Pfaffroda
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 42′ N, 13° 21′ O keine Zahl: Ungültiger Metadaten-Schlüssel 14521470
| |
Bundesland: | Sachsen | |
Landkreis: | Erzgebirgskreis | |
Höhe: | 540 m ü. NHN | |
Einwohner: | Ungültiger Metadaten−Schlüssel 14521470 (31. Dez. 2022)[1]
| |
Postleitzahl: | 09526 | |
Vorwahl: | 037360 | |
Kfz-Kennzeichen: | ERZ, ANA, ASZ, AU, MAB, MEK, STL, SZB, ZP | |
Gemeindeschlüssel: | 14 5 21 470 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Freiberger Str. 6 09526 Pfaffroda | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Steffen Günther (Parteilos) | |
Lage der Gemeinde Pfaffroda im Erzgebirgskreis | ||
Pfaffroda ist eine Gemeinde im Erzgebirgskreis in Sachsen.
Gemeindegliederung
Neben Pfaffroda gehören die folgenden Ortsteile zur Gemeinde:
Geschichte
Zwischen dem 13. und 20. Jahrhundert
Anfang des 13. Jahrhunderts legten Pfaffen des Klosters Ossegg das Dorf Pfaffroda an. 1445 wurden Pfaffroda und Schönfeld erstmals als Besitz der Herrschaft von Schönberg auf Purschenstein urkundlich erwähnt. Papst Sixtus IV. stellte den Einwohnern für den Bau einer Kirche eigens einen Ablassbrief aus. Mit der Reformation 1539 wurde Pfaffroda selbstständige Parochie. Berghauptmann Caspar von Schönberg ließ 1575 bis 1578 das Schloss als Teil einer Riehe von Schutzbauten gegen Überfälle aus Böhmen errichten. Doch bereits ab 1651 erhielten böhmische Exulanten Siedlungsland. Es entstanden die Orte Ober-, Nieder- und Kleinneuschönberg, Eisenzeche und Hutha. Im Jahr 1715 erhielt die St.-Georg-Kirche eine Orgel aus der Werkstatt von Gottfried Silbermann.[2] Beim Durchzug der napoleonischen Truppen im August 1813 übernachtete Joachim Murat auf dem Schloss Pfaffroda. Der Ort erhielt 1854 eine Gemeindeschule, 1883 gründete sich die Freiwillige Feuerwehr. 1912 wurde Pfaffroda an die zentrale Elektrizitätsversorgung angeschlossen. Der übliche Friedhof um die Kirche musste Anfang des 19. Jahrhunderts geschlossen werden, dafür ließ die Gemeinde bis 1919 eine kommunale Begräbnisstätte mit Friedhofskapelle anlagen. 1938 nahmen die Pfaffrodaer die erste elektrische Straßenbeleuchtung in Betrieb.
Einwohnerentwicklung
Folgende Einwohnerzahlen beziehen sich auf den 31. Dezember des voranstehenden Jahres mit Gebietsstand Januar 2007:
1982 bis 1988
|
1989 bis 1995
|
1996 bis 2002
|
2003 bis 2012
|
ab 2013
|
- Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen
Eingemeindungen
Schönfeld wurde am 1. Juli 1950 in die Gemeinde Pfaffroda bei Sayda eingegliedert. Nach der Wende, am 1. Januar 1994 folgte Dittmannsdorf bei Sayda.[3] Dörnthal und Hallbach sind seit dem 1. Januar 1999 Ortsteile von Pfaffroda.[4]
Politik: Gemeinderat
Seit der Gemeinderatswahl am 25. Mai 2014 verteilen sich die 12 Sitze des Gemeinderats folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:
- Regionalbauernverband e.V. (RBV): 4 Sitze
- CDU: 3 Sitze
- Bürgerinitiative Pfaffroda (BI Pf): 3 Sitze
- Bürgerinitiative Dörnthal und Haselbach (BI DH): 2 Sitze
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Das Schloss Pfaffroda ist erhalten, ein Teil des Gebäudes dient als Altenheim. Der Rest samt Schlossgarten kann von Touristen im Sommer besichtigt werden.
Naturdenkmäler
Im Bärenbachtal befindet sich die 1929 angelegte Ornamentpflanzung „ADvS 1929“.
Persönlichkeiten
Mit Pfaffroda verbunden
- Hans Löscher (1881–1946), Reformpädagoge und Schriftsteller, wuchs in Pfaffroda auf.
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Moritz Brand (1844–1927), sächsischer Landesscharfrichter
- Oskar Trinks (1873–1952), geboren in Dörnthal, Politiker (SPD), badischer Landtagsabgeordneter, Mitglied der Weimarer Nationalversammlung
- Karl-Ewald Fritzsch (1894–1974), Volkskundler und Pädagoge
- Siegfried Schönherr (* 1915 in Haselbach), Tierarzt, Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin
Literatur
- Richard Steche: Pfaffroda. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 3. Heft: Amtshauptmannschaft Freiberg. C. C. Meinhold, Dresden 1884, S. 114.
Weblinks
- Pfaffroda im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Geschichte von Schloss Pfaffroda auf der Homepage der Familie von Schönberg
- Offizielle Website der Gemeinde Pfaffroda
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2022 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2023). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2023. (Hilfe dazu).
- ↑ Orgel von Gottfried Silbermann in der St.-Georg-Kirche Pfaffroda, auf silbermann.org, gesehen 23. Juni 2010
- ↑ Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Statistisches Bundesamt (Hrsg.)
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1999
- ↑ Ergebnisse der Gemeinderatswahl 2014