Proleb

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Proleb
Wappen Österreichkarte
Wappen von Proleb
Proleb (Österreich)
Proleb (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Steiermark
Politischer Bezirk: Leoben
Kfz-Kennzeichen: LN
Fläche: 24,52 km²
Koordinaten: 47° 24′ N, 15° 8′ OKoordinaten: 47° 24′ 0″ N, 15° 8′ 0″ O
Höhe: 540 m ü. A.
Einwohner: 1.585 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 65 Einw. pro km²
Postleitzahl: 8712
Vorwahl: 03842
Gemeindekennziffer: 6 11 11
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Gemeindestraße 2
8712 Proleb
Website: www.proleb.net
Politik
Bürgermeister: Werner Scheer (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(15 Mitglieder)
10
4
1
10 
Insgesamt 15 Sitze
Lage von Proleb im Bezirk Leoben
Lage der Gemeinde Proleb im Bezirk Leoben (anklickbare Karte)EisenerzKalwangKammern im LiesingtalKraubath an der MurLeobenMautern in SteiermarkNiklasdorfProlebRadmerSankt Michael in ObersteiermarkSankt Peter-FreiensteinSankt Stefan ob LeobenTrabochTrofaiachVordernbergWald am SchoberpaßSteiermark
Lage der Gemeinde Proleb im Bezirk Leoben (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Proleb [prɔˈle:p] ist eine Gemeinde im Gerichtsbezirk bzw. Bezirk Leoben (Bundesland Steiermark, Österreich) mit 1585 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) und einer Fläche von 24,52 km².

Proleb von Süden.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gemeindegebiet umfasst das nördliche Obere Murtal zwischen Leoben und Sankt Dionysen mit den Tälern der Bäche Prentgrabenbach, Prolebbach und Kletschbach. Die Mur bildet die Südgrenze und fließt in 500 Meter Seehöhe. Von dieser steigt das Land größtenteils bewaldet auf über 1400 Meter im Klatschbachkogel an.

Die Fläche beträgt knapp 25 Quadratkilometer. Davon sind drei Viertel bewaldet und 17 Prozent sind landwirtschaftliche Nutzfläche.[1]

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gemeindegebiet umfasst folgende vier Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[2]):

  • Kletschach (72)
  • Köllach (384)
  • Prentgraben (40)
  • Proleb (1089)

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Kletschach, Köllach, Prentgraben und Proleb.

Proleb gehört zur LEADER-Region Steirische Eisenstraße und zu der 18. Nov. 2009 gegründeten Regionext-Kleinregion Murtal um Leoben. Anlässlich der Gemeindestrukturreform der Steiermark 2010–2015 führte Proleb Fusionsgespräche mit Niklasdorf,[3] bleibt aber als Gemeinde eigenständig.[4]

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trofaiach Tragöß-Sankt Katharein (BM) Picheldorf (BM)
Leoben Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Bruck an der Mur (BM)
Niklasdorf

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das zur Provinz Noricum gehörende Gebiet um Proleb war bereits zur Römerzeit besiedelt.

In der Mitte des 8. Jahrhunderts konnte das mongolische Reitervolk der Awaren von der slawischen Bevölkerung mit Hilfe der Bayern zurückgeworfen werden. In dieser Zeit entstand die erste Kapelle auf dem Veitsberg.

Urkundlich erwähnt wurde der Name „Proleb“ erstmals im 12. Jahrhundert. Das Gebiet umfasste die heutigen Katastralgemeinden Kletschach, Köllach, Prentgraben und Proleb und wurde von der Burg St. Veit am Veitsberg beherrscht. Diese wurde erstmals 1187 erwähnt. In der Folge wechselten die Besitzer über die Stiftsherrschaft Göß, die Radmeister-Kommunität und andere mehrfach.

Im Jahr 1813 wurden die Pfarrsprengel St. Veit und Proleb geteilt. Am Ende des 19. Jahrhunderts war neben der Landwirtschaft der Kohlebergbau ein wichtiger Wirtschaftszweig. Die Arbeiter wohnten überwiegend in der Siedlung Nuchtenschacht. Der Ortsname Köllach deutet auf die Wohnsiedlung der Köhler hin. In der Folge des Kohlebbaus entstanden schwere Schäden an Pfarrhof und Kirche St. Veit, so dass diese 1903 gesprengt werden musste. In der Folge übernahm die Tochterkirche Proleb die Seelsorgetätigkeiten.

Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm die Einwohnerzahl auf rund 900 Menschen ab. Durch die günstige Lage und die Nähe zu Leoben wächst seither die Bevölkerungszahl.[5][6]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohner nach Altersgruppen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bevölkerung von Proleb setzt sich aus 803 Frauen (51 %) und 773 Männern (49 %) zusammen, daraus resultiert ein kleiner Überschuss von 30 weiblichen Einwohnern (Stand 2011).

