Saintes-Maries-de-la-Mer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 27. Juli 2016 um 11:49 Uhr durch 92.79.172.166 (Diskussion) (Der Weblink zur "offiziellen" Stadtseite führte auf eine gefälschte Website.). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Saintes-Maries-de-la-Mer
Saintes-Maries-de-la-Mer (Frankreich)
Saintes-Maries-de-la-Mer (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Provence-Alpes-Côte d’Azur
Département (Nr.) Bouches-du-Rhône (13)
Arrondissement Arles
Kanton Arles
Gemeindeverband Communauté d’agglomération Arles-Crau-Camargue-Montagnette
Koordinaten 43° 27′ N, 4° 26′ OKoordinaten: 43° 27′ N, 4° 26′ O
Höhe 0–m
Fläche 374,61 km²
Einwohner 2.120 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 6 Einw./km²
Postleitzahl 13460
INSEE-Code
Website lessaintesmaries.fr

Saintes-Maries-de-la-Mer

(Les) Saintes-Maries-de-la-Mer ist eine Gemeinde mit 2120 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im französischen Département Bouches-du-Rhône, einem Teil der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur; Sitz der zuständigen Unterpräfektur des Arrondissements ist Arles. Da zu der Gemeinde weitläufige Naturschutzgebiete an der Rhonemündung gehören, hat sie bei einer Fläche von 374,6 km² eine selbst für französische Verhältnisse außerordentlich geringe Bevölkerungsdichte (6,6 Einwohner/km²). Sie liegt im Regionalen Naturpark Camargue.

Dieser Ort in der Landschaft Camargue ist ein alter Wallfahrtsort, der heute stark durch den Tourismus geprägt wird.

Geschichte

Erwähnt wird Saintes-Maries (so die Kurzform) erstmals bereits im 4. Jahrhundert als Sancta Maria de Ratis. Césaire von Arles vermachte diese Siedlung im Jahre 542 testamentarisch einem Kloster; danach wurde der Ort als Saintes Maries (oder Notre-Dame) de la Barque bezeichnet. 859/860 zogen Wikinger auf einem ihrer Beutezüge von hier aus Rhone-aufwärts bis in die Gegend von Valence. 869 nutzten auch die Sarazenen diese Gegend als Einfallstor für ihre Plünderung von Arles.

Im 14. Jahrhundert wurde Notre-Dame-de-la-Mer zur Wehrkirche umgebaut, die noch heute steht, und seit dieser Zeit wurde der Name Notre-Dame-de-la-Mer gebräuchlich. 1448 entdeckte man (angebliche) Reliquien der beiden Heiligen Maria Kleophae und Maria Salome, die in der Folgezeit zu einem speziellen „Marienkult“ führten, zu dem auch Gläubige von weiter her pilgerten. Während der Französischen Revolution wurde dieser Kult verboten und die Kirche teilweise zerstört (1873 restauriert).

1838 nahm die Stadt ihren heutigen Namen an. 1924 entwickelte dort der französische Künstler Hermann-Paul das Kreuz der Camargue.

Bis heute finden jährlich zwei Wallfahrten statt: die Wallfahrt nach Saintes-Maries-de-la-Mer am 24. und 25. Mai - diese auch zu Ehren der schwarzen Sara als Schutzheilige der Gitans (das sind hauptsächlich spanischstämmige Roma) - sowie Ende Oktober jedes Jahres erneut zu Ehren der Marien Kleophae und Salome.

Entwicklung im 20. Jahrhundert

Logo

In den 1950er/1960er Jahren wurde Les Saintes-Maries-de-la-Mer zu einem Geheimtipp der französischen neuen „Bohème“, bald auch der europäischen Beatniks, blieb zudem ein religiös bedeutender Ort für die Gitanes; in mancher Sommernacht entwickelte sich auf den Straßen und am Mittelmeerstrand ein spontanes Flamenco-Festival.

Wie es Geheimtipps oft ergeht, wuchs die Stadt zwischen 1960 und 1999 von 680 auf ca. 2500 Einwohner an, und während der Sommermonate beherbergt sie ein Vielfaches davon. Inzwischen arbeitet dort praktisch niemand mehr als Fischer oder Bauer, die Einwohner leben vom Tourismus. So erlebt Saintes-Maries-de-la-Mer gegenwärtig einen weiteren Ausbau der entsprechenden Infrastruktur, der das ursprüngliche Gesicht der Stadt nachhaltig verändert (Bau von Appartementanlagen, eines Sportboothafens, Planung eines Hochgeschwindigkeitskurses für Windsurfer u. ä.). Durch das östlich des Ortes gelegene Naturschutzgebiet führt ein etwa 25 km langer Fußweg ins benachbarte Salin-de-Giraud.

Sehenswürdigkeiten

Städtepartnerschaften

Saintes-Maries-de-la-Mer ist mit der italienischen Stadt Grosseto in der Toskana und dem spanischen Villamanrique de la Condesa in Andalusien partnerschaftlich verbunden.[1]

Weblinks

Commons: Saintes-Maries-de-la-Mer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Nachweise

  1. a.f.c.c.r.e – Annuaire des villes jumelées