Uckerland
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 53° 27′ N, 13° 48′ O | |
Bundesland: | Brandenburg | |
Landkreis: | Uckermark | |
Höhe: | 82 m ü. NHN | |
Fläche: | 167,22 km2 | |
Einwohner: | 2546 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 15 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 17337 | |
Vorwahlen: | 039745, 039753, 039752 | |
Kfz-Kennzeichen: | UM, ANG, PZ, SDT, TP | |
Gemeindeschlüssel: | 12 0 73 579 | |
Gemeindegliederung: | 11 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 35 17337 Uckerland | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Matthias Schilling (SPD) | |
Lage der Gemeinde Uckerland im Landkreis Uckermark | ||
Uckerland ist eine 2002 entstandene, amtsfreie uckermärkische Gemeinde im Landkreis Uckermark in Brandenburg (Deutschland).
Uckerland (terra Ukera) nannte sich auch das Stammesgebiet der Ukranen, bevor es unter den Markgrafen von Brandenburg zur Uckermark wurde.
Geographie
Gemeindegliederung
Orts- und Gemeindeteile:
- Fahrenholz mit dem Gemeindeteil Lindhorst
- Güterberg mit dem Gemeindeteil Carolinenthal
- Hetzdorf mit den Gemeindeteilen Gneisenau, Kleisthöhe, Lemmersdorf und Schlepkow
- Jagow mit den Gemeindeteilen Dolgen, Karlstein, Kutzerow, Lauenhof, Taschenberg und Uhlenhof
- Lübbenow
- Milow mit dem Gemeindeteil Jahnkeshof
- Nechlin
- Trebenow mit den Gemeindeteilen Bandelow, Neumannshof und Werbelow
- Wilsickow
- Wismar mit dem Gemeindeteil Hansfelde
- Wolfshagen mit den Gemeindeteilen Amalienhof und Ottenhagen
Eingemeindungen innerhalb der Ortsteile
- 1. Juli 1950 Eingliederung von Hetzdorf in Lemmersdorf[2]
- 1. Januar 1957 Eingliederung von Werbelow in Trebenow
- 1. August 1973 Eingliederung von Bandelow in Trebenow
- 2. Mai 1979 Eingliederung von Schlepkow in Lemmersdorf
- 31. Dezember 2001 Umbenennung von Lemmersdorf in Hetzdorf
Geschichte
Bis 1990
Alle Gemeinden gehörten bis zum 30. Juni 1950 zum brandenburgischen Landkreis Prenzlau.[3] Am 1. Juli 1950 wechselten vier Gemeinden (Güterberg, Milow, Wilsickow, Wismar) in den mecklenburgischen Kreis Pasewalk.
Am 25. Juli 1952 wurden die Länder der DDR durch Gesetz aufgelöst, 14 Bezirke geschaffen und die alten Kreise in neue aufgeteilt. So wechselten die oben benannten vier Gemeinden vom Kreis Pasewalk in den neugeschaffenen Kreis Strasburg, Bezirk Neubrandenburg ebenso wie Fahrenholz, Jagow, Lemmersdorf, Lübbenow, Schlepkow und Wolfshagen. Bandelow, Nechlin, Trebenow und Werbelow wechselten vom Kreis Prenzlau in den verkleinerten Kreis Pasewalk, Bezirk Neubrandenburg. Im verkleinerten Kreis Prenzlau, der nun zum Bezirk Neubrandenburg gehörte, verblieb keiner der ehemaligen Gemeinden, die jetzt die Gemeinde Uckerland bilden.
Nach 1990
Die Gemeinde Uckerland entstand am 31. Dezember 2001 aus dem Zusammenschluss der selbständigen Gemeinden Fahrenholz, Güterberg, Jagow, Lemmersdorf, Lübbenow, Milow, Nechlin, Trebenow, Wilsickow, Wismar und Wolfshagen.[4] Diese waren bis dahin amtsangehörige Gemeinden des Amtes Lübbenow, das im Zuge der Gemeindeneugliederung im Land Brandenburg zum 31. Dezember 2001 aufgelöst wurde. Die Gemeindebezeichnung Uckerland wurde im Gemeindeneugliederungsvertrag vom 22. November 2001 festgeschrieben.
