Bahnstrecke Gießen–Fulda

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Vogelsbergbahn
Streckennummer:3700
Kursbuchstrecke (DB):635
Streckenlänge:105,9 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Höchstgeschwindigkeit:90 km/h
weiter zur Dillstrecke, nach Wetzlar
und zur Main-Weser-Bahn, nach Frankfurt
0,0 Gießen
zur Lahn-Kinzig-Bahn, nach Hungen
2,7 Gießen Licher Str
4,3 Anst. Europaviertel
5,5 Anst. Flughafen
7,0 Gießen-Rödgen
~7,5 Anst. Flughafen
9,8 Großen Buseck
Anst. Industriegebiet Großen Buseck
13,7 Reiskirchen(Kr Gi)
17,4 Saasen
20,3 Göbelnrod
zur Wettertalbahn, nach Lich
23,2 Grünberg(Oberhess)
zur Lumdatalbahn, nach Londorf
26,0 Lehnheim
28,9 Mücke (Hessen) Keilbahnhof
zur Bahnstrecke Friedberg–Mücke
32,3 Nieder Ohmen
38,0 Burg-u. Nieder Gemünden
zur Ohmtalbahn, nach Kirchhain
42,5 Ehringshausen (Oberhess)
52,6 Zell-Romrod
60,2 Alsfeld(Oberhess)
zur Bahnstrecke Niederaula–Alsfeld
66,9 Renzendorf
72,1 Wallenrod
78,4 zur Vogelsbergbahn, nach Herbstein
79,1 Lauterbach(Hess)Nord
82,5 Angersbach
85,9 Bad Salzschlirf
zur Strecke nach Niederjossa
Betonwerk Eichenau
90,8 Großenlüder Industriegleis
92,4 Großenlüder
94,4 Querung der Lüder
94,7 Oberbimbach
99,5 Fulda-Maberzell
103,3 Fuldabrücke
Bahnstrecke Fulda–Bebra
SFS Hannover-Würzburg von Kassel
105,9 Fulda
Rhönbahn, Kinzigtalbahn nach Hanau
SFS Hannover-Würzburg nach Würzburg

Die Vogelsbergbahn ist eine eingleisige Hauptbahn von Gießen über Alsfeld nach Fulda.

Bezeichnung

Der Name Vogelsbergbahn wurde ursprünglich für die heute abgerissene Nebenbahn (KBS 169c) zwischen Lauterbach (Hessen), Gedern und Stockheim (Fortsetzung der Niddertalbahn) verwendet. Im Unterschied zur jetzt als Vogelsbergbahn bezeichneten Strecke führte diese tatsächlich mitten durch den Vogelsberg, wird heute aber postum meist Oberwaldbahn genannt.

Verlauf

Datei:215 065-4 1999-05-25 14-50 Giessen RB 8422 Fulda-Gießen.jpg
Schon im Stadtgebiet von Gießen befindet sich 215 065-4 am 25. Mai 1999 mit ihrer RB 8422 aus Fulda.

Die Strecke trägt die Kursbuchnummer 635 und wird im RMV als Linie 35 geführt.

Die Strecke ist nach heutiger Kilometrierung zwischen den Endbahnhöfen 105,9 km lang. Die Streckenhöchstgeschwindigkeit beträgt 90 km/h. An der Strecke befinden sich 109 Bahnübergänge.

Die zahlreichen Kurven der Strecke sind zum einen dadurch verursacht, dass möglichst viele Gemeinden angebunden werden sollten. Zum andern sind viele Steigungen zu überwinden, von den 106 Streckenkilometern verlaufen nur 13 km horizontal.

Geschichte

Das Projekt, die Main-Weser-Bahn und die Bebraer Bahn zu verbinden, wurde seit den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts erwogen: 1863 befasste sich der Landtag in Darmstadt mit entsprechenden Plänen. Die Konzession für Bau und Betrieb wurde seitens des Großherzogtums Hessen-Darmstadt am 4. April 1868 der Oberhessischen Eisenbahn-Gesellschaft erteilt, einer Aktiengesellschaft, hinter der das Frankfurter Bankhaus Erlanger stand. Ergänzt wurde diese großherzoglich-darmstädtische Konzession durch einen Vertrag zwischen dem Großherzogtum und dem Königreich Preußen, da auch preußisches Gebiet berührt war. Das Projekt wurde gemeinsam mit der Lahn-Kinzig-Bahn angegangen und in den beiden folgenden Jahren verwirklicht.

