Hofkirchen (Donau)

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Wappen Deutschlandkarte
Hofkirchen (Donau)
Deutschlandkarte, Position des Marktes Hofkirchen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 41′ N, 13° 7′ OKoordinaten: 48° 41′ N, 13° 7′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Passau
Höhe: 309 m ü. NHN
Fläche: 32,7 km2
Einwohner: 3769 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 115 Einwohner je km2
Postleitzahl: 94544
Vorwahl: 08545
Kfz-Kennzeichen: PA
Gemeindeschlüssel: 09 2 75 127
Marktgliederung: 57 Ortsteile
Adresse der
Marktverwaltung:
Rathausstraße 1
94544 Hofkirchen
Website: www.hofkirchen.de
Bürgermeister: Wilhelm Wagenpfeil (SPD)
Lage des Marktes Hofkirchen im Landkreis Passau
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Karte
Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Markt
Die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt

Hofkirchen ist ein Markt im niederbayerischen Landkreis Passau.

Geografie

Geografische Lage

Hofkirchen liegt in der Region Donau-Wald direkt an der Donau und an der südöstlichen Grenze des Gäubodens. Der Markt liegt rund 30 km nordwestlich von Passau, 25 km südöstlich von Deggendorf und sieben Kilometer von Vilshofen an der Donau entfernt. Zur Bundesautobahn 3 (Ausfahrt Iggensbach oder Garham) sind es ebenfalls sieben Kilometer.

Nachbargemeinden

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Hofkirchen hat 57 Ortsteile[2]:

Es gibt die Gemarkungen: Hilgartsberg, Hofkirchen und Garham.

Geschichte

Hofkirchen wird am 5. November 1005 erstmals urkundlich erwähnt. Es kam um 1200 in den Besitz der Bischöfe von Passau, die es den Wessenbergern überließen. Nach deren Aussterben im Jahr 1240 erlangte Rapoto III. von Ortenburg die Ortschaft, gab sie aber schon am 19. Februar 1241 dem Bischof zurück und nahm sie vermutlich als Lehen. Nach dessen Tod 1248 erhielten die Wittelsbacher die Advokatie, 1256 das Lehen und 1262 durch Vergleich die Herrschaft über Hofkirchen.

Bereits vor 1300 wird der Ort als Markt bezeichnet, doch erst 1387 wurde ihm durch Herzog Albrecht II. das Recht zu einem Wochenmarkt an allen Montagen verliehen. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts wurden die Weißenfelder mit Hilgartsberg und Hofkirchen belehnt. Bis 1821 gehörte Hofkirchen zur Herrschaft Hilgartsberg, als Graf Eligius Fugger diese an den Staat verkaufte. Der Markt Hofkirchen gehörte zum Rentamt Straubing und zum Landgericht Hengersberg des Kurfürstentums Bayern. Hofkirchen besaß das Marktrecht mit magistratischen Eigenrechten.

Die heutige Pfarrkirche wurde mit Hilfe der Edlen von Puchberg und anderer Wohltäter erbaut und 1498 geweiht. Am 18. Oktober 1745 legte das Prunkschiff von Kaiser Franz I. in Hofkirchen an, und der Monarch bezog im heutigen Gasthof Buchner mit seinem Gefolge das Nachtquartier. Noch heute erinnert die Kaiserstraße an diesen Tag. In Hofkirchen befand sich auch ein zu Beginn des 15. Jahrhunderts erbautes Schloss, das von der Marktgemeinde erworben und Anfang des 19. Jahrhunderts abgebrochen wurde.

Mit Beginn der Donaudampfschifffahrt 1837 und der Eröffnung der Bahnstrecke Straubing–Passau 1862 am anderen Donauufer verlor der Markt Hofkirchen an Bedeutung. Eine neue Einnahmequelle fand man im Anbau der Weber-Karde, die der Fuhrunternehmer Josef Reischer (1775–1850) nach Hofkirchen brachte, wo sie bestens gedieh.

Eingemeindungen

Am 1. Oktober 1970 erfolgte der Zusammenschluss mit der Gemeinde Hilgartsberg[3], am 1. Mai 1978 die Eingemeindung des größten Teils der früheren Gemeinde Garham.[4]

Einwohnerentwicklung

  • 1961: 2.619 Einwohner
  • 1970: 2.842 Einwohner
  • 1987: 3.122 Einwohner
  • 2003: 3.677 Einwohner
  • 2009: 3.598 Einwohner
  • 2011: 3.597 Einwohner
  • 2014: 4.236 Einwohner
  • 2015: 3.581 Einwohner

Politik

Marktgemeinderat

Der Marktgemeinderat setzt sich seit der Kommunalwahl am 2. März 2008 wie folgt zusammen:

  • SPD: 8 Sitze (47,6 % der Stimmen)
  • CSU: 6 Sitze (39,2 % der Stimmen)
  • ÜW: 2 Sitze (13,3 % der Stimmen)

Bürgermeister

Erster Bürgermeister ist Wilhelm Wagenpfeil (SPD). Er wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Josef Weiß (CSU) und 2008 mit 84,87 % der gültigen Stimmen im Amt bestätigt.

Zweiter Bürgermeister ist Georg Stelzer (ÜW), dritter Bürgermeister ist Werner Lösl (SPD).

Finanzen

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 665 T€, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 122 T€.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kriegsgräberstätte Hofkirchen

Die spätgotische Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt, erbaut Anfang des 16. Jahrhunderts, besitzt ein kompliziertes Netzrippengewölbe der spätesten Gotik. Auch die Glasgemälde im Chor stammen vom Anfang des 16. Jahrhunderts.

Am westlichen Ortsrand von Hofkirchen, auf einer Anhöhe mit Blick auf eine Biegung der Donau, befand sich einst der Edelsitz Seehof. Bis 1959 wurde auf der früheren Lagestelle des Edelsitzes die Kriegsgräberstätte Hofkirchen als Ruhestätte für nahezu 3000 Opfer des Ersten und Zweiten Weltkriegs angelegt.

Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Hofkirchen (Donau)

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft

Es existieren zwei Gewerbegebiete in Hofkirchen und Garham und eine weitere Gewerbefläche in Garham. Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 134 und im Bereich Handel und Verkehr 52 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 13535. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe 8 Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 31 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1057 ha, davon waren 456 ha Ackerfläche und 601 ha Dauergrünfläche.

Bildung

Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 1999):

  • Kindergärten: zwei mit 123 Kindergartenplätze und 101 Kindern/9 Erzieherinnen
  • Volksschulen: zwei Grundschulen mit 17 Lehrern und 280 Schülern in jeweils vier Klassen

Sonstiges

In Hofkirchen und Garham existieren zwei beheizte Freibäder mit drei Becken.

Medizin

In Hofkirchen befinden sich eine Praxis für Allgemeinmedizin (mit integriertem ambulanten Pflegedienst der Caritas), eine Zahnarztpraxis und eine Tierarztpraxis.

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111117/190451&attr=OBJ&val=744
  3. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 586.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 621.

Weblinks

Commons: Hofkirchen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien