Fünfjährigen stellen Personen mit Migrationshintergrund im Jahr 2008 ein Drittel dieser Bevölkerungsgruppe.[7]

Beim Zensus 2011 wird eine leicht veränderte Definition des Migrationshintergrundes zugrundegelegt. Hier wird nicht die Zuwanderung nach 1949, sondern nach 1955 abgefragt.[8]

Eine etwas andere Definition wurde in der Migrationshintergrund-Erhebungsverordnung vom 29. September 2010 getroffen, die für den Bereich der Bundesagentur für Arbeit gilt,[9] sie lautet: „Ein Migrationshintergrund liegt vor, wenn 1. die Person nicht die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt oder 2. der Geburtsort der Person außerhalb der heutigen Grenzen der Bundesrepublik Deutschland liegt und eine Zuwanderung in das heutige Gebiet der Bundesrepublik Deutschland nach 1949 erfolgte oder 3. der Geburtsort mindestens eines Elternteiles der Person außerhalb der heutigen Grenzen der Bundesrepublik Deutschland liegt sowie eine Zuwanderung dieses Elternteiles in das heutige Gebiet der Bundesrepublik Deutschland nach 1949 erfolgte.“[10]

Nach Art. 3 GG wie nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) ist es verboten, mit der „ethnischen Herkunft“ eines Menschen Rechtsfolgen zu verbinden. Niemandem darf also weil er selbst oder seine Vorfahren nach Deutschland zugewandert sind, diskriminiert oder bevorzugt werden.

Zwei Jahre nach der Einführung eines „Integrations- und Partizipationsgesetzes“ im Land Berlin, nach dem der Anteil von Personen mit Migrationshintergrund in verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen erfasst werden soll, wurde 2012 durch die Antwort des Senats auf eine Abgeordnetenanfrage bekannt, dass korrekte Messungen des Anteils von Personen mit Migrationshintergrund im öffentlichen Dienst oder unter Politikern Befragungen erfordern würden, die rechtlich nicht zulässig sind.[11]

Ein Beispiel für die Probleme, einen Migrationshintergrund seriös zu erfassen, bietet die Aufstellung „Mehr Abgeordnete mit Migrationshintergrund“, die der „Mediendienst Integration“ nach der Bundestagswahl 2013 veröffentlichte[12]: Hier wird, auf nur teilweise beantwortete Anfragen bei Pressestellen, „ausgewertete“ Interviewäußerungen und Ähnliches gestützt, Abgeordneten ein „Migrationskontext“ zugeordnet, während andererseits öffentlich zugängliche Informationen über ausländische Geburtsorte von Abgeordneten (bekanntes Beispiel Ursula von der Leyen), aus denen sich automatisch ein Migrationshintergrund ergibt, nicht[13] in die Zahlen aufgenommen wurden.

Statistik nach Zensus 2011

Gemäß dem Zensus 2011[14] hatten in Deutschland 18,9 Prozent der Bevölkerung einen Migrationshintergrund. Dabei konzentriert sich die migrantische Bevölkerung insbesondere in den Ballungsgebieten Süd- und Westdeutschlands von München bis zum Ruhrgebiet. In den größten Städten ergab sich das folgende Bild:

Prozentualer Anteil der Einwohner mit Migrationshintergrund (MH) in Deutschland
Stadt Einwohner
mit MH (%)
Einwohner unter
18 Jahren mit
MH (%)
Frankfurt am Main 42,7 56,1
Stuttgart 38,6 50,6
Nürnberg 36,2 50,0
München 33,2 46,8
Düsseldorf 32,5 45,5
Köln 31,6 42,7
Duisburg 30,1 43,9
Hannover 29,4 45,7
Dortmund 28,2 40,2
Hamburg 27,5 39,1
Bremen 25,2 37,8
Essen 24,6 38,2
Berlin 23,9 37,7
Leipzig 7,9 13,1
Dresden 7,5 13,6

Statistik 2015

Im Jahr 2015 hatten in Deutschland 21 Prozent der Bevölkerung einen Migrationshintergrund, was eine Steigerung von 4,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Der Großteil der Flüchtlinge, die im Jahr 2015 nach Deutschland kamen, ist hier noch nicht erfasst.[15]

Abweichende Definitionen einzelner Bundesländer

Die Bundesländer verwenden für ihre Zwecke eigene Definitionen.[16] Laut der bis einschließlich 2010 in Nordrhein-Westfalen angewandten Definition hat einen Migrationshintergrund, wer eine ausländische Staatsangehörigkeit hat oder nach 1949 in das Gebiet der heutigen Bundesrepublik Deutschland zugewandert ist oder mindestens einen zugewanderten oder ausländischen Elternteil hat; in der seit 2011 angewandten Definition spielt die Staatsangehörigkeit der Eltern keine Rolle mehr.[17]

Im Gesetzesentwurf von 2016 für ein Bayerisches Integrationsgesetz ist beabsichtigt, den Deutschen mit Migrationshintergrund auch Personen mit einem Eltern- oder einem Großelternteil gleichzustellen, der nach Abschluss der Wanderungsbewegungen im Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg nach Deutschland zugewandert ist.[18]

In diesem Artikel wird, so nicht anders angegeben, von der Definition des Statistischen Bundesamts ausgegangen.

Verwendung des Begriffs

Der Begriff „Mensch mit Migrationshintergrund“ ist nicht synonym mit dem Begriff „Ausländer“, ebenso nicht synonym mit den Begriffen „Zuwanderer“ bzw. „Migrant“, wird aber oft fälschlicherweise so verwendet:

