Pretzfeld
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 45′ N, 11° 10′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberfranken | |
Landkreis: | Forchheim | |
Höhe: | 293 m ü. NHN | |
Fläche: | 24,21 km2 | |
Einwohner: | 2379 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 98 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 91362 | |
Vorwahl: | 09194 | |
Kfz-Kennzeichen: | FO, EBS, PEG | |
Gemeindeschlüssel: | 09 4 74 161 | |
Marktgliederung: | 12 Ortsteile | |
Adresse der Marktverwaltung: |
Hauptstr. 3 91362 Pretzfeld | |
Website: | ||
Erste Bürgermeisterin: | Rose Stark (SPD/Ökologen) | |
Lage des Marktes Pretzfeld im Landkreis Forchheim | ||
Pretzfeld ist ein Markt im oberfränkischen Landkreis Forchheim. Die Rokoko-Pfarrkirche St. Kilian wurde im 18. Jahrhundert von dem aus Bamberg stammenden Johann Jakob Michael Küchel erbaut.
Geografie
Geografische Lage
Der Ort liegt in der Fränkischen Schweiz an der Einmündung der Trubach in die Wiesent und ist bekannt für Obstanbau und Obstverwertung.
Nachbargemeinden
Nachbargemeinden sind (von Norden, beginnend im Uhrzeigersinn): Ebermannstadt, Gößweinstein, Egloffstein, Leutenbach, Kirchehrenbach und Weilersbach
Gemeindegliederung
Pretzfeld gliedert sich in zwölf Ortsteile[2]:
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Geschichte
Mittelalter
Pretzfeld war der Sitz eines gleichnamigen Rittergutes. Die Freiherren Stiebar von Buttenheim, Schlüsselberger Dienstleute, waren von 1505 bis 1762 Schlossherren in Pretzfeld. Ihnen folgten von 1764 bis 1852 die Grafen von Seinsheim.
Jüdischer Friedhof
Der seit dem 16. oder 17. Jahrhundert bestehende Jüdische Friedhof auf dem außerhalb des Ortes gelegenen Judenberg war zentraler Begräbnisplatz für zahlreiche jüdische Gemeinden des Forchheimer Landes. Die letzte Beerdigung auf dem teilweise erhaltenen Friedhof fand 1894 statt. Danach war keine jüdische Familie mehr in Pretzfeld ansässig. Der im Pretzfelder Ortsteil Hagenbach befindliche Judenfriedhof war bis 1934 in Gebrauch. (Siehe auch Synagoge Hagenbach)
Neuzeit
Mit der Rheinbundakte 1806 kam der Ort zu Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde. Walter Schottky, der sich 1943 im Pretzfelder Schloss niedergelassen hatte, initiierte die Gründung eines Siemens-Labors 1946. Der Physiker wohnte bis zu seinem Tod 1976 in Pretzfeld.
Eingemeindungen
Am 1. Juli 1976 wurde der bis dahin selbständige Ort Wannbach eingemeindet. Am 1. März 1977 kam Lützelsdorf hinzu. Hetzelsdorf sowie Teile der aufgelösten Gemeinden Wichsenstein (Eberhardstein, Pfaffenloh und Urspring) und Zaunsbach (Ober- und Unterzaunsbach) folgten am 1. Mai 1978.[3]
Politik
Marktgemeinderat
Die Kommunalwahl 2008 führte zu folgender Sitzverteilung im Marktgemeinderat:
CSU/Bürgerblock | SPD/Ökologen | Freie Wähler | WG Pretzfeld- Altreuth | Frauen aktiv | WG Trubachtal- Hagenbach | WG Oberland | WG Zaunsbach | Gesamt | |
2008 | 3 | 2 | 2 | 2 | 2 | 1 | 1 | 1 | 14 Sitze |
Wappen
Die Wappenbeschreibung lautet: Geteilt; oben in Rot ein wachsender silberner Eberspieß, unten fünfmal gespalten von Silber und Blau.
Gemeindepartnerschaft
Mit der Gemeinde Bretzfeld im Hohenlohekreis (Baden-Württemberg) besteht eine Gemeindefreundschaft. Diese begann mit einer fehlgeleiteten Paketsendung auf Grund des sehr ähnlichen Namens.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Eisenbahn
Die Marktgemeinde hat einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Forchheim–Behringersmühle und ist in das Tarifgebiet des Verkehrsverbundes Großraum Nürnberg integriert.
Brauereien
Auf dem Gebiet des Marktes Pretzfeld gibt es die Brauereien Nikl-Bräu in Pretzfeld, Meister in Unterzaunsbach und Penning-Zeißler in Hetzelsdorf.
Sehenswürdigkeiten
- Die Rokoko-Pfarrkirche St. Kilian wurde von 1742 bis 1761 von Johann Jakob Michael Küchel aus Bamberg erbaut.
- Das Schloss Pretzfeld wurde 1145 (oder 1182) als Ansitz des „Hademar de Bretevelt“ (breites Feld) erwähnt. In der heutigen Form stammt es aus der Mitte des 18. Jahrhunderts.
- Eine Mikwe (jüdisches Frauenbad) stammt aus der Mitte des 14. Jahrhunderts.
- Der jüdische Friedhof, seit dem 17. Jahrhundert bestehend, enthält hauptsächlich Grabstätten aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Auch in der Ortschaft Hagenbach gibt es einen jüdischen Friedhof mit alten Grabsteinen.
Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Pretzfeld
Persönlichkeiten
- Curt Herrmann (1854–1929), Maler (Neoimpressionismus), hielt sich in den 1920er Jahren häufig zum Malen dort auf, das Schloss gehörte seinen Schwiegereltern.[4]
- Walter Schottky (1886–1976), Physiker, forschte während des Zweiten Weltkriegs in Pretzfeld und lebte dort bis zu seinem Tod.
- Eberhard Spenke (1905–1992), Physiker, baute dort nach Kriegsende das Halbleiterforschungslaboratorium der Siemens & Halske AG auf.
Einzelnachweise
- ↑ Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Bayerische Landesbibliothek Online
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 683 und 684.
- ↑ Mitteldeutsche Zeitung, 6. August 2013
Weblinks
- Eintrag zum Wappen von Pretzfeld in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte