„Kulturlandschaft Dresdner Elbtal“ – Versionsunterschied

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Das '''Dresdner Elbtal''' (auch in der Schreibweise '''Dresdener Elbtal''') ist eine großstädtische [[Kulturlandschaft]], die vom Menschen verschiedenartig genutzt und überformt wurde. Begrifflich grenzt sich dieser Teilabschnitt des [[Elbtal]]s von der [[Dresdner Elbtalweitung]] bzw. der Stadt [[Dresden]] als ein vorrangig [[Kulturgeographie|kulturgeographischer]] Begriff ab. Das Dresdner Elbtal entwickelte sich seit der [[Renaissance]] und erlangte besondere Bedeutung durch die Aufnahme in die Liste der Stätten des [[Weltkulturerbe]]s der [[UNESCO]] im Juli 2004. Seit dem 11. Juli 2006 steht das Weltkulturerbe Dresdner Elbtal auf der [[Rote Liste des gefährdeten Welterbes|Roten Liste des gefährdeten Welterbes]], da die geplante [[#Waldschlößchenbrücke|Waldschlößchenbrücke]] die geschützten Elbwiesen auf einer Strecke von fast 800 m überqueren und damit laut Gutachten den „zusammenhängenden Landschaftsraum des Elbbogens an der empfindlichsten Stelle“ zerteilen würde.
Das '''Dresdner Elbtal''' (auch in der Schreibweise '''Dresdener Elbtal''') ist eine großstädtische [[Kulturlandschaft]], die vom Menschen verschiedenartig genutzt und überformt wurde. Begrifflich grenzt sich dieser Teilabschnitt des [[Elbtal]]s von der [[Dresdner Elbtalweitung]] bzw. der Stadt [[Dresden]] als ein vorrangig [[Kulturgeographie|kulturgeographischer]] Begriff ab.


Während die Flusslandschaft des ''Dresdner Elbtals'' nicht auf das Stadtgebiet beschränkt ist, bezeichnet das ''Weltkulturerbe Dresdner Elbtal'' das zur Kern- und Pufferzone der UNESCO-Welterbestätte gehörige Areal, welches sich vollständig auf dem Territorium der Landeshauptstadt befindet.
Während die Flusslandschaft des ''Dresdner Elbtals'' nicht auf das Stadtgebiet beschränkt ist, bezeichnet das ''Weltkulturerbe Dresdner Elbtal'' das zur Kern- und Pufferzone der UNESCO-Welterbestätte gehörige Areal, welches sich vollständig auf dem Territorium der Landeshauptstadt befindet.

Das Dresdner Elbtal entwickelte sich seit der [[Renaissance]] und erlangte besondere Bedeutung durch die Aufnahme in die Liste der Stätten des [[Weltkulturerbe]]s der [[UNESCO]] im Juli 2004. Seit dem 11. Juli 2006 steht das Weltkulturerbe Dresdner Elbtal auf der [[Rote Liste des gefährdeten Welterbes|Roten Liste des gefährdeten Welterbes]], da die geplante [[#Waldschlößchenbrücke|Waldschlößchenbrücke]] die geschützten Elbwiesen auf einer Strecke von fast 800 m überqueren und damit laut Gutachten den „zusammenhängenden Landschaftsraum des Elbbogens an der empfindlichsten Stelle“ zerteilen würde. Nachdem am 19. November 2007 trotzdem mit den Bauarbeiten begonnen wurde,<ref>DER TAGESSPIEGEL: [http://www.tagesspiegel.de/kultur/Dresdner-Elbtal;art772,2425711 Prostest im Dresdner Elbtal: „Wider die Natur und Vernunft“], 23. November 2007</ref> scheint das Schicksal Weltkulturerbe-Titels für Dresden besiegelt: Die UNESCO wird voraussichtlich entsprechend [[Waldschlößchenbrücke|ihrer Ankündigung]] auf der Sitzung im Juni 2008 in [[Quebec]] das Dresdner Elbtal von der Welterbeliste streichen. Damit verursacht [[Deutschland]] das weltweit zweite derartige Ereignis, nachdem 2007 wegen seiner Verkleinerung des Wildschutzgebiets der [[Arabische Oryx|Arabischen Oryx]] der Staat [[Oman]] die allererste Streichung hinnehmen musste.


== Lage und Aufteilung ==
== Lage und Aufteilung ==

Version vom 24. November 2007, 15:54 Uhr

Schautafel zum Weltkulturerbe Dresdner Elbtal an der Sandsteinmauer der Pillnitzer Landstraße unweit der Talstation der Schwebebahn
Elbwiesen und Flussbögen − Blick über die Innenstadt
Elbe in Dresden-Pieschen

Das Dresdner Elbtal (auch in der Schreibweise Dresdener Elbtal) ist eine großstädtische Kulturlandschaft, die vom Menschen verschiedenartig genutzt und überformt wurde. Begrifflich grenzt sich dieser Teilabschnitt des Elbtals von der Dresdner Elbtalweitung bzw. der Stadt Dresden als ein vorrangig kulturgeographischer Begriff ab.

Während die Flusslandschaft des Dresdner Elbtals nicht auf das Stadtgebiet beschränkt ist, bezeichnet das Weltkulturerbe Dresdner Elbtal das zur Kern- und Pufferzone der UNESCO-Welterbestätte gehörige Areal, welches sich vollständig auf dem Territorium der Landeshauptstadt befindet.

