Benutzer:Baiofs/Bezaubernder Stern

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Ein bezaubernder Stern ist der zehnte Roman des japanischen Schriftstellers Yukio Mishima. Er wurde kapitelweise vom Januar bis November 1962 in der Literaturzeitschrift Shinchō veröffentlicht. Die Vollbuchveröffentlichung folgte am 20. Oktober 1962 bei Shinchōsha mit einer Bindung von Kazumasa Nagai.

Das Buch behandelt die zu seinem Entstehungszeitpunkt im japanischen Bürgertum verbreitete Angst vor einem durch Atomwaffen verursachten Weltuntergang im Rahmen des Kalten Krieges. [...........]

Ein bezaubernder Stern ist Mishimas einziger Science-Fiction-Roman und hebt sich auch in seinem saloppen Schreibstil vom restlichen Œuvre des Autors ab. Wie die meisten seiner Werke behandelt auch dieses düstere, tabuisierte Themen wie [..........].

Die schwedische Übersetzung Den vackra stjärnam sowie die chinesische Übersetzung 美麗的星 (pinyin: Měilì de xīng) wurden in ihrem Land 1963 mit Literaturpreisen prämiert. Auch innerhalb Japans wurde der Roman zu einem kritischen und kommerziellen Erfolg. So erwähnte ihn der renommierte Literaturkritiker Takeo Okuno ihn in seiner Jahresendliste als Beispiel „bahnbrechender Kunst“, der die „längst überfälligen literarischen Konventionen“ umstürzen würde. Für Mishima war Ein bezaubernder Stern eines seiner besten Werke.

Kurz nach Mitternacht machen sich die vier Mitglieder der Familie Ōsugi, einer Familie aus Hannō, Präfektur Saitama, auf den Weg zum Berg Rohan am Rande der Stadt. Sie sind überzeugt, dass keiner von ihnen von der Erde stammt, sondern Außerirdische seien: Vater Jūichirō vom Mars, Mutter Iyoko von Jupiter, Sohn Kazuo von Merkur und Tochter Akiko von der Venus. Jeder von ihnen hatte unabhängig voneinander fliegende Untertassen beobachtet, wodurch sie zu ihrer Erkenntnis gebracht wurden. An diesem Tag erhielt Jūichirō die Nachricht, dass eine fliegende Untertasse auf dem Berg Rohan landen würde, doch zur Enttäuschung der Familie, geschieht nichts.

Die Familie zeigt besonderen Stolz darauf, außerirdisch zu sein; sie verbirgt ihre wahre Identität vor der Welt und arbeitet zusammen, um die Menschheit vor der drohenden Zerstörung der Welt durch die kürzlich entwickelten Wasserstoffbomben zu bewahren. Akiko schrieb zu diesem Anlass sogar einen Brief an den Ersten Sekretär der Kommunistische Partei der Sowjetunion, Nikita Chruschtschow, der aber unbeantwortet blieb. Jūichirō gründe zu diesem Zweck die UFO Association – eine Non-Profit-Organisation, über die er in verschiedenen Teilen der Welt Vorträge „über die Erreichung des Weltfriedens“ organisiert.

Eines Tages besucht Akiko einen jungen Mann aus Kanazawa namens Takemiya, eine Briefbekanntschaft, der wie sie von der Venus stammen soll. Takemiya erklärt ihr, dass er sie an dem Abend, als sie am Strand von Uchinada eine fliegende Untertasse sah, intergalaktisch geschwängert hat. Akiko glaubt jedoch nicht, dass Takemiya ein Außerirdischer ist und besteht darauf, dass sie ihr Kind in einer Jungfrauengeburt gebären wird.

In Sendai, Präfektur Miyagi, befinden sich drei Männer von einem unbekannten Planeten in der Nähe des Doppelsterns 61 Cygni; unter ihnen befinden sich der Assistenzprofessor Masumi Haguro, dessen ehemaliger Student und Bankier Kurita und der Universitäts-Friseur Sone. Im Gegensatz zu der Familie Ōsugi streben sie die Vernichtung der menschlichen Spezies und dem Planeten Erde an – Jūichirōs UFO Association ist ihr erklärter Feind. Während die Ōsugis einen Atomkrieg verhindern wollen, versuchen sie diesen voranzutreiben. Auch sie kamen zu der Erkenntnis, Außerirdische zu sein, als sie fliegende Untertassen beobachteten.

Der älteste Sohn Kazuo, zwischenzeitlich Privatsekretär für den populären Abgeordneten Kuroki Katsuma geworden, empfängt für diesen drei Personen aus Sendai, um sie durch Tokio zu führen. Unter ihnen befindet sich auch Haguro. Sein Vater Jūichirō wird Gesprächtsthema und Kazuo vertraut ihm an, dass sein Vater ein Außerirdischer vom Mars ist. Haguro und die Personen aus Sendai besuchen die Ōsugis und es bricht eine hitzige Debatte zwischen Jūichirō und Haguro über die fatalen Fehler der Menschheit aus, in der die beiden konträren Philosophien der Außerirdischen deutlich werden: Während Haguro die Unvollkommenheit der Menschheit – ihr Säkularismus, ihre Naturentfremdung, ihre Irrationalität und ihr Werteverlust – als Argument anführt, sie zu vernichten, sieht Jūichirō in der Unvollkommenheit der Menschheit ihren größten Charme. Jūichirō glaubt, dass die Menschen ihre „innere Leere und Verzweiflung“ akzeptieren müssen und dass die Verinnerlichung des nihilistischen Gedanken über die Sinnlosigkeit der Welt paradoxerweise nicht zu deren Untergang, sondern zu deren Rettung führen werden. Denn erst, wenn die Menschen „die Verzweiflung am Leben selbst“ erkennen, empfinden sie gegenüber ihren Mitmenschen, die ebenso verzweifelt in einer bedeutungslosen Welt leben, eine „Solidarität, durch die alle Politik bedeutungslos wird, sich eine antipolitische Einheit bildet und das Verlangen den Atomknopf zu drücken schwindet.“ Die Akzeptanz der Sinnlosigkeit der Welt wäre der notwendige Schritt, um die Entfremdung von der Natur – eine Natur, die genauso sinnlos ist – rückgängig zu machen. Nur weil die Menschen gegen den Nihilismus und damit gegen ihre innere Natur ankämpfen, sei es überhaupt erst so weit gekommen.

