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„Holocaustleugnung“ – Versionsunterschied

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Damit hat erstmals ein Staatsführer eines islamischen Landes nicht nur das [[Existenzrecht Israels]] bestritten, sondern sich auch öffentlich eine zentrale Argumentationsfigur europäischer Holocaustleugner zu eigen gemacht und zudem – und sei es nur rhetorisch im Blick auf den eigenen Anhang – die Deportation der israelischen Bevölkerung verlangt. Dies löste internationale Bestürzung, Empörung und Proteste seitens der [[UNO]], der [[Europäische Union|Europäischen Union]] und der USA aus. Der israelische Staatspräsident [[Ariel Sharon]] forderte dazu auf, den Iran wegen Verletzung der [[Charta der Vereinten Nationen|UN-Charta]] aus der UNO auszuschließen. Die israelische Menschenrechtsgruppe ''Civil Coalition'' hat den iranischen Präsidenten am 22. Februar 2005 wegen Holocaustleugnung vor dem [[Bundesgerichtshof]] angezeigt.
Damit hat erstmals ein Staatsführer eines islamischen Landes nicht nur das [[Existenzrecht Israels]] bestritten, sondern sich auch öffentlich eine zentrale Argumentationsfigur europäischer Holocaustleugner zu eigen gemacht und zudem – und sei es nur rhetorisch im Blick auf den eigenen Anhang – die Deportation der israelischen Bevölkerung verlangt. Dies löste internationale Bestürzung, Empörung und Proteste seitens der [[UNO]], der [[Europäische Union|Europäischen Union]] und der USA aus. Der israelische Staatspräsident [[Ariel Sharon]] forderte dazu auf, den Iran wegen Verletzung der [[Charta der Vereinten Nationen|UN-Charta]] aus der UNO auszuschließen. Die israelische Menschenrechtsgruppe ''Civil Coalition'' hat den iranischen Präsidenten am 22. Februar 2005 wegen Holocaustleugnung vor dem [[Bundesgerichtshof]] angezeigt.


Am 16. Januar 2006 gab die iranische Regierung den Plan bekannt, eine internationale Konferenz zum Thema Holocaust in [[Teheran]] einzuberufen, zu der Holcocaustleugner aus aller Welt eingeladen werden sollen. Die Bundesbehörden haben [[Horst Mahler]] den Reisepass für fünf Jahre entzogen, um ihn an Straftaten im Ausland zu hindern, die das Ansehen der Bundesrepublik nachhaltig beschädigen würden. Der Historiker [[Götz Aly]] sieht in der Holocaust Konferenz eine gefährliche staatliche Instrumentalisierung der Holocaustleugnung, woraus aus ideologischen und vor allem antisemitischen Gründen Taten folgen können. Als Historiker hält er allerdings Gesetze, die verbieten irgendetwas zu leugnen, wörtlich für „Quatsch“. Solche Gesetze gegen die Holocaust Leugnung gehen ins Leere. <ref>[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,395954,00.html Spiegel Artikel: "AGGRESSION GEGEN ISRAEL, Iran erhebt Irrsinn zum Staatsprogramm"], 20. Januar 2006</ref>
Am 16. Januar 2006 gab die iranische Regierung den Plan bekannt, eine internationale Konferenz zum Thema Holocaust in [[Teheran]] einzuberufen, zu der Holcocaustleugner aus aller Welt eingeladen werden sollen. Die Bundesbehörden haben [[Horst Mahler]] den Reisepass für fünf Jahre entzogen, um ihn an Straftaten im Ausland zu hindern, die das Ansehen der Bundesrepublik nachhaltig beschädigen würden.


In einem am 31. Mai 2006 veröffentlichten SPIEGEL-Interview <ref>[http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,418312,00.html SPIEGEL-Interview mit Ahmadinedjad vom 31. Mai 2006]</ref> bekräftigte Ahmadinedschad auf Nachfragen seine Zweifel am Holocaust: Er frage, ob dieser wirklich geschehen sei und wenn ja, wer die Verantwortung dafür trage. ''Warum ist es nicht erlaubt, über eine Tatsache zu forschen, die vor 60 Jahren passiert ist?'' Er verknüpfte dieses angebliche Verbot der Holocaustforschung mit Thesen, das deutsche Volk werde seit 60 Jahren mit unberechtigten Schuldvorwürfen „erniedrigt“, gezwungen, den Zionisten zu dienen und noch 100 Jahre Reparationen an Israel zu zahlen, obwohl die Generationen seit 1945 nicht am Holocaust schuldig seien. Es gebe in der westlichen Geschichtsforschung zwei konträre Meinungen zum Holocaust: Eine Minderheitsposition werde von bekannten „Historikern“ in Großbritannien, Deutschland, Frankreich und Australien vertreten. Er nannte ihre Namen nicht, bestritt aber auch nicht, dass die Personen gemeint waren, die die Interviewer daraufhin erwähnten: David Irving, Ernst Zündel, George Theil, Horst Mahler.
In einem am 31. Mai 2006 veröffentlichten SPIEGEL-Interview <ref>[http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,418312,00.html SPIEGEL-Interview mit Ahmadinedjad vom 31. Mai 2006]</ref> bekräftigte Ahmadinedschad auf Nachfragen seine Zweifel am Holocaust: Er frage, ob dieser wirklich geschehen sei und wenn ja, wer die Verantwortung dafür trage. ''Warum ist es nicht erlaubt, über eine Tatsache zu forschen, die vor 60 Jahren passiert ist?'' Er verknüpfte dieses angebliche Verbot der Holocaustforschung mit Thesen, das deutsche Volk werde seit 60 Jahren mit unberechtigten Schuldvorwürfen „erniedrigt“, gezwungen, den Zionisten zu dienen und noch 100 Jahre Reparationen an Israel zu zahlen, obwohl die Generationen seit 1945 nicht am Holocaust schuldig seien. Es gebe in der westlichen Geschichtsforschung zwei konträre Meinungen zum Holocaust: Eine Minderheitsposition werde von bekannten „Historikern“ in Großbritannien, Deutschland, Frankreich und Australien vertreten. Er nannte ihre Namen nicht, bestritt aber auch nicht, dass die Personen gemeint waren, die die Interviewer daraufhin erwähnten: David Irving, Ernst Zündel, George Theil, Horst Mahler.


Ahmadinedschads Argumentation geht davon aus, dass ein ergebnisoffener Geschichtsrevisionismus zum Holocaust denkbar sei und unterstellt der westlichen Geschichtsforschung implizit eine 60-jährige bewusste Fehldeutung und Unterdrückung von vielfach untersuchten und bewiesenen Tatsachen. Egal wie deren erneute Überprüfung ausfiele, steht für ihn fest, dass Israels Existenz in Palästina illegitim ist, da sie entweder durch Schuldverschiebung oder Geschichtsfälschung auf Kosten der Palästinenser zustande gekommen sei. Dies ist aus seiner Sicht ein weiteres Verbrechen in der Tradition „westlicher Gewaltkultur“, also eine Fortsetzung des bzw. der eigentliche Holocaust.
Ahmadinedschad übernahm damit die Annahme des Geschichtsrevisionismus, dass der Holocaust historisch nicht bewiesen sei und daher ergebnisoffen zu erforschen sei, und unterstellte der westlichen Geschichtsforschung implizit eine 60-jährige bewusste Fehldeutung und Unterdrückung vielfach untersuchter und bewiesener Tatsachen. Egal wie deren erneute Überprüfung ausfiele, steht für ihn fest, dass Israels Existenz in Palästina illegitim ist, da sie entweder durch Schuldverschiebung oder Geschichtsfälschung auf Kosten der Palästinenser zustande gekommen sei. Dies ist aus seiner Sicht ein weiteres Verbrechen in der Tradition „westlicher Gewaltkultur“, also eine Fortsetzung des bzw. der eigentliche Holocaust.


Im August 2006 rief eine regierungsamtliche Tageszeitung in Teheran zu einem Karikaturenwettbewerb zum Holocaust auf, der als Antwort auf die dänischen [[Mohammedkarikaturen]] die westliche Toleranz testen sollte. Am 10. und 11. Dezember 2006 fand die angekündete Konferenz unter dem Titel „Überprüfung des Holocausts: Globale Vision“ in Teheran statt. Dazu eingeladen hatte das iranische Institut für Politische und Internationale Studien (IPIS); organisiert hatte die Veranstaltung der Islamist [[Mohammad-Ali Ramin]] (*1954), Hochschuldozent und Vorsitzender der „Gesellschaft für die Vertretung der Rechte muslimischer Minderheiten im Westen“. Ramin sieht die „Holocaust-Story“ als „Vorwand für die Entstehung des verbrecherischen israelischen Regimes“. Er ist enger Freund von Ahmadinedschad, lebte und studierte 17 Jahre lang in der Bundesrepublik und gründete 1988 im niedersächsischen [[Clausthal-Zellerfeld]] den Verein „Islamische Gemeinschaft in Clausthal“, der alle Menschen zur Auflehnung gegen „...die Unterdrückungsmaschinerie dieser Erde, angeführt von den Zionisten und der USA ...“ aufrief.
Im August 2006 rief eine regierungsamtliche Tageszeitung in Teheran zu einem Karikaturenwettbewerb zum Holocaust auf, der als Antwort auf die dänischen [[Mohammedkarikaturen]] die westliche Toleranz testen sollte. Am 10. und 11. Dezember 2006 fand die angekündete Konferenz unter dem Titel „Überprüfung des Holocausts: Globale Vision“ in Teheran statt. Dazu eingeladen hatte das iranische Institut für Politische und Internationale Studien (IPIS); organisiert hatte die Veranstaltung der Islamist [[Mohammad-Ali Ramin]] (*1954), Hochschuldozent und Vorsitzender der „Gesellschaft für die Vertretung der Rechte muslimischer Minderheiten im Westen“. Ramin sieht die „Holocaust-Story“ als „Vorwand für die Entstehung des verbrecherischen israelischen Regimes“. Er ist enger Freund von Ahmadinedschad, lebte und studierte 17 Jahre lang in der Bundesrepublik und gründete 1988 im niedersächsischen [[Clausthal-Zellerfeld]] den Verein „Islamische Gemeinschaft in Clausthal“, der alle Menschen zur Auflehnung gegen „...die Unterdrückungsmaschinerie dieser Erde, angeführt von den Zionisten und der USA ...“ aufrief.
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Aufsehen erregte die Teilnahme von fünf ultra-orthodoxen [[Rabbiner]]n von der 1938 in Jerusalem gegründeten antizionistischen Sekte ''Neturei Karta'' („Wächter der Stadt“) aus New York, London und Wien, die den „zionistischen Staat“ Israel bekämpft. Sie wurden vom iranischen Staatschef nach der Konferenz persönlich empfangen. Darunter war auch der Wiener [[Moishe Friedman]], regelmäßiger Interviewpartner für rechtsextreme Blätter wie „[[Die Aula]]“, „[[Der Eckart]]“ und die „[[National-Zeitung]]“. Er hat seit Jahren Hausverbot in allen Israelitischen Kultusgemeinden Österreichs.
Aufsehen erregte die Teilnahme von fünf ultra-orthodoxen [[Rabbiner]]n von der 1938 in Jerusalem gegründeten antizionistischen Sekte ''Neturei Karta'' („Wächter der Stadt“) aus New York, London und Wien, die den „zionistischen Staat“ Israel bekämpft. Sie wurden vom iranischen Staatschef nach der Konferenz persönlich empfangen. Darunter war auch der Wiener [[Moishe Friedman]], regelmäßiger Interviewpartner für rechtsextreme Blätter wie „[[Die Aula]]“, „[[Der Eckart]]“ und die „[[National-Zeitung]]“. Er hat seit Jahren Hausverbot in allen Israelitischen Kultusgemeinden Österreichs.


Ahmadinedschad forderte in seiner Abschlussrede am 13. Dezember 2006 ausdrücklich die „Abschaffung“ des jüdischen Staates und Bildung einer Kommission zur weiteren Prüfung des Holocaust. Am selben Tag wurde daher die „Internationale Stiftung zur Untersuchung des ‚Holocausts‘“ (ISUH) mit Teheran als Sitz gegründet. Offiziell vorgesehen ist, die Büros nach Berlin zu verlegen, „sobald das Terrain dafür bereitet sein wird“. Zum Leitungskommitee gehören Ramin als Generalsekretär und Lindtner, [[Michele Renouf]], Schaub, Thion und Toben. Ähnliche Komitees sind für viele Staaten geplant; als Mitarbeiter werden Holocaustleugner aller Länder angeworben, so der in Russland lebende Schweizer [[Jürgen Graf]]. Stiftungsaufgaben sind:
Ahmadinedschad forderte in seiner Abschlussrede am 13. Dezember 2006 ausdrücklich die „Abschaffung“ des jüdischen Staates und Bildung einer Kommission zur weiteren Prüfung des Holocaust. Am selben Tag wurde daher die „Internationale Stiftung zur Untersuchung des ‚Holocausts‘“ (ISUH) mit Teheran als Sitz gegründet. Offiziell vorgesehen ist, die Büros nach Berlin zu verlegen, „sobald das Terrain dafür bereitet sein wird“. Zum Leitungskommitee gehören Ramin als Generalsekretär und Lindtner, [[Michele Renouf]], Schaub, Thion und Toben. Ähnliche Komitees sind für viele Staaten geplant; als Mitarbeiter werden Holocaustleugner aller Länder angeworben. Stiftungsaufgaben sind:
*Bildung einer „internationalen Untersuchungskommission“ in Bezug auf den „Holocaust“
*Bildung einer „internationalen Untersuchungskommission“ in Bezug auf den „Holocaust“
*„Gründung einer internationalen Rechtskommission zur Festsetzung von Strafmaßnahmen für die eventuellen Schuldigen des ‚Holocausts‘, für den Fall, dass sich der ‚Holocaust‘ als Lüge erweist, Bestrafung der Falschbehaupter und Festlegung der Reparationen für die bisher zu Unrecht Verurteilten“
*„Gründung einer internationalen Rechtskommission zur Festsetzung von Strafmaßnahmen für die eventuellen Schuldigen des ‚Holocausts‘, für den Fall, dass sich der ‚Holocaust‘ als Lüge erweist, Bestrafung der Falschbehaupter und Festlegung der Reparationen für die bisher zu Unrecht Verurteilten“
*Vorbereitung der nächsten internationalen Holocaustleugnerkonferenz.<ref>[http://www.bnr.de/bnraktuell/ausgabe12007/treffenderholocaustleugner/ Anton Maegerle, Bericht für ''Blick nach Rechts'', Ausgabe 1/2007]</ref>
*Vorbereitung der nächsten internationalen Holocaustleugnerkonferenz.<ref>[http://www.bnr.de/bnraktuell/ausgabe12007/treffenderholocaustleugner/ Anton Maegerle, Bericht für ''Blick nach Rechts'', Ausgabe 1/2007 (kostenpflichtig)]</ref>