Das Dresdner Elbtal entwickelte sich seit der Renaissance und erlangte besondere Bedeutung durch die Aufnahme in die Liste der Stätten des Weltkulturerbes der UNESCO im Juli 2004. Seit dem 11. Juli 2006 steht das Weltkulturerbe Dresdner Elbtal auf der Roten Liste des gefährdeten Welterbes, da die geplante Waldschlößchenbrücke die geschützten Elbwiesen auf einer Strecke von fast 800 m überqueren und damit laut Gutachten den „zusammenhängenden Landschaftsraum des Elbbogens an der empfindlichsten Stelle“ zerteilen würde. Nachdem am 19. November 2007 trotzdem mit den Bauarbeiten begonnen wurde,[1] scheint das Schicksal Weltkulturerbe-Titels für Dresden besiegelt: Die UNESCO wird voraussichtlich entsprechend ihrer Ankündigung auf der Sitzung im Juni 2008 in Quebec das Dresdner Elbtal von der Welterbeliste streichen. Damit verursacht Deutschland das weltweit zweite derartige Ereignis, nachdem 2007 wegen seiner Verkleinerung des Wildschutzgebiets der Arabischen Oryx der Staat Oman die allererste Streichung hinnehmen musste.

Lage und Aufteilung

Das Elbtal wurde als einteiliger Raum, den größten Teil des Flusslaufs der Elbe innerhalb der Stadtgrenzen Dresdens umfassend, durch die UNESCO für schützenswert befunden.

Lage

Die Flächen des Weltkulturerbes in Dresden

Das Gebiet umfasst einen etwa 20 km langen Talabschnitt innerhalb der sächsischen Landeshauptstadt, zwischen der südöstlichen Stadtgrenze bei Dresden-Söbrigen und dem Elbbogen nahe Dresden-Übigau unweit der westlichen Stadtgrenze.

Der Kulturraum liegt in einem engen Bereich des Elbtalkessels, der hier in Mäandern vom Strom durchflossen wird. Entlang seiner östlichen Hälfte wird das geschützte Tal nach Nordosten hin vom größtenteils bewaldeten Elbhang begrenzt. Da das Elbtal klimatisch begünstigt liegt, wird am Elbhang an mehreren Stellen Wein angebaut. Die Jahresdurchschnittstemperatur mit 9,3 Grad in Radebeul und fast 10 Grad in Dresden-Neustadt zählen zu den höchsten in ganz Deutschland.

Auf Grund verschiedener Aspekte, insbesondere dem des Hochwasserschutzes, durften und dürfen viele flussnahe Teile der Kulturlandschaft nicht bebaut werden. Durch diese Stadtplanung wurden die weitläufigen Grünflächen des Dresdner Elbtals erhalten und in die Struktur der angrenzenden Stadtteile einbezogen.

Aufteilung

Vor der Ernennung zum Kulturerbe erfolgte die räumliche Festlegung der Kulturregion, indem jeweils zu beiden Seiten der Elbe Kern- und Pufferzone abgegrenzt wurden. Die Kernzone hat ihre größte Ausdehnung am Ostragehege und am Waldpark Blasewitz.

Die Pufferzone beinhaltet sowohl die Innere Altstadt als auch die Innere Neustadt, also die historische Innenstadt Dresdens.

Als außerhalb beider Zonen gelegene Objekte wurden zusätzlich der Dorfkern Pieschen, der Dorfkern Wilsdruffer Vorstadt sowie der Striesener Barbarossaplatz in das Welterbe aufgenommen.

Kriterien und Bedeutung

Das Wasserwerk Saloppe – Das Dresdner Elbtal ist auch durch die Industrialisierung geprägt

Die UNESCO sieht zur Bewertung von Kultur- oder Naturgüter verschiedene Kriterien vor. Von diesen erfüllt das Dresdner Elbtal die Kriterien ii, iii, iv und v. Die Erfüllung begründet die UNESCO wie folgt [2]:

  • (ii): „Das Dresdner Elbtal ist ein Kreuzungspunkt für Kultur, Wissenschaft und Technologie gewesen. Seine Kunstsammlungen, Architektur, Gärten- und Landschaftsobjekte waren wichtige Bezugspunkte für die Entwicklung Mitteleuropas im 18. und 19 Jahrhundert.“
  • (iii): „Das Dresdner Elbtal enthält herausragende Zeugnisse höfischer Architektur und Festlichkeit genau wie bekannte Beispiele von bürgerlicher Architektur und ein industrielles Erbe, die die europäische Stadtentwicklung in die industrielle Ära repräsentieren.“
  • (iv): „Das Dresdner Elbtal ist eine herausragende Kulturlandschaft, ein Ensemble, das barocke Umgebungen und vorstädtische Gartenstädte in eine künstlerische Gesamtheit innerhalb des Flusstals integriert.“
  • (v): „Das Dresdner Elbtal ist ein herausragendes Beispiel der Landnutzung, die die außergewöhnliche Entwicklung einer wichtigen zentraleuropäischen Großstadt aufzeigt. Der Wert dieser Landschaft ist seit langem anerkannt, steht nun aber unter dem Druck von Veränderung.“

Aus der letzten Begründung ergibt sich die Interpretation der „sich entwickelnden Kulturlandschaft“, deren Entwicklungscharakter bis hin zur Gefährdung der gesamten Landschaft diskutiert wird.