Das ehemalige Amt Lübbenow wurde am 1. Juni 1992 gegründet und gehörte zum Kreis Strasburg in Mecklenburg-Vorpommern. Durch Bürgerentscheid kam das Amt am 1. August 1992 zum Kreis Prenzlau und wechselte somit in das Land Brandenburg.
Geschichte der Ortsteile
- Fahrenholz und Lindhorst
Fahrenholz erste urkundliche Erwähnung stammt von 1287[5]. 1340 erfolgte eine Erwähnung unter dem Namen vorholt was Kiefernwald bedeutet. Das Dorf wurde zu einem nicht genau bekannten Zeitpunkt, möglicherweise bereits vor 1375, aufgegeben und erst später wieder aufgebaut. Bezeugt ist es wieder ab 1500 südöstlich der ursprünglichen Siedlung. Von der ersten Dorfanlage zeugt heute noch die Ruine einer Feldsteinkirche an der Bahnlinie nach Strasburg. 1756/1757 wurde das Dorf als Rittervorwerk genannt, um 1800 wurde es als adliges Gut, das bis 1945 als Winterfeldt'sches Eigentum zum Gut Menkin gehörte, bezeichnet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das zum Dorf gehörige Land enteignet und verteilt. Von den 477 Hektar gingen 168 Hektar an 28 landlose Bauern und Landarbeiter, 170 Hektar an 16 Umsiedler und 35 Hektar wurden Gemeindebesitz. In dieser Zeit wuchs die Bevölkerung des Dorfes rasant an und betrug ein Jahr nach Kriegsende 405 Einwohner.[6]
Lindhorst erste urkundliche Erwähnung stammt von 1375 als Lynthorst[7]. Der Name wird als Dorf an einer mit Linden bestandenen Erhöhung im Wiesengelände gedeutet.
- Güterberg und Carolinenthal
Güterberg erste urkundliche Erwähnung war 1608 als Guetterberch.
Carolinenthal wurde 1745 erstmals urkundlich erwähnt. Der ursprüngliche Name Mücken-Krug war vermutlich ein Spottname für einen Krug in welchem es reichlich Mücken gab. Auch die Bezeichnung Guterbocksches Vorwerk ist überliefert. Ab 1818 trug die Ortschaft ihren heutigen Namen. Vermutlich war eine Angehörige des Besitzers die Namenspatin.[8]
- Hetzdorf, Gneisenau, Kleisthöhe, Lemmersdorf und Schlepkow
Hetzdorf erste urkundliche Erwähnung stammt aus 1286. Der Name des Ortes leitet sich von dem Personennamen Hezel einer Kurzform von Hermann ab. Sehenswert ist die frühgotische Feldsteinkirche aus dem 13. Jahrhundert.[9]
Schlepkows erste urkundliche Erwähnung als Slepecow stammt von 1321. Der slawische Name stammt vom Personennamen Slepek ab, was Blinder bedeutet.
Jagow war Stammsitz des gleichnamigen Adelsgeschlechtes von Jagow.
Lübbenow wurde urkundlich erstmals Anfang des 14. Jahrhunderts erwähnt. Das klassizistische Herrenhaus Lübbenow entstand zwischen 1812 und 1826 und wurde mehrfach umgebaut und um 1923/27 erweitert. Das Gut war u.a. im Besitz der Familie von Stülpnagel-Dargitz bis 1945.
- Trebenow
Trebenows erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt von 1321.[10] Der Ortsname stammt vom Personennamen Treben ab.[11]
Bandelow wurde 1312 und Werbelow 1343 erstmals erwähnt.