  • Viele ehemalige Ausländer haben sich einbürgern lassen, sind also heute deutsche Staatsangehörige, haben aber, sofern sie nach 1949 eingewandert sind, noch immer einen Migrationshintergrund.
  • Es gibt Ausländer, die bereits vor 1950 nach Deutschland migriert und bis heute nicht eingebürgert sind. Nach der ursprünglichen Definition der Statistik sind weder sie noch ihre Nachkommen „Menschen mit Migrationshintergrund“, nach der neueren Definition der Migrationshintergrund-Erhebungsverordnung von 2010 aber doch.
  • Auch Menschen, die als Deutsche nach Deutschland zugewandert sind (vor allem Spätaussiedler, aber auch zufällig im Ausland geborene Kinder deutscher Eltern) gelten als „Menschen mit Migrationshintergrund“.
  • Menschen, die als Deutsche in Deutschland geboren sind, haben auch dann einen Migrationshintergrund, wenn ein Elternteil Deutscher ist und der andere Elternteil Ausländer (oder im Ausland geboren und nach 1949 zugewandert) ist.
  • Deutsche mit einem ausländischen Elternteil, der niemals nach Deutschland zugewandert ist, haben nach der Definition keinen Migrationshintergrund.
  • Seit der Änderung des Staatsangehörigkeitsrechts (§ 4 Abs. 3 StAG) ist ein seit dem 1. Januar 2000 „im Inland geborenes Kind, dessen Eltern beide Ausländer sind, Deutscher, wenn ein Elternteil zu diesem Zeitpunkt seit acht Jahren seinen gewöhnlichen rechtmäßigen Aufenthalt in Deutschland hat und ein unbefristetes Aufenthaltsrecht besitzt.“ Zwischen dem 18. und 23. Lebensjahr ist es gemäß § 29 StAG verpflichtet, gegenüber der staatlichen Stelle zu erklären, ob es die deutsche Staatsangehörigkeit behalten will, wozu es im Regelfall die andere(n) Staatsbürgerschaft(en) aufgeben muss oder ob es die andere Staatsangehörigkeit vorziehen und auf die deutsche verzichtet (Erklärungspflicht, Optionszwang) siehe: Optionsmodell

Der Begriff „Migrationshintergrund“ wurde von der Essener Pädagogikprofessorin Ursula Boos-Nünning bereits in den 1990er Jahren geprägt.[19] Hintergrund der Wortneuschöpfung war der Umstand, dass nach dem Fall des Eisernen Vorhangs viele Menschen aus postkommunistischen Staaten nach Deutschland zuwanderten, die beanspruchten, als deutsche Volkszugehörige im Sinne des Art. 116 GG und § 6 BVFG sofort die deutsche Staatsangehörigkeit zu erhalten. Gleichwohl hatte diese aus Deutschen bestehende Bevölkerungsgruppe ähnliche Probleme zu bewältigen wie Zuwanderer, die als Ausländer nach Deutschland gekommen waren (z. B. das Problem der mangelhaften Beherrschung der deutschen Sprache[20]). Der Begriff „Migrationshintergrund“ wurde auch als Lösung für solche Fälle empfunden, in denen Ausländer eingebürgert wurden. Dadurch, dass die Eingebürgerten (wie die Spätaussiedler) in die Rubrik „Deutsche“ eingeordnet werden, kann das Phänomen der Migrationsfolgen methodisch nicht angemessen erfasst werden.

Über den Weg des Kinder- und Jugendberichts der Bundesregierung 1998, an dem Boos-Nünning mitarbeitete, fand der Terminus dann seinen Weg in die Öffentlichkeit. Der Begriff wird vor allem seit 2006 zunehmend verwendet, insbesondere als Reaktion darauf, dass die meisten in Deutschland geborenen Kinder von Ausländern seit 2000 bei der Geburt automatisch die deutsche Staatsangehörigkeit erhalten. Davor wurden für in Deutschland lebende Menschen, die im Ausland geboren wurden oder Eltern haben, die seit 1950 aus dem Ausland zugezogen sind, meist die Begriffe „Deutsche ausländischer Herkunft“ bzw. „Ausländer“ oder die entsprechende Nationalität (Türken, Italiener, Spanier usw.; auch in der Kombination „Deutschtürke“ etc.) verwendet.

Das Statistische Bundesamt berief sich bei der Definition des Begriffs für den Mikrozensus 2005 seinerseits darauf, der Begriff sei „in Wissenschaft und Politik seit langem geläufig“ und werde „trotz seiner Sperrigkeit immer öfter verwendet.“ Er drücke aus, „dass zu den Betroffenen nicht nur die Zuwanderer selbst – d. h. die eigentlichen Migranten – zählen sollen, sondern auch bestimmte ihrer in Deutschland geborenen Nachkommen.“ Das Amt räumt allerdings ein, dass es schwierig sei, den Begriff „Menschen mit Migrationshintergrund“ trennscharf zu verwenden.

Im Zuge der Debatte um die Integrationspolitik wird die Integration von Ausländern, Zugewanderten und Menschen mit Migrationshintergrund in der aktuellen politischen Debatte in Deutschland häufig als „Integration von Menschen mit Migrationshintergrund“ bezeichnet.

Der Begriff „Migrationshintergrund“ hat sich in den Medien und auch in der Alltagssprache stark verbreitet, wobei die Verwendung nicht immer korrekt ist. So ersetzt der Begriff „Menschen mit Migrationshintergrund“ häufig den ungenauen Begriff „ausländische Mitbürger“, der streng genommen noch nie einen Sinn ergab (Oxymoron), da Ausländer nicht Inhaber von Bürgerrechten und Bürger nicht „ausländisch“ sind. Auch in diesem Fall wird jedoch leicht übersehen, dass die beiden Begriffe unterschiedliche Gruppen bezeichnen. Noch verwirrender wird die Verwechslung, wenn der Begriff „Person mit Migrationshintergrund“ durch das verlockend kürzere Wort „Migrant“ ersetzt und dieses dann, etwa in einem Zahlenvergleich sozialer Gruppen, an anderer Stelle mit anderer Bedeutung erneut verwendet wird.[21]

Auch der Begriff „Menschen mit Migrationshintergrund“ wurde von dem als „Euphemismus-Tretmühle“ bekannten Mechanismus erfasst. Bei vielen stellen sich inzwischen dieselben Konnotationen wie bei dem Begriff „Ausländer“ ein. Deshalb wurde das Wort „Migrationshintergrund“ auch als „Unwort des Jahres“ vorgeschlagen.[22] Die Tageszeitung (taz) rief ihre Leser Ende des Jahres 2010 auf, einen neuen Begriff vorzuschlagen. Am häufigsten wurden „Mensch“, „Ausländer“, „Neudeutsche“, „Einwanderer“, „Neubürger“ und „Immigrant“ vorgeschlagen – aber keiner der Vorschläge konnte die Redaktion überzeugen: „So bleibt die Erkenntnis, dass sich viele ein anderes Wort wünschen, aber leider kein richtig Griffiges zur Hand ist.“[23][24]

