Altertheim
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 44′ N, 9° 45′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Unterfranken | |
Landkreis: | Würzburg | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Kist | |
Höhe: | 290 m ü. NHN | |
Fläche: | 24,06 km2 | |
Einwohner: | 2056 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 85 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 97237 | |
Vorwahl: | 09307 | |
Kfz-Kennzeichen: | WÜ, OCH | |
Gemeindeschlüssel: | 09 6 79 165 | |
Gemeindegliederung: | 3 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Oberes Tor 2 97237 Altertheim | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Adolf Hemrich-Manderbach (Zukunft Altertheim) | |
Lage der Gemeinde Altertheim im Landkreis Würzburg | ||
Altertheim ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Würzburg und Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Kist.
Geografie
Geografische Lage
Altertheim liegt rund 16 Kilometer südwestlich von Würzburg und grenzt an den baden-württembergischen Main-Tauber-Kreis. Durch die Gemeinde führt die Staatsstraße 2297. In etwa fünf Kilometer Entfernung besteht eine Anbindung an die Bundesautobahnen 3 und 81.
Das Gebiet gehört zur naturräumlichen Einheit Marktheidenfelder Platte als Teil der Mainfränkischen Platte. Die Orte liegen im Altbachtal. Dort hat auch der Altbach seine Quelle.
Gemeindegliederung
Die drei Ortsteile Altertheims(in Klammern die Einwohnerzahl von 2007)[2]:
- Oberaltertheim (1226)
- Steinbach (127)
- Unteraltertheim (854)
Daneben gibt es die Aussiedlerhöfe Niederhofen, Karlebach und Quelläcker. Gemarkungen sind Oberaltertheim, Unteraltertheim und Steinbach.
Name
Etymologie
Der Name Altertheim besteht aus dem weiblichen Personennamen Albtrud und dem althochdeutschen Wort heim.[3]
Frühere Schreibweisen
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden:[3]
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Geschichte
Ober- und Unteraltertheim wurden erstmals in einer Urkunde aus dem Jahre 775 erwähnt. Das heutige Gemeindegebiet war ehemals ein Teil der Grafschaft Castell, das ab 1500 im Fränkischen Reichskreis lag. 1806 wurden Unter- und Oberaltertheim zugunsten Bayerns mediatisiert. Die Orte wurden 1810 (Grenzpurifikation) dem Großherzogtum Würzburg des Erzherzogs Ferdinand von Toskana überlassen, mit dem sie 1814 endgültig an Bayern fielen. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstanden mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinden.
Am 28. Juni 1825 brach ein Feuer aus, bei dem ein Großteil von Oberaltertheim ein Opfer der Flammen wurde.
Am 1. Mai 1978 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Oberaltertheim, Steinbach bei Würzburg und Unteraltertheim im Zuge der Gemeindegebietsreform zur neuen Gemeinde Altertheim zusammengeschlossen.[4] Im Jahr 1997 kam es zu kleineren Grenzänderungen gegenüber der baden-württembergischen Gemeinde Werbach.
Am 27. Juni 1978 stürzte ein Hubschrauber der US-Streitkräfte in Unteraltertheim ab. Die neun Insassen des Helikopters starben.[5]
Religionen
Die Gemeinde ist überwiegend evangelisch-lutherisch geprägt. Auch die Missionsgesellschaft Liebenzeller Mission hat sich etabliert. Daneben gibt es auch Mitglieder der römisch-katholischen Kirche.
Einwohnerentwicklung
Politik
Der aktuelle Bürgermeister Adolf Hemrich-Manderbach (Zukunft Altertheim) löste den 24 Jahre im Dienst der Gemeinde stehenden Alfred Hemrich, Unabhängige Bürgervereinigung (UB) als Bürgermeister am 1. Mai 2008 ab. Seine Vertreter im Amt sind der Zweite Bürgermeister Elmar Kuhn (UB) aus Steinbach und der Dritte Bürgermeister Reinhold Drack (UB) aus Unteraltertheim. Alle 14 Gemeinderäte gehören der Liste Unabhängige Bürgervereinigung an.