Trotz seiner leidenschaftlichen Rede lassen die Außerirdischen um Haguro nicht von ihrem Plan ab und beschimpfen Jūichirō für seine kindliche Pietät. Während Haguro wütend auf ihn einredet, wird Jūichirō schwarz vor Augen und er bricht zusammen. Im Krankenhaus angekommen wird bei ihm Magenkrebs diagnostiziert, dessen Metastasen schon so weit fortgeschritten sind, dass er nicht mehr heilbar ist. Als seine Gesundheit rapide abnimmt und er auf seinem Krankenhausbett zu sterben scheint, hört er eine hallende Stimme aus dem Weltraum. Jūichirō springt von seinem Bett auf, verlässt das Krankenhaus zur Abendruhe, fährt zu seinem Haus und klopft seine Familie aus ihrem Schlaf.

Als Jūichirō hastig durch das Haus läuft und seine wichtigsten Gegenstände sammelt, realisiert die restliche Familie den Grund für seine Aufregung und tut es ihm gleich. Die Familie läuft schnellen Schrittes durch das überfüllte Shibuya-Viertel und auf Kazuos Frage „Was passiert mit den Leuten hier, wenn wir weg sind?“ murmelt Jūichirō „Ich werde es schon irgendwie schaffen!“ Erschöpft kommt die Familie Oben auf dem Hügel hinter Hibashi an und sieht, wie eine silbergraue, orangeleuchtende Untertasse auf sie zufliegt.

Jūichirō Ōsugi

52 Jahre alt, arbeitslos und lebt mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in einem Haus in Hannō, Präfektur Saitama. Die vorherigen Generationen seiner Familie waren als „die besten Holzhändler in Hannō“ bekannt. In seiner Jugend von seinem pragmatischen Vater niedergemacht, litt er unter Minderwertigkeitskomplexen, durch die er seine Leidenschaft für westliche und sanfte Kunst entdeckte. Abgesehen von einer kurzen Zeit, in der er zu seinem Vergnügen unterrichtete, hat er nie eine intellektuelle Tätigkeit ausgeübt. Dennoch lässt ihn sein bebrilltes, langes Gesicht und die gewichtigen gewichtigen Gesichtszüge wie einen Intellektuellen aussehen. Seit er eine fliegende Untertasse gesehen hat, ist er sich seiner Aufgabe als Marsianer bewusst. Seine Gruppierung ist die UFO Association.

Iyoko Ōsugi

Jūichirōs Ehefrau und Mutter von Kazuo und Akiko. Sie hat ein unauffälliges, aber „rundes“ und „warmes“ Gesicht. Nachdem sie eine Unterasse gesehen hat, wird ihr bewusst, dass sie vom Planeten Jupiter abstammt. In ihrer Freizeit pflanzt sie Getreide; von der Familie fühlt sie sich am meisten mit der Erde und seiner Natur verbunden.

Kazuo Ōsugi

Der Sohn von Jūichirō und Iyoko und Universitäts-Student. Er sieht aus wie seine Mutter. Nachdem er eine Untertasse gesehen hat, ist ihm bewusst geworden, dass er vom Planeten Merkur stammt. Er träumt davon Politiker zu werden und dadurch den Frieden auf der Erde aufrechtzuerhalten. Die Familie hat ihm ihr Familienauto anvertraut, einen Volkswagen aus dem Baujahr 1951.

Akiko Ōsugi

Die Tochter von Jūichirō und Iyoko und Studentin der englischen Literatur. Sie hat ein „weißes, schmales Gesicht“ mit „dünnen, geformten Augenbrauen“ und besticht durch ihre außergewöhnliche Schönheit. Nachdem sie eine Untertasse gesehen hat, realisiert sie, dass sie vom Planeten Venus abstammt. Sie trifft sich mit ihrer Briefbekanntschaft Takemiya, der behauptet, er habe sie geschwängert. Akiko glaubt aber daran, ohne geschwängert worden zu sein in einer Jungfrauengeburt zu gebären.

Haguro Masumi

Ein 45-jähriger lediger Assistenzprofessor an der Universität Tōhoku in Sendai. Er gehört der juristischen Fakultät an und hat sich auf Rechtsgeschichte spezialisiert. Durch sein „blasses Gesicht“, seinem „zerbrechlichem Körperbau“, „lakonischem Haar“ und der „kreisrunden Brille“ hat er ein „rüpelhaftes Aussehen“. Nachdem er zusammen mit Sone und Kurita eine fliegende Untertasse gesehen hat, wacht er als Außerirdischer vom Doppelstern 61 Cygni auf. Von einem Gelände eines ehemaligen US-Militärlagers unter der Burg Aoba aus plant er die endgültige Vernichtung der menschlichen Rasse.