Gegen den Vorschlag, „Menschen mit Migrationshintergrund“ als Kategorie der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) einzuführen, wurde im Januar 2009 heftig protestiert.[25]

Inzwischen wird der Begriff in den Medien auch scherzhaft in nicht-politischen Kontexten verwendet („Deutsche Wörter und ihr Migrationshintergrund“,[26] „Übelkeit mit Migrationshintergrund“,[27] „Königsspeise mit Migrationshintergrund“[28]). Am 1. Mai 2011 eröffnete in Halberstadt die Ausstellung „Heilig! Fremd? Kirchenschätze des Mittelalters (mit Migrationshintergrund) im Domschatz Quedlinburg und im Domschatz Halberstadt“.[29]

Synonyme und Antonyme

Zunehmend wird als Synonym für Migrationshintergrund auch die Bezeichnung Zuwanderungsgeschichte verwendet, also zum Beispiel „Menschen mit Zuwanderungsgeschichte“, die Integrationsminister Laschet geprägt hat.

Mit Bezug auf Bevölkerungsgruppen bedeuten die Fremdwörter allochthon und autochthon dasselbe wie „mit Migrationshintergrund“ beziehungsweise „ohne Migrationshintergrund“. In Bezug auf Deutschland ist für Menschen ohne Migrationshintergrund auch (meist scherzhaft) von Biodeutschen die Rede.

Zu beachten ist, dass der Begriff des deutschstämmigen Deutschen kein Gegenbegriff zum Begriff Menschen mit Migrationshintergrund ist, denn letzterer schließt auch deutschstämmige Zuwanderer mit deutscher Staatsangehörigkeit (z. B. Spätaussiedler) und deren Abkömmlinge ein, die somit unter beide Begriffe fallen. Auch Kinder aus binationalen Familien können aufgrund ihrer internationalen Wurzeln unter Umständen zugleich „deutschstämmige Deutsche“ und „mit Migrationshintergrund“ sein.

Für eingebürgerte Personen mit Migrationshintergrund wird auch die abwertende Bezeichnung Passdeutsche verwendet. Als Passdeutsche wurden zunächst vor allem Spätaussiedler bezeichnet, die nach dem Recht des Herkunftslandes zur deutschen Nationalität zählten und die gegenüber anderen Migranten bei der Erlangung der deutschen Staatsbürgerschaft eine privilegierte Rechtsposition einnahmen. Obwohl vielfach als ausländische Einwanderer wahrgenommen, galten sie rechtlich nicht als Ausländer.[30][31] Später erfuhr der Begriff eine Neubewertung, vor allem in Kreisen der Neuen Rechten, als abwertender Ausdruck für Deutsche mit Migrationshintergrund.[32] Eine „passdeutsche“ Identität wird dabei häufig dem Konzept der Volksdeutschen gegenübergestellt.

Zusammensetzung der Bevölkerungsgruppen mit Migrationshintergrund

Nach Religionszugehörigkeit

Nach den Ergebnissen des Zensus 2011 sind 29 Prozent der Bevölkerung mit Migrationshintergrund römisch-katholisch, 15,9 Prozent Mitglied einer evangelischen Landeskirche, 6,5 Prozent sind christlich-orthodox, 0,5 Prozent gehören zu jüdischen Gemeinden. Muslime sind vorläufig mit in der Kategorie "keiner öffentlich-rechtlichen Religionsgesellschaft zugehörig" enthalten, die insgesamt 36,1 Prozent der Bevölkerung mit Migrationshintergrund ausmacht.[33]

Nach Status und Generationszugehörigkeit

Nach Aussagen des Statistischen Bundesamtes setzte sich die Menge der Menschen mit Migrationshintergrund im Jahr 2005 folgendermaßen zusammen:[34]

  • zugewanderte Ausländer (1. Generation): ca. 36 Prozent
  • in Deutschland geborene Ausländer (2. und 3. Generation): ca. 11 Prozent
  • Spätaussiedler: ca. 12 Prozent
  • eingebürgerte zugewanderte Ausländer: ca. 20 Prozent
  • Personen mit mindestens einem zugewanderten Elternteil oder Elternteil mit ausländischer Staatsangehörigkeit: ca. 21 Prozent

Nach der geopolitischen Herkunft der Zugewanderten

Gerald Asamoah, ein afrodeutscher Fußballnationalspieler, nahm 2005 an der Kampagne „Du bist Deutschland“ teil.

Europa ist für die Zuwanderung nach Deutschland quantitativ besonders bedeutsam. 59,9 % der seit 1950 Zugewanderten stammten im Jahre 2008 aus Europa. 23,5 % von ihnen stammen aus den damals 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Die elf bedeutendsten Herkunftsländer waren 2008:

Umfangreiches statistisches Material findet sich auch in den zehn Graphiken eines Spiegel-Online-Artikels vom 17. Oktober 2010.[35]

Nach Milieu

Die Sinus-Studie[36] von 2008 teilt Menschen mit Migrationshintergrund in acht Soziale Milieus ein, die sich wie folgt unterscheiden:

bürgerliche Migranten-Milieus (28 %) adaptives bürgerliches Milieu (16 %)

Die pragmatische moderne Mitte der Migrantenpopulation, die nach sozialer Integration und einem harmonischen Leben in gesicherten Verhältnissen strebt

statusorientiertes Milieu (12 %)

Klassisches Aufsteiger-Milieu, das durch Leistung und Zielstrebigkeit materiellen Wohlstand und soziale Anerkennung erreichen will

ambitionierte Migranten-Milieus (24 %) multikulturelles Performermilieu (13 %)

Junges, leistungsorientiertes Milieu mit bi-kulturellem Selbstverständnis, das sich mit dem westlichen Lebensstil identifiziert und nach beruflichem Erfolg und intensivem Leben strebt

intellektuell-kosmopolitisches Milieu (11 %)

Aufgeklärtes, global denkendes Bildungsmilieu mit einer weltoffenen, multikulturellen Grundhaltung und vielfältigen intellektuellen Interessen

traditionsverwurzelte Migranten-Milieus (23 %) religiös verwurzeltes Milieu (7 %)

Vormodernes, sozial und kulturell isoliertes Milieu, verhaftet in den patriarchalischen und religiösen Traditionen der Herkunftsregion

traditionelles Arbeitermilieu (16 %)