Landschaft

Elbhang zwischen Blauem Wunder und Innenstadt

Landschaftseinheiten

Die Landschaft im Dresdner Elbtal lässt sich in einige Räume einteilen, die fast alle miteinander verbunden sind. Das Gebiet des Weltkulturerbes steht großräumig unter Landschaftsschutz und ist als Flora-Fauna-Habitate ausgewiesen. Dieser Schutz wird durch kleinräumige Naturschutzgebiete und (Fläche-)Naturdenkmäler ergänzt. Die vom Menschen überformte Landschaft lässt Platz für Habitate naturnaher Vegetation, beherbergt bedrohte Arten und stellt als Flusslandschaft Zwischen- oder Winterquartiere im Vogelzug bereit.

Die Elbhänge ziehen sich über 12,5 km von Pillnitz im Südosten bis zur Radeberger Vorstadt, die schon zur Innenstadt gezählt werden kann. Die Hänge sind sehr unterschiedlich ausgeprägt aber fast durchgängig bewaldet. Den westlichen Beginn markieren die hängenden Gärten der Elbschlösser. In Pillnitz befinden sich Teile der Hänge unter Naturschutz und erreichen Höhenunterschiede von bis zu 200 Metern. Die Hänge sind die markante Grenze zwischen Elbtalkessel und Westlausitzer Hügel- und Bergland. Die Weinberge an den Elbhängen in Pillnitz, Wachwitz und Loschwitz bilden die Großlage Elbtal im Weinbaugebiet Sachsen. Die Elbhänge werden unterbrochen von engen Nebentälern wie dem Mordgrund und dem Keppgrund. Der Loschwitzgrund war und ist in Vergangenheit und Gegenwart ein wichtiger Verkehrsweg, die Grundstraße überwindet darin etwa 125 Höhenmeter auf dem Weg nach Bühlau und ins Schönfelder Hochland.

Die Elbwiesen gegenüber der Altstadt und auf Höhe des Waldschlösschens im Hintergrund

Die Elbwiesen erstrecken sich über die gesamte Länge des Weltkulturerbegebiets. Der Charakter der Wiesen ist sehr unterschiedlich und die Breite dieser Uferwiese durch Bebauung (z.B. Brühlsche Terrasse) und die Elbhänge eingegrenzt. Die Flächen werden landwirtschaflich und wasserwirtschaftlich genutzt. Die Elbwiesen verbinden viele andere Landschaftseinheiten. Die rechte Elbwiese schließt an der Inneren Neustadt an die kleinen Parks Rosengarten, Königsufer und Palaisgarten an. Als Überflutungsgebiet spielen die Elbwiesen als Hochwasserschutz Dresdens eine besondere Rolle. An einigen Stellen sind Talglatthaferwiesen als Flächennaturdenkmal ausgewiesen, um ihren reichen Pflanzenbestand zu schützen. Sowohl die Pflanzengesellschaft als auch viele einzelne Arten in diesen Verbänden gelten in Deutschland als vom Aussterben bedroht.[3][4]

Das Ostragehege im Westen der Altstadt befindet sich auf dem Umlaufberg eines engen Elbbogens. Ursprünglich Teil der flachen Auenlandschaft und wegen der stetigen Hochwassergefahr kaum bebaut, änderte sich der Charakter des Ostrageheges durch die Flutrinne und den Neuen Schlachthof auf einem künstlich erhöhten Bereich. Der Elbe zu reiht das etwa 5 Hektar große Flächennaturdenkmal Pieschener Allee vier Lindenhecken auf. Die Allee führt zu einer ehemaligen Fährstelle im Pieschener Winkel, wird heute aber als Sackgasse kaum noch genutzt und ist auch nicht als Straße ausgebaut.[5]

Die Elbe westlich der Innenstadt: Links hinter der Marienbrücke die Pieschener Allee, rechts im Hintergrund Pieschen

Der Waldpark in Blasewitz ist ein Rest des ursprünglich bis zur Stadtfestung reichenden Waldgebiets Blasewitzer Tännicht. Auf Grund des sehr sandigen Untergrunds bestand dieser nicht aus typischer Auenbewaldung sondern aus Kiefern und Fichten. Ähnliche hochstämmige Nadelbäume der ursprünglichen Vegetation befinden sich in Kleinzschachwitz und Zschieren. Er entstand in einer Zeit, als durch die starke Grundstücksnachfrage in den Villenkolonien anderwärts fast alle ursprünglichen Waldparzellen überbaut wurden.

Auf Höhe des Schlosses Pillnitz befindet sich die Pillnitzer Elbinsel. Außer der Pillnitzer Elbinsel und der Gauernitzer Elbinsel bei Coswig wurden alle Inseln im Elbtalkessel im Zuge des Flussausbaus abgetragen. Die Pillnitzer Elbinsel entstand aber in ihrer heutigen geschlossenen Form erst durch den Ausbau und die Zusammenführung mehrerer Schotter und Sandbänke. Die Pillnitzer Elbinsel ist ein Naturschutzgebiet, darf nicht betreten werden und wird demnach auch nicht gepflegt. Zur naturnahen, selbstregulierenden Vegetation gehören eine Weich- und Hartholzauenzone und eine Glatthaferwiese, die durch ausbleibende Pflege wieder verwaldet.[6]