Der Umgang mit dieser organisierten Vernetzung von Rechtsextremisten, Islamisten und Antizionisten, die gemeinsam Israels historisches und von der UNO bestätigtes Existenzrecht in Palästina und die westlichen Wertegrundlagen an ihrer Wurzel angreifen, ist in der internationalen Öffentlichkeit umstritten. Der Berliner Politikwissenschaftler [[Hubert Kleinert]] forderte im Mai 2006, Sanktionen der UNO gegen den Iran nunmehr ernsthaft zu erwägen. Ahmadinedschad benutze ''auf ebenso schlichte und törichte wie zugleich erschreckende Weise die zentralen Argumentationsfiguren'' der Neonazi-Szene.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,418728,00.html Hubert Kleinert, Kommentar vom 30. Mai 2006 im SPIEGEL]</ref> Der Politologe [[Pfahl-Traughber]] meint, dass es trotz der 2006 betonten Gemeinsamkeiten auf Dauer nicht zu einem festen Bündnis von Islamisten und Rechtsextremisten kommen werde, da die ideologischen Grundlagen zu unterschiedlich sind. Allerdings werde die Holocaustleugnung als "stärkste Gemeinsamkeit" beider demokratiefeindlichen Gruppen weiter ein große Rolle beim Versuch spielen, ein Bündnis zu schmieden.<ref>[http://www.bpb.de/themen/YN4KP6,0,0,Das_Verh%E4ltnis_von_Islamisten_und_Rechtsextremisten.html Armin Pfahl-Traughber (bpb): ''Das Verhältnis von Islamisten und Rechtsextremisten. Droht eine gemeinsame extremistische Front über den Antisemitismus?'']</ref>
Der Umgang mit dieser organisierten Vernetzung von Rechtsextremisten, Islamisten und Antizionisten, die gemeinsam Israels historisches und von der UNO bestätigtes Existenzrecht in Palästina und die westlichen Wertegrundlagen an ihrer Wurzel angreifen, ist in der internationalen Öffentlichkeit umstritten. Der Berliner Politikwissenschaftler [[Hubert Kleinert]] forderte im Mai 2006, Sanktionen der UNO gegen den Iran nunmehr ernsthaft zu erwägen. Ahmadinedschad benutze ''auf ebenso schlichte und törichte wie zugleich erschreckende Weise die zentralen Argumentationsfiguren'' der Neonazi-Szene.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,418728,00.html Hubert Kleinert, Kommentar vom 30. Mai 2006 im SPIEGEL]</ref> Der Politologe [[Pfahl-Traughber]] meint, dass es trotz der 2006 betonten Gemeinsamkeiten auf Dauer nicht zu einem festen Bündnis von Islamisten und Rechtsextremisten kommen werde, da die ideologischen Grundlagen zu unterschiedlich seien. Allerdings werde die Holocaustleugnung als „stärkste Gemeinsamkeit“ beider demokratiefeindlichen Gruppen weiter ein große Rolle beim Versuch spielen, ein Bündnis zu schmieden.<ref>[http://www.bpb.de/themen/YN4KP6,0,0,Das_Verh%E4ltnis_von_Islamisten_und_Rechtsextremisten.html Armin Pfahl-Traughber (bpb): ''Das Verhältnis von Islamisten und Rechtsextremisten. Droht eine gemeinsame extremistische Front über den Antisemitismus?'']</ref> Der Historiker [[Götz Aly]] sah in der Teheraner Konferenz eine gefährliche staatliche Instrumentalisierung der Holocaustleugnung, der aus ideologischen und vor allem antisemitischen Gründen Taten folgen könnten. Gesetzliche Verbote der Holcooaustleugnung hielt er jedoch für wirkungslos.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,395954,00.html Spiegel Interview mit Götz Aly: ''Agression gegen Israel, Iran erhebt Irrsinn zum Staatsprogramm'' (20. Januar 2006)]</ref>


===Italien===
===Italien===

Version vom 4. September 2007, 11:52 Uhr

Als Holocaustleugnung bezeichnet man das Bestreiten und Verharmlosen des Holocaust. Dabei wird in der Regel der Völkermord an den Juden geleugnet, während andere Opfergruppen nicht eigens genannt werden.

In Deutschland wird die öffentliche Holocaustleugnung nach § 130 des Strafgesetzbuchs als Volksverhetzung geahndet. Auch in Belgien, Frankreich, Israel, Kanada, Liechtenstein, Litauen, Neuseeland, den Niederlanden, Österreich, Polen, Rumänien, der Schweiz, der Slowakei, Spanien, Südafrika und Tschechien ist sie eine unterschiedlich verfolgte Straftat.

Überblick

Versuche, den Holocaust zu bestreiten oder seine Ursachen ganz anders als bekannt darzustellen, erstrecken sich auf alle von Deutschland ausgegangenen, systematisch organisierten und betriebenen Verbrechen in den Konzentrations- und Vernichtungslagern des Nationalsozialismus. Holocaustleugner bestreiten vier Hauptaspekte dieser Ereignisse:

  • ihre zielgerichtete systematische Planung,
  • die technisch-industrielle Machbarkeit der Massenmorde, besonders der Vergasungen in den Vernichtungslagern,
  • ihr Ausmaß, d. h. die Opferzahlen der in den NS-Lagern getöteten Juden,
  • die Dokumente dafür.

Sie behaupten stets, es gebe für die Verbrechen in den nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslagern keine Beweise und die vorhandenen Beweise seien gefälscht. Die Zeugenaussagen der Opfer seien erlogen, übertrieben oder verzerrt, die der Täter seien erzwungen oder gefälscht worden.

Dabei vertreten nicht alle Holocaustleugner alle Thesen zugleich, obwohl sie sich vielfach ergänzen und aufeinander berufen. Ziel ist in jedem Fall, die Tatsächlichkeit oder zumindest historische Einzigartigkeit des Holocaust im Vergleich mit anderen Völkermorden zu bestreiten. Dazu beanspruchen sie, lediglich eine unbefangene Überprüfung und Neubewertung der zugänglichen Fakten zum Holocaust vorzunehmen, erklären ihre Darstellungen also als legitimen Geschichtsrevisionismus. Sie verbinden damit jedoch offen oder indirekt, das heutige Geschichtsbild vom Holocaust sei Ergebnis einer Verschwörung, die für jüdische Interessen auf Kosten anderer Nationen geschaffen wurde.

Der Holocaust ist einer der am besten dokumentierten Vorgänge der jüngeren Geschichte, der in tausenden Büchern und Artikeln untersucht und dargestellt wurde. Die große Mehrheit der Holocaustforscher weltweit sieht die Veröffentlichungen von Holocaustleugnern daher als indiskutable Geschichtsfälschungen und Propagandaschriften, die mit selektiver Wahrnehmung, Deutung und künstlicher Herstellung empirischer Daten ein vorgefasstes Ergebnis „beweisen“ möchten. Deshalb beschreibt die Geschichtswissenschaft solche Versuche durchgehend als Pseudowissenschaft mit Merkmalen einer Verschwörungstheorie, die den Opfern und ihren Nachfahren die Schuld an den Verbrechen an ihnen gibt. Dies gilt als Hauptkennzeichen eines fortbestehenden – primären oder sekundären – Antisemitismus nach 1945.

Um dies nicht als seriöse Forschung aufzuwerten, lehnen seriöse Historiker eine „ergebnisoffene“ Debatte um die so dargebotenen Thesen in der Regel strikt ab. So stellte Alan Milchaman in seinem Aufsatz Postmodernism and the Holocaust 1998 fest: Holocaustleugnung sei „begründet in Hass statt irgendeines anerkannten Maßstabs von Vergewisserung, Evidenz und Wahrheit“.

Hauptargumente

Planung

Das NS-Regime habe keine systematische Judenvernichtung beabsichtigt: Hauptargument der Holocaustleugner für diese These ist, dass kein schriftlicher Befehl zur Ausrottung der Juden überliefert ist. Sie folgern daraus, dass weder Adolf Hitler noch eine andere hochrangige Führungsperson des NS-Regimes diese befohlen habe. Zwar habe es Verbrechen an Juden im Dritten Reich gegeben, doch seien diese nicht zentral geplant worden, so dass die NS-Führung nicht dafür haftbar zu machen sei.

Diese Deutung schließt direkt an die NS-Propaganda an. Denn dessen Führungskreis behielt die Pläne zum Holocaust wenigen Eingeweihten vor, die bewusst so wenig Belege wie möglich dafür hinterließen. Dennoch zeigen viele erhaltene Originaldokumente unwiderlegbar, dass alle Führungsebenen des NS-Regimes den Holocaust zielgerichtet geplant und durchgeführt haben. Hitler gab ausdrückliche mündliche „Führerbefehle“ zur „Endlösung der Judenfrage“, auf die allein Heinrich Himmler in Briefen an Untergebene viermal verwies.Hermann Göring, seit 1938 von Hitler mit der „Gesamtlösung der Judenfrage“ beauftragt, ermächtigte seinerseits Reinhard Heydrich am 31. Juli 1941, dazu „alle erforderlichen Vorbereitungen...im deutschen Einflussbereich in Europa zu treffen“. Am Tag darauf erhielten die Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD, die bereits mit Massenerschießungen von Juden hinter der Ostfront begonnen hatten, den Befehl, Hitler laufend über ihre „Erfolge“ zu unterrichten.[1]

Hitler hatte am 30. Januar 1939 die „Vernichtung der jüdischen Rasse in Europa“ im Falle eines Weltkriegs angekündet. Seit dem Überfall auf die Sowjetunion war diese sein primäres Kriegsziel. So schrieb auch Joseph Goebbels am 13. Dezember 1941 in sein Tagebuch: Der Weltkrieg ist da, die Vernichtung des Judentums muss die notwendige Folge sein. Mit dem einzigen erhaltenen Protokoll von der Wannseekonferenz vom 20. Januar 1942 ist zudem erwiesen, dass die begonnene Judenvernichtung von fast allen Verwaltungsbehörden des NS-Regimes im Detail organisiert und vom Reichssicherheitshauptamt unter Heydrich zentral gelenkt wurde.

Am 27. März 1943 schrieb Joseph Goebbels in sein Tagebuch: ...Aus dem Generalgouvernement werden jetzt, bei Lublin beginnend, die Juden nach dem Osten abgeschoben. Es wird hier ein ziemlich barbarisches und nicht näher zu beschreibendes Verfahren angewandt, und von den Juden selbst bleibt nicht mehr viel übrig. Im großen kann man wohl feststellen, daß 60 Prozent davon liquidiert werden müssen und nur noch 40 Prozent zur Arbeit eingesetzt werden können. Der ehemalige Gauleiter von Wien (Odilo Globocnik), der die Aktion durchführt tut dies mit ziemlicher Umsicht und auch mit einem Verfahren das nicht allzu auffällig wirkt. An den Juden wird ein Strafgericht vollzogen, das zwar barbarisch ist, das sie aber vollauf verdient haben. Die Prophezeiung, die der Führer ihnen für die Herbeiführung eines neuen Weltkrieges auf den Weg gegeben hat, beginnt sich in der furchbarsten Weise zu verwirklichen ... Die in den Stäten de Generalgouvernments freiwerdenden Ghettos mit den aus dem Rech abgeschobenen Juden gefüllt, und her soll sich dann nach einer gewissen Zeit der Prozess erneuern.... Dieser Tagebuchauszug wurde auch vom Holocaustleugner David Irving in seinem Buch Goebbels - mastermind of the Third Reich publiziert und für authentisch befunden.

Historiker diskutieren heute unter den Stichworten „Intentionalismus oder Funktionalismus“ noch darüber, wie sich die Entscheidung zur „Endlösung“ entwickelte, seit wann deren Planung konkrete Formen annahm, wie sich die Ausrottungsabsicht zur tatsächlichen Durchführung verhielt und wie viel die deutsche Bevölkerung darüber wusste. Aber die zentrale Planung und Rolle der NS-Führung bei der Ausführung des Holocaust wird in der Forschung nicht angezweifelt.

Durchführbarkeit

Hier lauten die üblichen Behauptungen der Holocaustleugner: Es habe keine Gaskammern zum Zweck der Massenvernichtung gegeben. Die in einigen Lagern vorhandenen kleinen Gaskammern seien nicht für den Massenmord an Juden verwendet worden, sondern nur zur Entlausung von Häftlingskleidern vorgesehen gewesen. Die Krematorien (Brennöfen) seien nicht zur massenhaften Verbrennung der Opfer geeignet gewesen. Sie seien zu klein für diesen Zweck und nur für die natürlich und an Epidemien Verstorbenen gedacht gewesen, um eine hygienische Bestattung in einem Massenarbeitslager zu gewährleisten. Die Menge an Energie, die zum Befeuern dieser Öfen nötig gewesen wäre, übertreffe bei weitem die Energie, die eine Nation im Krieg dafür hätte abzweigen können.

Doch anhand zahlreicher unwiderlegbarer Dokumente, darunter Lieferscheinen über den Einkauf großer Mengen an Zyklon B, Bauplänen für die Gaskammern usw., konnte sehr genau rekonstruiert werden, was in den Lagern passiert ist. In mehreren Gerichtsprozessen wurden diese Beweise ausgewertet und durch zahlreiche Zeugenaussagen ergänzt.

Ausmaß

Holocaustleugner bestreiten oder bezweifeln allgemein schon seit 1945 die Opferzahlen des Holocaust. Sie propagieren traditionell die „Sechs-Millionen-Lüge“, um die vielfach überprüfte wahrscheinlichste Schätzung von etwa sechs Millionen (laut Wolfgang Benz, Dimensionen des Völkermords 1991 mindestens 5,9, wahrscheinlicher aber bis zu 6,3 Millionen) jüdischen Holocaustopfern als Erfindung der Siegermächte darzustellen.

Dazu verbreiten sie z.B. immer wieder Statistiken zur Gesamtzahl der europäischen Juden, die mit den wissenschaftlich ermittelten Opferzahlen nichts zu tun haben. So behaupten etwa die Webseiten Ernst Zündels ohne nachprüfbare Quellen im Anschluss an ältere Holocaustleugner, die jüdische Weltbevölkerung sei von 15,3 Millionen vor 1933 auf 17,8 Millionen nach 1946 angestiegen, so dass schon deshalb gar kein Holocaust stattgefunden haben könne.[2] Behauptet wird auch, nach den Zahlen des Weltalmanachs[3] sei die jüdische Gesamtbevölkerung vor und nach dem Krieg genau gleich geblieben. Tatsächlich wiederholte der Weltalmanach bis 1947 die Bevölkerungsstatistik von 1933, da während des Krieges keine Volkszählungen stattgefunden hatten. Erst die Ausgabe von 1948 aktualisierte die Zahlen der jüdischen Bevölkerung Europas und gab Verluste von etwa sechs Millionen Menschen an.

Weitere Thesen der Holocaustleugner lauten: Im Zugriffsbereich der Nationalsozialisten hätten gar nicht so viele Juden gelebt, wie sie ermordet haben sollten. Über eine Million deutsche Juden seien vor dem Weltkrieg u.a. nach Palästina, Großbritannien oder in die USA ausgewandert; weitere Millionen osteuropäische Juden hätten sich nie im deutschen Machtbereich befunden und seien nach 1941 in entfernte Regionen der Sowjetunion (Sibirien) geflohen. Hierbei werden weder Quellen angegeben noch berücksichtigt, dass solche Bevölkerungsbewegungen unter der Diktatur Stalins unmöglich waren, noch gibt die demographische Struktur der Sowjetunion nach dem Krieg Anhaltspunkte, es hätte eine solche Massenwanderung gegeben.

Die Opfer der deutschen Lager seien nicht zum Zweck ihrer Vernichtung dorthin gebracht worden und dort weit überwiegend an Unterernährung, Gelbfieber und Tuberkulose gestorben. Zyklon B sei nur als Insektizid gegen die Überträger des Gelbfiebers oder zur Entwesung von Kleidung verwendet worden. Gezielte Erschießungen seien nur in wenigen Fällen und dann auf rechtsstaatlicher Grundlage erfolgt. Dies wird dann mit alliierten Versäumnissen wie dem Massensterben wegen Unterernährung auf den Rheinwiesenlagern der US-Besatzungstruppen verglichen.

Zur Stützung dieser Thesen wird auf fehlende Meldelisten und Aufstellungen in den Konzentrationslagern über die Vernichtung verwiesen. Bewusst ignoriert wird dabei die Tatsache, dass die Daten zur gezielten Massenvernichtung nicht von den Lagerbesatzungen, sondern vom Reichssicherheitshauptamt und vom SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt erhoben und verwaltet wurden. Die Lagerkommandanten waren angewiesen, die Meldelisten nach der Versendung an das RSHA bzw. WVHA zu vernichten. Somit waren in den Vernichtungslagern selbst niemals vollständige Unterlagen zur Gesamtzahl der ermordeten Opfer vorhanden. Die zentralen Unterlagen des RSHA und WVHA wurden vor Kriegsende vernichtet; nur wenige Meldungen an das WVHA sind erhalten geblieben, aus denen die als „Sonderbehandlung“ kaschierten Massenmorde zweifelsfrei hervorgehen.

Die Organisationsstruktur und der Ablauf der Vernichtung sind aufgrund dieser und anderer Quellen gut erforscht; fehlende Lagerstatistiken hat die Holocaustforschung durch weitestgehend erhaltene Deportationslisten aus den Herkunftsländern und Nachweis der Bestimmungsorte aus damaligen Fahrplänen ergänzt.