Traditionelles Blue Collar Milieu der Arbeitsmigranten und Spätaussiedler, das nach materieller Sicherheit für sich und seine Kinder strebt

prekäre Migranten-Milieus (24 %) entwurzeltes Milieu (9 %)

Sozial und kulturell entwurzeltes Milieu, das Problemfreiheit und Heimat/Identität sucht und nach Geld, Ansehen und Konsum strebt

Hedonistisch-subkulturelles Milieu (15 %)

Unangepasstes Jugendmilieu mit defizitärer Identität und Perspektive, das Spaß haben will und sich den Erwartungen der Mehrheitsgesellschaft verweigert

Tabelle: Die Sinus-Migranten-Milieus in der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2008. Die Prozentzahlen geben die Anteile der Milieus in der Gesamtbevölkerung an.[37]

Gesellschaftliche Stellung

Migrationshintergrund und Gesundheit

Menschen mit Migrationshintergrund in der lebenden Generation haben schlechtere Gesundheitschancen. Die Mütter- und Säuglingssterblichkeit ist erhöht, die Sterblichkeit von Säuglingen und Kleinkindern um 20 Prozent. Kleinkinder und Schulkinder sind durch Unfälle überdurchschnittlich stark gefährdet.[38]

Die sozial-epidemiologische Forschung weist immer wieder darauf hin, dass eine besondere Belastung von Migrantinnen und Migranten auch in der 2. und 3. Generation nachweisbar sei.[39]

2014 zeigte eine für Deutschland repräsentative Studie von Donath und Kollegen, dass in Deutschland lebende Jugendliche mit Migrationshintergrund ein signifikant höheres Risiko für Selbstmordversuche haben als ihre Mitschüler ohne Migrationshintergrund (Studie mit über 44.000 Jugendlichen der 9. Schulklasse in Deutschland).[40] Es zeigen sich auch negative gesundheitliche Auswirkungen selbstberichteter Diskriminierungserfahrungen bei Personen mit Migrationshintergrund.[41] Im Gegensatz dazu stellt Migrationshintergrund keinen medizinischen Risikofaktor für gesundheitsgefährdenden Substanzkonsum dar (Drogeneinnahme).[42][43] Es konnte sogar gezeigt werden, dass Jugendliche mit Migrationshintergrund beispielsweise seltener binge drinking (Rauschtrinken) betreiben als Jugendliche ohne Migrationshintergrund.[42][43]

Migrationshintergrund und schulische Erfolge

Schulische Erfolge

2014 hatten 30,0 % der Bevölkerung mit Migrationshintergrund Abitur oder Fachhochschulreife, verglichen mit 28,5 % der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund. Zugleich verfügen 46,5 % von ihnen über keinen beruflichen Bildungsabschluss, verglichen mit 21,2 % der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund.[44][45]

Thränhardt bezeichnet Aussagen über Schüler mit Migrationshintergrund als „wenig trennscharf und aussagekräftig“. Es gibt sowohl Gruppen, die sehr gut im deutschen Schulsystem abschneiden, als auch solche, die sehr schlecht abschneiden. Am wenigsten Schulerfolg haben die Gruppen der Staatsangehörigen Italiens und der Türkei: neben einer hohen Zahl an Schulabgängern finden sich in beiden Gruppen auch eine besonders große Gruppe ohne Ausbildung auch wenn ein Schulabschluss erreicht wurde (56,1 % der Türken und 50,3 % der Italiener im Verhältnis zu 9,3 % der Deutschen).[46] Der Großteil der Schüler in diesen beiden Gruppen ist darüber hinaus in der Hauptschule zu finden, nur kleinere Prozentsätze besuchen Gymnasien und Realschulen.

Unter Schülern mit spanischer, russischer, polnischer, kroatischer und auch bosnischer Zugehörigkeit dagegen finden sich viele Realschüler und Gymnasiasten. Sie erzielen ähnliche schulische Erfolge wie die deutschen Schüler. Ebenso liegt seit Jahren die Gymnasialquote von Schülern vietnamesischer Herkunft über dem Durchschnitt, wie die Studien von Beuchling gezeigt haben.[47][48]

Bei Kindern mit ex-jugoslawischem Hintergrund liegen die schulischen Leistungen im deutlich besseren Bereich als bei ihren türkischen und italienischen Mitschülern, jedoch nicht so gut wie bei Aussiedlern und deutschen Schülern (siehe Tabellen).

Kinder mit griechischem Migrationshintergrund gehen statistisch gesehen sogar häufiger auf das Gymnasium als Deutsche.[49] Keine andere Einwanderergruppe in Deutschland hat in der Schule mehr Erfolg als die Vietnamesen: Über 50 Prozent ihrer Schüler schaffen den Sprung auf das Gymnasium. Damit streben prozentual mehr vietnamesische Jugendliche zum Abitur als deutsche.[50]

Bei Zuwanderern aus muslimisch geprägten Ländern sind bei der Bildungsbeteiligung große Unterschiede zwischen verschiedenen Herkunftsländern festzustellen. Die Anteile der männlichen Schüler nichtdeutscher Staatsangehörigkeit, die eine weiterführende Schulform (Realschule, Gymnasium) besuchen, reichten 2006 von 50,2 Prozent (Iraner) bis zu 12,7 Prozent (Libanesen).[51]

Laut Cornelia Kristen (2002) erhalten Schüler aus einigen Migrantengruppen trotz gleicher Leistungen schlechtere Schulnoten. Diese führen dazu, dass sie schlechtere Schulen besuchen müssen.[46]

Die Noten sind der wichtigste Faktor für die besuchte Schulform, jedoch nicht der einzige. Deutsche besuchen auch bei gleich schlechten Noten seltener die Hauptschule als Ausländer. Sie gehen stattdessen häufiger zur Realschule. Beim Übergang auf das Gymnasium gibt es jedoch keinen Effekt der Nationalität mehr, wenn man die Noten kontrolliert.[46] Ausländerkinder haben vor allem dann schlechte Chancen auf ein Gymnasium oder eine Realschule zu gehen, wenn sie eine Schule mit vielen anderen Ausländerkindern besuchen. Auf solchen Schulen zeigen sie schlechtere Leistungen und erreichen schlechtere Noten als auf sozial heterogeneren Schulen.[46] Dieses Ergebnis gewinnt angesichts der ausgeprägten ethnischen Segregationstendenzen im deutschen Grundschulsystem eine besondere Bedeutung. Denn gerade in segregierten Schulsystemen gelangen Migrantenkinder besonders häufig in Grundschulklassen, deren Schülerschaft relativ leistungshomogen auf niedrigem Niveau zusammengesetzt ist.[52]