Landschaftlicher Charakter

Das Dresdner Elbtal ist keine durchgängig arrangierte Parklandschaft, der ein gestalterisches Gesamtkonzept zu Grunde liegt. Vielmehr ist sie über Jahrhunderte überformt worden, wobei stellenweise auch planerisch eingegriffen wurde. Im Bereich der Innenstadt nimmt das Elbtal dann zunehmend den Charakter einer Stadtlandschaft an. Am Königsufer (gegenüber der Dresdner Altstadt) gehen die Elbwiesen in kleinere Parks über, so zum Beispiel der Palaisgarten. Auch das Ostragehege ist mit dem künstlichen Umlaufberg und den Alleen durch Hans Erlwein mit ersten Methoden der Stadtplanung gestaltet worden. Wichtiges Element der Kulturlandschaft sind die Elbwiesen, die alle Bestandteile verbinden.

Erwähnenswert bleibt, dass die aufgebaute Dresdner Innenstadt alleine nicht in die Liste aufgenommen werden könnte. Einzig die Flusslandschaft gilt als original erhalten und erfüllt damit das Hauptkriterium.

Siedlungsstruktur und Architektur

Zum Welterbe zählen zahlreiche Objekte aus verschiedenen Jahrhunderten. Sie dokumentieren an verschiedenen Stellen die Siedlungs- und Wirtschaftsgeschichte Dresdens seit der Renaissance. Dazu zählen auch verschiedenartige Sakral- und Profanbauwerke entlang der Elbe.

Stadtteile und Dorfkerne

Altpieschen

Das Dresdner Elbtal schließt verschiedene Stadtteile ein. Dazu zählen neben der Dresdner Altstadt zahlreiche alte Dorfkerne aus der Zeit der sorbischen Besiedlung auf beiden Seiten der Elbe. Erwähnt werden die Dorfkerne von Söbrigen, Oberpoyritz, Pillnitz, Hosterwitz, Niederpoyritz, Laubegast, Wachwitz, Loschwitz und Blasewitz oberhalb der Innenstadt sowie flussabwärts die von Pieschen, Mickten und Übigau. Daneben gibt es noch weitere Dorfkerne in der Pufferzone, so Kleinzschachwitz oder Tolkewitz.

Einige Dorfkerne wie der von Blasewitz, Pieschen und Mickten sind während der Industrialisierung und vor allem während der Gründerzeit suburban um- und überbaut wurden. In verkleinerter Form blieben aber auch dort die dörflichen Kerne bis heute erhalten. Eine Besonderheit ist der erhaltene Dorfkern in der Wilsdruffer Vorstadt, der im innerstädtischen Vorstadtgürtel liegt.

Ein markantes Beispiel für die Entwicklung der Stadtteile in der Gründerzeit ist der Schillerplatz am Blauen Wunder, in Nachbarschaft einiger erhalten gebliebener Gebäude des ehemaligen Dorfes Blasewitz. Westlich von Blasewitz schließt sich mit der Johannstadt ein Segment des Vorstadtgürtels an. Auch die anderen Teile des Vorstadtgürtels, Pirnaische Vorstadt, Radeberger Vorstadt, Wilsdruffer Vorstadt und Friedrichstadt, gehören jeweils anteilig mit zum Weltkulturerbe.

Aus der Inneren Neustadt gehören beispielsweise die ufernahen Gebäude des Regierungsviertels, der Neustädter Markt mit dem Goldenen Reiter sowie das Japanisches Palais mit dem Palaisplatz zur Kernzone des Welterbes. Die Innere Neustadt wurde nach einem Stadtbrand bis 1732 als „Neue Königliche Stadt“ nach barocken stadtplanerischen Vorstellungen in Form eines Halbkreises um den zentralen Albertplatz erbaut. Der Elbbogen vor der Dresdner Altstadt wurde dabei als Formgeber aufgenommen. Die Elbwiesen und das Königsufer sind für diesen sektorähnlichen Stadtteil die äußere Begrenzung.

Bauwerke

Das Schloss Pillnitz

Entlang der Elbufer befinden sich zahlreiche Schlösser und Villen. Das Schloss Pillnitz und die idyllisch in den Weinbergen gelegene Weinbergkirche befinden sich ganz im Südosten des Kulturraums. In Hosterwitz liegt die Kirche Maria am Wasser. Am Elbhang befinden sich die „Elbschlösser“ Schloss Albrechtsberg, Lingnerschloss (Sitz des geplanten Welterbezentrums Dresdner Elbtal [7]) und Schloss Eckberg. Das westliche Ende des Kulturraums bildet das Schloss in Übigau.

Der Neue Schlachthof im Ostragehege wird bei Hochwasser durch die Flutrinne eingeschlossen

Ebenfalls Bestandteile der Kulturlandschaft sind erhaltene Technische Denkmäler wie das Blaue Wunder, das Wasserwerk Saloppe oder der Erlweinspeicher sowie die Yenidze, die in die Fläche eingeschlossen sind. Die bekannten Bauwerke der Innenstadt wie der Zwinger, die Brühlsche Terrasse, die Semperoper, das Japanische Palais und die Frauenkirche sind in der Betrachtung des Weltkulturerbes eher zurückgestellt, da sie teilweise nicht im Original erhalten sind. In der Innenstadt gehört die alte Stadtfestung, die unter der Brühlschen Terrasse erhalten ist, zu den enthaltenen Denkmälern. Durch die Überbauung mit der berühmten Terrasse wurde die Anlage vor der Schleifung bewahrt.