Besonderes Augenmerk richten Holocaustleugner traditionell auf das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau. Hier widerlegen sie gern die von ihnen selbst aufgestellte Behauptung, allein in Auschwitz seien sechs Millionen Juden vergast worden. Tatsächlich waren in der Gedenkstätte Auschwitz nach dem Krieg Tafeln mit weit überhöhten Opferzahlen aufgestellt worden, die auch auf falschen Aussagen des Lagerkommandanten Rudolf Höß fußten. Die Tafeln wurden erst 1990 auf realistische 1,1-1,5 Millionen korrigiert. Dies präsentierten die Holocaustleugner dann triumphierend als Erfolg ihrer Bemühungen und behaupteten, die Opferzahlen würden künftig weiter reduziert werden, so dass Massenvernichtung grundsätzlich ausgeschlossen werden könne. Sie benutzten die nach 1990 in den sowjetischen Zentralarchiven aufgefundenen Sterbebücher des KZ Auschwitz-Birkenau als Beweis ihrer Thesen, da dort die vergasten Opfer nicht aufgeführt waren.

Bewusst übersehen wird dabei, dass westliche Historiker die Opferzahlen von Auschwitz schon immer wesentlich niedriger angesetzt haben. Gerald Reitlinger etwa bezifferte die Opferzahl 1953 auf 851.000, Raul Hilberg 1961 auf etwa eine Million. Seit den Forschungsarbeiten von Georges Wellers und Francisek Piper 1993 wird von 1,1 - 1,5 Millionen Opfern ausgegangen (siehe dazu Opferzahlen der Konzentrationslager Auschwitz).

Dokumentation

Hier lautet die Grundthese, der Holocaust sei in geheimer Verschwörung von den Juden und/oder Alliierten selbst mit mehrfachem Zweck erfunden worden:

  • um Deutschland erpressbar zu halten, Reparationen unendlich auszudehnen und so dem „Weltjudentum“ Geldmittel in die Kasse zu spülen. Deren Mengen gäben insbesondere dem Staat Israel einen starken Grund, diese Verschwörung zu verlängern.
  • um diesen Staat Israel zu schaffen und dessen Politik gegenüber den Palästinensern und im Nahen Osten insgesamt zu legitimieren
  • um von der Sowjetunion abhängige Nationen wie Polen, die Tschechoslowakei vor Deutschland zu ängstigen und so die sowjetische Herrschaft im Ostblock zu stabilisieren und zu verlängern.

Dazu hätten die Sieger viele Fotos und Filme, die nach 1945 über die Vernichtungslager gezeigt wurden, speziell für Propagandazwecke und Fotomontagen gegen die Nationalsozialisten angefertigt (Beispiele):

  • Angebliche Holocaustopfer in einem Film seien tatsächlich deutsche Zivilisten gewesen, die von den Alliierten nach den Luftangriffen auf Dresden verbrannt worden seien. Die bekannten Bilder zeigten Opfer, die an Hunger oder Typhus gestorben seien, nicht an Vergasung.
  • Aussagen von Augenzeugen und Beteiligten seien durch Folter zustande gekommen, z. B. die des ehemaligen Lagerkommandanten von Auschwitz-Birkenau, Rudolf Höß.

Dass die große Mehrheit der Wissenschaftler diese Behauptungen als unbelegt, unbelegbar, falsch zurückweist und als gefälscht nachweist, erklären die Holocaustleugner wiederum aus Beherrschung und Manipulation der öffentlichen Meinung aufgrund politischer Interessen und mittels verabredeter Lügen. Die meisten Historiker seien zu befangen und zu furchtsam zuzugeben, dass der Holocaust eine Fiktion sei, da sie wüssten, dass sie dann ihre Arbeitsstellen riskieren und verlieren würden.

Motive und Interessen

Der Holocaust wird keineswegs nur von denen geleugnet, die aktiv daran beteiligt waren oder als Mitwisser eine Schuld auf sich geladen hatten. Die meisten heutigen Holocaustleugner waren vor 1945 noch Kinder, Jugendliche oder gar nicht geboren. Ein Vertuschen von persönlicher Schuld an den Verbrechen kann bei ihnen daher kaum angenommen werden. Zudem waren manche Holocaustleugner selbst KZ-Häftlinge (Paul Rassinier) oder Juden (David Cole) und sind subjektiv von der Richtigkeit ihrer Thesen überzeugt, die sie gegen die bekannten Fakten aufrechterhalten.

Die ältere Holocaustleugnung von 1945 bis etwa 1970 speiste sich vor allem aus weiterwirkenden Motiven der faschistischen und nationalsozialistischen Ideologie:

  • Antisemitismus: Man will die Juden als Täter, nicht Opfer der deutschen Geschichte darstellen können und die von Antisemiten und Nationalsozialisten verbreitete Behauptung einer angeblichen „jüdischen Weltverschwörung“ weiter glauben und propagieren. Dazu muss der nationalsozialistische Judenmord als Erfindung der Juden und der von ihnen angeblich beherrschten Mächte dargestellt werden.
  • Nationalismus: Man fühlt sich einer Kollektivschuld mit den nationalsozialistischen Verbrechern unterworfen, die man nur durch das Bestreiten des Holocaust meint abschütteln zu müssen und zu können. Dies wird als notwendige Voraussetzung dafür empfunden, deutsches Nationalgefühl wieder aufbauen und entsprechende politische Ziele verfolgen zu können.
  • Verdrängung: Dieses psychologische Motiv spielt bei älteren Holocaustleugnern eine nicht zu unterschätzende Rolle. Der NS-Völkermord war offenbar hinsichtlich Durchführung und Umfang so außerordentlich, dass „nicht sein kann, was nicht sein darf“, nämlich die Erkenntnis zuzulassen, dass Menschen – hier: Deutsche – dazu fähig waren und sind. Demgemäß fanden solche Motive zum Teil bei Mitläufern der Nationalsozialisten Resonanz, die wie fast alle Deutschen nach 1945 betonten: Davon haben wir nichts gewusst.

Seit den 1970er Jahren sind jedoch andere Motive hinzugekommen oder stärker in den Vordergrund gerückt:

  • Relativierender Geschichtsrevisionismus: Man will die einzigartige Besonderheit der nationalsozialistischen Massenvernichtung auch gegenüber anderen Völkermorden nicht wahrhaben und die Geschichte diesbezüglich umschreiben, um die so empfundene „deutsche Schande“ mit anderen Verbrechen, meist denen der alliierten Sieger des Zweiten Weltkriegs, auf eine Stufe stellen und die Kriegsfolgen, z. B. Reparationen und Gebietsverluste, rückgängig machen oder mindestens beenden zu können. Dazu wird die Ermordung vieler Juden meist nicht direkt bestritten, aber ihre systematische Planung und Durchführung. Damit will man sich auch von der als primitive Propaganda von Neonazis gesehenen „Auschwitzlüge“ unterscheiden.
  • Antizionismus: Weil der Staat Israel 1948 auch zum Schutz der Juden, die den Holocaust überlebt hatten, gegründet wurde, bestreiten Holocaustleugner häufig, dass die Massenmorde in den Arbeitslagern der Nationalsozialisten nur Juden gegolten und auf ihre Vernichtung gezielt hätten. So will man den Juden die Berechtigung einer „Schicksalsgemeinschaft“ auf einen eigenen Staat entziehen.

Bei diesem etwas subtileren Vorgehen erzielen Holocaustleugner auch unabhängig von ihren eigenen Überzeugungen und Absichten eine politische Rehabilitation des Nationalsozialismus und Faschismus. Auch werden Gesellschaftsmodelle, wie sie z. B. die Neue Rechte vertritt, politisch allmählich hoffähig gemacht.

Quellen

Holocaustleugner beziehen sich in ihren Veröffentlichungen fast ausschließlich auf andere Holocaustleugner und vernachlässigen dabei andere, neutrale Quellen. Ältere Publikationen dienten ihren Nachfolgern als „Quellen“, die häufig in späteren Büchern und Beiträgen zitiert wurden. Als „Belege“ hatten diese Traktate jedoch bald ausgedient, da sie im wesentlichen auf unbelegten und unbelegbaren Behauptungen aufbauten.

Deshalb gingen die Holocaustleugner in den 1980er Jahren dazu über, ihre Thesen als „Forschung“ darzustellen. Sie verbrämten ihre Behauptungen als wissenschaftlichen Diskurs, um den Eindruck von Seriosität zu vermitteln und zugleich einen Kontrapunkt gegenüber der wissenschaftlichen Holocaustforschung zu bilden. Ein Mittel dazu waren die Titel ihrer Schriften: Als „Report“ oder „Gutachten“ veröffentlicht, hatten sie eher Chancen, in die öffentliche Diskussion zu gelangen und Zweifel am Holocaust zu erzeugen, als etwa ein Titel „Die Auschwitzlüge“, der von vornherein seine propagandistische Absicht kundtat. Diesen Weg beschritten z. B. Fred Leuchter und Germar Rudolf.

In der Folge erschienen eine Vielzahl von Aufsätzen – zunächst in geschichtsrevisionistischen Zeitschriften oder als Bücher, später als oft bis heute abrufbare Webseiten im Internet – mit zwei typischen Kennzeichen: Sie sind wie eine wissenschaftliche Arbeit gespickt mit Fußnoten und Zitaten, zitieren sich aber immer wieder gegenseitig. Wer eine solche Schrift liest, wird argumentativ dauernd im Kreis herumgeführt, da der eine Leugner stets den anderen Leugner als Quelle benennt. Vielfach ist das für einen Laien nicht sofort erkennbar: So zitiert „Manfred Köhler“ in vielen seiner Werke stets „Ernst Gauss“, ebenso wie umgekehrt „Ernst Gauss“ große Stücke auf „Manfred Köhler“ hält. Das Bundesamt für Verfassungsschutz hat ermittelt, dass beide Namen Pseudonyme von Germar Rudolf sind, der noch mindestens geschätzte zehn weitere Alibinamen benutzt. Es ist daher anzunehmen, dass andere Holocaustleugner sich in ihren Arbeiten ebenso auf Fantasiepersonen berufen.

Ihre eigentliche „Primärquelle“ ist also ihr eigener immer wiederkehrender Versuch, darzustellen, dass der Holocaust, wie er historisch erwiesen ist, so nicht stattgefunden haben kann. Seriöse Wissenschaft bietet dafür keinerlei Anhaltspunkte, so dass Fälschen, Erfinden, Manipulieren, Leugnen und Verleugnen des Leugnens die einzigen verfügbaren Mittel bleiben, um dieser Vorurteilsstruktur einen objektiven Schein zu geben.

Mediale Verbreitung

Obwohl nicht unbedingt mit der Informationstechnik vertraut, hat kaum eine andere Gruppe so schnell Möglichkeiten und Bedeutung des Internet erfasst wie die Holocaustleugner. Bis in die 1980er Jahre wurde ihre Propaganda noch überwiegend durch Printmedien sowie seit der Videotechnik auch durch Filmmaterial verbreitet. Die 1990er Jahre standen dann ganz im Zeichen der Verbreitung über das World Wide Web. Holocaustleugner verstanden es, ihre Materialien in den gängigen Suchmaschinen stets an oberste Stellen zu setzen. Eine Untersuchung der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien aus dem Jahr 1999 wies nach, dass häufig nur ihre Internetseiten als die ersten zwanzig und mehr Suchergebnisse angezeigt wurden, wenn man Begriffe wie „KZ Auschwitz“, „Gaskammer“, „Judenvernichtung“, „Vergasung“, ja sogar „Wannseekonferenz“ in das Suchfeld eingab. Durch diesen Hinweis sensibilisiert, verfahren die deutschen Suchmaschinen mittlerweile nach anderen Suchmustern.

Eine beliebte Methode von Holocaustleugnern ist das „Spamming", also das massenhafte Absetzen der immer gleichen Texte im Internet, und „Crossposts", also das gleichzeitige Verbreiten dieser Texte in vielen Newsgroups des Usenet. Meister dieses Vorgehens ist der US-Amerikaner Dan Gannon, der vor allem Aufsätze des kalifornischen Institute for Historical Review (s. u.) verbreitete, z. B. in sci.physics und sci.math. Er empfahl seine Methode anderen Holocaustleugnern öffentlich zur Nachahmung.

Geschichte

Die älteren Holocaustleugner (1945 – 1970)

Nach dem Zweiten Weltkrieg erschienen zahlreiche Schriften, deren einzige Absicht war, den Holocaust in Frage zu stellen. Bereits Ende 1945 behauptete der schottische Politiker Alexander Ratcliffe in einem Zeitungsartikel, der Holocaust sei eine jüdische Erfindung. Er hatte dies zuvor in seinem antibritischen Pamphlet Die Wahrheit über die Juden angedeutet, in dem er die britische Regierung als von Juden kontrolliert darstellte.

Ihm folgte 1947 der bekannte französische Faschist Maurice Bardeche. In seinem Buch Nürnberg und das versprochene Land griff er die Nürnberger Prozesse an und behauptete, die dort vorgelegten Beweise für den Holocaust seien von den Alliierten teilweise gefälscht worden. Die Gaskammern seien in Wahrheit Desinfektionskammern zur Entlausung gewesen. Die meisten in den Konzentrationslagern internierten Juden seien dort an Hunger und Krankheiten gestorben. Daran seien die Juden selbst Schuld gewesen, da sie den Versailler Vertrag von 1919 unterstützt und so den 2. Weltkrieg ausgelöst hätten.

Paul Rassinier (1906–1967) war selbst ein überlebender KZ-Häftling, den die Gestapo 1943 als Mitglied der Resistance interniert hatte. Er veröffentlichte 1948 den Erfahrungsbericht Über die Grenze, in dem er die Zahlen der von Nazis getöteten Juden als weit übertrieben und die jüdischen KZ-Aufseher als die eigentlichen Urheber der Grausamkeiten an ihren Mitjuden darstellte. Seit seinem Buch Die Lüge des Odysseus (ebenfalls 1948, auf Deutsch erschienen 1950) sprach er stets vom „Holocaustmythos". 1964 erschien The Drama of European Jewry. Darin stellte Rassinier die Gaskammern als jüdische Erfindung zu dem einzigen Zweck dar, die Ansprüche der Zionisten auf den Staat Israel und auf deutsche Entschädigungen zu stützen.

Diese Bücher wurden nach Rassiniers Tod 1967 von dem US-Amerikaner Willis Carto unter dem Pseudonym E. L. Anderson mit dem Titel Debunking the Genocide Myth zunächst in den USA veröffentlicht (1969 deutsch: „Der Mythos der sechs Millionen“) und beeinflussten eine neue Generation von Holocaustleugnern. Die darin vertretenen Thesen der 1940er und 1950er Jahre wurden seither immer wieder aufgegriffen.