Takemiya Kaoru

Ein schöner junger Mann aus Kanazawa, Präfektur Ishikawa mit „schneeweißer Haut“, „schwarzem Haar“ und „stechenden, melancholischen Augen“. In seiner Freizeit ist er Liedermacher mit einem Fokus auf traditionelle Vokalmusik (Utai). Über die UFO Association begann er eine Brieffreundschaft mit Akiko, der er erzählt, er sei ebenfalls ein Außerirdischer und habe sie zudem geschwängert. Später stellt sich heraus, dass Takemiya ein Pseudonym und er in Wahrheit ein Frauenheld namens Kawaguchi ist.

Sone

Haguros Stammfriseur von dem Nordtor der Universität. Ein Mann mittleren Alters mit „kleinen, dicken“ „runden“ und „krankhaft hygienischen Fingern“, der durch seine „laute Stimme“ jeder Orts auffällt. Er ist als „Tratschtante“ bekannt und über sein Friseurgeschäft erfährt er immer als erstes die neuesten Skandale der Prominenten. Er ist mit der 40-jährigen Hideko verheiratet und hat mit ihr vier Kinder: Seine älteste Tochter ist im zweiten Jahr der Mittelschule, seine zweite Tochter im fünften Jahr der Grundschule, sein ältester Sohn im dritten Jahr und sein jüngster Sohn im ersten Jahr der Grundschule. Obwohl er nach Außen hin wie ein geselliger und offener Mensch wirkt, hat er dissoziale Charakterzüge und verachtet die Menschheit (Misanthropie).

Kurita

Ein ehemaliger Schüler von Haguro, der letztes Jahr sein Studium zum Bankkaufmann abgeschlossen hat und jetzt in einer Sendaier Bank arbeitet. Er ist groß, dürr und hat ein hässliches Gesicht. Sein unattraktives Äußeres und seine cholerische Art haben eine Unbeliebtheit bei Frauen zur Folge, gegen die er Vernichtungsfantasien hegt; diese verarbeitet er in seiner Wohnung im Bezirk Wakabayashi in Gedichten und Zeichnungen. Obwohl er gegenüber Haguro und Sone vermehrt seinen Wunsch auf Zerstörung der Menschheit äußert, würde ihm ein Auslöschen des weiblichen Geschlechts (Femizid) ausreichen.

Kuroki Katsuma

Ein 50-jähriger erzkonservativer Politiker und Mitglied im Repräsentantenhaus, der besonders unter jungen Menschen beliebt ist. Durch seinen schlangen, muskulösen und attraktiven Körper sieht er jünger aus, als er eigentlich ist. Bekannt ist er vor allem für seine Redekunst. Professor Haguro lernte er in seinem Anwesen in Setagaya kennen, nachdem dieser einen Streit zwischen zwei verfeindeten Stundenschaften in Miyagi – dem antijapanischen und nationalistischen Studentenbund – schlichtete. Aus Mishimas kreativen Notizen wird deutlich, dass Kuroki und dessen Denkrichtung von einem Treffen mit dem LDP-Politiker Nakasone Yasuhiro inspiriert wurde.

Jūichirōs Freunde aus der Oberschule
  • Satomi: Geschäftsführer von Tonzai Denki und haiku-Enthusiast.
  • Maeda: Leitender Vorsitzender der Seidenfirma Dai Japanese Silk.
  • Sakai: Anwalt für ein japanisches Katana-Geschäft.
  • Otsu: Eigentümer eines berühmten Kimono-Geschäfts in Ginza.
  • Tamagawa: Der stellvertretende Staatssekretär im Finanzministerium. Sein Verhältnis zu Jūichirō ist angespannt, seitdem er eine seiner Pazifismusveranstaltungen besucht und sich über dessen „Naivität“ belustigt hat.

Jeder seiner fünf Freunde repräsentiert eine andere Lebensphilosophie, die Jūichirōs Weltbild prägen. Als er mit Magenkrebs ins Krankenhaus eingeliefert wird, wollen Satomi, Maeda und Otsu ihn besuchen; in seinem Fieberwahn verwechselt er die drei aber mit den verfeinden Außerirdischen (Haguro, Sone und Kurita) und schickt sie wütend raus.

Okami

Die Geschäftsführerin des Tante-Emma-Ladens, in dem die Familie Ōsugi regelmäßig einkauft. Sie hat den Großteil ihres Vermögens durch Fehlspekulationen an der Börse verloren und ist neidisch auf die reiche Familie. Auch wenn sie ihnen gegenüber „gestellt freundlich“ auftritt, befiehlt sie ihrem Mitarbeiter Taro an Akiko nur minderwertige Waren zu verkaufen.

Taro

Der junge Mitarbeiter in Okamis Gemischtwarenladen. Geplagt durch seine stark ausgeprägte Akne. Er hat sich in die schöne Akiko verliebt und verkauft ihr trotz entgegenstehender Anweisung seiner Vorgesetzten gute Waren.

Lokaler Polizeichef

Nachdem er von Okami einen einen anonymen Hinweis bekommt, dass die Familie Ōsugi der Kommunistischen Internationale angehören und im Betäubungsmittelhandel involviert sein soll, startet er mit einem jungen Beamten der öffentlichen Sicherheit eine Razzia durch das Nachbarschaftsviertel.

Berühmter Dichter

Lernte Haguro kennen, als er an der Universität eine Vorlesung sollte und zufällig bei Sones Friseursalon vorbeischaute. Er versprach den Dreien, sie zum Berg Dainenjiyama zu fahren, überlegt es sich aber spontan anders, ohne Bescheid zu geben. Als sie den Weg deshalb zu Fuß zurücklegen und im Kulturrosengarten auf dem Gipfel eine Pause einlegen, sehen sie eine fliegende Untertasse. Zwei Tage später stirbt der Dichter unerwartet an einem Schlaganfall.