Durch die Charakterisierung als „sich entwickelnder Kulturraum“ wurde der Stadt Spielraum zur weiteren - auch modernen - Bebauung der Gebiete gelassen. Schon jetzt befinden sich mit der Synagoge und dem Landtag zwei Gebäude in der Kernzone des Kulturerbes, die in modernen Bauweisen errichtet sind. Neben diesen „Leitbauten“ der Moderne in der Innenstadt entstehen auch in den umliegenden Stadtteilen vor allem in Blasewitz und Striesen moderne Villen-Imitate und Zweckbauwerke, wie sie für die Gegenwart typisch sind.

Nutzung

Wohnraum

Wachwitz – Eines der vielen „Dörfer“ in der Stadt

Die Stadtteile, die in das Dresdner Elbtal mit Pufferzone reichen, sind Wohnraum für fast 200 000 Einwohner in verschiedenen Wohnlagen. Gerade diese Bevölkerungsdichte an und in der Landschaft unterscheidet das Dresdner Elbtal von anderen Kulturlandschaften in Deutschland wie dem Dessau-Wörlitzer Gartenreich, das ebenfalls im Tal der Elbe liegt. Die Dorfkerne entlang der Elbe sind genau wie die vormalig suburbanen Stadtteile Zeugnisse der Siedlungsaktivität in der Landschaft. Betrachtet man die Besiedlung, fallen vor allem die kontrastreichen Übergänge zwischen (Natur-)Landschaft und Wohnraum auf, die durch das Elbtal gekennzeichnet sind. So finden sich im Südosten der Stadt zahlreiche Dorfkerne, die sich an den nördlichen Elbhang anlehnen, durch Elbe und Elbwiesen getrennt von den gegenüberliegenden dicht besiedelten Stadtteilen wie Laubegast, Tolkewitz und östlichem Blasewitz. Die Dresdner Heide und die Elbhänge ziehen sich fast bis in die Innenstadt.

Wirtschaft und Verkehr

Das Elbtal wurde und wird als Wirtschaftsraum genutzt. Die Elbwiesen stellen eine landwirtschaftliche Nutzfläche dar, die zur Wahrung des Charakters der Landschaft auch bewirtschaftet werden muss. Insbesondere in der Industrialisierung wurde das Dresdner Elbtal überformt. Relikte wie die Schiffswerft in Laubegast oder die Wasserwerke sind ausdrückliche Bestandteile der schützenswerten Landschaft. Die meisten Anlagen sind aber keine Industriedenkmäler sondern wie zum Beispiel die Schiffswerft nach wie vor in Betrieb. Anlagen wie der Schlachthof im Ostragehege oder der Erlweinspeicher wurden umfunktioniert. Die andersartige Verwendung von Gebäuden, die unter Denkmalschutz stehen, wird im Sinne der Erhaltung akzeptiert.

Elbwiesen bei Kleinzschachwitz

Nicht zuletzt liegt die Kulturlandschaft in einem überregionalem Wirtschaftszentrum und wird dabei alltäglich von Pendlerströmen durchquert, wie sie für Metropolen wie Dresden typisch sind. Wichtige Verkehrswege wie die Ferneisenbahnstrecke nach Leipzig und fünf Straßenbrücken verlaufen durch das Dresdner Elbtal. Der Konflikt zwischen Kulturlandschaft und Nutzung für den kreuzenden Verkehr entwickelte sich schon wenige Monate nach der Ernennung zur Gefährdung des UNESCO-Status durch die geplante Waldschlößchenbrücke.[8] Die im Abschnitt „Waldschlößchenbrücke“ beschriebene Eskalation war jedoch keineswegs unvermeidlich, siehe Welterbe#Situation in Deutschland.

Tourismus

Die Stadt Dresden verzeichnet bereits seit vielen Jahren steigende Tourismuszahlen. Einen weiteren touristischen Beitrag wird das Elbtal leisten. Deshalb ist das Weltkulturerbe Dresdner Elbtal Bestandteil des Tourismusmarketings. Die städtische Dresden-Werbung und Tourismus GmbH begleitet das Weltkulturerbe mit dem Ziel der Erschließung touristischer Effekte. [9] Insbesondere in Japan und zukünftig in China werden Rundreisen in Mitteleuropa verbreitet über Welterbestätten geplant. Das Dresdner Elbtal reiht sich dabei in eine Kette von Welterbestätten ein, die von Stralsund und Wismar über Potsdam und Berlin bis nach Prag und Wien verkehrstechnisch gut erschlossen sind. Bei deren Besuch vereint sich die Besichtigung von Welterbestätten mit dem Charakter einer Städtereise. Auch in West-Ost-Richtung liegt das Dresdner Elbtal inmitten einer Reihe von benachbarten Welterbestätten, zwischen der Wartburg und den Stätten von Weimar, Quedlinburg und Dessau auf der einen, sowie den Stätten Fürst-Pückler-Park Bad Muskau, Friedenskirche Jauer (Jawor), Friedenskirche Schweidnitz (Świdnica) und Krakauer Altstadt (Krakow) auf der anderen Seite.[10]

Die Auswirkungen des Tourismus auf das Gebiet sind unterschiedlich. Belastet und genutzt sind vor allem die bekannten Anziehungspunkte in Pillnitz, die Bergbahnen und Blasewitz. Andere Teile wie die vielen Dorfkerne sind dagegen fast unberührt und werden touristisch nur beiläufig wahrgenommen. Der Elberadweg auf südlicher Elbseite wird von Einheimischen und Touristen gleichermaßen zur Naherholung und als Verkehrsweg genutzt. Für Touristen ist er besonders reizvoll für Radtouren in die Sächsische Schweiz. Eine Überbauung der lockeren Struktur durch Hotelkomplexe blieb bisher aus und ist auch nicht geplant, so dass in den vielen Vororten kleine Gasthöfe, Pensionen und Gästezimmer die Gastronomie beherrschen.