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 2006 etwa 650.000 Euro, davon waren 35.000 Gewerbesteuereinnahmen (netto). Der Schuldenstand je Einwohner belief sich auf 529 und damit 181 Euro weniger als der Landesdurchschnitt in Bayern.
Wappen
Beschreibung des Wappens: Geviert von Rot und Silber; in 1 und 4 je eine silberne heraldische Rose mit goldenem Butzen. Rot und Silber: Zugehörigkeit zu Castell, silberne Rose: Zugehörigkeit zu Wertheim.
Geschichtliche Begründung für das Wappen: Die in der neuen Gemeinde Altertheim zusammengeschlossenen Gemeinden Oberaltertheim, Steinbach bei Würzburg und Unteraltertheim gehörten einst zum Herrschaftsbereich der Grafen von Wertheim; nach deren Aussterben (1556) ging dieses Gebiet an das gräfliche Haus Castell über. Das Castellsche Wappen zeigt die sogenannte Vierung von Rot und Silber; als Abzeichen der Grafen von Wertheim gilt die silberne heraldische Rose. In der vorliegenden Form diente die Vereinigung dieser beiden Sinnbilder bereits seit 1967 als Wappen der Gemeinde Oberaltertheim. Die neugebildete Gemeinde Altertheim hat dieses Wappen in unveränderter Form übernommen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Regelmäßige Feste
- Kirchweih in Oberaltertheim, Unteraltertheim und Steinbach
- Faschingsveranstaltungen in den jeweiligen Ortsteilen
- Strackerfest
- Alle zwei Jahre das Schlepperfest
- Fest unter den Linden
- Bergfest
- Prunksitzungen des ACC
- Brunnenfest
- Feste zum 1. Mai in den jeweiligen Ortschaften
- Motorradtreffen der Motorradfreunde Oberaltertheim
- Feuerwehrfest alle zehn Jahre
- Sängerkranzfest alle fünf Jahre
Synagoge
Im Ortsteil Oberaltertheim bestand bis in die Zeit der NS-Diktatur eine Synagoge, deren Einrichtung beim Novemberpogrom 1938 demoliert wurde. Die kleine Jüdische Gemeinde existierte bis 1942, als die noch verbliebenen jüdischen Familien zur Vernichtung in der Shoa deportiert wurden. Am Feuerwehrhaus in der Zaunlücke 2 erinnert eine Gedenktafel an das Gotteshaus und seine ausgelöschte Gemeinde.[6]
Im Ortsteil Unteraltertheim existiert noch eine Synagoge in der Brunnenstraße. Diese ist allerdings zu einem Lagerhaus einer örtlichen Maler- und Verputzerfirma umfunktioniert worden.
Baudenkmäler
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
In der Landwirtschaft ging die Zahl der Betriebe, der allgemeinen Entwicklung folgend, deutlich zurück. Insgesamt beträgt die landwirtschaftliche Nutzfläche der Gemeinde 1609 Hektar. Im Bereich der Land- und Forstwirtschaft gibt es keine, im produzierenden Gewerbe 59 und im Bereich Handel und Verkehr 28 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 42 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 738. Im verarbeitenden Gewerbe (sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden) gab es keine, im Bauhauptgewerbe drei Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 68 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1591 Hektar. Davon waren 1468 ha Ackerfläche und 89 ha Dauergrünfläche.
Bildung
Im Jahre 1999 gab es folgende Einrichtungen:
- zwei Kindergärten mit 100 Kindergartenplätzen und 88 Kindern
- eine Volksschule
Weblinks
- Eintrag zum Wappen von Altertheim in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- Altertheim: Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik (PDF; 1,05 MB)
- http://www.altertheim.de Gemeinde-Homepage
Einzelnachweise
- ↑ Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111110/163826&attr=OBJ&val=1807
- ↑ a b Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59131-0, S. 23 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 756.
- ↑ http://www.armyaircrews.com/huey.html
- ↑ Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 112