Fumiko Takarabe

Eine 28-jährige, arbeitslose Schönheit, die in der Nachbarschaft von Kurita lebt. Sie hat ein Kind mit ihrem Ex-Ehemann. Kuritas Annährungsversuche lehnt sie ab, auch weil sich sich körperlich von ihm abgestoßen fühlt. Sie kommt tragisch durch einen psychisch kranken Mann ums Leben, der sie wahnhaft niedersticht, nachdem sie seine sexuellen Avancen abgewehrt hatte.

Historischer Hintergrund

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Ein bezaubernder Stern ist als Mishimas Reaktion auf die „nukleare Angst“ zu verstehen, die sich in den 1960er Jahren weltweit und auch innerhalb Japans ausgebreitet hat. Im Jahr 1962, dem Entstehungsjahr, verschärfte sich der Kalte Krieg zwischen den beiden Supermächten Vereinigte Staaten und Sowjetunion. Beide Staaten führten erstmals Kernwaffentests und nach der kubanischen Revolution im Rahmen der Kubakrise begannen die USA mit dem Bau von Atomschutzbunkern, mit der Begründung, dass ein Atomkrieg nicht mehr ausgeschlossen werden könnte. Die Angst davor, in einen mit Kernwaffen durchgeführten Stellvertreterkrieg verwickelt zu werden, führten in ganz Japan zu den großen Anpo-Protesten – ein Sammelbegriff für eine Vielzahl an Großdemonstrationen, die eine Erneuerung des Kooperationsvertrags zwischen Japan und den USA verhindern wollten.

Ab November 1960 reisten Mishima und seine Ehefrau drei Monate lang durch die USA und verschiedene europäische Länder; bei ihrem Aufenthalt in Los Angeles verfolgten sie Präsidentschaftswahl 1960, aus dem John F. Kennedy als Gewinner hervorging. Zurück in Japan sammelte Mishima Zeitungsartikel über die im April 1961 durchgeführte erfolgreiche Erdumrundung der sowjetischen Raumkapsel Wostok 1, dem ersten bemannten Weltraumflug und Orbitalflug. Außerdem besuchte er im August 1961 Berlin und beobachtete die Errichtung der Berliner Mauer. Nach eigenen Aussagen entschloss er sich hier, seinen nächsten Roman über den Ost-West-Konflikt zu schreiben. Auf Einladung der amerikanischen Zeitschrift The New York Times besuchte er im September desselben Jahres ein weiteres Mal die USA und erkundigte sich bei den dort lebenden Einwohnern über ihre Ansichten und Ängste hinsichtlich des Kalten Krieges.

Im Januar 1962, dem Debüt des ersten Kapitels, veröffentlichte Mishima im Mainichi Shimbun den Artikel „Der Blick auf Eschatologie und Literatur“. Dort argumentierte er, dass die altertümlichen „Endzeitungvorstellungen in Religion und Philosophie“ – z. B. die Lehren von Maitreya – tief verwurzelt seien in der „klassischen Literatur“. Dadurch, dass der Weltuntergang durch vorangeschrittene Kriegstechnik aber erstmals „kein reines spirituelles Ereignis“ ist, sondern Realität werden könnte, stehen Literaten vor der einmaligen Herausforderung, die triste Lebensrealität eines potentiellen Weltuntergangs mit einem humanistischen Weltbild zu vereinen, ohne dabei verzweifelt und absurd zu klingen:

„Vielleicht steht das Ende der Welt bevor. Immerhin ist der Weltuntergang seit der Erfindung der Wasserstoffbombe kein ästhetisches Stilmittel mehr, sondern eine wissenschaftliche Möglichkeit. […] In diesem Sinne leben wir in einer einzigartigen Zeit. Wie friedlich der Deckmantel auch sein mag, der Begriff „Weltpolitik“ hat eine eigentümliche Grausamkeit angenommen – das Federnkleid entpuppt sich als Yakuza-Mantel. Hinter jeder allgemeinen, pazifistischen, begrifflichen Weltwahrnehmung schwelt nun immer die Gefahr der Wasserstoffbombe.
[…] Wir als Autoren stehen nun vor einem Dilemma. Welche Weltansicht sollen wir in unseren Werken nun fördern? Wenn die apokalyptische Vision der Nuklearkatastrophe eine begrifflich-mechanische Wahrnehmung der Welt ist, so würde die Literatur – als Ausdrucksform für Alternativen – in dem Moment zusammenbrechen, in dem sie sich dieser düsteren Weltansicht annimmt. Anderenfalls: Wenn sich die Literatur dieser apokalyptischen Sichtweise widersetzt und darauf besteht, dass trotz der Gefahr eines Nuklearkrieges ‚das Schöne‘ immer bestehen bleiben wird, würde sie sich dann nicht selbst abschaffen? Denn dann gäbe es keinen Grund mehr für die Existenz von Literatur; ihr Bestehen würde etwas geradezu Absurdes anmuten; sie wäre nur noch ein Zeuge von bildlicher Fiktion.“

Yukio Mishima, Der Blick auf Eschatologie und Literatur, 1962.