Zugänglichkeit

Der aufwändig gepflegte Schlosspark in Pillnitz ist frei zugänglich

Alle öffentlichen Teile der Landschaft, also auch die Parks und Grünanlagen, sind frei zugänglich. Die Sächsische Staatsregierung plant aber, für den Schlosspark Pillnitz im Jahr 2008 eine Eintrittsgebühr einzurichten. Der Eintritt soll den Erhalt der Anlage langfristig sichern, wird aber auch kritisiert, da kleinere Eingänge verschlossen und so das Gesamtwerk verändert werden könnten. Kritiker befürchten weitere Einschränkungen an anderen Grünanlagen. [11] Der kulturpolitische Sprecher der Bündnis 90/Grüne-Fraktion im Landtag Karl-Heinz Gerstenberg kritisiert, dass den freien Zugang „bereits Sachsens Könige ihren Untertanen zugestanden“ haben und dieses Privileg durch einen demokratischen Kulturstaat den Bürgerinnen und Bürgern nicht genommen werden dürfe. [12] Sowohl die Freie Demokratische Partei als auch Die Linkspartei.PDS setzen sich daneben im Landtag für eine freie Zugänglichkeit der Anlage ein. [13] [14]

Gefährdung

Waldschlößchenbrücke

Geplanter Standort der Waldschlößchenbrücke
Hauptartikel: Waldschlößchenbrücke

An der breitesten Stelle der Elbwiesen soll die Elbe durch eine vierspurige Straßenbrücke, die Waldschlößchenbrücke, gequert werden. Zwar sei das Welterbe-Komitee über eine geplante Brücke informiert gewesen, zu Standort und Ausmaßen wurden jedoch offenbar falsche Angaben gemacht. Der Standort wurde im Gutachten, das die UNESCO unabhängig von der Stadt Dresden in Auftrag gab, falsch angegeben. Das Ausmaß der Brücke änderte sich nach dem Elbehochwasser 2002, nach dem die ursprüngliche flachere Lösung verworfen wurde. Das Welterbe-Komitee hat daher im November 2005 genauere Informationen über das geplante Bauwerk von der Stadt Dresden angefordert.

Anfang 2006 bezeichnete der Dresdner Oberbürgermeister Ingolf Roßberg die Bedenken der UNESCO lediglich als Kommunikationsproblem. Entgegen der Empfehlung der Welterbekommision bestand er auf einen Baubeginn im März 2006, noch bevor die UNESCO über dieses Thema beraten will. Daraufhin ließ der Direktor des Welterbezentrums Francesco Bandarin gegenüber der lokalen Zeitung verlauten, dass die Brücke in dieser Form keinesfalls akzeptabel sei. Die Deutsche UNESCO-Kommission in Bonn wertete die Aussagen als „Affront“. Der stellvertretende Generalsekretär der Organisation, Dieter Offenhäußer sagte „Das wird Folgen für die Entscheidung der UNESCO haben und lässt Schlimmes ahnen.“ Nach deutschlandweiter Kritik und Besuch vom Auswärtigen Amt wurde der Baubeginn der Brücke ausgesetzt, um die Entscheidung der UNESCO bezüglich der Gefährdung abzuwarten. Seit dem Konflikt mit der UNESCO wird auch die Tunnelvariante an selber Stelle als Alternative (wieder) erörtert.

Im April 2006 wurde das von der UNESCO geforderte unabhängige Gutachten des Aachener Stadtplaners Kunibert Wachten veröffentlicht. Er bescheinigt der Brücke gravierende negative Auswirkungen auf das Elbtal, vor allem auf Sichtbeziehungen und den Gesamteindruck. Die Waldschlößchenbrücke zerschneide den zusammenhängenden Landschaftsraum des Elbbogens an der empfindlichsten Stelle und teile ihn irreversibel in zwei Hälften. Die visuellen Auswirkungen der projektierten Waldschlößchenbrücke seien gravierend und bedeuteten eine irreversible Schädigung der besonderen Qualitäten des Elbtals.

Am 11. Juli 2006 entschied das Welterbekomitee der UNESCO, das Dresdner Elbtal wegen der Brücke in die Rote Liste des gefährdeten Welterbes einzutragen. Deutschland und die Stadt Dresden wurden aufgefordert, den Brückenbau nicht durchzuführen sondern Alternativen zu suchen und vorzuschlagen. Wird die Brücke tatsächlich gebaut, droht die UNESCO mit der Aberkennung des Titels. Das Welterbekomitee sah die Gefährdung als sehr akut an, da Dresden bereits gemäß EG-Vergaberecht die Ausführung plante.