Wilsickow wurde 1375 erstmals urkundlich erwähnt. Die Sanierung der Kirche aus dem 13. Jahrhundert wurde 1992 abgeschlossen.[12]
Wismar wurde 1316 erstmals urkundlich erwähnt.[13]
Der Name leitet sich von Wismaria Ort des Vysěmêr oder Visemêr ab, dem slawischen Lokator des Ortes. [14]
Bevölkerungsentwicklung
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Gebietsstand des jeweiligen Jahres[15], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Bevölkerungsentwicklung der 15 Ortsteile[16]
Orts-/Gemeindeteil | Bevölkerung im jeweiligen Gebietsstand | ||||||||
29. Okt. 1946 | 31. Aug. 1950 | 31. Dez. 1964 | 1. Jan. 1971 | 31. Dez. 1981 | 31. Dez. 1989 | 31. Dez. 2000 | |||
Uckerland | – | ||||||||
Bandelow | 583 | 602 | 489 | 532 | – | ||||
Fahrenholz | 405 | 481 | 358 | 358 | 255 | 214 | 171 | ||
Güterberg | 351 | 442 | 304 | 278 | 251 | 215 | 185 | ||
Hetzdorf | 327 | – | |||||||
Jagow | 1196 | 1381 | 1033 | 973 | 679 | 626 | 558 | ||
Lemmersdorf | 526 | 844 | 678 | 738 | 741 | 712 | 626 | ||
Lübbenow | 368 | 468 | 413 | 416 | 378 | 425 | 348 | ||
Milow | 584 | 601 | 428 | 398 | 273 | 230 | 193 | ||
Nechlin | 451 | 472 | 355 | 304 | 234 | 208 | 161 | ||
Schlepkow | 346 | 354 | 258 | 220 | – | ||||
Trebenow | 480 | 497 | 681 | 629 | 953 | 870 | 647 | ||
Werbelow | 284 | 336 | – | ||||||
Wilsickow | 469 | 471 | 438 | 397 | 271 | 251 | 226 | ||
Wismar | 591 | 620 | 438 | 338 | 289 | 275 | 212 | ||
Wolfshagen | 458 | 516 | 555 | 507 | 379 | 359 | 419 |
Politik
Gemeindevertretung
Die Gemeindevertretung besteht aus 16 Gemeindevertretern und dem hauptamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 25. Mai 2014 führte zu folgender Sitzverteilung:[17]
- CDU: 5 Sitze
- Wählergruppe Uckerländer: 4 Sitze
- SPD: 2 Sitze
- LINKE: 2 Sitze
- Wählergruppe Wolfshagen: 1 Sitz
- Arbeiten und Leben im Ländlichen Raum: 1 Sitz
- Einzelbewerberin Corinna Woldegk: 1 Sitz
Bürgermeister
Erste hauptamtliche Bürgermeisterin der Gemeinde war von 2002 bis 2008 die ehemalige Amtsdirektorin Monika Becker. Ihre Nachfolgerin wurde von 2008 bis 2016 Christine Wernicke (parteilos). Wernicke unterlag in der Bürgermeisterwahl am 10. April 2016 ihrem Herausforderer Matthias Schilling (SPD). Schilling wurde mit 50,6 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt (Wahlbeteiligung 73,6 %).[18]
Wappen
Das Wappen wurde am 25. Februar 2013 durch das Innenministerium des Landes Brandenburg genehmigt.