Die Aussagen verschiedener Passanten, die Mishima am Union Square in San Francisco gesammelt hatte, veröffentlichte er im Februar 1962 im Yomiuri Shimbun unter dem Titel Die Blumenkrone (jp.: 帽子の花). Die Sammlung war als Ergänzung zu „Der Blick auf Eschatologie und Literatur“ gedacht und sollte Mishimas Kernaussage, ein Literat müsse kunstvoll den pessimistischen tatsächlichen Zustand der Welt (durch Atomkrieg) und den optimistischen Idealzustand der Welt (durch Literatur) vereinen, unterstützen. So sahen alle Befragten zwar die unmittelbare Gefahr, äußerten sich aber dennoch hoffnungsvoll über die Zukunft. Der Status quo wäre eine „Welt, in der die Menschen mit dem Anschein eines perfekten Lebens sterben“.

Die Japan Flying Saucer Research Association (JFSRA)

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Mishima, der sich schon seit seiner Jugend für für übernatürliche Phänomene wie Totenbeschwörung und Séancen interessierte, trat 1956 der Japan Flying Saucer Research Association (JFSRA) bei und nahm regelmäßig an UFO-Beobachtungen teil. Er war das fünfzehnte Mitglied. Die JFSRA wurde 1955 von Kinichi Arai gegründet und geführt; Ehrenmitglieder waren unter anderem der Radiopionier Musei Tokugawa, der Raketentechniker Itokawa Hideo, der Literaturwissenschaftler Ara Masahito und der Metereologe Nitta Jirō. Nach Mishimas Beitritt wuchs die Mitgliederzahl auf über 5000 an und mehrere seiner Bewunderer folgten ihm; darunter der Abgeordnete Morita Tama, der spätere Premierminister Shintarō Ishihara, der Komponist Toshirō Mayuzumi, der Science-Fiction-Schriftsteller Shin’ichi Hoshi und der Ökonom Kiichiro Soda.

Bei einem Treffen der Gruppe in Hannō auf dem Dach der Villa von Regisseur Komatsu Kitamura am 23. Mai 1960 konnte Mishima laut eigener Aussage gegen 5:25 Uhr ein „zigarrenförmiges“ Objekt im Himmel entdecken, das er für ein UFO hielt. Als Mishima im November desselben Jahres die USA besuchte, führte er Straßenumfragen durch, um die Meinung amerikanischer Bürger zur „UFO-Frage“ einzuholen.

Ein Abend, bei dem Mishima und Kitamura über mehrere Stunden vergeblich versucht hatten, UFOs zu finden, habe ihn letztlich zum Schreiben von Ein bezaubernder Stern motiviert:

„Bevor ich den Roman schrieb, hatte ich mich mehrere Jahre lang leidenschaftlich für ‚fliegende Untertassen‘ interessiert. Mehr als einmal haben Kitamura und ich die Sommernächte mit UFO-Besichtigungen verbracht. Doch so sehr wir uns auch bemühten, die fliegende Untertasse wollte nicht erscheinen. Zumindest nicht in meinen Augen. Dann hatte ich eine plötzliche Erkenntnis und kam zu der Überzeugung, dass ‚fliegende Untertassen‘ nichts weiter als ein künstlerisches Konzept sind. Sie wurden für mich zu einem Symbol; ein Symbol, das man in einen Roman verwandeln könnte. Ich wusste, das UFO musste am Ende des Romans auftauchen; am Ende der menschlichen Verzweiflung.“

Yukio Mishima, Über den Schreibprozess zu ‚Ein bezaubernder Stern‘, 1964.

Die Modellierung der Figuren und andere Aspekte, die mit dem Thema des Werks zusammenhängen, erklärte Mishima wie folgt:

„Es ist die Geschichte über einen Außerirdischen und einen Mann, der an sich selbst glaubt, und nicht über einen Außerirdischen in Menschengestalt. Aus diesem Grund war es notwendig, den Protagonisten zu einem kultivierten Mann von provinziellem Reichtum zu machen, der des Träumens und des Müßiggangs würdig ist, während die Außerirdischen ihrer übernatürlichen Fähigkeiten völlig beraubt und den Zwängen der weltlichen Sphäre ausgesetzt sein mussten. Ich wollte eine Art Tragikomödie schaffen, in der sich einfache Sterbliche mit Dingen auseinandersetzen, die sie nicht kontrollieren können.“

Yukio Mishima, Über den Schreibprozess zu ‚Ein bezaubernder Stern‘, 1964.

Literarische Inspirationen

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Mishima lehnte die damals beliebten Kriminalromane – mit Ausnahme von Edgar Allan Poe – entschieden ab und bezeichnete sie wie der renommierte Literaturkritiker Hirano Ken als „verdreckte Literatur“. Im Gegenzug hatte er eine Affinität zu den aufkommenden Science-Fiction-Romanen, studierte ihre Techniken und bemerkte, „Science-Fiction (wird) die erste Form von Literatur (sein), die modernen Humanismus überwindet“. Vor allem Arthur C. Clarkes Die letzte Generation bewunderte er als „Meisterwerk ersten Ranges“:

„Auch wenn ich unbeschreiblich unangenehme Gefühle und Gedanken hatte als ich das Buch zuende gelesen habe, zöger ich nicht es ein Meisterwerk zu nennen.“

Yukio Mishima, 1970.

Von der deutschen Zeitschrift Der Spiegel darauf angesprochen, weshalb er gerade Science-Fiction so bewundere, sagte Mishima, das Genre erinnere ihn an seine liebste Kindergeschichte Hans und die Bohnenranke, weil es „im Gegensatz zu Krimis Märchen für Erwachsene“ schaffe:

„Wir haben das Glück unserer Kindheit schon lange verloren. Manchmal bin ich neidisch auf die Neugier, die Kinder für alles aufbringen können, was sie umgibt. Wie langweilig die Welt der Erwachsenen im Vergleich doch ist! Wie sterbend alles aussieht. Und das macht den Reiz an Science-Fiction aus: In meinem Privatleben bin ich meinem Leben, meinem Körper und mit der säkularen Welt beschäftigt, die mich umgibt; aber dann greife ich mir am Abend ein Buch und finde mich, wenn auch nur für kurz, wieder in meiner Kindheit zurück.“

Yukio Mishima, Yukio Mishima im Kinderzimmer – Unter dem Wandgemälde von Jack und der Bohnenranke, 1963.