Für die Brücke hatte ein Bürgerentscheid im Februar 2005 entschieden. Die Probleme mit der UNESCO waren damals noch unbekannt. Durch die Aufnahme in die rote Liste steht der Bürgerentscheid dem gleichwertigen Stadtratsbeschluss zum Eintrag des Elbtales in die Liste des Welterbes entgegen. Während sich die Stadtverwaltung zunächst nach dem Bürgervotum zugunsten des Baus richtete, entschied jedoch am 10. August 2006 der Dresdner Stadtrat mehrheitlich, das Bauprojekt zu stoppen. Da sich im Rat aber nicht die erforderliche 2/3-Mehrheit für einen erneuten Bürgerentscheid fand, forderte das Regierungspräsidium die Stadt ultimativ auf, den Bürgerentscheid zum Brückenbau umzusetzen. Trotzdem blieb der Stadtrat am 24. August 2006 mit 36 zu 30 Stimmen bei seiner Entscheidung zum Baustopp und sprach sich zugleich für weitere Verhandlungen mit der UNESCO aus, um sowohl das Welterbe zu erhalten als auch die Brücke bauen zu können.

Das Regierungspräsidium versuchte daraufhin, den Bau durch eine Ersatzvornahme zu starten, was die Stadt zunächst mit einer Klage vor dem Verwaltungsgericht verhinderte. Das letztinstanzlich entscheidende Oberverwaltungsgericht Bautzen hob jedoch nach erfolglosem Mediationsverfahren am 9. März 2007 diese Entscheidung auf und erklärte die sofortige Umsetzung des Bürgerentscheids für zwingend. In der Urteilsbegründung wird angeführt, dass die Welterbekonvention nicht bindend wirken könne, da sie nicht in Bundesrecht abgebildet sei, der Wille des Volkes durch den Bürgerentscheid habe demgegenüber Vorrang. Nachdem die Landeshauptstadt mit zwei dagegen gerichteten Verfassungsklagen scheiterte, setzen Stadtverwaltung und Stadtratsmehrheit weiterhin auf einen Kompromiss mit der UNESCO in Form einer modifizierten Brücke. Einen dafür im Auftrag der Landeshauptstadt entwickelten alternativen Entwurf lehnt jedoch das Regierungspräsidium ab, da er nicht der Planfeststellung entspreche. Auf Grund des gerichtlich bestätigten Vorranges, den die Behörde dem Bürgerentscheid gegenüber dem Weltkulturerbe einräumt, leitete sie die Errichtung der ursprünglichen geplanten Variante am 8. Juni 2007 ein, indem sie begann, Bauaufträge per Ersatzvornahme zu vergeben. Dem Weltkulturerbe Dresdner Elbtal droht damit – als weltweit zweiter Welterbestätte (dem Wildschutzgebiet in der Wüste Omans wurde der Titel 2007 aberkannt [15]) − die Aberkennung des Titels.[16] Während ihrer Sitzung vom 23. Juni bis 1. Juli 2007 in Christchurch, Neuseeland erkannte die UNESCO-Kommission den Status des Welterbes zunächst nicht ab, forderte aber bis Oktober 2007 Nachbesserungen für das umstrittene Brückenbauprojekt ein. Bis dahin bleibe das Elbtal gefährdetes Welterbe.[17]

Während mehrere Bundesministerien Bedenken wegen einer völkerrechtlichen Vertragsverletzung anmeldeten und deshalb den Entzug der für den Verkehrszug Waldschlößchenbrücke eingeplanten 80 Mio. BMFT-Fördermittel androhten, sprach Bundeskanzlerin Angela Merkel kurz vor dem drohenden Beginn der Bauarbeiten im Juli 2007 von einem „regionalen Konflikt“, der auch vor Ort entschieden werden solle.

Erhalt von Objekten

Einzelne Objekte wie die Weinbergkirche bei Pillnitz werden durch viel Engagement erhalten
Schloss Übigau

Auch in den Gebieten des Welterbes gibt es Probleme im Erhalt von Kulturdenkmälern. Die zahlreichen Dorfkerne und Villen wurden in den letzten 15 Jahren und auch schon vorher durch Investition der Besitzer und Bewohner sowie durch staatliche Förderung erneuert und erhalten. In einigen Stadtteilen wie Blasewitz, Loschwitz und am Weißen Hirsch begründet der kulturelle Wert der Denkmäler den herausragenden Wert der Wohnlagen. In diesen Teilen findet ein Erhalt von Denkmälern also schon aus rein wirtschaftlichen Gründen statt.

Einzelne Objekte wie das Schloss Wachwitz oder das Schloss Übigau verfallen dagegen in den letzten Jahren, da Besitzansprüche unklar waren und sich für die großen Anlagen kein Investor findet. Auch die Ernennung zum Weltkulturerbe und damit die erhoffte Wertsteigerung der Objekte konnte daran nichts ändern. Die Gefährdung dieser Objekte steht außerdem im Schatten der Diskussion um die Waldschlößchenbrücke.