Die jüngeren Holocaustleugner (ab 1970)

Die meisten Schriften von Holocaustleugnern erschienen in den 1970er Jahren. Einige der bekannteren Beispiele sind hier in chronologischer Folge genannt:

  • Heinz Roth: Warum werden wir Deutschen belogen? (1973)
  • Richard Harwood: Did Six Million Really Die? The Truth at Last (deutsch: „Starben wirklich 6 Millionen? Endlich die Wahrheit“) (1974)
  • Arthur Butz (*1945): The Hoax of the Twentieth Century, deutsch Der Jahrhundertbetrug (1976)
  • Jürgen Rieger (*1947) u. a.: Rasse – Ein Problem für uns (1977)
  • Robert Faurisson (*1929): Es gab keine Gaskammern (deutsch 1978)
  • Wilhelm Stäglich (*1916): Der Auschwitz-Mythos - Legende oder Wirklichkeit? Eine kritische Bestandsaufnahme (1979)
  • Erich Kern: Die Tragödie der Juden. Schicksal zwischen Propaganda und Wahrheit (1979)
  • Udo Walendy (*1927): Herausgeber der Zeitschrift „Historische Tatsachen“, in der wiederholt der Holocaust geleugnet wird
  • Emil Aretz: Hexen-Einmal-Eins einer Lüge (1984)[4]
  • Carlo Mattogno (*1951): Der Mythos der Ausrottung der Juden (1985). Das Buch dieses italienischen Revisionisten erschien im rechtsextremen Verlag „Sentinella d'Italia“. Der Autor versuchte auch den Bericht von Kurt Gerstein, der als frühester authentischer Augenzeugenbericht des Holocaust gilt, als Fälschung darzustellen.
  • Ernst Zündel (*1939), ein nach Kanada ausgewanderter Deutscher, verbreitete 1988 eine eigene Version der Auschwitz-Lüge im dafür gegründeten Samisdat-Verlag. Er trat zudem mit zahlreichen holocaustleugnenden Schriften und Filmen hervor, darunter dem Film Ein Deutscher und ein Jude besuchen Auschwitz. Er wurde daraufhin in Toronto wegen „Verbreitung falscher Nachrichten“ als Holocaustleugner verurteilt. 2005 wurde er nach Deutschland ausgeliefert; am 15. Februar 2007 wurde er wegen Volksverhetzung vom Landgericht Mannheim zu fünf Jahren Freiheitsstrafe verurteilt, der höchsten Strafe, die das deutsche Strafrecht für diesen Straftatbestand vorsieht.
  • Fred A. Leuchter war von Zündel in seinem Prozess als Gutachter bestellt worden. Er veröffentlichte seine Schrift im selben Jahr als Leuchter-Report. Darin erklärte der Autor die Gaskammern zu Desinfektionskammern und berief sich dazu auf eigene chemische Messungen. Er wurde jedoch im Prozess als fachlich ungeeignet und als Lügner überführt, der sich zu Unrecht als Ingenieur für Hinrichtungstechniken ausgegeben hatte. Er hatte keine wissenschaftliche Untersuchung in den Lagern durchgeführt, sondern sich nur für zwei Tage ohne Wissen und Genehmigung der Leitung der Gedenkstätte in Auschwitz aufgehalten und einige dilettantische Messungen des Blausäure-Gehalts an den Wandüberresten der Gaskammern durchgeführt, die er sich dann von einem Labor bestätigen ließ.
  • David Irving, ein britischer Publizist und Hitlerbiograf, ist einer der bekanntesten Holocaustleugner. Er hatte bis 1988 vor allem Hitlers Beteiligung an der Planung für die Judenvernichtung bestritten, nicht diese selbst. Im Zündelprozess trat auch er als Gutachter auf und leugnete nun den Holocaust, indem er auf Nachfrage von höchstens 100.000 beweisbaren jüdischen Todesopfern in den NS-Lagern sprach. Für den später als Buch veröffentlichten Leuchter-Report schrieb er ein zustimmendes Vorwort. Seitdem trat er öfter zusammen mit Leuchter auf, etwa im April 1990 beim „Internationalen Revisionistenkongress“ in München. Dort erklärte er, in Auschwitz habe es „niemals Gaskammern gegeben“, die den „Touristen“ vorgeführten Gebäude seien „Attrappen“, für die der deutsche Staat „16 Milliarden Mark Strafe“ bezahlt habe. Er erhielt deshalb ein Einreiseverbot für Deutschland und weitere Staaten; 2006 wurde er in Österreich wegen NS-Wiederbetätigung zu drei Jahren Haft verurteilt.

Leuchter und Irving werden oft von einschlägig bekannten und vielfach wegen Gewalttaten verurteilten deutschen Rechtsextremisten zitiert, die ihrerseits mit holocaustleugnenden Thesen aufgetreten sind. Dazu gehören:

„Auschwitzlüge“ (1973)

Der Begriff geht auf Thies Christophersen (1918 – 1997) zurück, den ehemaligen Sonderführer der SS in der Pflanzenschutzanstalt Rajsko nahe dem KZ Auschwitz-Birkenau. Er veröffentlichte 1973 eine gleichnamige Broschüre, in der er behauptete, dass es Menschenmord in Auschwitz nie gegeben habe. Er müsse es ja wissen, da er in der fraglichen Zeit in der Nähe stationiert war.

Damit ließ Christophersen die direkte Holocaustleugnung neu aufleben, die sowohl den Plan als auch die Durchführung der Judenvernichtung bestreitet. Er bezeichnete die systematische Ermordung von Menschen in den Gaskammern – wie schon die ersten entsprechenden Veröffentlichungen der Nachkriegszeit – als reine Erfindung der Kriegsgegner Deutschlands.

Christophersen wurde wegen Verleumdung und Aufstachelung zum Rassenhass verurteilt; er hatte u. a. die Wiederzulassung der NSDAP gefordert. Gegen Ende seines Lebens verriet er einem Journalisten, den er als „Kameraden“ ansah, in einem Interview den Zweck seines Buchs: Ich will uns entlasten und verteidigen, dann kann ich das nicht mit dem, was wir tatsächlich getan haben. Ich leugne das nicht. Aber jeder Verteidiger, der was zu verteidigen hat, der wird doch nicht das Belastende aufführen. (aus: Michael Schmidt, Heute gehört uns die Straße ..., Düsseldorf 1993, S. 341 f.)

Der Buchtitel wurde bald darauf offiziell für die Holocaustleugnung verwendet. Holocaustleugner, die wegen des „Verbreitens der Auschwitzlüge“ verurteilt werden, begannen daraufhin, den Begriff als Verurteilung einer Wahrheit umzudeuten: Man habe sie wegen einer richtigen Darstellung des Holocaust angeklagt und, eben weil der Holocaust eine Lüge sei, prompt bestraft. So schlachten sie ihre Strafverfolgung propagandistisch als Bestätigung der „Auschwitzlüge“ aus, um Zweifel in der Öffentlichkeit zu verstärken, und greifen zudem die gesamte mit dem Thema befasste Geschichtsschreibung als bewusste „Lüge“ an. Im fachlichen Sprachgebrauch meint „Auschwitzlüge" jedoch stets die Lüge, es habe keine Judenvernichtung in Auschwitz gegeben.

„Gutachten“ (ab 1978)

Mit dem Leuchter-Report begann der neuere pseudowissenschaftliche Versuch, Existenz, Zweck und/oder Funktionsweise der Gaskammern in den NS-Vernichtungslagern zu bestreiten. Auch dieses Motiv war schon kurz nach Kriegsende 1945 aufgetaucht und öfter aufgegriffen worden.

Der Erlanger Historiker Hellmut Diwald (1929–1993) hatte in seinem Buch Geschichte der Deutschen (1978) behauptet, bei den im Konzentrationslager Dachau installierten Gaskammern handele es sich um Attrappen, zu deren Bau das amerikanische Militär nach der Befreiung inhaftierte SS-Angehörige gezwungen habe. Auch die Zahl der Toten im KZ Auschwitz-Birkenau sei viel geringer gewesen. Er gab also die Existenz der Arbeitslager zu, bestritt aber die Existenz von Gaskammern, die der Massenvernichtung dienten.

Häufig wird Diwald folgend angeführt, dass das Krematorium im Stammlager Auschwitz I mitsamt seiner Gaskammer erst nach 1945 eingerichtet worden sei. Tatsächlich handelt es sich bei dem heutigen Gebäude um eine Rekonstruktion der ursprünglichen Gaskammer, die dort Ende 1941 gebaut und bis 1944 genutzt worden war. Dann hatte die Lager-SS die vorhandenen Deckenlöcher zum Einschütten des Giftes zubetoniert und Zwischenwände entfernt, um die Räume als Schutzbunker für sich zu verwenden. Vor dem Eintreffen der Roten Armee hatte sie die Krematorien gesprengt.

Da Leuchter im Zündelprozess als Hochstapler entlarvt worden war, versuchten andere Holocaustleugner, seinen „Report“ zu untermauern. Der Diplomchemiker Germar Rudolf versuchte den Leuchterreport 1991 für den wegen Volksverhetzung angeklagten Ernst Otto Remer pseudowissenschaftlich zu untermauern. Er behauptete in seinem „Gutachten über die Bildung und Nachweisbarkeit von Cyanidverbindungen in den Gaskammern von Auschwitz“, dort sei keine Blausäure nachweisbar, folglich könne dort kein Zyklon B eingesetzt worden sein. Dabei ließ er außer Acht, dass Zyklon B sich nur unter bestimmten Bedingungen zu Blausäure konzentriert, diese ein sehr flüchtiger Stoff ist und das zerstörte Mauerwerk der Gaskammern jahrzehntelang der Witterung ausgesetzt war. Dennoch konnten Jan Markiewicz und andere für das Nizkor-Projekt 1994 dort Cyanidverbindungen nachweisen.

Dabei sind die Argumente der Holocaustleugner mit der Zeit raffinierter geworden. Die ältere Generation beschränkte sich weitgehend auf reine Behauptungen nach dem einfachen Muster: Wir können nicht glauben, was da passiert ist, und deshalb ist der Vorwurf des Völkermords unglaubwürdig. Die jüngeren Holocaustleugner dagegen sagen sinngemäß: Wir würden ja gern glauben, dass der Holocaust geschah, aber aus unserer Sicht lässt das die Faktenlage nicht zu. Sie suggerieren also rhetorisch eine für sie sprechenden Faktenlage und kehren von da aus die Beweislast um.

Relativierung

Neben die Leugnung trat seit etwa 1980 stärker die Relativierung des Holocaust, die diesen mit anderen Ereignissen vergleicht und auf außerdeutsche Ursachen zurückführt. Damit versuchen Geschichtsrevisionisten eine „Deutungshoheit“ über die nationalsozialistische Vergangenheit zu gewinnen. Beider Argumentationsansätze scheinen einander logisch auszuschließen: Man kann nur tatsächliche geschehene Ereignisse relativieren. Jedoch sind Leugner und Relativierer häufig im gleichen politischen Spektrum angesiedelt. Das zeigt sich etwa bei öffentlichen Kundgebungen von Rechtsextremisten.

Schon 1945 begann die Relativierung des Holocaust durch den Vergleich mit möglichen Kriegsverbrechen der Alliierten: Diese hätten besonders mit ihrer Luftkriegsstrategie, z. B. den Luftangriffen auf Dresden, selbst zahlreiche verbrecherische Massenmorde verübt, die denen der Deutschen kaum nachstünden. Sie hätten dann die Singularität des deutschen Völkermords bewusst konstruiert, um eine Diskussion über ihre vergleichbaren Taten nicht aufkommen zu lassen.

Früh wurden auch Verbrechen Stalins als Vergleichsfolie für den Holocaust herangezogen: Dieser verblasse gegenüber den Mengen an Dissidenten und Christen, die in sowjetischen Gulags ermordet worden seien – und deren Erfindung Holocaustleugner oft Juden zuschreiben. Diese Zwangsarbeitslager seien die Vorbilder für die Arbeits- und Vernichtungslager der Nationalsozialisten gewesen: Dies vertritt auch der Historiker Ernst Nolte. Dieser bestreitet den Holocaust nicht, vertritt aber seit 1986 eine Relativierung, indem er seine Ursachen außerhalb nationalsozialistischer Vorhaben ansiedelt und als Reaktion auf vorhergegangene Verbrechen des Stalinismus und eine Kriegssituation deutet. Dies führte in Deutschland zu einem Historikerstreit, der im Ergebnis die These von der Singularität des Holocaust weitgehend bestätigte.

Ernst Nolte übernahm ab 1986 einige geschichtsrevisionistische Thesen, etwa eine angebliche „jüdische Kriegserklärung“, mit der er Juden eine Mitschuld an ihrer Verfolgung in der NS-Zeit zuwies. Zudem plädierte er in den 1990er Jahren dafür, auch Argumente von Holocaustleugnern als historisch bedenkenswert zu diskutieren. Gerd Wiegel sieht darin „die Gefahr, die von den Holocaustleugnern ausgehen kann, wenn es ihnen gelingt, ihre Ansichten zu akzeptablen, wissenschaftlichen Meinungen zu stilisieren.“[5]

Geschichtsrevisionisten und Vertreter der Neuen Rechten beziehen sich oft auf solche Aussagen anerkannter Historiker, da sie ihren Thesen Reputation verleihen und ihre Absicht unterstützen, ein neues „nationales Selbstbewusstsein“ und eine „Normalität“ zu schaffen, die das Holocaustgedenken als Ausgangspunkt und unaufgebbaren Bestandteil deutscher Identität ersetzen soll. Armin Mohler stellte dazu schon 1965 in einem Aufsatz die „Groß-Tabus“ in Frage, mit denen eine „gerechte Untersuchung“ der NS-Vergangenheit verhindert werde, und zweifelte die Dimension des Judenmordes an. Er schrieb positive Rezensionen für die Bücher von Holocaustleugnern, die u. a. im rechtsextremen Grabert-Verlag erschienen sind, und warb für sie u. a. in der von ihm herausgegebenen Zeitschrift Criticon. Alexander Ruoff beschrieb die neurechte Gedankenwelt als „Diskurs des völkischen Nationalismus, in dem nicht Auschwitz selbst, sondern die Bedeutung dieses Verbrechens für die Bildung einer selbstbewussten Nation geleugnet wird“, damit diese „negative Folie“ „für eine völkische Fassung nationaler Selbstvergewisserung“ nicht mehr hinderlich sei.

Neonazis und ihre Mitläufer übertragen dazu den Holocaustbegriff gern auf andere Ereignisse im 2. Weltkrieg oder danach:

  • Bombenholocaust (für die Bombardierung deutscher Städte im Luftkrieg 1941 – 1945);
  • Holocaust am deutschen Volk bzw. Vertreibungsholocaust (für die Vertreibung der Deutschen aus den ehemaligen ostdeutschen Gebieten und dem Sudetenland 1945 und danach);
  • Völkermord am deutschen Volk als Bezeichnung der bundesdeutschen Einwanderungspolitik.

Damit werden verschiedene Sachverhalte einander gegenübergestellt, als seien sie vergleichbar. So sollen Angriffs- und Verteidigungstaten, Ursachen und Folgen gegeneinander aufgerechnet werden. Das soll den Eindruck erwecken: Die anderen waren ja genauso schlimm.

Indem man die Alliierten als Kriegsverbrecher darstellt und anklagt, sollen die Deutschen aber nicht als ebensolche Verbrecher, sondern als die eigentlichen Opfer des Zweiten Weltkriegs dastehen (Täter-Opfer-Umkehr). Wer dann an den Holocaust erinnert, erscheint als Nestbeschmutzer, der ein gestörtes Verhältnis zum eigenen Volk hat. Dahinter steht die ungebrochene Denkweise des von den Nationalsozialisten propagierten „gesunden Volksempfindens“, das nicht mit den Opfern – von denen ein Großteil ja auch Deutsche waren – fühlen und keine kritische Distanz zu den Tätern aufbringen kann. Die Verantwortung für die Taten und ihre Folgen wird folglich von den Vertretern dieser Haltung als „Schuldkult“ abgelehnt.

Holocaustleugnung in anderen Ländern

Arabische Staaten

Hauptartikel: Antisemitismus in islamischen Ländern

In fast allen arabischen und islamischen Staaten ist die Holocaustleugnung nicht strafbar und als Teil einer antizionistischen Propaganda in den Medien häufig anzutreffen. Die in der Regel nicht nach europäischen Maßstäben demokratisch gewählten und legitimierten Regierungen dulden offen solche Medienpropaganda oder fördern sie sogar. Besonders in Ägypten, Syrien, Saudiarabien, dem Jemen und den Palästinensergebieten leugnen Teile der Bevölkerung und islamistische Gruppen den Holocaust und unterstützen entsprechende Aktionen.

Issam Sissalem, ein Historiker, der an der Islamischen Universität Gaza lehrt, sagte am 29. November 2000 in einer Fernsehsendung der palästinensischen Autonomiebehörde:

Am 27. April fangen die Wahnkarnevale in Israel an, was sie den Holocausttag nennen oder die »Verbrennung von sechs Millionen Juden« in den Öfen der Nazis. Der Holocaust ist nichts weiter als ein Märchen. Viele Historiker in der Welt haben diese erfundene Geschichte schon entlarvt.

Al Ahram, die auflagenstärkste Zeitung Ägyptens, kommentierte etwa am 13. März 2001:

Lügen sind über hier und dort ermordete Juden und den Holocaust ans Tageslicht gekommen... Kein Chelmno, kein Dachau, kein Auschwitz! Das waren Desinfektionsstellen [...] Sie [die Juden] begannen, ihre Propaganda zu veröffentlichen, dass sie verfolgt, ermordet und vernichtet worden seien [...] Hier und dort waren Ausschüsse tätig, um ... diese fremde Einheit [Israel] zu gründen, die als Krebs in unserem Land wuchert, wo unsere Väter lebten, wo wir leben und wo unsere Kinder nach uns leben werden. Sie haben sich immer als Opfer dargestellt, und sie gründeten ein Zentrum für Heldentum und Holocaust. Wessen Heldentum denn? Wessen Holocaust?

Wagaih Abu Sikri, Korrespondent der Zeitung Al-Akhbar, schrieb am 13. April 2001:

Wieder einmal taucht die Frage des Holocaust auf. Sie ist über ein halbes Jahrhundert lang nicht verschwunden, weil die zionistische Propaganda ihn in ein Mittel zur Erlangung politischer und wirtschaftlicher Vorteile umgewandelt hat, abgesehen davon, dass er zum Vorantreiben von Besetzung und Besiedelung genutzt wird (...)