Aus Mishimas kreativen Notizen geht hervor, dass die Auseinandersetzung zwischen den Außerirdischen und den Menschen in der zweiten Hälfte des Romans von Fjodor Dostojewskis Der Großinquisitor inspiriert wurde; dem fünften Kapitel aus dem fünften Buch seines Meisterwerkes Die Brüder Karamasow aus dem Jahr 1880.

Englische und alternative Romantitel

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Mishima hatte Schwierigkeiten, einen zufriedenstellenden Titel für die englische Übersetzung des Buches zu finden. Mehrere überlieferte Arbeitstitel waren „Galactic Homeland“, „Galactic Clan“ und „My Nebula“. In einem Brief an Donald Keene schrieb Mishima: „Nicht erschrecken, es ist ein wirklich bizarrer Roman. Aber die letzten zehn Monaten Schreibarbeit haben mir Spaß gemacht wie schon lange nicht mehr.“ Er habe beobachtet, dass er beim Schreiben „auf halbem Wege (war), ein Außerirdischer zu werden“; so lud er seinen Freund Takeshi Muramatsu mehrfach spontan in der Nacht auf einen Sake ein, wenn er gemerkt habe, dass „heute Nacht ein UFO in Sayama landet.“

Mishimas Bemühungen um den passenden englischen Titel sollten vergeblich sein. Nachdem sein Wunschübersetzer Donald Keene fast drei Jahre an der englischen Übersetzung arbeitete, teilte er Mishima im Sommer 1966 mit, seine Arbeit nicht vollenden zu können. Tatsächlich sollte die englische Erstübersetzung bis ins Jahr 2022 auf sich warten lassen. Am 28. April 2022 erschien es im Penguin Verlag unter dem Titel Beautiful Star.

Rezeption in Japan

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Ein bezaubernder Stern war ein kritischer Erfolg und leitete in Augen des renommierten Schriftstellers Jun’ichirō Tanizaki eine „neue Ära“ in der japanischen Literatur ein. Auch Literaturkritiker Takeo Okuno nannte ihn als Beispiel für eine „neue Ära von Romanen“, ein „episches Werk sonderngleichen, das sich von allen literarischen Tabus und eingebürgerten Vorstellungen befreit hat“ und eine „kopernikanische Wende“ von „Literatur in der Politik“ zu „Politik in der Literatur“.

Für Ken Hirano ist der Streit zwischen Jūichirō und Haguro der Höhepunkt des Romans und gleichzeitig Mishimas „messerscharfe Kritik am modernen Menschen und der wertfremden modernen Zeit“. Mishima gebühre Respekt für die „Bereitschaft […], die starre japanische Literatur auf neue Genres auszudehnen.“ Tsuyoshi Muramatsu schließt sich Hiranos Kritik an und schreibt: „Keinem anderen Werk ist es gelungen, die aktuelle Panik über ein ‚Aussterben der Menschheit‘ so kunstvoll zu verarbeiten.“ Ōoka Shōhei stellt zunächst fest, es sei „bemerkenswert“, dass Mishima als Klimax seines Buches einen „fünfzig Seiten langen Dialog über Philosophie, Tod und Hoffnung“ wählt. Noch bemerkenswerter sei der Umstand, dass „sein Plan aufgeht“ und „erstmals ein langer Dialog der Höhepunkt eines ohnehin spannenden Romans“ ist. Kazumi Takahashi vergleicht den Roman mit Mishimas Meisterwerk Der Tempelbrand und schreibt: „Die Beziehung zwischen Haguro und Jūichirō erinnert an die Beziehung zwischen Mizoguchi und dem Tempel“. Das zentrale Thema des Romans interpretiere er als „Debatte über Eros und Thanatos.“

Literaturprofessor Tomio Tezuka lobt, dass Mishima mit den Konventionen der bisherigen japanischen Literatur bricht und „traditionelle Qualitäten“ seinem „persönlichen Geschmack“ unterordnet, um die japanischen Künste voranzubringen. Mishima habe im Gegensatz zu anderen Autoren seiner Zeit verstanden, dass „Wille und Nörgelei noch lange keine neue Literatur hervorbringen“, das Problem müsse auch angepackt werden. Taijun Takeda schreibt, Mishimas „Begeisterung für die Liebe zwischen den Menschen zueinander und der Schönheit, die sie immer wieder hervorbringen“ habe ihm eine neue Seite von Mishima gezeigt und seine Bewunderung für den Autor vertieft. Das Symbol der verschiedenen Sterne und Planeten würde für eine nuancierte Weltsicht sorgen, die der üblichen realistischen Literatur fehlen würde. Jun Etō schloss sich den anderen Kritiken an und lobt wie Mishima „bewusst Mittel der Science-Fiction – eines Genres der zeitgenössichen Literatur – einsetzt“, um „Mythen wieder aufleben zu lassen, die sich im modernen Leben erschöpft haben.“ Für ihn würde „der Kontakt zwischen Außerirdischen und Menschen eine Art von Humor [hervorrufen], die für Mishimas Literatur einzigartig ist.“

Kōichi Isoda sieht Ein bezaubernder Stern als einen „wahrhaft originellen politischen Roman“, der „die Realität des Denkens“ hervorragend der „Realität der Ideologie“ entgegenstelle. Das Buch sei eine „scharfe Kritik an der methodischen Blindheit der Nachkriegsliteratur“, die „Politik und Literatur“ als voneinander zu trennende Pole verstehen. Für ihn sei der lange Dialog „voller verzweifeltem Nihilismus“ und suggeriert, dass „jeder Fortschritt und jede Revolution vor dem Hintergrund des unbändigbaren Willens des Universums nur relativ sind.“ Daneben fänden sich viele bekannte Themen aus Literatur, unter anderem sein Bedauern über einen „Werteverfall“ innerhalb der japanischen Gesellschaft nach der japanischen Kriegsniederlage im Zweiten Weltkrieg.