Offizielle Zuständigkeiten

Es gilt der Grundsatz, dass vorhandene Zuständigkeiten innerhalb des UNESCO-Schutzgebiets fortbestehen und auf das übergreifende Schutzziel bezogen werden. Das Tourismus-Marketing wurde der Dresden-Werbung und Tourismus GmbH (DWT) übertragen und für andere Aufgaben als spezielle Gremien ein Kuratorium und ein Arbeitskreis geschaffen. Die übergreifende Koordinierung obliegt dem Welterbebüro von Dr. Matthias Lerm, das zum Geschäftsbereich des Oberbürgermeisters gehört. Dr. Lerm ist auch Mitglied des Arbeitskreises, zu dem ansonsten im Wesentlichen die betroffenen städtischen Amtsleiter und die Direktoren von Welterbe-verbundenen Institutionen gehören.[18]

Kuratorium

Das „Kuratorium Welterbe Dresdner Elbtal“ hat laut seiner Geschäftsordnung[18] die Aufgabe, „darauf hinzuwirken, die Welterbestätte zu bewahren und zu entwickeln“ und „dafür Sorge [zu tragen], dass die Belange der Welterbestätte ... in der Öffentlichkeit vertreten werden.“ Zu seinen vom Stadtrat berufenen Mitgliedern[18] gehören unter anderem Dieter Bartetzko (FAZ), Maria Emanuel von Meißen, Erich Iltgen, Barbara Ludwig, Ingolf Roßberg sowie je ein Vertreter aller Stadtratsfraktionen. Den Vorsitz hat Ingo Zimmermann (Präsident der Sächsischen Akademie der Künste) inne. Insgesamt gehören dem Gremium derzeit 19 Personen an, nachdem 2006 Konrad Zdarsa (damals Generalvikar in Dresden, heute Bischof in Görlitz) wegen Meinungsverschiedenheiten im Dresdner Brückenstreit seinen Austritt erklärte.[19]

Im Zusammenhang mit dem Brückenstreit warb das Kuratorium, dem nun die Auflösung (siehe Geschäftsordnung[18]) droht, mehrfach für Kompromissbereitschaft, zuletzt Anfang Juli 2007 in einem eindringlichen Appell an Ministerpräsident Milbradt.[20]

Villa Stockhausen (Lingnerschloss), Sitz des Welterbezentrums

Welterbezentrum

Das Welterbezentrum unter Trägerschaft des Entwicklungsforums Dresden e.V. arbeitet im Auftrag der Landeshauptstadt und wird durch sie gefördert. Es ist die zentrale Informations- und Koordinierungsstelle des Welterbegebiets und dient mit seinem Sitz im Lingnerschloss auch als Veranstaltungs- und Ausstellungsort.


Partnerschaften und Förderbeziehungen

Partner des Welterbes sind zahlreiche Institutionen in- und außerhalb Dresdens. Die Landeshauptstadt listet deren Namen und Bedeutung auf einer separaten Internetseite[21] auf. Daneben gibt es die Bürgerinitiative Welterbe Dresdner Elbtal[22].

Förderer können die Dresdner Welterbestätte über den Stiftungsfonds UNESCO-Welterbe[23] (verantwortet von Entwicklungsforum Dresden und Bürgerstiftung Dresden) unterstützen.

Fußnoten

  1. DER TAGESSPIEGEL: Prostest im Dresdner Elbtal: „Wider die Natur und Vernunft“, 23. November 2007
  2. Erläuterungen der UNESCO (Aus dem Englischen übersetzt)
  3. Themenstadtplan: Glatthaferwiese am Elbufer Johannstadt (ND 37)
  4. Themenstadtplan: Glatthaferwiese im Ostragehege (ND 38)
  5. Themenstadtplan: Pieschener Allee (ND 39)
  6. Themenstadtplan: Pillnitzer Elbinsel (NSG 1)
  7. Landeshauptstadt Dresden: Grundriss des Welterbezentrums im Lingnerschloss (Planung) (PDF 0,1 MB)
  8. UNESCO: World Heritage Committee threatens to remove Dresden Elbe Valley (Germany) from World Heritage List (Englisch)
  9. Rede von Oberbürgermeister Ingolf Roßberg zum Festakt Urkundenübergabe UNESCO-Welterbe Dresdner Elbtal
  10. In etwa an Europastraßen und Verkehrskorridoren festgemacht
  11. Sächsische Zeitung: Erneut Streit um Eintritt für Schlosspark Pillnitz
  12. karl-heinz-gerstenberg.de: „Zugang zu Schlosspark Pillnitz muss frei bleiben - Kein Eintrittsgeld ohne Landtagsbeschluss“
  13. Fraktion der FDP: Kostenfreier Zugang zum Schlosspark Pillnitz muss bleiben
  14. Fraktion der Linkspartei: Presseinformation 51 / 2007 „Kein Eintrittspreis für Schlosspark Pillnitz“
  15. [1]
  16. Deutsche UNESCO-Kommission zur Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts Bautzen, 13. März 2007
  17. ARD-Tagesschau: Elbtal bleibt „gefährdetes Welterbe“, 25. Juni 2007
  18. a b c d Landeshauptstadt Dresden: Struktur und Partner (u.a. mit Downloads der Kuratoriums-Geschäftsordnung und der Mitgliederlisten der Gremien)
  19. Bistum Dresden-Meißen: Generalvikar aus UNESCO-Kuratorium ausgetreten, 21. Juli 2006
  20. Welterbekuratorium appelliert an Milbradts Einsicht im Brückenstreit, 5. Juli 2007
  21. Landeshauptstadt Dresden: Links zu Partnern & weiteren Informationen
  22. Bürgerinitiative Welterbe Dresdner Elbtal
  23. Stiftungsfonds UNESCO-Welterbe Dresdner Elbtal

Literatur

Weblinks

Commons: Dresdner Elbtal – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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