Alba et al. (2004) stellten fest, dass vor allem türkische und italienische Migrantenkinder im deutschen Bildungssystem schlecht abschnitten und nicht die Leistungen erbrachten, die ihrer Intelligenz entsprachen. Griechische Migranten hingegen schnitten gut ab.[53]

Unterschiedliche schulische Erfolge in Ost- und Westdeutschland

In allen ostdeutschen Bundesländern gibt es unter ausländischen Jugendlichen mehr Abiturienten und weniger Sonderschüler als in allen Westländern. In Brandenburg verlassen sogar 44 Prozent aller ausländischen Jugendlichen die Schule mit dem Abitur. Damit gibt es in Brandenburg sogar mehr Abiturienten unter Zuwanderern als unter Deutschen. Es gibt frühzeitige Förderprogramme (besonders für Spätaussiedler) und flächendeckend Kindergärten.[54]

Ergebnisse der PISA-Studie

Mit der Sonderstudie Where Immigrant Students Succeed – a comparative Review of Performance and Engagement from PISA 2003 (deutscher Titel: Wo haben Schüler mit Migrationshintergrund die größten Erfolgschancen? – Eine vergleichende Analyse von Leistung und Engagement in PISA 2003) wurde ermittelt, ob Migrantenkinder im Schulsystem ebenso erfolgreich sind wie autochthone Schüler.

Ein erstes Ergebnis war, dass kein ausschlaggebender Zusammenhang zwischen dem Umfang der zugewanderten Schüler in den Beispielländern einerseits und dem Umfang der zwischen Migrantenkindern und einheimischen Schülern beobachteten Leistungsunterschiede andererseits besteht. Dies widerlege die Annahme, wonach sich ein hohes Zuwanderungsniveau negativ auf die Integration auswirke.

Im Ländervergleich dieser Studie ist Deutschland das Schlusslicht bei der Integration von Migrantenkindern der zweiten Generation. Obschon den Migrantenkindern von der Studie Lernbereitschaft und eine positive Einstellung attestiert wurde, sind ihre Erfolgschancen im deutschen Bildungssystem geringer als in jedem anderen der 17 untersuchten Staaten:

  • Im Durchschnitt liegen Migrantenkinder gegenüber einheimischen Kindern um 48 Punkte zurück; in Deutschland jedoch um 70 Punkte. Am größten sind die Unterschiede in den Naturwissenschaften, am geringsten in der Lesekompetenz.[55]
  • Während in fast allen anderen teilnehmenden Staaten in der zweiten Generation die Migrantenkinder höhere Leistungspunktzahlen erreichen, sinken diese in Deutschland noch einmal extrem: Migrantenkinder der zweiten Generation liegen hinter ihren Mitschülern rund zwei Jahre zurück. Über 40 % erreichen von ihnen nicht die Grundkenntnisse der Leistungsstufe 2 in Mathematik und schneiden auch in der Lesekompetenz ähnlich schlecht ab.

Detailliertere, auf die "PISA 2000"-Untersuchung aufbauende Studien zeigen, dass im Ergebnis nicht die Herkunft als solche, sondern (neben der im Elternhaus gesprochenen Sprache [Esser 2001; Kristen 2002]) das Ausbildungsniveau der Eltern, insbesondere der Mutter, über den Bildungserfolg entscheidet[56] – ein Zusammenhang, der gleichermaßen auch für die einheimische Bevölkerung festgestellt wurde.

Leistungspunkte in Mathematik der 15-jährigen Schüler
Schüler ohne
Migrationshintergrund
Schüler der
ersten Generation *
Schüler der
zweiten Generation **
OECD-Durchschnitt 523 475 483
Deutschland 525 454 432
* im Ausland geboren, ausländische Eltern
** im Erhebungsland geboren, ausländische Eltern

Dass Jugendliche ausländischer Herkunft, die selbst zugewandert sind, nach dieser Tabelle bessere Ergebnisse erzielen als Jugendliche ausländischer Herkunft, wäre allerdings ein statistischer Fehlschluss. Denn die Familien der in Deutschland geborenen Schüler ausländischer Herkunft stammen größtenteils aus der Türkei, und türkischstämmige Migranten schneiden bei PISA besonders schlecht ab. Bei den Jugendlichen, die selbst zugewandert sind, sind Jugendliche aus Aussiedlerfamilien stärker repräsentiert. Diese sind meistens leistungsstärker. Man kann also nicht sagen, dass sich in Deutschland über die Generationen hinweg die Lage verschlechtert. Im Gegenteil: Innerhalb der einzelnen Herkunftsgruppen scheint die Bildungssituation von Generation zu Generation besser zu werden.[57]

Für jedes einzelne Herkunftsland gilt, dass in Deutschland geborene Jugendliche ausländischer Herkunft bessere Ergebnisse erzielen als Jugendliche, die im Ausland geboren wurden. Beispielhaft sei das für den Fall der Jugendlichen aus dem ehemaligen Jugoslawien und der Türkei für den Bereich Mathematik gezeigt.[55] Es gilt in ähnlicher Weise für andere Herkunftsgruppen und die Bereiche Naturwissenschaften und Lesekompetenzen:

Herkunft der Familie Migrationsstatus Leistungspunkte
in Mathematik
ehemaliges Jugoslawien in Deutschland geboren 472
ehemaliges Jugoslawien zugewandert 420
Türkei in Deutschland geboren 411
Türkei zugewandert 382
Effekte sprachlastiger Testaufgaben

Es wäre möglich, dass das schlechte Abschneiden der Jugendlichen mit Migrationshintergrund bei PISA ein Ergebnis sprachlastiger Testaufgaben ist. Die Aufgaben bei PISA unterschieden sich hinsichtlich ihrer Sprachlastigkeit. Insbesondere Aufgaben, die technische Fähigkeiten messen, kommen mit minimalen sprachlichen Instruktionen und wenig Text aus, andere wiederum sind sehr sprachlastig.

