Walter Mondale

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Walter Mondale (1977)
Walter Mondales Unterschrift
Walter Mondales Unterschrift
Walter Mondale (2010)

Walter Frederick ‚Fritz‘ Mondale (* 5. Januar 1928 in Ceylon, Minnesota) ist ein US-amerikanischer Politiker der Minnesota Democratic-Farmer-Labor Party. Er war von 1977 bis 1981 der 42. Vizepräsident der Vereinigten Staaten.

Leben

Walter Mondale studierte Jura und arbeitete ab 1956 als Anwalt. 1955 heiratete er Joan Adams, mit der er drei Kinder hat. 1960 wurde er Attorney General von Minnesota. Von 1965 bis 1976 saß er als Vertreter seines Staates im US-Senat. In seiner Funktion als Senator gehörte er dem Untersuchungsausschuss des Senates an, der sich mit dem Apollo-1-Unglück beschäftigte. Mondale war zu diesem Zeitpunkt ein Gegner der Raumfahrt und versuchte durch den Untersuchungsausschuss das Apollo-Programm zu stoppen.

1976 wurde er als Running Mate von Jimmy Carter zum US-Vizepräsidenten gewählt. Dieses Amt trat er am 20. Januar 1977 an. Carter als Präsident und Mondale als Vizepräsident arbeiteten anders als ihre unmittelbaren Vorgänger eng zusammen.[1] Bei der Präsidentschaftswahl 1980 wurde Mondale erneut als Kandidat für die Vizepräsidentschaft an der Seite Carters aufgestellt. Als dieser jedoch in einer deutlichen Entscheidung gegen den Republikaner Ronald Reagan verlor, kehrte Mondale zurück zu seiner Tätigkeit als Rechtsanwalt. Er schied turnusgemäß am 20. Januar 1981 aus dem Amt des Vizepräsidenten aus. Sein Nachfolger wurde George Bush senior.

Die Demokratische Partei nominierte ihn 1984 zu ihrem Kandidaten bei der Präsidentschaftswahl 1984; mit Geraldine Ferraro bewarb sich an seiner Seite erstmals eine Frau um die Vizepräsidentschaft. Mondale galt als einer der am besten informierten Präsidentschaftskandidaten aller Zeiten und kündigte wegen des großen Staatsdefizits an, wer auch immer in der nächsten Legislaturperiode Präsident sei, werde Steuern erhöhen.[1] Der populäre Amtsinhaber Reagan versprach ohne höhere Steuern ein ausgeglichenes Budget durch Wachstum und behauptete sich deutlich im Amt. Nur gut 40 Prozent der Wähler sprachen sich für Mondale aus, während Reagan knapp 59 Prozent verbuchen konnte. Im Wahlmännergremium fiel die Entscheidung noch deutlicher aus, da Mondale lediglich in seinem Heimatstaat Minnesota und in Washington, D.C. die Stimmenmehrheit und damit 13 Wahlmännerstimmen erhielt. Reagan gewann in allen anderen 49 Bundesstaaten und damit eine satte Mehrheit von 525 der 538 Wahlmännerstimmen.

Erst 1993 kehrte Mondale in ein politisches Amt zurück: Der neue demokratische US-Präsident Bill Clinton ernannte ihn als Nachfolger von Michael Armacost zum Botschafter der Vereinigten Staaten in Japan. 2002 kam Mondale kurzfristig als Kandidat für den US-Senat wieder auf die politische Bühne zurück, nachdem Paul Wellstone bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen war. Er verlor die Wahl in Minnesota aber knapp gegen den Republikaner Norm Coleman.

Vorfahren

Mondales Vorfahren kamen aus Fjærland in Norwegen, wo – wie vielerorts in Westnorwegen – in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts viele in die Vereinigten Staaten auswanderten. Seine Urgroßeltern verließen zusammen mit ihrem damals acht Jahre alten Sohn Ole, Walters Großvater, im Jahr 1858 Fjærland. Als sie sich in den USA niederließen, passten sie die Namensschreibweise an das Englische an. Im Ortsteil Mundal haben auch heute noch die meisten Einwohner Fjærlands Mundal als Nachnamen.

Walter F. Mondale reiste im Jahre 1986 in die Heimat seiner Vorfahren, um feierlich den neuen Tunnel, der Fjærland von da an mit der nördlich gelegenen Region Jølster verbindet, zu eröffnen.

Einzelnachweise

  1. a b Walter F. Mondale, 42nd Vice President (1977-1981). United States Senate;

Weblinks

Commons: Walter Mondale – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien