John Jay
John Jay (* 12. Dezemberjul. / 23. Dezember 1745greg. in New York City, Provinz New York; † 17. Mai 1829 in Bedford, New York) war ein Politiker, Jurist und einer der Gründerväter der Vereinigten Staaten. Während des Unabhängigkeitskrieges war er als Diplomat tätig und bekleidete danach von Mai 1784 bis März 1790 als zweiter das Amt des Außenministers der Vereinigten Staaten. Von Oktober 1789 bis Juni 1795 diente er als erster Oberster Richter der USA. Danach war er von Juli 1795 bis Juni 1801 zweiter Gouverneur von New York.
Leben
Während des Unabhängigkeitskrieges der Vereinigten Staaten spielte Jay eine tragende Rolle. Er war der fünfte Präsident des Kontinentalkongresses und damit vom 10. Dezember 1778 bis zum 27. September 1779 der Führer des Gemeinwesens, aus dem die Vereinigten Staaten hervorgehen sollten. Sein Vorgänger im Amt war Henry Laurens, sein Nachfolger Samuel Huntington. 1783 unterzeichnete John Jay gemeinsam mit John Adams und Benjamin Franklin den Friedensvertrag von Paris, der den Unabhängigkeitskrieg beendete.
Am Verfassungskonvent in Philadelphia nahm Jay nicht teil, er trug allerdings fünf Aufsätze zu den Federalist Papers bei. 1779 bis 1782 war Jay als erster Botschafter der Vereinigten Staaten in Spanien tätig. Am 7. Mai 1784 wurde er vom Kontinentalkongress zum zweiten Außenminister der Vereinigten Staaten berufen. Da sein Nachfolger Thomas Jefferson noch in Frankreich weilte, blieb er dies bis zum 22. März 1790 in die Regierung von George Washington hinein. Nach Washingtons Wahl zum Präsidenten 1789 war Jay am 19. Oktober bereits zum ersten Chief Justice of the United States ernannt worden. 1790 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt.
1792 schickte ihn Präsident Washington nach London, um einen neuen Staats-Vertrag mit den Briten auszuhandeln. Der Vertrag, mit dem er heimkam, auch Jay's Treaty genannt, enttäuschte viele Amerikaner. Jay wurde so unbeliebt, dass er einmal bemerkte, er könne von Boston nach Philadelphia fahren, nur unter der Beleuchtung durch brennende Puppen mit seinem Abbild. Da aber kein anderer Vertragstext ausgehandelt werden konnte, entschied man, Jay’s treaty sei annehmbar, und so wurde er von Washington unterschrieben.
Eine weitere diplomatische Mission führte Jay 1794 ins Ausland, diesmal nach Frankreich. Während seiner Zeit dort wurde er zum Gouverneur des Bundesstaates New York gewählt. Jay gab sein Richteramt am 29. Juni 1795 auf und blieb vom 1. Juli 1795 bis zum 30. Juni 1801 Gouverneur. Als solcher erreichte er 1799 sein Ziel, die Sklaverei in New York abzuschaffen. Präsident John Adams nominierte ihn 1800 gegen Ende seiner Amtszeit gleich wieder für den Obersten Gerichtshof; der Senat bestätigte rasch diese Ernennung, aber Jay lehnte ab, auf seine schlechte Gesundheit verweisend und darauf, dass dem Gericht „die Energie, das Gewicht und die Würde, die essentiell sind für seine bestimmungsgemäße Unterstützung der nationalen Regierung“, fehle.
Literatur
- Walter Stahr: John Jay. Founding Father. Hambledon & London, New York NY u. a. 2005, ISBN 1-85285-444-8.
- Henry B. Renwick: Lives of John Jay and Alexander Hamilton. Publisher: Harper and brothers, New York 1840
Weblinks
- National Governors Association (englisch)
- Literatur von und über John Jay im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- John Jay im Biographical Directory of the United States Congress (englisch)
- John Jay in der Datenbank Find a Grave (englisch)
Personendaten | |
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NAME | Jay, John |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Politiker und Jurist |
GEBURTSDATUM | 23. Dezember 1745 |
GEBURTSORT | New York, Provinz New York, Königreich Großbritannien |
STERBEDATUM | 17. Mai 1829 |
STERBEORT | Bedford, New York |