Dazu berief er sich auch auf den Leuchter-Report:

In einem vor kurzem veröffentlichten Buch eines amerikanischen Forschers geht es um den Holocaust. Mit wissenschaftlichen und chemischen Nachweisen beweist es, dass die Zahl von sechs Millionen Juden, die im Nazilager Auschwitz eingeäschert worden sein sollen, eine Lüge zu Propagandazwecken ist, da selbst die geräumigsten Baracken im Lager nicht einmal ein Prozent dieser Anzahl hätten beherbergen können.

Al-Hayat AI-Jadida, die offizielle Tageszeitung der palästinensischen Autonomiebehörde, schrieb am selben Tag:

Die Juden haben das Märchen erfunden, nämlich die Massaker der Nazis gegen die Juden [...] Das zionistische Wesen ist ein Krebsgeschwür, das man herausschneiden muss.

Öffentlich als Holocaustleugner hervorgetreten sind auch Anführer der Hamas wie Abdel Aziz al-Rantissi und der amtierende Palästinenserpräsident Mahmud Abbas. Dieser schrieb 1983 eine Doktorarbeit über Die geheimen Beziehungen zwischen Nazismus und der Führung der Zionistischen Bewegung, in der er behauptete: Nicht sechs Millionen, sondern maximal 890.000 Juden seien in den nationalsozialistischen Lagern ermordet worden. Sie seien Opfer eines zionistisch-nazistischen Komplotts gewesen. Die Zionisten hätten den Holocaust gewollt, um ihn als Druckmittel zur Schaffung des Staates Israel zu verwenden.

2001 veranstalteten die Vereinigten Arabischen Emirate eine internationale Konferenz mit Gästen aus der europäischen und US-amerikanischen Revisionistenszene, um offiziell „Lügen und Übertreibungen zum so genannten Holocaust offen zu legen“. Die übrigen arabischen Regierungen haben solche Konferenzen in ihren Ländern, die die Holocaustleugnung öffentlichkeitswirksam inszenieren sollten, bisher jedoch untersagt. Kontaktversuche mit deutschen Holocaustleugnern waren nach deren Berichten nicht sehr erfolgreich. Auch konnte Germar Rudolf seine Absicht, eine seiner holocaustleugnenden Publikationen auf Arabisch übersetzen zu lassen und im Nahen Osten zu verbreiten, nicht verwirklichen.

Australien

Der in Deutschland geborene ausgebildete Philosoph Fredrick Toben ist ein führender Holocaustleugner Australiens. Er gründete und leitet das Adelaide Institute, das Holocaustleugnung unter wissenschaftlichem Deckmantel betreibt. 1998 hielt er dort eine internationale Konferenz ab, an der auch der Botschafter der Vereinigten Arabischen Emirate teilnahm. Toben repräsentiert aufgrund solcher Beziehungen ein Bündnis von Rechtsextremisten mit Islamisten, das in Australien wesentlich offener vorangetrieben wird und weiter fortgeschritten ist als bisher in Europa.

Im April 1999 wurde Toben wegen des Imports von holocaustleugnenden Schriften in Deutschland zu zehn Monaten Haft verurteilt, jedoch nicht sofort inhaftiert. Im Dezember konnte er in den Iran ausreisen, wo er drei Wochen lang holocaustleugnende Vorträge an Universitäten hielt. Die Teheran Times stellte ihn der iranischen Öffentlichkeit als „deutschen Forscher" vor. Im Jahr 2000 wurde er in einem Interview des iranischen Fernsehens zum Besuch des Papstes in Jerusalem befragt und sagte:

Die jüdischen Politiker benutzen den Holocaust und die Zahl der sechs Millionen Toten als Rechtfertigung, um die Palästinenser zu unterdrücken und Jerusalem als ihre ungeteilte Hauptstadt zu beanspruchen.

Im März 2001 sollte Toben an einer Konferenz der Holocaustleugner in Beirut teilnehmen, die jedoch von der libanesischen Regierung abgesagt und verboten wurde. Dies lastete er der „Feigheit“ derer an, die vor den Zionisten „auf die Knie“ gegangen seien. 2003 besuchte Toben erneut den Iran und bezeichnete Israels Politik in den besetzten Gebieten Palästinas als „zionistischen Holocaust“.

Auch manche liberalen und linksgerichteten Organisationen propagieren in Australien ungehemmt die Holocaustleugnung: so etwa die von John Bennett geführte Australian Civil Liberties Union (ACLU), die u. a. faschistische Wissenschaftstheorien wiederbelebt, indem sie z. B. Albert Einsteins Relativitätstheorie als „nie bewiesen“ in Zweifel zieht.

Seit 2000 wird bei Demonstrationen linksgerichteter Gruppen in Australien oft eine israelische Fahne gezeigt, die ein Hakenkreuz mit dem Davidsstern verbindet: Damit wird Israels Politik mit dem Nationalsozialismus gleichgesetzt. Diese indirekte Form der Holocaustleugnung übernahmen teilweise auch gewöhnliche Medien: So veröffentlichte der Morning Herald – eine große Tageszeitung in Sydney – im selben Jahr eine Karikatur, die die Westbank mit dem Warschauer Ghetto verglich. 2003 zeigte das linke Melbourne Underground Film Festival Filme über die israelische Besatzung Palästinas zusammen mit Filmen der Holocaustleugner David Irving und Robert Faurisson. Deren Artikel oder Aufsätze wurden in linksradikalen Magazinen wie Nexus teilweise nachgedruckt.

Belgien

Zu den frühen Holocaustleugnern Belgiens zählt der ehemalige Offizier der Waffen-SS Léon Degrelle, Führer der belgischen faschistischen Partei der Rexisten.

1985 gründeten die Brüder Herbert und Siegfried Verbeke die „Stiftung" Vrij Historisch Onderzoek (VHO) in Antwerpen. Siegfried Verbeke war Aktivist der neonazistischen Organisation Vlaams Militante Order, bis diese als terroristische Vereinigung verboten wurde. Bis 1998 gab Herbert Verbeke, danach Germar Rudolf regelmäßig die „Vierteljahreshefte für freie Geschichtsforschung" als Zeitschrift der VHO heraus. Diese arbeitet eng mit dem amerikanischen Committee for Open Debate on the Holocaust (CODOH) zusammen, das von Bradley Smith und Mark Weber, dem heutigen Leiter des kalifornischen Institute for Historical Review (s. u.) gegründet wurde.

Die VHO hat sich die Verbreitung aller in Deutschland beschlagnahmten und verbotenen Veröffentlichungen von Holocaustleugnern zur Aufgabe gemacht und ist seit 1997 auch mit eigenen Webseiten im Internet vertreten. Sie wurde 2002 von den belgischen Behörden verboten, betreibt ihre Webseite jedoch bis heute weiter: Formell ist diese im Besitz des britischen Verlags Castle Hill Publishers mit Sitz in Hastings, der auch den Buchversand für die VHO übernimmt.

Das Amtsgericht Starnberg ließ 1999 die VHO-Schrift Antwort auf die Goldhagen- und Spielberglügen beschlagnahmen, weil darin mit Bezug auf den Leuchter-Report der Holocaust geleugnet wurde. Daraufhin verbreitete die VHO ein Flugblatt mit dem Titel Holocaust und Revisionismus. 33 Fragen und Antworten zum Holocaust. Es fasste die wichtigsten Behauptungen der Holocaustleugner zusammen und warb für ihre Publikationen; dazu verteilte die VHO seit 2000 auch bestimmte Aufkleber, die u. a. in Baden-Württemberg auftauchten.

Frankreich

Mit dem einflussreichen Buch Das Drama der Europäischen Juden von Paul Rassinier (1964) begann die spezifisch französische Variante der Holocaustleugnung, der Negationismus. Rassinier behauptete, der Holocaust sei eine von Zionisten, Alliierten und Sowjets gemeinsam geheim geschaffene Propagandalüge, um den Staat Israel durchzusetzen. Er brachte dafür keine direkten Beweise, sondern führte nur eigene Eindrücke und Überlegungen an. Er war bekennender Antisemit, Sozialist, ausgebildeter Historiker und ehemaliger KZ-Häftling des KZ Buchenwald: Doch Buchenwald war kein Vernichtungslager, so dass er keine Vergasungen beobachten konnte. Gleichwohl wurde er später oft nicht nur von rechtsextremen Epigonen gern als Kronzeuge angeführt.

Im Umfeld des Pariser Buchladens La Vieille Taupe etablierte sich in den 1960ern eine linksextremistische Szene mit Vertretern wie Pierre Guillaume, Jeune Taupe und Gruppen wie La Guerre Sociale und Revolution Sociale, die den Holocaust vor allem wegen seiner angeblichen zionistischen Instrumentalisierung in Frage stellten. Bis 1980 wurde der Laden zu einem Hauptumschlagplatz für holocaustleugnende Schriften in Europa. Daraufhin grenzten sich linksgerichtete „Negationisten“ oft von rechtsextremen direkten Auschwitzleugnern ab, obwohl ihre Argumentationsmuster einander ähneln.

Neben Robert Faurisson gehören eine Reihe meist rechtsextremer, häufig der Front National nahestehende Politiker und Autoren zu Frankreichs Holocaustleugnern, darunter:

Auch Darquier de Pellepoix leugnete später die Judenvernichtung, an der er bis 1945 als „Generalkommissar für jüdische Fragen“ des Vichy-Regimes mitgewirkt hatte. Er war nach 1945 als Kollaborateur der Nationalsozialisten zum Tod verurteilt worden, aber nach Spanien geflohen, wo er unbehelligt lebte. Am 2. Oktober 1978 zitierte L'Express ihn mit dem Satz: In Auschwitz sind nur Flöhe vergast worden.

Eine Sonderrolle nimmt Roger Garaudy ein, ein früherer prominenter Marxist und Protagonist der französischen 68er, die sich vom Stalinismus abgrenzten. Er trat 1982 dem Islam bei und tritt seitdem mit antizionistischen Schriften hervor, in denen er den Holocaust zu den „Gründungsmythen des Staates Israel“ zählt. Er wurde deshalb 1998 verurteilt. Basis dafür war wie bei weiteren der o. g. Personen das Fabius-Gayssot-Gesetz vom 13. Juli 1990, das offenen Rassismus und Antisemitismus unter Strafe stellt.

Als Bindeglied vor allem zwischen deutschen, belgischen und französischen Holocaustleugnern fungierte die inzwischen gesperrte französische Webseite der Organisation AAARGH (Association des Anciens Amateurs de Récits de Guerre et d'Holocauste); deren Inhalte werden heute von der belgischen VHO weiterverbreitet.

Iran

Der Iran hat seit dem Regierungswechsel zu dem Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad im August 2005 einen scharfen Abgrenzungs- und Konfrontationskurs zum Westen eingeschlagen. In diesem Zusammenhang haben sich der Präsident wie auch andere Regierungsmitglieder und hochrangige iranische Politiker mit Holocaustleugnung bei ihren Anhängern und der arabischen Öffentlichkeit zu profilieren versucht. Am 8. Dezember 2005 sagte Ahmadinedschad in einer Rede im saudiarabischen Mekka laut der amtlichen iranischen Nachrichtenagentur IRNA:

Einige europäische Länder pochen darauf, dass Hitler Millionen unschuldiger Juden in Öfen getötet hat und sie pochen darauf so sehr, dass sie jeden verurteilen und ins Gefängnis werfen, der etwas Gegenteiliges beweist. Wir akzeptieren diese Behauptung nicht. Aber wenn wir davon ausgehen, dass sie wahr ist, dann haben wir folgende Frage an die Europäer: Ist die Tötung unschuldiger jüdischer Menschen durch Hitler der Grund für eure Unterstützung für die Besatzer Jerusalems?

Im iranischen Fernsehsender al-Alam forderte er zudem von Deutschland und Österreich die Abtretung von Gebieten an die Bevölkerung Israels, um damit einen zionistischen Staat in Europa zu schaffen. Damit knüpfte er an Erklärungen im Oktober 2005 an, wonach das zionistische Regime Israels als „Krebsgeschwür“ „von der Landkarte gewischt“ (wiped off the map) werden müsse.

Am 14. Dezember 2005 hielt er in Zahedan vor Tausenden Zuhörern eine vom staatlichen Nachrichtensender Khabar direkt übertragene Rede. Darin hieß es laut englischer Wiedergabe der Nachrichtenagentur Reuters, die IRNA zitierte:[6]

Wenn die Europäer mit der Behauptung die Wahrheit sagen, sie hätten sechs Millionen Juden im Holocaust während des Zweiten Weltkriegs getötet – was so aussieht, als ob sie Recht haben, denn sie bestehen darauf und inhaftieren jene, die diese Behauptung bestreiten –, warum sollten die Palästinenser für dieses Verbrechen bezahlen? Warum sind sie in das Herz der islamischen Welt gekommen und begehen Verbrechen gegen die lieben Palästinenser mit ihren Bomben, Raketen und Sanktionen? ... Wenn ihr die Verbrechen begangen habt, dann gebt ihnen [den Israelis] ein Stück eures Landes irgendwo in Europa oder Amerika und Kanada oder Alaska, damit sie dort ihren eigenen Staat aufbauen.

Die Aussage verknüpft eine Reihe Behauptungen miteinander:

  • der Holocaust sei ein Verbrechen aller Europäer gewesen, nicht des NS-Regimes,
  • das Bestehen auf Strafverfolgung von Holocaustleugnern in einigen europäischen Staaten scheine dies zu bestätigen,
  • die Europäer würden, anstatt die Schuldigen zur Verantwortung zu ziehen, Unschuldige mit Bomben für ihr eigenes Verbrechen (den Holocaust, Singular) bezahlen lassen,
  • sie müssten folgerichtig stattdessen die volle Verantwortung für diese Verbrechen (den Holocaust und Bombardierungen in Nahost, Plural: lässt auch die Assoziation zum Irakkrieg zu) in der Weise übernehmen, dass sie den Israelis einen Teil ihres Landes abtreten, damit diese dorthin umsiedeln könnten.

Damit hat erstmals ein Staatsführer eines islamischen Landes nicht nur das Existenzrecht Israels bestritten, sondern sich auch öffentlich eine zentrale Argumentationsfigur europäischer Holocaustleugner zu eigen gemacht und zudem – und sei es nur rhetorisch im Blick auf den eigenen Anhang – die Deportation der israelischen Bevölkerung verlangt. Dies löste internationale Bestürzung, Empörung und Proteste seitens der UNO, der Europäischen Union und der USA aus. Der israelische Staatspräsident Ariel Sharon forderte dazu auf, den Iran wegen Verletzung der UN-Charta aus der UNO auszuschließen. Die israelische Menschenrechtsgruppe Civil Coalition hat den iranischen Präsidenten am 22. Februar 2005 wegen Holocaustleugnung vor dem Bundesgerichtshof angezeigt.

Am 16. Januar 2006 gab die iranische Regierung den Plan bekannt, eine internationale Konferenz zum Thema Holocaust in Teheran einzuberufen, zu der Holcocaustleugner aus aller Welt eingeladen werden sollen. Die Bundesbehörden haben Horst Mahler den Reisepass für fünf Jahre entzogen, um ihn an Straftaten im Ausland zu hindern, die das Ansehen der Bundesrepublik nachhaltig beschädigen würden.

In einem am 31. Mai 2006 veröffentlichten SPIEGEL-Interview [7] bekräftigte Ahmadinedschad auf Nachfragen seine Zweifel am Holocaust: Er frage, ob dieser wirklich geschehen sei und wenn ja, wer die Verantwortung dafür trage. Warum ist es nicht erlaubt, über eine Tatsache zu forschen, die vor 60 Jahren passiert ist? Er verknüpfte dieses angebliche Verbot der Holocaustforschung mit Thesen, das deutsche Volk werde seit 60 Jahren mit unberechtigten Schuldvorwürfen „erniedrigt“, gezwungen, den Zionisten zu dienen und noch 100 Jahre Reparationen an Israel zu zahlen, obwohl die Generationen seit 1945 nicht am Holocaust schuldig seien. Es gebe in der westlichen Geschichtsforschung zwei konträre Meinungen zum Holocaust: Eine Minderheitsposition werde von bekannten „Historikern“ in Großbritannien, Deutschland, Frankreich und Australien vertreten. Er nannte ihre Namen nicht, bestritt aber auch nicht, dass die Personen gemeint waren, die die Interviewer daraufhin erwähnten: David Irving, Ernst Zündel, George Theil, Horst Mahler.

