Dischingen

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Wappen Deutschlandkarte
Dischingen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Dischingen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 42′ N, 10° 22′ OKoordinaten: 48° 42′ N, 10° 22′ O
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Stuttgart
Landkreis: Heidenheim
Höhe: 463 m ü. NHN
Fläche: 78,06 km2
Einwohner: 4462 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 57 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 89561, 73450
Vorwahlen: 07327, 07326Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: HDH
Gemeindeschlüssel: 08 1 35 010
Gemeindegliederung: 7 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Marktplatz 9
89561 Dischingen
89561, 73450 Dischingen
Website: www.dischingen.de
Bürgermeister: Alfons Jakl (CDU)
Lage der Gemeinde Dischingen im Landkreis Heidenheim
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Karte
Dischingen, Luftaufnahme (2016)
Dischingen um 1900
Vorderfront vom Schloss Ballmertshofen
Schloss Thurn und Taxis

Die Gemeinde Dischingen ist ein staatlich anerkannter Erholungsort im Landkreis Heidenheim in Baden-Württemberg.

Geographie

Geographische Lage

Die östlichste Gemeinde des Bundeslandes liegt in den nordöstlichen Ausläufern der Schwäbischen Alb und wird von Norden nach Süden vom Donau­zufluss Egau durchflossen, an der auch das namengebende Dorf der Gemeinde liegt. Ihr höchster Punkt liegt auf dem Ohrberg an der Westspitze des Gemeindegebietes auf etwa 628 m ü. NN, der niedrigste am Austritt der Egau in Richtung Ziertheim auf etwa 455 m ü. NN. Einige Zuflüsse aus dem Gemeindegebiet, das zur Gänze zu dieser entwässert, erreichen die Egau erst jenseits der Gemeindegrenze.

Nachbargemeinden

Dischingen grenzt im Westen an die Gemeinde Nattheim ebenfalls im Landkreis Heidenheim und im Norden an die Stadt Neresheim im Ostalbkreis, die beide zu Baden-Württemberg gehören. Die übrigen Nachbargemeinden liegen alle in Bayern. Die Gemeinde Forheim im Nordosten und die Gemeinde Amerdingen im Osten sind Teil des Landkreises Donau-Ries, zum Landkreis Dillingen an der Donau rechnen die Gemeinde Finningen im Südosten, Mödingen und Ziertheim im Süden sowie Bachhagel und zuletzt Zöschingen im Südwesten.

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde Dischingen gehören die Ortsteile (Wohnbezirke) Ballmertshofen (Wohnbezirk II), Demmingen (Wohnbezirk III), Dischingen (Wohnbezirk I), Dunstelkingen (Wohnbezirk IV), Eglingen (Wohnbezirk V), Frickingen (Wohnbezirk VI) und Trugenhofen (Wohnbezirk VII), die identisch mit den zuvor selbstständigen Gemeinden sind. Die offizielle Benennung der Ortsteile erfolgt durch vorangestellten Namen der Gemeinde und durch Bindestrich getrennt nachgestellt der Name der Ortsteile. Die Ortsteile bilden zugleich Wohnbezirke und mit Ausnahme des Ortsteils Dischingen Ortschaften im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung mit eigenem Ortschaftsrat und Ortsvorsteher. In den Ortschaften selbst mit Ausnahme der Ortschaft Ballmertshofen wird die Unechte Teilortswahl entsprechend angewendet, die Ortschaften sind deshalb ebenfalls in Wohnbezirke unterteilt. Die Ortschaft Demmingen besteht aus den Wohnbezirken Demmingen und Wagenhofen, die Ortschaft Dunstelkingen besteht aus den Wohnbezirken Dunstelkingen und Hofen, die Ortschaft Eglingen besteht aus den Wohnbezirken Eglingen und Osterhofen, die Ortschaft Frickingen besteht aus den Wohnbezirken Frickingen, Katzenstein und Iggenhausen und die Ortschaft Trugenhofen besteht aus den Wohnbezirken Trugenhofen und Schloss Taxis.[2]