Blasonierung: „Im roten, mit elf goldenen Samenkörnern (Kugeln) bestreuten Schild eine vierblättrige goldene Rapsblüte mit Butzen und vier Kelchblättern.“
Das Wappen wurde vom Kommunalheraldiker Jörg Mantzsch gestaltet und nach Beschluss des Gemeinderates vom 31. März 2013 ins Genehmigungsverfahren geführt. Die Symbolik im Wappen bezieht sich auf den in der Region seit Generationen betriebenen Rapsanbau, indem es zentral eine Rapsblüte mit elf gestreuten Körnern zeigt. Sinnbildlich steht die Rapsblüte für die erblühende Gemeinde, die elf Körner verkörpern die elf Ortsteile, die im Wappen paritätisch, d. h. unabhängig von den unterschiedlichen Orts- und Bevölkerungsgrößen dargestellt sind. [19]
Die Farben der Gemeinde sind: Gelb-Rot
Flagge
Die Gemeinde führt eine dreistreifige Flagge, deren linker und rechter Streifen rot sind und jeweils ein Viertel der Breite des gelben Mittelstreifens besitzen. Bei der quergestreiften Flagge sind der obere und untere Streifen rot und der Mittelstreifen analog in den o. g. Abmessungen gelb. Mittig aufgesetzt ist das Wappen.[20]
Sehenswürdigkeiten
→ Siehe auch Liste der Baudenkmale in Uckerland
- Lindhorst
- Friedhof Lindhorst, geplant von Peter Joseph Lenné mit Kapelle und freistehender Glocke
- Ehrenhain für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges
- Gutspark mit Teich von 1825
- Speicher mit ovalen Fenstern
- Dorfkirche Lübbenow als Feldsteinkirche mit Backstein; Kanzel von 1581, Altar von 1727
- Klassizistisches Herrenhaus Lübbenow von 1826
- Feldsteinkirche Schlepkow aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts.
- Barocke Dorfkirche von Taschenberg von 1735
- Park und Gutshof Wilsickow
- Neugotische Kirche Wolfshagen von 1858
- Park Wolfshagen von um 1830 und Gutsanlage mit Forsthaus, Gärtnerhaus, zweigeschossigem Speicher, Burgruine Blankenburg und Fangelturm, Zollhaus sowie der Königssäule von 1834
Wirtschaft
Im Ortsteil Milow hat der Schibri-Verlag seinen Sitz.
Persönlichkeiten
- Ulrich Kasparick (* 1957), Mitglied des Deutschen Bundestages 1998–2009, seit 2011 Pfarrer in Hetzdorf
Literatur
- Liselott Enders: Historisches Ortslexikon für Brandenburg, Teil VIII, Uckermark, Weimar 1986, ISBN 3-7400-0042-2
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstandim Land Brandenburg Dezember 2022 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
- ↑ Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875-2005 Landkreis Uckermark, S. 31-33, 41 (PDF; 386 kB)
- ↑ [1]
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2001
- ↑ Johanne de Farenholtze, CDB, A XXI 97 Kop., hier nach http://www.uckerland.de/verzeichnis/objekt.php?mandat=17728
- ↑ http://www.uckerland.de/verzeichnis/objekt.php?mandat=17728 sowie Märkische Oderzeitung, 26. Okt. 2006, S. 9
- ↑ Landbuch Kaiser Karls IV.246 Lynthorst, hier nach http://www.uckerland.de/verzeichnis/objekt.php?mandat=17728
- ↑ Märkische Oderzeitung, 3. Januar 2007, S. 11
- ↑ Märkische Oderzeitung, 15. August 2006, S. 9
- ↑ http://www.uckerland.de/verzeichnis/objekt.php?mandat=17730
- ↑ Märkische Oderzeitung, 23. Oktober 2006, S. 9
- ↑ Märkische Oderzeitung, 2./3. Oktober 2006, S. 11
- ↑ Wismarowe, Krabbu Nr. 2482
- ↑ Paul Kühnel: Die slavischen Ortsnamen in Meklenburg. In: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde. Bd. 46, 1881, ISSN 0259-7772, S. 3–168, hier S. 159.
- ↑ Bevölkerung im Land Brandenburg nach kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden 1991 bis 2014
- ↑ Homepage von Uckerland
- ↑ Ergebnis der Kommunalwahl am 25. Mai 2014
- ↑ Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 10. April 2016
- ↑ Jörg Mantzsch: Das Wappen der Gemeinde Ackerland, Dokumentation zum Genehmigungsverfahren, Hinterlegt beim Innenministerium des Landes Brandenburg 2013 (Gutachten: Brandenburgisches Landeshauptarchiv Potsdam)
- ↑ Jörg Mantzsch: Die Flagge der Gemeinde Uckerland, Dokumentation zum Genehmigungsverfahren, Hinterlegt beim Innenministerium des Landes Brandenburg 2013 (Gutachten: Brandenburgisches Landeshauptarchiv Potsdam)