Eröffnungsdaten:

Gießen – Grünberg 29. Dezember 1869,
Grünberg – Alsfeld 29. Juli 1870,
Alsfeld – Lauterbach 30. Oktober 1870,
Lauterbach – Bad Salzschlirf 31. Dezember 1870,
Bad Salzschlirf – Fulda 31. Juli 1871.

Die relativ dünn besiedelten Gebiete, die die Strecke berührt, und ausbleibender nennenswerter Güterfernverkehr begrenzten die Bedeutung der Vogelsbergbahn auf den Regionalverkehr. So blieb die Strecke eingleisig, obwohl verschiedene Kunstbauten für einen zweigleisigen Betrieb vorbereitet waren.

Die Oberhessische Eisenbahn-Gesellschaft wurde 1876 verstaatlicht und als Großherzoglich Hessische Staatseisenbahnen weiter betrieben.

Verkehr

Datei:DSC00639.JPG
Vogelsbergbahn in Rödgen
Güterverkehr im Bahnhof Großenlüder

Früher kamen im Personenverkehr Loks der DB-Baureihen 215 und 216 zum Einsatz.

Auf der Vogelsbergbahn verkehren Regionalexpresszüge zwischen Gießen und Fulda werktags im Zwei-, sonntags im Vierstundentakt. Einige RE-Züge wurden zum Fahrplanwechsel im Dezember 2006 bis Limburg auf der Lahntalbahn durchgebunden. Regionalbahnen bedienen die Abschnitte Gießen – Alsfeld und Alsfeld – Fulda werktags im Zweistundentakt. Werktags fahren Regionalbahnen zwischen Mücke und Gießen, diese, zwischen 14 und 19 Uhr,im Stundentakt. Während der Hauptverkehrszeit wird dieses Angebot noch ergänzt. Weil die Strecke eingleisig und durch Personenzüge gut ausgelastet ist, ist das Führen von Sonderzügen und Güterverkehr kaum möglich.

Der Güterverkehr beschränkt sich heute auf die Abschnitte Gießen – Großen-Buseck und Fulda – Großenlüder. Der Personenverkehr wird mit Dieseltriebwagen der DB-Baureihe 628 abgewickelt.

Zukunft

Da Eingleisigkeit und veraltete Technik häufig Verspätungen verursacht, sind diverse Baumaßnahmen (Errichtung von Kreuzungsmöglichkeiten, Erneuerung der Signaltechnik) geplant.

Über das Bundeschienenwegeausbaugesetz waren für den Zeitraum 2003 bis 2007 rund 30 Mio. EUR [1] für Sanierungsarbeiten eingestellt worden. Ab 2008 sollte die Strecke dann ausgeschrieben und zuvor durch die Deutsche Bahn saniert werden[2].

In einem am 10. Juni 2008 in Grünberg verabschiedeten Eckpunktepapier haben sich DB Netz, die Anliegergemeinden sowie die Städte Fulda und Gießen darauf geeinigt, die Vogelsbergbahn dauerhaft zu erhalten. Unter anderem soll die Infrastruktur trotz der geringen Mittel so verbessert werden, dass ein attraktives Angebot zur Verfügung gestellt werden kann. Ab 2012 soll dann die Verkehrsleistung im Rahmen des Wettbewerbsverfahrens bestellt werden [3].

Literatur

  • Eisenbahnatlas Deutschland – Ausgabe 2005/2006, Vlg. Schweers + Wall, o.O. 2005, ISBN 3-89494-134-0
  • Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Eisenbahn in Hessen. Kulturdenkmäler in Hessen. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Theiss Verlag, Stuttgart 2005, 3 Bände im Schuber, ISBN 3-8062-1917-6, Bd. 2.1, S. 379ff (Strecke 022).

Siehe auch

Quellen

  1. http://www.pro-bahn.de/mittelhessen/vogels.htm
  2. http://www.probahn-bus.org/050922.html
  3. Mitteilung des Zweckverbandes Oberhessische Versorgungsbetriebe