Frickingen, Luftaufnahme (2016)

In der Gemeinde Dischingen liegen 17 Dörfer, Weiler, Höfe und Häuser. Zum Ortsteil Ballmertshofen gehören das Dorf Ballmertshofen und das Haus Rappenmühle sowie die abgegangenen Ortschaften Buebertshausen und Buchmühle. Zum Ortsteil Demmingen gehören das Dorf Demmingen (mit der ehem. Burg Demmingen), der Weiler Wagenhofen und Schloss und Gehöft Duttenstein sowie die abgegangenen Ortschaften (Ober-, Mittel-)Köpfingen, Merlishausen, Waldbruderhaus und »Alte Burg«. Zum Ortsteil Dischingen gehören das Dorf Dischingen, der Weiler Schrezheim, das Gehöft Hochstatter Hof und das Haus Guldesmühle sowie die abgegangenen Ortschaften Knollenburg mit dem Burgstall der Burg Knollenburg, Hasenhof, Riedmühle, Russelhof, Spiegelhof und Reste einer Burg auf dem Eisbühl. Zum Ortsteil Dunstelkingen gehören das Dorf Dunstelkingen, der Weiler Hofen und das Gehöft Prinzenmühle (Buchbergmühle) sowie die abgegangene Ortschaft Raithof. Zum Ortsteil Eglingen gehören das Dorf Eglingen, der Weiler Osterhofen, das Gehöft Baumgries und die Häuser Kruggen und Sturmmühle sowie die abgegangenen Ortschaft »Alte Mühle«. Zum Ortsteil Frickingen gehören das Dorf Frickingen und die Weiler Iggenhausen und Katzenstein sowie die abgegangenen Ortschaften Distelweiler und Kahlhof. Zum Ortsteil Trugenhofen das Dorf Trugenhofen und Schloss und Weiler Taxis sowie die abgegangenen Ortschaften Ziegelhütte und Karlsbronnen.[3]

Flächenaufteilung

Nach Daten des Statistischen Landesamtes, Stand 2014.[4]

Geschichte

Dischingen wurde erstmals 1049 urkundlich erwähnt. Im Mittelalter gehörte Dischingen zur Grafschaft Dillingen. Als die Dillinger 1258 ausstarben, fiel die Grafschaft an die Wittelsbacher. Nach dem Landshuter Erbfolgekrieg wurde 1505 das Fürstentum Pfalz-Neuburg gebildet, zu dem auch Dischingen gehörte. 1734 gelang es den Fürsten von Thurn und Taxis, Dischingen in ihre Herrschaft zu bekommen. Im Rahmen der Mediatisierung fiel Dischingen 1806 an Bayern und kam im Rahmen eines Gebietstausches 1810 an Württemberg.

Religionen

Dischingen ist von der Reformation unberührt geblieben und blieb römisch-katholisch. Heute gehört es zum Katholischen Dekanat Heidenheim in der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Die evangelischen Gläubigen gehören der Kirchengemeinde Fleinheim-Dischingen im Kirchenbezirk Heidenheim an.

Einwohnerentwicklung

Die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand sind Schätzungen, Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg (nur Hauptwohnsitze).

Jahr Einwohner
1. Dezember 18711 3.825
1. Dezember 18801 3.773
1. Dezember 18901 3.699
1. Dezember 19001 3.553
1. Dezember 19101 3.504
16. Juni 19251 3.489
16. Juni 19331 3.375
17. Mai 19391 3.161
13. September 19501 4.646
6. Juni 19611 4.215
Jahr Einwohner
27. Mai 19701 4.504
31. Dezember 1980 4.179
27. Mai 19871 4.356
31. Dezember 1990 4.507
31. Dezember 1995 4.708
31. Dezember 2000 4.621
31. Dezember 2005 4.580
31. Dezember 2010 4.419
31. Dezember 2015 4.352

Eingemeindungen

  • 1. Januar 1972: Trugenhofen
  • 1. Januar 1974: Ballmertshofen, Demmingen, Dunstelkingen, Eglingen, Frickingen

Politik

Bürgermeister

Gemeinderat

In Dischingen wird der Gemeinderat nach dem Verfahren der unechten Teilortswahl gewählt. Dabei kann sich die Zahl der Gemeinderäte durch Überhangmandate verändern. Der Gemeinderat in Dischingen hat nach der letzten Wahl 19 Mitglieder (vorher 19). Die Kommunalwahl am 25. Mai 2014 führte zu folgendem amtlichen Endergebnis. Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.