Bevölkerung nach Altersgruppen (in Jahren)

Quelle: Statistik Austria (2011)

Wohnbevölkerung Gesamt Männer Frauen in %
0 bis 14 Jahre 174 95 79 11
15 bis 64 1060 530 530 67
65 und älter 342 148 194 22

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pfarrkirche Proleb
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Proleb

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaftssektoren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von den 42 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden zwanzig im Haupt-, siebzehn im Nebenerwerb, eine von einer Personengemeinschaft und vier von juristischen Personen geführt. Im Produktionssektor arbeiteten 90 der 94 Erwerbstätigen im Bereich Herstellung von Waren. Der größte Arbeitgeber im Dienstleistungssektor war mit 244 Mitarbeitern der Bereich freiberufliche Dienstleistungen.[7][8][9]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2021[10] 2011 2001 2021[10] 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 33 42 45 42 38 25
Produktion 9 10 5 27 94 77
Dienstleistung 66 51 28 148 321 129

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999, Arbeitsstätten im Jahr 2021

Arbeitsmarkt, Pendeln[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2011 lebten 748 Erwerbstätige in Proleb. Davon arbeiteten 116 in der Gemeinde, mehr als achtzig Prozent pendelten aus. Von auswärts kamen 337 Menschen zur Arbeit nach Proleb. Dabei fällt der hohe Anteil von Einpendlern aus anderen Bundesländern auf.[11]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eisenbahn: Südlich der Mur verläuft die Bahnlinie von Bruck nach Leoben. Der nächste Bahnhof Niklasdorf ist zwei Kilometer entfernt.
  • Straße: Die Semmering Schnellstraße S6 verläuft südlich der Mur mit der nächsten Auffahrt Leoben Ost knapp an der Gemeindegrenze.
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Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

BW

Der Gemeinderat hat 15 Mitglieder.

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Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1975–2003: Erich Willhuber (SPÖ)
  • seit 2003: Werner Scheer (SPÖ)[16]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinde wurde 1979 folgendes Wappen verliehen:

Im roten Schild eine goldene Scheibe mit einer schwarz gezeichneten Rosette von zwei 45 Grad geneigten, durch den Mittelpunkt der Scheibe gehenden, vor dem Scheibenrand endenden Geraden, an deren Endpunkten radial angeordnet sieben gleichschenkelige ausgefüllte Dreiecke stehen; umschlossen wird dies von Kreisbögen gleichen Zirkelschlags wie die Scheibe; die Kreisbögen gehen durch den Mittelpunkt der Scheibe und haben ihre Mittelpunkte an den Enden der gedachten waagrechten und senkrechten Achse; in den waagrecht und senkrecht sich öffnenden Feldern ist dem Scheibenrand je eine kreisbogenförmige Zahnleiste von je sechs nach innen gerichteten ausgefüllten Dreiecken angenähert, die innen von je einem Kreisbogen mit zwei halben und einem ganzen eingerundeten Dorn begleitet werden, wovon der mittlere Dorn dem Mittelpunkt der Scheibe näher liegt, so daß als Umspringbild vier goldene Herzen erscheinen, die mit ihren Spitzen auf den Mittelpunkt der Scheibe weisen.

Die Rosette erinnert an die gesprengte Kirche in St. Veit am Veitsberg.[17]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Proleb – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ein Blick auf die Gemeinde Proleb, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 3. April 2021.
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  3. Beschlüsse des Gemeinderats (Memento des Originals vom 23. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.proleb.net: Gemeindestrukturreform.
  4. Die neue Gemeindestruktur der Steiermark (Memento vom 29. Juli 2013 im Internet Archive). Liste Endversion A01, 2012 (pdf, gemeindestrukturreform.steiermark.at; 97 kB).
  5. Die Geschichte. Gemeinde Proleb, abgerufen am 3. April 2021.
  6. Günther Jontes: Leben und materielle Kultur in einer obersteirischen Pfarre des 17. Jahrhunderts. (PDF) Historischer Verein Steiermark, 1980, S. 83, abgerufen am 3. April 2021.
  7. Ein Blick auf die Gemeinde Proleb, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 3. April 2021.
  8. Ein Blick auf die Gemeinde Proleb, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 3. April 2021.
  9. Ein Blick auf die Gemeinde Proleb, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 3. April 2021.
  10. a b STATcube. Statistik Austria, abgerufen am 3. November 2023.
  11. Ein Blick auf die Gemeinde Proleb, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 3. April 2021.
  12. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Proleb. Land Steiermark, 13. März 2005, abgerufen am 30. Juli 2020.
  13. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Proleb. Land Steiermark, 21. März 2010, abgerufen am 30. Juli 2020.
  14. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Proleb. Land Steiermark, 22. März 2015, abgerufen am 30. Juli 2020.
  15. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Proleb. Land Steiermark, 28. Juni 2020, abgerufen am 30. Juli 2020.
  16. Gemeindrat. Gemeinde Proleb, abgerufen am 3. April 2021.
  17. Die im Jahre 1979 verliehenen steirischen Gemeindewappen, Proleb. (PDF) Land Steiermark, 1979, S. 38, abgerufen am 3. April 2021.