Ahmadinedschad übernahm damit die Annahme des Geschichtsrevisionismus, dass der Holocaust historisch nicht bewiesen sei und daher ergebnisoffen zu erforschen sei, und unterstellte der westlichen Geschichtsforschung implizit eine 60-jährige bewusste Fehldeutung und Unterdrückung vielfach untersuchter und bewiesener Tatsachen. Egal wie deren erneute Überprüfung ausfiele, steht für ihn fest, dass Israels Existenz in Palästina illegitim ist, da sie entweder durch Schuldverschiebung oder Geschichtsfälschung auf Kosten der Palästinenser zustande gekommen sei. Dies ist aus seiner Sicht ein weiteres Verbrechen in der Tradition „westlicher Gewaltkultur“, also eine Fortsetzung des bzw. der eigentliche Holocaust.

Im August 2006 rief eine regierungsamtliche Tageszeitung in Teheran zu einem Karikaturenwettbewerb zum Holocaust auf, der als Antwort auf die dänischen Mohammedkarikaturen die westliche Toleranz testen sollte. Am 10. und 11. Dezember 2006 fand die angekündete Konferenz unter dem Titel „Überprüfung des Holocausts: Globale Vision“ in Teheran statt. Dazu eingeladen hatte das iranische Institut für Politische und Internationale Studien (IPIS); organisiert hatte die Veranstaltung der Islamist Mohammad-Ali Ramin (*1954), Hochschuldozent und Vorsitzender der „Gesellschaft für die Vertretung der Rechte muslimischer Minderheiten im Westen“. Ramin sieht die „Holocaust-Story“ als „Vorwand für die Entstehung des verbrecherischen israelischen Regimes“. Er ist enger Freund von Ahmadinedschad, lebte und studierte 17 Jahre lang in der Bundesrepublik und gründete 1988 im niedersächsischen Clausthal-Zellerfeld den Verein „Islamische Gemeinschaft in Clausthal“, der alle Menschen zur Auflehnung gegen „...die Unterdrückungsmaschinerie dieser Erde, angeführt von den Zionisten und der USA ...“ aufrief.

Konferenzteilnehmer waren 67 Holocaustleugner, Revisionisten und Islamisten aus 30 Staaten, darunter Italien, Belgien, Portugal, England, Jordanien, Indonesien, Bahrain, Pakistan, Russland, Japan, Kenia, Malaysia, Marokko, Ägypten und Nigeria. Aus Deutschland waren u.a. die NPD-Mitglieder Carsten Bormann, Benedikt Frings, Markus Haverkamp, Arnold Höfs, Herbert Hoff angereist sowie Peter Töpfer, Mitherausgeber der rechtsextremen Zeitschrift „Sleipnir“. Töpfer hielt am zweiten Konferenztag eine Rede und beklagte in einem Interview mit dem iranischen Rundfunk (IRIB), dass Revisionisten in Deutschland „auf eine ganz schreckliche und schlimme Art und Weise“ verfolgt würden. Hoff präsentierte sein holocaustleugnendes Buch Faktenspiegel. Adolf Hitler und die Demokraten. Tatsachen-Zusammenhänge, das der „Vertriebsdienst Nation Europa“ verkauft. Höfs und Haverkamp vertraten den von Horst Mahler 2003 gegründeten Verein zur Rehabilitierung der wegen Bestreitens des Holocaust Verfolgten (VRBHV). Dessen Vorsitzender, der Schweizer Bernhard Schaub, hielt eine Rede über die „Lüge von den sechs Millionen vergasten Juden“. Aus Österreich nahmen der 85-jährige Herbert Schaller, Anwalt u.a. von Ernst Zündel, Wolfgang Fröhlich, wegen NS-Wiederbetätigung vorbestrafte ehemaliger FPÖ-Bezirksrat, und Hans Gamlich, Autor in der FPÖ-nahen Wochenzeitung „Zur Zeit“, teil.

Aus Australien waren Fredrick Toben und zwei seiner Mitarbeiter, Richard Krege und Mohammed Hegazi, vom Adelaide Institut gekommen. Aus Frankreich kamen Serge Thion, Robert Faurisson und Georges Theil, beide wegen Holocaustleugnung vorbestraft. Theil bezeichnete den Holocaust in Teheran als „große Lüge“. Aus Dänemark kam Christian Lindtner, Autor der „Vierteljahreshefte für freie Geschichtsforschung“. Aus Schweden kam Jan Bernhoff, der im August am Karikaturenwettbewerb teilgenommen hatte. Aus den USA waren David Duke als Redner eingeladen, früher im Ku Klux Klan, heute Vorsitzender der rassistischen European-American Unity and Rights Organisation, sein Gefolgsmann George Kader, ein gebürtiger Ungar und „Europa-Statthalter“ der antisemitischen Zeitung „American Free Press“ (AFP), deren Redakteur Michael Collins Piper sowie Bradley Smith als Mitgründer des Committee for Open Debate on the Holocaust (Codoh).

Aufsehen erregte die Teilnahme von fünf ultra-orthodoxen Rabbinern von der 1938 in Jerusalem gegründeten antizionistischen Sekte Neturei Karta („Wächter der Stadt“) aus New York, London und Wien, die den „zionistischen Staat“ Israel bekämpft. Sie wurden vom iranischen Staatschef nach der Konferenz persönlich empfangen. Darunter war auch der Wiener Moishe Friedman, regelmäßiger Interviewpartner für rechtsextreme Blätter wie „Die Aula“, „Der Eckart“ und die „National-Zeitung“. Er hat seit Jahren Hausverbot in allen Israelitischen Kultusgemeinden Österreichs.

Ahmadinedschad forderte in seiner Abschlussrede am 13. Dezember 2006 ausdrücklich die „Abschaffung“ des jüdischen Staates und Bildung einer Kommission zur weiteren Prüfung des Holocaust. Am selben Tag wurde daher die „Internationale Stiftung zur Untersuchung des ‚Holocausts‘“ (ISUH) mit Teheran als Sitz gegründet. Offiziell vorgesehen ist, die Büros nach Berlin zu verlegen, „sobald das Terrain dafür bereitet sein wird“. Zum Leitungskommitee gehören Ramin als Generalsekretär und Lindtner, Michele Renouf, Schaub, Thion und Toben. Ähnliche Komitees sind für viele Staaten geplant; als Mitarbeiter werden Holocaustleugner aller Länder angeworben. Stiftungsaufgaben sind:

  • Bildung einer „internationalen Untersuchungskommission“ in Bezug auf den „Holocaust“
  • „Gründung einer internationalen Rechtskommission zur Festsetzung von Strafmaßnahmen für die eventuellen Schuldigen des ‚Holocausts‘, für den Fall, dass sich der ‚Holocaust‘ als Lüge erweist, Bestrafung der Falschbehaupter und Festlegung der Reparationen für die bisher zu Unrecht Verurteilten“
  • Vorbereitung der nächsten internationalen Holocaustleugnerkonferenz.[8]

Der Umgang mit dieser organisierten Vernetzung von Rechtsextremisten, Islamisten und Antizionisten, die gemeinsam Israels historisches und von der UNO bestätigtes Existenzrecht in Palästina und die westlichen Wertegrundlagen an ihrer Wurzel angreifen, ist in der internationalen Öffentlichkeit umstritten. Der Berliner Politikwissenschaftler Hubert Kleinert forderte im Mai 2006, Sanktionen der UNO gegen den Iran nunmehr ernsthaft zu erwägen. Ahmadinedschad benutze auf ebenso schlichte und törichte wie zugleich erschreckende Weise die zentralen Argumentationsfiguren der Neonazi-Szene.[9] Der Politologe Pfahl-Traughber meint, dass es trotz der 2006 betonten Gemeinsamkeiten auf Dauer nicht zu einem festen Bündnis von Islamisten und Rechtsextremisten kommen werde, da die ideologischen Grundlagen zu unterschiedlich seien. Allerdings werde die Holocaustleugnung als „stärkste Gemeinsamkeit“ beider demokratiefeindlichen Gruppen weiter ein große Rolle beim Versuch spielen, ein Bündnis zu schmieden.[10] Der Historiker Götz Aly sah in der Teheraner Konferenz eine gefährliche staatliche Instrumentalisierung der Holocaustleugnung, der aus ideologischen und vor allem antisemitischen Gründen Taten folgen könnten. Gesetzliche Verbote der Holcooaustleugnung hielt er jedoch für wirkungslos.[11]

Italien

1960 veröffentlichte der zeitweilige Führer der italienischen Kommunistischen Partei, Amadeo Bordiga, das Buch Auschwitz ou le grand alibi („Auschwitz oder das große Alibi“). Darin leugnete er den Holocaust nicht direkt, sondern relativierte seine Ursachen. Er sah sich als antiimperialistischer Sozialist und stellte die sechs Millionen ermordeten Juden in den Kontext von 50 Millionen Toten des Zweiten Weltkriegs. Dafür machte er weniger den Nationalsozialismus als den Kapitalismus verantwortlich. Als strenger Kritiker des Stalinismus verglich er die deutschen Kriegsverbrechen mit denen der Anti-Hitler-Koalition, die nicht weniger grausam gewesen seien.

Seit der Rechtskoalition unter Silvio Berlusconi haben sich auch in Italien Bestrebungen gezeigt, rechtsextremen europäischen Geschichtsrevisionismus mit dem Islamismus stärker zu vernetzen, wobei die Israelfeindschaft das entscheidende Bindeglied ist. Im Dezember 2001 trafen sich ungestört von Staatsbehörden und weitgehend unbeachtet von westlichen Medien in Triest dazu einige der international bekanntesten Holocaustleugner zu einer zweitägigen Konferenz. Das Treffen wurde organisiert, nachdem die geplante Konferenz im Libanon im März 2001 dort kurzfristig verboten worden war. Vorbereitet wurde es von der rechtsextremen Vereinigung Nuovo Ordine Nazionale unter Angelo Cauter, der für Nordost-Italien zuständige stellvertretende Sekretär des Movimiento Fascismo e Libertà.

An dieser Konferenz nahmen teil:

  • der australische Holocaustleugner Frederick Toben,
  • die US-amerikanischen Revisionisten Russ Granata und Robert Countess,
  • der marokkanische Islamist Ahmed Rami. Er lebt seit 1973 in Schweden und gründete dort den Kurzwellensender Radio Islam, der die Zusammenführung von Rechtsextremismus und Islamismus propagiert. Dafür wurde er bereits einmal sechs Monate inhaftiert. Nach seiner Freilassung trieb er umso intensiver die Vernetzung westlicher, russischer und islamistischer Rechtsextremisten und Holocaustleugner voran, auch mit einem Internetportal.

Die Redner versuchten gemeinsam, die Terroranschläge am 11. September 2001 in den USA für ihre revisionistischen Ziele auszunutzen: Ohne die amerikanische Unterstützung Israels, so der Gesamttenor, hätte es keine solchen Anschläge gegeben. Der »angebliche Holocaust« liefere nur die Rechtfertigung für die proisraelische Haltung der US-Regierung. Die islamischen und arabischen Staaten müssten daher die Forschungsarbeit der Revisionisten an ihren Universitäten gebührend […] beachten und fördern.

Japan

In Japan ist mit dem Fall Marco Polo eine besondere Form der Holocaustleugnung aufgetreten.

Österreich

In Österreich aktive Holocaustleugner mit engen Beziehungen zu deutschen Rechtsextremisten sind u.a.

Schweiz

Ein in der Schweiz und Deutschland aktiver Holocaustleugner ist der Schweizer Bernhard Schaub (*1954 in Bern). Er bezeichnet sich selber mit Zitat: Ich bin Sozialhilfeempfänger; ich bin ein staatlich bezahlter Rechtsextremer. Er veröffentlicht u. a. unter seinen Pseudonymen Hans Herzog und E. Wolff. Großes Aufsehen erregte sein Oktober 1992 im Selbstverlag herausgegebenes Buch Adler und Rose.

Ein weiterer als Volksverhetzer verurteilter Schweizer Holocaustleugner ist der o. g. Jürgen Graf, der sich der Haft durch Flucht nach Russland entzogen hat.

Spanien

Die spanischen Holocaustleugner stehen durchweg den Neonazis im Umfeld der CEDADE (Circulo Español de Amigos de Europa: „Spanischer Kreis von Freunden Europas“) nahe. Diese Gruppe wurde 1965 in Barcelona von dem Rassisten Santiago Varela Geiss und dem spanischen Faschisten Ramón Bau gegründet. Sie diente vielen in Deutschland von Strafverfolgung bedrohten ehemaligen SS-Angehörigen wie Otto Skorzeny, belgischen Nazi-Kollaborateuren wie Léon Degrelle und spanischen Francisten nach Francos Tod als Rückzugsort.

Die CEDADE hatte etwa 1500 Mitglieder und gab sich lange als reiner Kulturverein aus, der Vegetarismus, Abstinenz, Nichtrauchen und Naturschutz propagierte. Doch ein Hauptanliegen neben der Ausbildung von Funktionären nach dem erklärten „Vorbild der NSDAP“ und Eintreten für ein „Europa der weißen Rasse“ ist für sie der Kampf gegen die „Auschwitzlüge“ und „jüdische Weltherrschaft“. Ihre gleichnamige Zeitschrift diente als Kontaktbörse und Versandhandel für Rechtsextremisten in ganz Europa; der Neonazi Erhard Kemper war lange der deutsche „Korrespondent“.

Einige CEDADE-Mitglieder wurden 1987 wegen eines gemeinsamen Attentats mit Todesfolge auf den Franzosen Robert Caplane verurteilt; der Beteiligte Javier Rovira-Llor wurde zu 34 Jahren Haft verurteilt.

1989 richtete die CEDADE zum 100. Geburtstag von Adolf Hitler einen Nazi-Aufmarsch in Madrid aus; 1992 lud sie zu einem internationalen Treffen neonazistischer Jugendgruppen auch Manfred Roeder als Schulungsredner ein. Bei einem „Kongress über Meinungsfreiheit“ im selben Jahr leugneten geladene „Experten“ wie Gerd Honsik, Ernst Zündel, Thies Christophersen, Gaston A. Amaudruz (Schweiz), Léon Degrelle, der Argentinier Horacio Punset sowie erneut Manfred Roeder den Holocaust. Im Gegenzug nahm Pedro Varela an jährlich wiederkehrenden Neonazi-Aufmärschen in Wunsiedel zum Todestag von Rudolf Heß teil.

1993 wurde der CEDADE offiziell aufgelöst, doch ihre Mitglieder setzten ihre Aktivitäten u. a. bei der Partido Popular und im Proyecto IES (Instituto de Estudios Sociales, Políticos y Económicos) in Madrid fort.

Pedro Varel, lange Leiter der Gruppe, betreibt heute die Druckerei „Nothung“ und die Buchhandlung „Europa“ in Barcelona, die auf Schriften von Holocaustleugnern spezialisiert sind. Dort wurden 1996 über 7000 Werke rechtsextremen Inhalts, vorwiegend in deutscher Sprache, beschlagnahmt. Von dort aus wurden enge Kontakte mit anderen rechtsextremistischen Gruppen wie der Faisceaux Nationalistes Européens in Frankreich, dem portugiesischen Ordem Nova und entsprechenden Gruppen in Ecuador, Uruguay und Bolivien gepflegt.

Spanien war lange Zeit auch Fluchtort für alte und neue Nazis aus anderen europäischen Staaten, die dort strafrechtlich verurteilt waren, so z. B. ab 1994 bis zu seinem Tod für den ehemaligen Wehrmachtsoffizier Otto Ernst Remer.

Türkei

In der Türkei hat namentlich der Autor Adnan Oktar, der unter dem Pseudonym Harun Yahya schreibt, den Holocaust leugnende Schriften verfasst.

USA

In den USA finden sich häufiger selbst an Universitäten Historiker, die die Verantwortlichkeiten für den Zweiten Weltkrieg umdeuten und in diesem Zusammenhang auch die Opferzahlen des Holocaust verringern, seine Ursachen anders bewerten und Existenz oder Zweck der Gaskammern bestreiten. Dies gestattet ihnen die dortige Gesetzgebung, die die Holocaustleugnung durch das Recht auf freie Meinungsäußerung gedeckt sieht.

Harry Elmer Barnes war ein anerkannter Historiker für die Zeit zwischen den Weltkriegen, wandelte sich aber nach 1945 zunehmend zu einem Geschichtsrevisionisten, der die Begründungen für den Kriegseintritt der USA als reine Propaganda darstellte. In diesem Zusammenhang begann er ab etwa 1970, auch den Holocaust zu relativieren. Auf ihn beriefen sich später Holocaustleugner wie James J. Martin (1916 – 2004) und der US-Kriegsveteran Willis Carto, auch um unter US-Historikern Gehör zu finden.

Das 1978 von dem britischen Rechtsextremisten David McCalden und Willis Carto gegründete kalifornische Institute for Historical Review gilt als „Denkfabrik“ des Geschichtsrevisionismus mit internationaler Wirkung, da es sich um Vernetzung der Holocaustleugner bemüht. Es gibt sich als parteiunabhängiges Forschungszentrum aus, vergibt aber keine Forschungsaufträge und gibt keine wissenschaftlich anerkannten Publikationen heraus. Es ist seit 1979 Veranstaltungsort für Kongresse, auf denen Holocaustleugner ihre neuesten Bücher vorstellen und sich untereinander austauschen. Zu den US-amerikanischen Autoren, die dort regelmäßig auftraten oder noch auftreten, gehören:

Als ausländische Gäste treten dort zudem fast alle der oben aufgeführten europäischen sowie islamistische Holocaustleugner wie Ahmed Rami oder der Jordanier Ibrahim Alloush auf.

1979 erregte das Institut mit einer Belohnung von 50.000 Dollar Aufsehen, die es demjenigen zu zahlen versprach, der die Gaskammern von Auschwitz schlüssig beweisen könne. Nachdem der Auschwitzüberlebende Mel Mermelstein diesen Beweis nach juristisch gültigen Kriterien mit Sachdokumenten, einem beglaubigten eigenen Augenzeugnis und Tätergeständnissen führte, weigerte das Institut sich dennoch, ihm die Summe auszuzahlen. Es wurde daraufhin von Mermelstein erfolgreich verklagt und musste an ihn 1985 90.000 Dollar zahlen. Das oberste kalifornische Gericht erklärte im Prozess den Holocaust zu einem unbestreitbaren Faktum.

Das Institut bestreitet in seinen offiziellen Verlautbarungen, den Holocaust zu leugnen, veröffentlicht aber ausschließlich Aufsätze von bekannten Holocaustleugnern oder Geschichtsrevisionisten, die anerkannte Fakten des Holocaust als Übertreibungen, Fälschungen oder Fehldeutungen in Zweifel zu ziehen versuchen. Der gegenwärtige Leiter, Mark Weber, versucht diesen Widerspruch durch eine Umdeutung des Wortes Holocaust auszuräumen:

Wenn mit 'Holocaust' die politische Verfolgung von Juden gemeint ist, einige verstreute Morde und Grausamkeiten, so bestreitet dies niemand. Aber wenn man sagt, der Holocaust bedeute die systematische Auslöschung von sechs bis acht Millionen Juden in Konzentrationslagern, dann gibt es dafür keinen Beweis.

Er übertrieb also seinerseits die Opferzahlen, um die offiziell anerkannte Version als unglaubwürdig darzustellen und die Dimension des Holocaust als eines millionenfachen Völkermords zu leugnen.

Die jahrzehntelange unbehelligte Arbeit des Instituts widerlegt die von deutschen Leugnern gern angeführte Behauptung, erst wenn restriktive Gesetzgebung beseitigt sei, könne eine freie Wahrheitssuche zum Holocaust stattfinden. Nach nunmehr 18 Jahren gelang es den am Institut versammelten Holocaustleugnern aus Mangel an Beweisen nicht, den wissenschaftlichen Durchbruch für ihre Geschichtsfälschung zu erreichen. Das Redaktionsteam des anerkannten Journal of American History schrieb 2003, das IHR werde von der US-amerikanischen Historikerzunft geschlossen sowohl fachlich als vollkommen unseriös wie moralisch als antisemitische Kaderschmiede abgelehnt.

Zu den Neonazis in den USA, die als Holocaustleugner auch in Europa aktiv und in Deutschland als Volksverhetzer verurteilt wurden, zählt Gary Lauck.

Das IHR unterstützt auch in anderen Staaten verurteilte Holocaustleugner und vernetzt sie international. So organisierte es mit dem australischen Adelaide Institute und dem European American Culture Council im April 2004 eine Ernst Zündel gewidmete Institutskonferenz. Unterstützer waren das Vanguard News Network, Organ der rechtsextremen National Alliance, Teilnehmer waren u. a. Mitglieder der Stormfront, Horst Mahler, Fredrick Toben, Hans Schmid, Paul Fromm, Germar Rudolf, Gerhoch Reisegger, Stan Hess und der israelische Verschwörungstheoretiker Barry Chamish. Dem polnischen Holocaustleugner Dariusz Ratajczak wurde als „gefährliche Person“ die Einreise in die USA verweigert. Der Kroate Tomislav Sunic zog seine Zusage zurück, da er Aussicht auf einen Ministerposten in Kroatien hatte.[12]

Bekämpfung

Aufklärung von Hintergründen und Methoden

Aufgrund der überwältigenden, vielfach bestätigten und gesicherten Dokumente für den Holocaust werden die anhaltenden Versuche, dieses Jahrhundertereignis zu leugnen, zu verharmlosen und als großangelegte Irreführung der Weltöffentlichkeit umzudeuten, von den weitaus meisten Historikern strikt abgelehnt. Man sieht darin bestenfalls Betrug und Verdummung schlecht informierter Laien, meist aber darüberhinaus bösartige Hetzpropaganda auf Kosten Überlebender mit langfristig fatalen politischen Folgen.

Deshalb wird innerhalb der anerkannten Historikerzunft darüber gestritten, wie mit den Veröffentlichungen von Holocaustleugnern umzugehen sei. Die Auffassung, dass man sie am besten geschlossen ignorieren sollte, um ihren Behauptungen nicht den gewünschten Anschein einer seriösen Forschung zu verleihen, ist nach wie vor – gerade auch in Deutschland – verbreitet. Dies konnte die Neuauflagen holocaustleugnender Literatur in den 1970er Jahren jedoch nicht stoppen.

Daher versuchten eine Reihe von Historikern das Augenmerk nun verstärkt auf die Methoden und Motive der Holocaustleugner zu richten, ohne auf ihre Inhalte einzugehen, um diese nicht zu legitimieren. Diesen Ansatz repräsentiert z. B. die US-Amerikanerin Deborah Lipstadt, die ein Standardwerk über die Entwicklung der Holocaustleugnung vorgelegt hat. Sie erklärte ihre Ziele wie folgt (1992, Interview mit Ken Stern vom American Jewish Committee):

Wir brauchen unsere Zeit und Mühen nicht damit zu verschwenden, auf die Inhalte von Leugnern einzugehen. Wollte man auf alle Argumente antworten, die von jenen erfunden werden, die freizügig Erkenntnisse fälschen, Zitate aus dem Zusammenhang reißen und einfach Ströme von Zeugnissen ausblenden, würde man nie an ein Ende gelangen. Anders als bei echten Forschern haben sie, wenn überhaupt, wenig Respekt für gesicherte Daten oder Beweise. Sie haben sich einer Ideologie verschrieben und formen ihre „Entdeckungen“ so, dass sie diese bestätigen.

Widerlegung von Falschbehauptungen

Eine dritte Gruppe konfrontiert die Thesen von Holocaustleugnern mit empirischen Fakten, direkten Gegenargumenten und dem Aufdecken falscher Schlüsse, um falsche und irreführende Behauptungen, mit denen der Holocaust in Zweifel gezogen wird, konsequent zu entkräften. Diesen Weg beschreitet z. B. seit 1995 das rein durch Privatspenden finanzierte Nizkor Project (hebräisch: „Wir werden uns erinnern“) des US-Amerikaners und Kanadiers Kenneth McVay. Um Holocaustleugnung im Internet zu bekämpfen, bietet es ein umfassendes Archiv mit Originaldokumenten zum Holocaust, Nachrichten über Holocaustleugner, Forenbeiträgen von „Hassgruppen“ und faktengestützten Antworten darauf: z.B. eine ausführliche Widerlegung des Leuchter-Reports. Zwar bestreiten einige Autoren die ihnen zugeschriebenen archivierten Aussagen, diese werden aber auch von Google regelmäßig auf Echtheit geprüft. Bisher gewann McVay sämtliche gegen ihn angestrengte Gerichtsprozesse wegen angeblicher Falschaussagen des Projekts.

Seine Arbeit traf jedoch auch auf Kritik: Das Simon Wiesenthal Zentrum warf ihm vor, dass er durch dauernde Beobachtung und Dokumentation manchen Holocaustleugnern erst die Aufmerksamkeit verschaffe, die sie suchten. Andere warfen McVay vor, dass er sich nicht für die Strafverfolgung von hate crimes („Hassverbrechen“ wie Volksverhetzung) einsetze. 1996 sprach er sich als Experte vor dem kanadischen Parlament gegen solche Gesetzgebung aus und befürwortete die argumentative Widerlegung der Holocaustleugnung statt ihre Zensur.

In Deutschland verfolgt die Webseite Holocaustreferenz eine ähnliche Zielsetzung, während der inzwischen eingestellte Informationsdienst gegen Rechtsextremismus stärker die Biografien, politischen Aktivitäten und personellen Verflechtungen des internationalen Netzwerks der Holocaustleugner transparent zu machen versuchte.

Der Chemiker und frühere Holocaustleugner Jean-Claude Pressac begann seine Untersuchung Auschwitz: Technique and operation of the gas chambers mit der Absicht, die Existenz der Gaskammern im KZ Auschwitz Birkenau zu widerlegen und die Behauptungen seines Mentors, des Holocaustleugners Robert Faurisson, zu beweisen. In zehn Jahren sammelte er umfangreiche Beweismaterialien – Korrespondenzen, Bauzeichnungen, Kostenvoranschläge und Gesprächsprotokolle – und machte diese einer breiten Öffentlichkeit zugänglich. In seinem folgenden Buch Les Crématoires d'Auschwitz (Paris 1993; deutsch: „Die Krematorien von Auschwitz“, München 1994) untersuchte er die Funktionsweise der Krematorien ebenso akribisch. Seine beiden Bücher gelten als umfassendste Dokumentation zur technischen Durchführung des Holocaust im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau.

Kritisiert wird Pressac, weil er die Leistungsfähigkeit der Krematorien zu niedrig ansetzte, indem er z.B. Dokumente der Bauleitung der Waffen-SS als „SS Propaganda“ abwertete. Dieser Umgang mit Dokumenten wurde als eigenwillig und spekulativ bewertet. Auch Pressacs dazugehörige Berechnung der Opferzahlen von Auschwitz wird wegen sachlicher und methodischer Fehler als wesentlich zu niedrig abgelehnt. Pressac selbst kommentiert seine Berechnungen mit dem Hinweis:

„Kurzum, es ist ein Minimal-Wert, der aufgrund neuer Dokumente durchaus korrigiert werden kann. [...]
Auschwitz steht weiterhin für die Massenvernichtung unschuldiger Menschen durch Gas.“

Holocaustleugner führen Pressacs Reduktion der Opferzahlen gern als Argument an, um den Holocaust zu relativieren. Der Holocaustleugner Germar Rudolf zitierte Pressacs Dokumente und Aussagen im Rudolf-Gutachten, wobei er sie so umdeutete, dass sie scheinbar erneut die Holocaustleugnung stützten. Faurisson dagegen diffamierte seinen ehemaligen Anhänger.

Der Umgang mit Kritik ist auch sonst nicht einheitlich. Eine beliebte Methode besteht darin, kritische Autoren zu vereinnahmen und ihre Texte ohne ihr Wissen und ihre Erlaubnis zu verwenden. Sie fanden ihre Namen unversehens auf Mitarbeiterlisten in rechtsextremen Publikationen wieder: „Bei uns veröffentlichten bereits folgende Autoren…“. Auch auf diese Weise wird versucht, die eigene Holocaustleugnung als diskussionswürdigen Teil eines „wissenschaftlichen Diskurses“ aufzuwerten.

Demonstrative Zitierung

Eine Werbeaktion von Lea Rosh für das Berliner Holocaustmahnmal griff die Holocaustleugnung im Juli 2001 gezielt auf. Ein etwa 30x15 m großes Plakat trug vor dem Hintergrund einer idyllischen Bergseelandschaft den als Zitat kenntlich gemachten Satz:

„Den Holocaust hat es nie gegeben.“

In wesentlich kleinerer Schrift stand darunter:

Es gibt immer noch viele, die das behaupten. In 20 Jahren könnten es noch mehr sein. Spenden Sie deshalb für das Denkmal für die ermordeten Juden Europas.

Diese provokative Spendenwerbung stieß auf heftige öffentliche Kritik seitens zahlreicher Medienvertreter, jüdischer Gemeinden, des Zentralrats der Juden und prominenter Personen. Zehn Anzeigen wegen Volksverhetzung gingen ein.[13]

Henryk Broder - ein Gegner des Mahnmals - hielt die Aktion für „Wichtigtuerei“ und meinte, sie habe den gegenteiligen Effekt:[14]

Der Holocaust wird privatisiert, wie das Brandenburger Tor, ob es ihn gegeben hat oder nicht, wird eine Frage des Glaubens, und diejenigen, die eine solche Diskussion „befördern“, bieten sich zugleich als Retter in der Not an.

Diese und andere Kritiken führten am 10. August 2001 zur Einstellung der Aktion und Rückzug von etwa 1000 solcher Plakate. Holocaustleugner wie Manfred Roeder und seine Anhänger demonstrierten zuvor vor dem Plakat. Die belgische Vrij Historisch Onderzoek verbreitet das Zitat ohne Zusatz weiter und benutzt das Plakatmotiv auf Postkarten und Aufklebern zur Eigenwerbung.[15]

Strafverfolgung

Deutschland

In Deutschland ermöglichen folgende Rechtsgrundlagen die Strafverfolgung der Holocaustleugnung:

  • Volksverhetzung (§ 130 StGB);
  • Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener (§ 189 StGB);
  • Beleidigung (§ 185 in Verbindung mit § 194 Abs. 1 Satz 2 StGB).

Auch wenn es zu keiner Anklage und Verurteilung eines Täters kommt, können deutsche Strafgerichte Medien, die den Holocaust leugnen oder dies verbreiten, aufgrund von § 130 Absatz 3 StGB bundesweit beschlagnahmen oder einziehen. Außerdem kann die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien sie in ihre Liste aufnehmen, so dass sie Personen unter 18 Jahren nicht mehr zugänglich gemacht werden dürfen.

Am 13. April 1994 entschied das Bundesverfassungsgericht, dass das Leugnen des Holocausts nicht unter das Grundrecht der Meinungsfreiheit nach Artikel 5, Absatz 1 Grundgesetz falle (Az. 1 BvR 23/94, veröffentlicht in BVerfGE 90, 241). Dabei handele es sich vielmehr

um eine Tatsachenbehauptung, die nach ungezählten Augenzeugenberichten und Dokumenten, den Feststellungen der Gerichte in zahlreichen Strafverfahren und den Erkenntnissen der Geschichtswissenschaft erwiesen unwahr ist. Für sich genommen genießt eine Behauptung dieses Inhalts daher nicht den Schutz der Meinungsfreiheit.

Das Gericht verwies auf seine bisherige ständige und gefestigte Rechtsprechung, wonach bewusst und erwiesen unwahre Tatsachenbehauptungen noch nicht einmal vom Schutzbereich des Grundrechts auf Meinungsfreiheit erfasst seien. Schon die Prüfung, ob Holocaustleugnung überhaupt als im Sinne der Meinungsfreiheit schutzwürdige Meinung in Betracht kommt, wird also negativ beantwortet. Diese besonders deutliche Absage findet aber auch Kritik: Den Holocaust leugnende Äußerungen beschränken sich regelmäßíg nicht auf reine Tatsachenbehauptungen, sondern sind mit Werturteilen verbunden. Diese als solche sind indessen nach ständiger Rechtsprechung des BVerfG auch dann vom Schutzbereich des Grundrechts erfasst, wenn es sich bei ihnen um völligen Unsinn oder sogar ehrverletzende Äußerungen handelt. Diese werden erst auf Ebene der Grundrechtsschranken vom grundrechtlichen Schutz ausgenommen.