Parteien und Wählergemeinschaften %
2014
Sitze
2014
%
2009
Sitze
2009
Kommunalwahl 2014
 %
50
40
30
20
10
0
45,6 %
44,7 %
9,7 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2009
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
+6,1 %p
−8,1 %p
+2,0 %p
FWD Freier Wählerblock Dischingen 45,6 9 39,5 8
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 44,7 8 52,8 10
ÖDP Ökologisch-Demokratische Partei 9,7 2 7,7 1
Gesamt 100,0 19 100,0 19
Wahlbeteiligung 63,1 % 67,6 %

Wappen

Blasonierung: „In gespaltenem Schild vorne in Rot ein aufrechter goldener (gelber) Schlüssel mit linkshin gewendetem Bart, hinten in Gold (Gelb) drei liegende rote Messer übereinander (Spitzen zur Spaltung).“
Die drei Messer entstammen dem Wappen des Melchior von Tischingen aus dem Jahre 1465. Wofür der Schlüssel steht, ist unbekannt.

Wappen der Ortsteile

Partnerschaften

Die Gemeinde begründete 1990 eine Partnerschaft zur Gemeinde Eckartsberg in Sachsen. Nachdem Eckartsberg 1994 nach Mittelherwigsdorf eingemeindet wurde, ist die Partnerschaft dorthin übergegangen.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Die nächste Anschlussstelle an die Bundesautobahn 7 (AS 116, Heidenheim) liegt 12 km entfernt. Von 1901 bis 1972 war Dischingen durch die Härtsfeldbahn (AalenDillingen) an das Bahnnetz angebunden.

Bildung

Mit der Egauschule verfügt Dischingen über eine Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule. Außerdem gibt es in Demmingen und Frickingen jeweils eine Grundschule. Für die kleinsten Einwohner gibt es in Ballmertshofen, Demmingen, Dischingen, Dunstelkingen, Eglingen und Frickingen je einen Kindergarten.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Dischingen liegt an der Schwäbischen Albstraße, die an vielen Sehenswürdigkeiten vorbeiführt.

Museen

  • Heimatmuseum Dischingen
  • Museum für Kutschen, Chaisen und Karren
  • Schloss Ballmertshofen mit Bildergalerie und Museum

Bauwerke

Pfarrkirche St. Johannes Baptist

Naturdenkmäler

  • Eisbühl (alte Keltensiedlung)
  • Felsformationen um Dischingen herum. Das besondere an diesen schroffen Felsen ist, dass sie bei dem Meteoriteneinschlag, durch den das Nördlinger Ries entstanden ist, ca. 20 km weit geflogen und unter anderem in Dischingen eingeschlagen sind
  • Härtsfeldsee.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Ehrenbürger

Weblinks

Commons: Dischingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2022 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Hauptsatzung der Gemeinde Dischingen vom 4. Oktober 1999, Änderung vom 10. März 2004 (PDF; 114 kB)
  3. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverbände Franken und Ostwürttemberg. Kohlhammer, Stuttgart 1980, ISBN 3-17-005708-1, S. 579–585.
  4. Statistisches Landesamt, Fläche seit 1988 nach tatsächlicher Nutzung für Dischingen.
  5. a b vgl. Bodo Cichy: Festsäle Gottes – Sorgenkinder der Denkmalpflege. Sicherung, Instandsetzung und Erneuerung barocker Kirchenbauten in den Landkreisen Ostalb und Heidenheim. In: Denkmalpflege in Baden-Württemberg, 3. Jg. 1974, Heft 4, S. 2–25 (PDF)