Es wurde überprüft, ob Schüler mit Migrationshintergrund weniger sprachlastige Aufgaben besser lösten. Das war nicht der Fall. Stattdessen deutet sich das Gegenteil an: Schüler mit Migrationshintergrund schneiden bei sprachlastigen Aufgaben etwas besser ab als bei relativ sprachfreien. Die Gründe dafür sind ungeklärt. Es wird deutlich, dass die niedrige mittlere Kompetenz der Schüler mit Migrationshintergrund nicht durch schlechtere Ergebnisse in sprachabhängigen Teilkompetenzen bedingt ist.[55]

Migrationshintergrund und Integration in den Arbeitsmarkt

Seit Januar 2005 agiert das Netzwerk Integration durch Qualifizierung bundesweit, um die Integration in den Arbeitsmarkt für Menschen mit Migrationshintergrund zu verbessern. Seit Januar 2011 gibt es dazu ein Förderprogramm, das Strukturen und Prozessketten schafft und fördert, um die Integration in den Arbeitsmarkt zu verbessern.

Diverse Studien und Versuche belegen, dass Bewerbungen von Person deren Name auf einen Migrationshintergrund hindeuten – insbesondere bei arabisch klingenden Namen – bei gleicher Eignung seltener berücksichtigt werden.

Österreich

Die Definition der Personen mit Migrationshintergrund entspricht in Österreich jener der von der Wirtschaftskommission für Europa (UNECE) herausgegebenen „Recommendations for the 2010 censuses of population and housing“. Demnach bezeichnet man in Österreich Personen mit Migrationshintergrund als solche, wenn beide Elternteile im Ausland geboren wurden. Darüber hinaus wird differenziert zwischen:

  • Migranten der ersten Generation: Personen, deren eigener Geburtsort wie jener beider Elternteile im Ausland liegt.
  • Migranten der zweiten Generation: Personen, deren eigener Geburtsort in Österreich liegt und jener beider Elternteile im Ausland.

Nach dieser Definition hatten in Österreich im Jahr 2008 1,427 Millionen Menschen einen Migrationshintergrund. 1,075 Millionen davon sind selbst nach Österreich zugezogen (und entsprechen damit den Migranten der ersten Generation). Die verbleibenden 0,353 Millionen Personen sind bereits in Österreich geboren, der Geburtsort beider Elternteile liegt jedoch im Ausland. Fast die Hälfte der Personen mit Migrationshintergrund ist im Besitz der österreichischen Staatsbürgerschaft.[3]

Allerdings wird der Begriff im schulischen Bereich auch für Schüler mit nichtdeutscher Muttersprache verwendet, sodass die Zahlen leicht verwechselt oder verwässert werden können.[58]

Schweiz

Als eine Person mit Migrationshintergrund wird gemäß Bundesamt für Statistik (BFS) eine Person – unabhängig ihrer Staatsangehörigkeit – definiert,

  • die in die Schweiz als Migrant eingewandert ist;
  • deren unmittelbare (direkte) Nachkommen in der Schweiz geboren wurden;
  • deren Eltern im Ausland geboren wurden.

Von den ca. 8,1 Millionen Einwohnern hat das Bundesamt für Statistik folgende Daten zum Migrationsstatus – jedoch nur bei Einwohnern ab 15 Jahren – erhoben: In der gesamten Schweiz weisen 2'374'000 Einwohner (35 Prozent) einen Migrationshintergrund auf.[59]

Kinder von Migranten, die in der Schweiz geboren wurden, werden dort als Secondos bezeichnet.

Literatur

  • Carolin Donath, Elmar Gräßel u. a.: Is Parenting Style a Predictor of Suicide Attempts in a Representative Sample of Adolescents? In: BMC Pediatrics. Band 14, Nr. 113, 2014 (englisch; zu Migrationshintergrund und Gesundheit bezüglich Risiko für Suizidversuche; PDF-Datei; 517 kB; 13 Seiten auf biomedcentral.com).
  • Carolin Donath, Elmar Gräßel u. a.: Alcohol Consumption and Binge Drinking in Adolescents: Comparison of Different Migration Backgrounds and Rural vs. Urban Residence. A Representative Study. In: BMC Public Health. Band 11, Nr. 84, 2011 (englisch; PMC 3045949 (freier Volltext)).
  • Helmut Groschwitz: Kritische Anmerkungen zur populären Zuschreibung "Migrationshintergrund". In: Rheinisches Jahrbuch für Volkskunde 39 (2011/2012), S. 129-141. Volltext auf academia.edu.

Zur Situation in Deutschland:

  • Olaf Beuchling: Vom Bootsflüchtling zum Bundesbürger. Migration, Integration und schulischer Erfolg in einer vietnamesischen Exilgemeinschaft. Waxmann, Münster u. a. 2003, ISBN 3-8309-1278-1.
  • Stefan Böckler, Ansgar Schmitz-Veltin (Hrsg.): Migrationshintergrund in der Statistik – Definition, Erfassung und Vergleichbarkeit. In: Materialien zur Bevölkerungsstatistik. Heft 2, Verband Deutscher Städtestatistiker, Köln 2013, ISBN 978-3-922421-53-5 (PDF-Download möglich).
  • Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.): Lebenswelten von Migrantinnen und Migranten. In: Aus Politik und Zeitgeschichte. Heft 5, 2009 (PDF-Datei; 2,8 MB auf bpb.de).
  • Ruth-Esther Geiger: Ihr seid Deutschland, wir auch. Junge Migranten erzählen. Suhrkamp, Frankfurt 2008, ISBN 978-3-518-46009-2.
  • Ilka Sommer, Andreas Heimer, Melanie Henkel: Familien mit Migrationshintergrund. Lebenssituation, Erwerbsbeteiligung und Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Prognos AG, Geschäftsstelle Zukunftsrat Familie des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Berlin November 2010 (PDF-Datei; 2,9 MB; 106 Seiten auf prognos.com).
  • Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Bevölkerung und Erwerbstätigkeit. Ausländische Bevölkerung. Ergebnisse des Ausländerzentralregisters 2013. Fachserie 1, Reihe 2, April 2014 (PDF-Download möglich).
Wiktionary: Migrationshintergrund – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
  • Netzwerk Migration in Europa e. V.: Homepage. (Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung).

Deutschland:

Österreich:

Einzelnachweise

  1. a b Personen mit Migrationshintergrund: Methodische Erläuterungen. Statistisches Bundesamt, abgerufen am 19. September 2015.
  2. Statistisches Bundesamt Deutschland: Bevölkerung und Erwerbstätigkeit. Bevölkerung mit Migrationshintergrund – Ergebnisse des Mikrozensus 2005. Erschienen am 4. Mai 2007, Bevölkerung und Erwerbstätigkeit Bevölkerung mit Migrationshintergrund – Ergebnisse des Mikrozensus 2005 –, abgerufen am 28. Mai 2008
  3. a b Pressemitteilung der Statistik Austria
  4. Statistisches Bundesamt, Bevölkerung und Erwerbstätigkeit: Bevölkerung mit Migrationshintergrund – Ergebnisse des Mikrozensus 2005, Fachserie 1, Reihe 2.2, Wiesbaden, 2007. S. 7
  5. Statistisches Bundesamt, Bevölkerung und Erwerbstätigkeit: Bevölkerung mit Migrationshintergrund – Ergebnisse des Mikrozensus 2009 –, Fachserie 1, Reihe 2.2, Wiesbaden, 2010. S. 7.
  6. Statistisches Bundesamt. Bevölkerung und Erwerbstätigkeit. Ausländische Bevölkerung. Ergebnisse des Ausländerzentralregisters 2009. Fachserie 1, Reihe 2, Wiesbaden, 2010. S. 23.
  7. a b c Statistisches Bundesamt Deutschland: Leichter Anstieg der Bevölkerung mit Migrationshintergrund, Pressemitteilung Nr. 105 vom 11. März 2008, Leichter Anstieg der Bevölkerung mit Migrationshintergrund (Memento vom 13. März 2008 im Internet Archive) abgerufen am 30. Dezember 2012
  8. http://cdn.zensus2011.de/live/fileadmin/material/pdf/fragebogen/Fragebogen_Haushaltebefragung_20101007a.pdf
  9. § 6 Satz 2 Verordnung zur Erhebung der Merkmale des Migrationshintergrundes (Migrationshintergrund-Erhebungsverordnung – MighEV) vom 29. September 2010, BGBl. I, S. 1372, 1373, Text
  10. [1]
  11. taz-Artikel vom 12. August 2012
  12. Präsentation des "Mediendienstes Integration"
  13. ebd., „Liste der gezählten Abgeordneten“, PDF
  14. Vergleiche Statistische Ämter des Bundes und der Länder (Hrsg.): Bevölkerung nach Migrationsstatus regional. Ergebnisse des Mikrozensus 2011. März 2013 (PDF-Datei; 3,3 MB; 426 Seiten auf destatis.de).
  15. Jeder Fünfte hat einen Migrationshintergrund, zeit.de vom 16. September 2016
  16. Deutschland: Definition „Migrationshintergrund“. www.migration-info.de, 20. Dezember 2008, abgerufen am 29. Juni 2016.
  17. Methodische Erläuterung. Information und Technik Nordrhein-Westfalen, Dezember 2014, abgerufen am 29. Juni 2016.
  18. Siehe Artikel 2 („zumindest einen Eltern- oder Großelternteil haben, der die Bedingungen der Nr. 1 erfüllt“) in Verbindung mit Abschnitt Zu Art. 2 – Begriffsbestimmungen („Deutsche Staatsangehörige sind nach der Begriffsbildung in Abs. 1 nicht Migranten. Gleichwohl besteht auch innerhalb dieser Bevölkerungsgruppe nicht selten ein Migrationshintergrund, mit dem bisweilen auch ein spezifischer Integrationsbedarf einhergeht. Deshalb sieht Abs. 3 Satz 1 eine entsprechende Anwendung der Regelungen des Bayerischen Integrationsgesetzes über die Integrationsförderung für solche Deutsche vor, die selbst nach Abschluss der Wanderungsbewegungen im Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg nach Deutschland zugewandert sind (Nr. 1) oder bei denen eine solche Zuwanderung im engeren familiären Hintergrund stattgefunden hat (Nr. 2), soweit noch ein spezifischer Integrationsbedarf besteht.“) Eine eigene Definition des Begriffs "Migrationshintergrund" wird dabei, wie der Wortlaut des geplanten Art. 2, Abs. 3 Satz 1 zeigt, jedoch nicht vorgenommen Gesetzentwurf der Staatsregierung für ein Bayerisches Integrationsgesetz, Drucksache 17/11362, Bayerischer Landtag, 10. Mai 2016.
  19. Sandro Mattioli: Die Deutschen erster und zweiter Klasse. In: Stuttgarter Zeitung, 9. September 2006.
  20. Wolfgang Gärthe: Feststellung von Qualifikationen und Kenntnissen von Migrantinnen und Migranten: Assessmentverfahren als Grundlage von Integrationsplänen, S. 31 (PDF; 253 kB)
  21. Mangelndes Migrationshintergrundwissen.
  22. Unwort II: Migrationshintergrund. In: Handelsblatt. 16. Januar 2008, eingesehen 28. Mai 2008.
  23. “Memi”, “Beute-Teutone” und “Reinländer”. In: taz.de, 7. Dezember 2010, eingesehen 10. Januar 2011.
  24. “Migra” und “Neudeutscher” am beliebtesten. In: taz.de, 8. Dezember 2010, eingesehen 10. Januar 2011.
  25. Kriminalstatistik: Heftige Kritik an Ramsauers Straftäter-Vorschlag. In: Der Spiegel. 3. Januar 2009.
  26. Sören Kittel: Deutsche Wörter und ihr Migrationshintergrund. In: Die Welt. 20. August 2008, eingesehen 28. Mai 2008
  27. Markus Zens: Übelkeit mit Migrationshintergrund. In: wissenschaft.de, eingesehen 28. Mai 2008.
  28. Peter Wagner: Königsspeise mit Migrationshintergrund. In: Spiegel Online. 6. August 2008, eingesehen 28. Mai 2008
  29. http://www.die-domschaetze.de/
  30. Raimund Pfundtner: „Aufgeklärte Ratlosigkeit“ – Aspekte beruflicher Teilhabemöglichkeit von Migranten in entwickelten Industriegesellschaften. In: Martin Spetsmann-Kunkel (Hrsg.) Gegen den Mainstream: kritische Perspektiven auf Bildung und Gesellschaft. Waxmann, 2009, S. 26
  31. Stefan Mau: Transnationale Vergesellschaftung: die Entgrenzung sozialer Lebenswelten. Campus, 2007, S. 160