Der linksradikale Studentenführer Takei Teruo bei einer Rede an der Universität Tokio (1949).

Mehrere Professoren – mit dem Soziologen Goichi Tamai als Schriftführer – veröffentlichten 1965 einen offenen Brief, in dem sie forderten, Literaten sollten ihren Einfluss nutzen, um „zur Veränderung der Wirklichkeit“, zur „Umwälzung unserer werteentfremdeten Konsumgesellschaft“ beitragen. Ein bezaubernder Stern wurde als positives Beispiel genannt, an dem sich orientiert werden sollte. Der Literaturkritiker und erste Vorsitzende der linksradikalen Zengakuren, Takei Teruo, schloss sich in einer Rede dem Motiv des Briefes an, bemängelte aber, dass „ein Reaktionärer wie Mishima nicht die Antwort, sondern das Problem“ sei.

Der bedeutende Schriftsteller Kōbō Abe bezeichnete Ein bezaubernder Stern in seiner Anthologie als seinen persönlichen Favoriten der „modernen Belletristik“. Er erklärt, warum Jūichirō als Figur in seinen Augen nur als „arbeitsloser, machtloser und überforderter Kleinbürger“, der vom „Erbe seiner Eltern lebt“ funktionieren konnte:

Ein bezaubernder Stern ist ein wertvolles Werk, das auf einer Linie mit anderen Meisterwerken Mishimas genannt werden sollte. […] Mishima möchte das Konzept von Schönheit von einem subjektiv, sinnlich verklärtem, zu einem universellen machen, das im wahrsten Sinne des Wortes unseren kleinen Planeten (Erde) übersteigt. Dafür ist es notwendig, die gute außerirdische Familie und insbesondere Jūichirō als Sprachrohr für die Schönheit des Menschen mit so wenigen Attributen zu beschreiben, wie möglich. Anderenfalls würde das abstrakte Konzept von Schönheit verbildlicht werden und Mishimas Intention so trotzen.“

Kōbō Abe, 1962.

Rezeption im Ausland

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Adaptionen (Auswahl)

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Film
Titel A Beautiful Star
Produktionsland Japan
Originalsprache Japanisch
Erscheinungsjahr 2017
Länge 127 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Daihachi Yoshida
Drehbuch Daihachi Yoshida
Seitarō Kai
Produktion Tatsumi Yoda
Musik Takuma Watanabe
Kamera Ryûto Kondô
Schnitt Kumi Okada
Besetzung
Synchronisation

A Beautiful Star (jap.: 美しい星, Utsukushii Hoshi) ist ein japanischer Science-Fiction-Film des Regisseurs Daihachi Yoshida aus dem Jahr 2017. Er basiert auf dem Buch Ein bezaubernder Stern von Yukio Mishima aus dem Jahr 1962.

Inhaltliche Änderungen

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Der Film hält sich weitgehend an die Vorlage, bis hin zur Übernahme ganzer Dialoge. Indes wurden einige Änderung vorgenommen, um die Themen des Romans an die moderne Zeit anzupassen:

  • Die zentrale Gefahr des Atomkriegs wurde ersetzt. Im Film kämpft die Filme gegen die Risiken durch Globale Erwärmung.
  • Zeitlich spielt der Film nicht in den 1960er Jahren, sondern im Jahr 2016.
  • Wichtige historische Persönlichkeiten – insbesondere Nikita Chruschtschow und John F. Kennedy – kommen im Film nicht vor.
  • Im Buch ist Jūichirō arbeitslos, im Film arbeitet er als Metereologe.
  • Im Buch ist Kazuo Student und plant, Politiker zu werden. Im Film arbeitet er als Fahrradkurier.
  • Während Iyoko im Buch vom Planeten Jupiter abstammt, ist sie im Film der einzige Erdling der Familie.
  • Der Nebenstrang, in dem Iyoko in ein dubioses Schneeballsystem im Trinkwasserhandel involviert wird, kommt im Buch nicht vor.

Auf einer Pressekonferenz zum Start des Films erzählte Regisseur Daihachi Yoshida, dass er Mishimas Buch zum ersten Mal im Jahr 1983 gelesen hatte, als er Literaturwissenschaft an der Waseda-Universität studierte. Als er zur Fakultät für Filmwissenschaft wechselte, beschloss er zum ersten Mal, den Roman filmisch zu adaptieren. Mehrere Anfragen Yoshidas an seine Produktionsfirma TYO Inc. hinsichtlich einer Adaption wurden unter der Bedingung angenommen, dass Yoshida einen erfahreneren Regisseur für das Projekt gewinnen kann. Weil Yoshida die Regie selbst übernehmen wollte, zog er das Angebot zurück und verwirklichte seinen „Traum“ erst „über 30 Jahre später“.