Aber auch die Kritiker dieses Urteils kommen durchweg zum Ergebnis, dass die Holocaustleugnung keinen grundrechtlichen Schutz genießt. Sie sehen in der Strafandrohung dafür einen Grundrechtseingriff, halten diesen aber für gerechtfertigt, da die Strafbewehrung zum Schutz höherwertiger Verfassungsgüter diene und Ausdruck tragender, für das Staatsverständnis der Bundesrepublik Deutschland geradezu konstitutiver Wertentscheidungen des Grundgesetzes sei. Genannt wird an erster Stelle die Menschenwürde (Art. 1 Abs. 1 GG) der Opfer des Nationalsozialismus und deren Angehöriger, außerdem das umfassende Bekenntnis des Grundgesetzes zu Frieden und Gerechtigkeit in der Welt (Präambel, Art. 1 Abs. 2 GG, Art. 9 Abs. 2 GG, Art. 26 Abs. 1 GG und viele mehr).

Frankreich

In Frankreich wurde 1990 ein Strafgesetz gegen die Leugnung oder Relativierung von Verbrechen gegen die Menschheit verabschiedet, das das Antirassismus-Strafgesetz von 1972 ergänzt. Damit reagierte die Justiz auf die Schändung des jüdischen Friedhofs im südfranzösischen Carpentras vom 8. Mai 1990 durch einige Neonazis, die eine Welle öffentlicher Proteste gegen Antisemitismus und „Negationismus" auslöste.

Österreich

In Österreich wurde Holocaustleugnung schon 1945 durch das Verbotsgesetz 1947 (seither mehrfach novelliert, zuletzt 1992) als NS-Wiederbetätigung unter Strafe gestellt. Nach § 3h Verbotsgesetz wird mit Freiheitsstrafe zwischen einem und 20 Jahren bestraft,

wer öffentlich den nationalsozialistischen Völkermord oder andere nationalsozialistische Verbrechen gegen die Menschlichkeit leugnet, gröblich verharmlost, gutheißt oder zu rechtfertigen sucht.

Damit stellt Österreich weltweit das höchstmögliche Strafmaß für dieses Delikt in Aussicht. Auch werden Holocaustleugner anders als in anderen Ländern dort tatsächlich angeklagt; eine sogenannte Bagatellgrenze schließt das Gesetz bewusst aus.

1989 wurde David Irving aufgrund eines Verstoßes gegen dieses Gesetz mit Haftbefehl gesucht und bei einem Einreiseversuch im November 2005 inhaftiert. Am 20. Februar 2006 wurde er zu einer dreijährigen Haftstrafe verurteilt. Diese ist noch nicht rechtskräftig, da Irving Berufung eingelegt hat. Er hatte sich in der zweitägigen Verhandlung zu früheren holocaustleugnenden Aussagen bekannt, aber versucht, seine Abkehr davon glaubhaft zu machen.

siehe auch: Volksverhetzung (Österreich)

Schweiz

In der Schweiz wurde die Holocaustleugnung erst 1995 im Rahmen der Rassismus-Strafnorm unter Strafe gestellt.[16]

Großbritannien

In Großbritannien steht das Leugnen des Holocausts nicht unter Strafe. Paradoxerweise löste David Irving 1996 mit einer Verleumdungsklage gegen die US-amerikanische Wissenschaftlerin Deborah Lipstadt, die ihn als „einen der gefährlichsten Holocaustleugner“ bezeichnet hatte, einen außergewöhnlichen Prozess aus. Darin wurden die Fakten des Holocaust und die Behauptungen der Revisionisten zusammengetragen und von einem Gericht bewertet. Irving verlor den Prozess im Jahr 2000. Er wird im Urteil des Londoner High Court of Justice als Lügner, Rassist und Antisemit bezeichnet; man hielt ihm vor, dass eine Leugnung des Holocaust angesichts der vorliegenden Indizienbeweise, Zeugenaussagen und Tätergeständnisse nur wider besseres Wissen aufgestellt werden könne. Eine beeindruckenden Überblick über diesen Prozess und das vorgebrachte Beweismaterial liefert das Buch des Gerichtsgutachters Robert Jahn van Pelt: The Case for Auschwitz, Evidence from the Irwing Trial.

Im Revisionsprozess wollte Irving eine Neufassung des vom Chemiker und Holocaustleugner Germar Rudolf verfassten Rudolf-Gutachtens als Beweis einführen. Da die Verteidigung die neuen Argumente durch ein Gutachten des Chemikers Richard Green widerlegte, nahm Irving davon Abstand.

Ausblick

Die zahlreichen, auch international geführten Prozesse gegen Holocaustleugner haben ihre öffentlichen Auftritte in den letzten 50 Jahren allmählich zurückgedrängt. Manche von ihnen waren untergetaucht (z. B. Honsik, Graf); andere können aufgrund von Einreiseverboten nicht mehr zu Revisionistenkongressen reisen. Zündel und Rudolf dürfen nicht einmal in die USA einreisen, und auch Irving ist seit dem Hafturteil in Österreich in seinen Aktivitäten deutlich eingeschränkt.

Doch die Holocaustleugnung wirkt fort und hat inzwischen die Generation der „Enkel“ erreicht. Trotz Strafverfahren gegen einige der aktivsten Leugner beeinflussen deren Schriften viele junge Menschen. Rechtsextremistische und neonazistische Veranstaltungen, wo Holocaustleugner Vorträge und Reden halten, werden nicht nur von Kriegsveteranen besucht. Horst Mahler hat einen „Verein zur Rehabilitierung der wegen Bestreitens des Holocaust Verfolgten“ ins Leben gerufen: Dessen jüngstes Gründungsmitglied ist der Neonazi-Barde Frank Rennicke (Jahrgang 1965). Über das Internet werden holocaustleugnende Schriften nach wie vor noch intensiver als früher verbreitet. Hinzu kommt das baldige Aussterben der letzten Augenzeugen der Vergasungen in den nationalsozialistischen Vernichtungslagern.

Deshalb erwartet z. B. Germar Rudolf zwar zu seinen Lebzeiten kaum breitere Anerkennung seiner Ansichten, sieht aber die Zukunft des Geschichtsrevisionismus „rosig“, setzt also auf das Vergessen der nachfolgenden jüngeren Generation. Dieses Vergessen geschehener Menschheitsverbrechen wird durch die verbreitete „Schlusstrich"-Mentalität begünstigt. Je weiter die Verbrechen der Nationalsozialisten in die Vergangenheit rücken, desto größer muss die Gefahr eingeschätzt werden, dass Holocaustleugner ihr Handwerk fortführen und ausdehnen. Die Aktualität dieser Gefahr ist seit den Äußerungen des iranischen Präsidenten unübersehbar geworden.

Der deutsche Historiker Hans-Ulrich Wehler setzt daher zwar weiterhin vorrangig auf die argumentative und politische Auseinandersetzung mit Holocaustleugnern, hält aber auch die Anwendung aller rechtlichen Mittel für notwendig, wenn es darum gehe, Gewalttaten zu verhindern, die mit der Holocaustleugnung begründet und dadurch begünstigt werden. Die Neufassung des Straftatbestands der Volksverhetzung sei notwendig geworden, um auch rechtlich gegen Auschwitzleugner vorgehen zu können, nachdem die westdeutsche Justiz die Verfolgung von nationalsozialistischen Straftätern in den 1970er Jahren weitgehend eingestellt hatte.

Auf die Frage, wie diese Strafverfolgung mit dem Recht auf freie Meinungsäußerung zu vereinbaren sei, antwortete Wehler in einem Interview:[17]

Die Leugnung eines so unvorstellbaren Mordes an Millionen – ein Drittel aller Ermordeten waren Kinder unter 14 Jahren – kann man nicht so einfach hinnehmen als etwas, was durch die freie Meinungsäußerung gedeckt ist. Es sollte schon eine Rechtszone geben, in der diese Lüge verfolgt wird. Bei einer Güterabwägung finde ich – so sehr ich für das Recht auf Meinungsfreiheit bin –, kann man die Leugnung des Holocausts nicht mit einem Übermaß an Generösität hinter freier Meinungsäußerung verstecken. [...] Dass das Thema in Anatolien, Brasilien oder China so weit weg ist und deshalb nicht viele interessiert, kann kein Grund für uns sein, auf die Strafverfolgung zu verzichten. Die universelle Gültigkeit dieser Kritik und der Strafverfolgung kann nicht der Maßstab dafür sein, ob man sie unternimmt oder sein lässt.

Am 26. Januar 2007 - einen Tag vor dem seit dem 5. November internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus (dem Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz) - verurteilte die UNO-Vollversammlung die Holocaustleugnung. Die 192 Mitgliedsstaaten beschlossen im Konsens ohne Abstimmung eine Resolution, die alle UN-Mitglieder zur Ächtung der Holocaustleugnung aufruft. Die Erinnerung an dieses Verbrechen solle wachgehalten werden, um neue Völkermorde zu verhindern. Die Initiative dazu ging von den USA aus; nur der Iran wies den Vorschlag zurück und warf Israel vor, den Holocaust als Vorwand für neuen Völkermord zu benutzen. Daraufhin warf der israelische UN-Botschafter dem Iran vor, mit seinem Atomprogramm einen neuen Völkermord an den Juden vorzubereiten.[18]

Referenzen

  1. Guido Knopp: Holokaust S. 100f
  2. Wolfgang Benz, Realitätsverweigerung als antisemitisches Prinzip: Die Leugnung des Völkermords, in: derselbe (Hrsg.): Antisemitismus in Deutschland. Zur Akutalität eines Vorurteils, München 1995, S. 129
  3. worldalmanac - book of facts
  4. Inhaltsangabe bei Holocaustreferenz
  5. Gerd Wiegel: Leugnung und Relativierung: Der Missbrauch von Auschwitz in der aktuellen Politik
  6. IRNA nach Reuters
  7. SPIEGEL-Interview mit Ahmadinedjad vom 31. Mai 2006
  8. Anton Maegerle, Bericht für Blick nach Rechts, Ausgabe 1/2007 (kostenpflichtig)
  9. Hubert Kleinert, Kommentar vom 30. Mai 2006 im SPIEGEL
  10. Armin Pfahl-Traughber (bpb): Das Verhältnis von Islamisten und Rechtsextremisten. Droht eine gemeinsame extremistische Front über den Antisemitismus?
  11. Spiegel Interview mit Götz Aly: Agression gegen Israel, Iran erhebt Irrsinn zum Staatsprogramm (20. Januar 2006)
  12. Blick nach Rechts 7/2004 (kostenpflichtig)
  13. Stephanie Schmidt, Renée Hansen: „Den Holocaust hat es nie gegeben“ - Plakat übertönt Mahnmal - eine selbstgeschaffene Kommunikationskrise (10. August 2001)
  14. Henryk Broder: Die Privatisierung des Holocaust (August 2001)
  15. Jüdisches Archiv: 10. August 2001
  16. Schweizer Strafgesetzbuch, Artikel 261bis
  17. SPIEGEL online, 21. Februar 2006: "Mitleid mit Irving ist verfehlt"
  18. Tagesschau 26. Januar 2007 21:20 Uhr

Siehe auch

Literatur

Holocaustfakten

  • Hans Adler, Hermann Langbein, Ella Lingens-Reiner: Auschwitz. Zeugnisse und Berichte. Hamburg 1994. – Fasst Erlebnisberichte und Dokumente vom größten Vernichtungslager zusammen.
  • Wolfgang Benz (Hrsg.): Dimensionen des Völkermords. Die Zahl der Opfer des Nationalsozialismus., München 1991. – Untersuchung, die alle verfügbaren Dokumente zu einer möglichst genauen Schätzung der Opferzahlen heranzieht.
  • Danuta Czech: Kalendarium der Ereignisse im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau 1939 – 1945. Reinbek 1989.
  • Israel Gutman, Eberhard Jäckel, Peter Longerich (Hrsg.): Enzyklopädie des Holocaust. Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden. München 1998 – Umfassender Überblick über das Gesamtthema.

Spezielle Antworten auf „Auschwitzlüge“ und „Leuchter-Report“

  • Till Bastian: Auschwitz und die 'Auschwitz-Lüge'. Massenmord und Geschichtsfälschung. München 1997, ISBN 3406431550
  • Jean-Claude Pressac: Auschwitz: Technique and operation of the gas chambers. (Beate Klarsfeld Foundation, New York 1989, Paris 1993
  • Jean-Claude Pressac: Die Krematorien von Auschwitz. Die Technik des Massenmordes. R. Piper, München, ISBN 3492036899
  • Markus Tiedemann: „In Auschwitz wurde niemand vergast.“ 60 rechtsradikale Lügen und wie man sie widerlegt. Mülheim/Ruhr 1996, ISBN 3570209903
  • Werner Wegner: Keine Massenvergasungen in Auschwitz? Zur Kritik des Leuchter-Gutachtens, in: Die Schatten der Vergangenheit. Impulse zur Historisierung der Vergangenheit, hg. v. Uwe Backes, Eckhard Jesse und Rainer Zitelmann, Propyläen Verlag, Berlin 1990, S. 450 – 476, ISBN 3-549-07407-7
  • Ingo Arndt, Wolfgang Scheffler: Organisierter Massenmord an Juden in nationalsozialistischen Vernichtungslagern. Ein Beitrag zur Richtigstellung apologetischer Literatur, in: Vierteljahresheft für Zeitgeschichte 24 (1976), S. 105-112

über Holocaustleugnung und Holocaustleugner allgemein

  • AG Antifa / Antira im StuRa der Uni Halle (Hg.): Trotz und wegen Auschwitz. Nationale Identität und Antisemitismus nach 1945. Münster 2004, ISBN 3897714280
  • Brigitte Bailer-Galanda, Wolfgang Benz, Wolfgang Neugebauer (Hrsg.): Die Auschwitzleugner. 'Revisionistische' Geschichtslüge und historische Wahrheit. Berlin 1997, ISBN 3885206005
  • Wolfgang Benz: Realitätsverweigerung als antisemitisches Prinzip: Die Leugnung des Völkermords, in: derselbe (Hrsg.): Antisemitismus in Deutschland. Zur Akutalität eines Vorurteils, dtv TB 4648, München 1995, ISBN 3-423-04648-1 (S. 121-139)
  • Richard J. Evans: Der Geschichtsfälscher. Holocaust und historische Wahrheit im David Irving Prozess. Frankfurt/M. 2001, ISBN 359336770X
  • Landesamt für Verfassungsschutz Berlin: Die internationale Revisionismus-Kampagne. Berlin, 1994
  • Martin Finkenberger/Horst Junginger (Hrsg.): Im Dienste der Lügen. Herbert Grabert (1901–1978) und seine Verlage. Aschaffenburg : Alibri-Verlag 2004, ISBN 3932710762
  • Deborah Lipstadt: Leugnen des Holocaust. Rechtsextremismus mit Methode. Reinbek bei Hamburg 1996, ISBN 349960101X*Armin Pfahl-Traughber: Die Apologeten der „Auschwitz-Lüge“ – Bedeutung und Entwicklung der Holocaust-Leugnung im Rechtsextremismus, in: Uwe Backes, Eckhard Jesse (Hrsg.): Extremismus und Demokratie 8, Bonn 1996, S. 75–101
  • Jörg Ohlemacher, Herbert Schulze: Anti-Holocaust-Kampagne. Zum Hintergrund von Neonazismus und Rechtsradikalismus. Religionspädagogisches Institut, Loccum 1992
  • Michael Shermer, Arthur Hertzberg (Vorwort), Alex Grobman: Denying History: Who Says the Holocaust Never Happened and Why Do They Say It? University of California Press, S. Mark Taper Foundation Imprint in Jewish Studies, 2002, ISBN 0520234693 (englisch)
  • Thomas Wandres: Die Strafbarkeit des Auschwitz-Leugnens. Berlin 2000, ISBN 3428100557
  • Jürgen Zarusky: Leugnung des Holocaust. Die antisemitische Strategie nach Auschwitz. Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften Aktuell – Amtliches Mitteilungsblatt. Jahrestagung 9./10. Nov.1999, Marburg. Auch als Internet-Veröffentlichung (pdf-Dokument) erhältlich.

Weblinks

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