  32. Sabine Schiffer: Grenzenloser Hass im Internet. In: Thorsten Gerald Schneiders (Hrsg.): Islamfeindlichkeit. Springer, 2009
  33. | Zensusdatenbank, Tabelle
  34. Carsten Wippermann, Berthold Bodo Flaig: Lebenswelten von Migrantinnen und Migranten. (PDF; 3,0 MB) In: Aus Politik und Zeitgeschichte. Heft 5/2009 vom 26. Januar 2009, S. 4.
  35. Faktencheck zur Migration: Deutschland ist Auswanderungsland. In: SPIEGEL ONLINE. 15. Oktober 2010, abgerufen am 19. Mai 2011.
  36. Studie nach sozialer Lage und Grundorientierung (PDF; 65 kB)
  37. Sinus Institut
  38. Antje Richter: Armutsprävention – ein Auftrag für Gesundheitsförderung. In: Margherita Zander: Kinderarmut. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2005, ISBN 3-531-14450-2, S. 202.
  39. Universität Bielefeld, Fakultät für Gesundheitswissenschaften: Tagung Health Inequalities V: Verhältnisse für Gesundheit. 31. Mai 2010, abgerufen am 20. Oktober 2014 (zur Epidemiologie gab es einen Themenkomplex während dieser Tagung in Bielefeld am 11. und 12. Juni 2010).
  40. Carolin Donath, Elmar Gräßel u. a.: Is parenting style a predictor of suicide attempts in a representative sample of adolescents? In: BMC Pediatrics. Nr. 14, 2014, S. 113 (PDF-Datei; 517 kB; 13 Seiten).
  41. Reinhard Schunck, Katharina Reissc, Oliver Razum: Pathways between perceived discrimination and health among immigrants. Evidence from a large national panel survey in Germany. In: Ethnicity & Health. Juli 2014 (doi:10.1080/13557858.2014.932756).
  42. a b C. Donath, E. Grässel, D. Baier, C. Pfeiffer, D. Karagülle, S. Bleich, T. Hillemacher: Alcohol consumption and binge drinking in adolescents: comparison of different migration backgrounds and rural vs. urban residence–a representative study. In: BMC public health. Band 11, 2011, S. 84, doi:10.1186/1471-2458-11-84, PMID 21299841, PMC 3045949 (freier Volltext).
  43. a b Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): Der Alkoholkonsum Jugendlicher und junger Erwachsener in Deutschland 2012. Ergebnisse einer aktuellen Repräsentativbefragung und Trends. Köln 2012, abgerufen am 20. Oktober 2014.
  44. Bildung: Menschen ausländischer Herkunft haben häufiger Abitur als Deutsche. Spiegel online, 9. September 2015, abgerufen am 19. September 2015.
  45. : 30 % der Bevölkerung mit Migrationshintergrund haben Abitur. In: Pressemitteilung. Statistisches Bundesamt, 8. September 2015, abgerufen am 19. September 2015.
  46. a b c d Hauptschule, Realschule oder Gymnasium? Ethnische Unterschiede am ersten Bildungsübergang. In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie. Jg. 54, Heft 3, 2002, S. 534–552.
  47. Beuchling, Olaf. Vom Bootsflüchtling zum Bundesbürger. Migration, Integration und schulischer Erfolg in einer vietnamesischen Exilgemeinschaft. Waxmann 2003, ISBN 3-8309-1278-1;
  48. Dietrich Thränhardt: Spanische Einwanderer schaffen Bildungskapital: Selbsthilfe-Netzwerke und Integrationserfolg in Europa. (Memento vom 30. Juni 2007 im Internet Archive) (PDF; 67 kB) Universität Münster. Stand: 12. Februar 2009
  49. Panagiotis Kouparanis: Migrantenkinder mit Bildungserfolg abgerufen am 20. Januar 2008
  50. Martin Spiewak: Integration: Das vietnamesische Wunder. In: Die Zeit. 5/2009, abgerufen am 24. Januar 2009
  51. Frank Gesemann: Die Integration junger Muslime in Deutschland: Bildung und Ausbildung als Schlüsselbereiche sozialer Integration. im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung; Politische Akademie: Referat Interkultureller Dialog; Berlin im Dezember 2006, S. 11.
  52. Peter Rüesch: Spielt die Schule eine Rolle? Schulische Bedingungen ungleicher Bildungschancen von Immigrantenkindern. Eine Mehrebenenanalyse. Lang, Bern 1998.
  53. Richard Alba, D. Johann Handl, Walter Müller: Ethnische Ungleichheiten im deutschen Bildungssystem. In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie. 46 (2), 1994, S. 209–237.
  54. Ostlehrer integrieren Migrantenkinder besser. In: TAZ. 19. April 2006, abgerufen am 22. Januar 2008
  55. a b c Manfred Prenzel u. a.: Soziokulturelle Herkunft: Migration. In: PISA-Konsortium Deutschland: PISA 2003: Der Bildungsstand der Jugendlichen in Deutschland. Waxmann, New York 2004, ISBN 3-8309-1455-5.
  56. vgl. Neue Erkenntnisse aus der PISA-Studie, isoplan, 30. Mai 2003, mit Verweis auf eine Studie des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung und siehe die (englischsprachige) Studie Michael Fertig: Who’s To Blame? The Determinants of German Students’. Achievement in the PISA 2000 Study (PDF), „RWI: Discussion Papers“, No. 4, Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung, 2003
  57. Pisa-Studie: Am härtesten trifft es die Migranten. auf: Spiegel Online. 6. Dezember 2007.
  58. Was bedeutet "Migrationshintergrund"? bei Infos über den Österreichischen Integrationspreis abgerufen am 11. April 2011
  59. Migration und Integration – Indikatoren – Bevölkerung mit Migrationshintergrund. Bundesamt für Statistik (BFS). Abgerufen am 10. Dezember 2014.