Am 13. Mai 2018 feierte die Produktionsfirma GIGA das einjährige Jubiläum des Films am Yamanaka-See im Tokutomi Sohō-Museum. Dort wurden nicht nur die originalen Kostüme und Schreibnotizen ausgestellt, sondern auch Mishimas eigene kreative Notizen, die bis dato für die Öffentlichkeit unzugänglich waren.

  • Jūichirō Ōsugi – Lily Franky
  • Kazuo ŌsugiKazuya Kamenashi
  • Akiko ŌsugiAi Hashimoto
  • Iyoko Ōsugi – Tomoko Nakajima
  • Katsumi Kuroki – Kuranosuke Sasaki
  • Akira Konno – Yuichi Haba
  • Rena Nakai – Yurie Midori
  • Akinori Kato – Junya Kawashima
  • Jun Mogi – Itabashi Shunya
  • Osamu Hasebe – Tappei Sakaguchi
  • Kiichiro Takamori – Junichi Haruta
  • Naoto Miwa – Shinpei Muto
  • Kaoru Takemiya – Ryuya Wakaba
  • Izumi – Asuka Hinoi
  • Taketo Kurita – Kisetsu Fujiwara
  • Azusa Maruyama – Mariko Akama

Weitere Beteiligte

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Jahr Preis Kategorie Nominierter Ergebnis
2018 72. Mainichi Filmpreis Beste Nebendarstellerin Ai Hashimoto Nominiert
Fernsehserie
Titel Utsukushii Hoshi
Produktionsland Japan
Originalsprache Japanisch
Genre Science-Fiction
Drama
Schwarze Komödie
Erscheinungsjahr 1964
Länge 30 Minuten
Episoden 5 in 1 Staffel
Produktions­unternehmen TV Tokyo
Regie Sada Mafune
Produktion Tsutomu Tamura
Erstausstrahlung auf TV Tokyo
Besetzung

Utsukushii Hoshi ist eine japanische Miniserie des Senders TV Tokyo, die vom 17. August 1964 bis zum 21. August 1964 täglich ausgestrahlt wurde. Sie hält sich dabei streng an die Originalvorlage von Yukio Mishima, jede Folge behandelt zwei Kapitel des Buches.

Regie führte Sada Mafune, produziert wurde die Serie von Tsutomu Tamura. Es handelt sich um die erste Eigenproduktion des Fernsehsenders, der vier Monate vorher unter dem Namen Tōkyō 12 Channel Production gegründet wurde.

Eine Folge dauert circa eine halbe Stunde. Die Serie lief von 20:00 bis 20:30 Uhr. Es handelte sich bis dato um TV Tokyo’s erfolgreichste Produktion.

Die Adaption übernimmt jeden Haupt- und Nebencharakter aus der Originalvorlage. Die Redeanteile verschiedener Figuren wurden jedoch angepasst, sodass einige eher nebensächliche Rollen aus dem Buch eine prominentere Rolle in der TV-Adaption einnehmen. Die wichtigsten Rollen sind dabei folgende:

  • Jūichirō ŌsugiSeiji Miyaguchi
  • Iyoko Ōsugi – Yoshie Minami
  • Kazuo Ōsugi – Shinichiro Mikami
  • Akiko Ōsugi – Michie Terada
  • Katsumo KurokiFumio Watanabe
  • Sakaki – Takeshi Kusaka
  • Kaoru Takeyima – Rokkō Toura
  • Masumi Haguro – Goro Matsuki
  • Fumiko Takarabe – Zeko Nakamura
  • Utsukushii Hoshi
    • Sender: NHK Radio 1
    • Teil der Sendung: Sunday Masterpieces
    • Ausstrahlung: 25. Mai 1975 – 15. Juni 1975 (jeden Sonntag 21:30–22:00 Uhr)
    • Folgen: 4 Folgen
    • Besetzung:
      • Drehbuch: Hiroya Nose
      • Musik: Yūji Koseki
      • Darsteller: Hisaya Morishige (als Jūichirō Ōsugi), Michiko Kato (als Iyoko Ōsugi)
  • Utsukushii Hoshi
    • Produktionsfirma: Peacham Company
    • Austragungsort: Claska-Gallerie, Osaka
    • Datum: 12. – 20. November 2012
    • Besetzung:
      • Regie / Choreografie: Norinari Kawaguchi
      • Bühnengestaltung: Nanako Oizumi
      • Beleuchtung: Mika Sakaki
      • Ton: Ryota Kake
      • Special Effects: Kei Urashima
      • Darsteller: Katsuki Donoshita, Yasushi Kashiwa, Yudai Iwasaki, Naohiro Hirawaka, Kaori Higakubo, Riki Matsumoto, Ryu Kakukita, Koichiro Sueyoshi, Haruhiko Sato, Masahiro Tabuchi, Teruko Horai
      • Teilnahme: Tokyo 12 Open Call Festival
      • Sponsoring: Japan Arts Council 2012

Gescheiterte Adaptionen

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Tokuzo Kimura, der ehemalige Chefredakteur der Zeitschrift Ningen, bat Mishima darum, für den Fernsehsender TV Asahi den Roman in ein Skript umzuschreiben. Das Drama sollte den Titel I Saw It! tragen. Weil Mishimas Bedingung, das Drama solle entweder von Kon Ichikawa oder Nagisa Ōshima inszeniert werden, nicht erfüllt wurde, wurde das Projekt nicht realisiert.

Hiroshi Akutagawa, ein japanischer Schauspieler, war von Ein bezaubernder Stern so angetan, dass er Mishima anrief, um eine mögliche Theateradaption zu besprechen. Weil Mishimas Vorstellungen nicht realisierbar waren, wurde auch dieses Projekt nicht umgesetzt.

Einzelnachweise

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