Benutzer:Löwenzahnarzt/BLÄ

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Blähung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blähung ist der in der Medizin gebräuchliche Fachausdruck für die normale Gas­ansammlung im Darm, die aufgrund der Verdauungsvorgänge im Verdauungstraktes von höheren vielzelligen Tieren einschließlich des Menschen entsteht und dabei das Hohlorgan Darm aufbläst. Der Abgang der Blähung(en) durch den Anus wird als Flatus (von lateinisch flatus ‚Wind, Blähung‘), Wind[1] oder Darmwind bezeichnet.

Ein Aufblähen des Darmlumens und damit des Bauchraumes dabei durch eine übermäßige Gasansammlung ohne Abgänge wird als Meteorismus bezeichnet. Sitzen die Darmgase fest (Flatus incarceratus), kann es zu schmerzhaften Bauchkrämpfen (Windkoliken) kommen.

Flatulenz bezeichnet das verstärkte rektale Entweichen von Darmgasen, oft hervorgerufen durch verstärkte Entwicklung von Gasen im Verdauungstrakt (beispielsweise Methan, Kohlenstoffdioxid, Wasserstoff, Schwefelwasserstoff und anderen Gär- bzw. Faulgasen) infolge Malassimilation (Probleme, Nährstoffe im Verdauungssystem aufzunehmen)[2], bakterieller Fehlbesiedelung[2] aus der Nahrung oder anderen Darmabschnitten[3] oder seltener durch Schlucken von Luft beim hastigen Essen, Trinken oder Schlürfen[2]). 24 Gasabgänge in 24 Stunden gelten als normal, erst übermäßiger Gasabgang wird als Flatulenz bezeichnet[4].

Klassifikation nach ICD-10
R14 Flatulenz und verwandte Zustände
ICD-10 online (WHO-Version 2019)
Tonbeispiel Flatus

Das gesamte Beschwerdebild (Meteorismus mit Flatulenz) wird umgangssprachlich als Blähungen zusammengefasst. Umgangssprachlich werden je nach Region unterschiedliche volkstümliche lautmalerische Bezeichnungen für die Flatulenz verwendet, z. B. Furz[5] oder Pups, in Bayern auch Schoaß, Österreich auch Schas (auch Schaas geschrieben) Pimpf oder Pfurz,[6] die zum Teil als vulgär empfunden werden. Als veraltet gelten die deutschen Bezeichnungen Leibwind und Blähwind. Geräuschlose Gasabgänge werden als Schleicher bezeichnet.

Das Entweichen von Gasen aus dem Magen durch die Speiseröhre wird als Rülpsen, Aufstoßen oder ructus bezeichnet.

Ursachen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beim normalen Verdauungsvorgang des Menschen, der bis zu 42 Stunden dauern kann, entstehen Darmgase. Der größte Anteil diffundiert in den Blutkreislauf und wird über die Lungen abgeatmet. Die eigentliche Flatulenz ist ein Gasüberschuss von etwa 0,5 bis 1,5 Litern pro Tag, der nicht auf diesem Weg austritt. Ursachen für Gasüberschüsse können die Zusammensetzung oder Menge der Nahrung oder Nahrungsbestandteile sein; ebenso Verdauungsstörungen, bei denen einzelne Nährstoffe schlecht, verzögert oder gar nicht von der Darmwand aufgenommen werden und dann im Darm unter Gasbildung vergären.

Ein aufgeblähter Bauch kann 5 Ursachen haben[7] (die im Englischen mit dem Buchstaben "f" beginnen): "flatus" (Winde), "fluid" (Bauchwasser), "fat" (Fettgewebe), "faeces" (Kot), "fetus" (Fötus, Schwangerschaft).

Nahrungsbestandteile, die zu Flatulenz führen können
Nahrungsmittel-
bestandteil
Häufigkeit
(Epidemiologie)
% der Bevölkerung
Beschwerdebild /
Krankheitsbild
Milchzucker etwa 15 %*A) Laktoseintoleranz
Fructose
(Fruchtzucker)
etwa 10 %*B) Intestinale Fruktoseintoleranz
Histamin etwa 1% Histamin-Intoleranz[8]
Gluten etwa 0,2 %[9]
(Details dort)
Zöliakie[10]
ein hoher Anteil an wasserlöslichen Ballaststoffen[11].
Hülsenfrüchte*C)
Inulin (in Topinambur enthalten)
Zuckeraustauschstoffe Sorbit, Xylit und Mannit bei individueller Unverträglichkeit[12]
Pentosane; in Hülsenfrüchten[13] und Roggen(brot)[14] enthalten
*A) 
Laktoseintoleranz (Unverträglichkeit gegenüber Milchzucker). Im deutschsprachigen Raum Europas sind ca. 15 % der erwachsenen Bevölkerung laktoseintolerant. Bei Afrikanern und Asiaten tritt die Laktoseintoleranz häufiger auf als bei Europäern.[15]. Bei Laktoseintoleranz wird der in Milch und Milchprodukten enthaltene Milchzucker nicht im Dünndarm aufgenommen sondern beginnt dort und im Dickdarm zu gären. Es können jedoch auch eine Reihe weiterer Symptome auftreten (siehe dort).
*B) 
Intestinale Fruktoseintoleranz: Wissenschaftliche Studien in verschiedenen Ländern zeigen, dass etwa ein Drittel der Menschen Fruktose schlecht durch den Dünndarm aufnimmt (Fruktosemalabsorption)[16][17][18]. Von dem Drittel der Menschen hat wiederum ungefähr ein Drittel Symptome durch die malabsorbierte Fructose,[16][18], beispielsweise Blähungen (weil die Fructose dann im Dünndarm und Dickdarm vergärt), Durchfall, Übelkeit und Bauchschmerzen, in der Folge auch Reizmagen oder Reizdarm.
*C) 
Der Verzehr von Hülsenfrüchten kann eine deutliche Steigerung der Gasproduktion bewirken, da sie die Zuckermoleküle Rhamnose, Raffinose und Stachyose enthalten, die im Dünndarm nicht verwertet werden können und erst im Dickdarm durch die Bakterien der Darmflora zersetzt werden. Diese Zuckerarten sind relativ gut wasserlöslich, ihr Gehalt in den besagten Nahrungsmitteln kann daher durch Einweichen derselben und Wegschütten des Einweichwassers vermindert werden. Rhamnose und Stachyose kommen in höheren Konzentrationen auch in den Nahrungsmitteln Zwiebeln, Staudensellerie, Kohl, Knäckebrot, Hühnereier, Sauerkraut und Wassermelonen vor.

Sonstige Ursachen für Darmgase:[19]

  • kohlensäurehältige Getränke (das meiste CO2 daraus verlässt durch Aufstoßen den Körper)
  • Luft in Lebensmitteln (porige Gebäcke, Schäume, aufgeschlagene Cremes und Schlagsahne)
  • Neutralisation von Magensäure und Fettsäuren mit dem Bicarbonat der Verdauungsdrüsen
  • Eindiffusion aus venösem Blut
  • gasproduzierende und gasverbrauchende Bakterien: wasserstoffproduzierende Bakterien im Dickdarm sowie sulfatreduzierende Bakterien
  • Geschluckte Luft. Luftschlucken ist ein üblicher Vorgang, der beim Sprechen und beim Essen, vor allem beim schnellen Essen großer Portionen, auftritt. Solcherart geschluckte Luft kann durch Rülpsen und Schluckauf ausgestoßen werden oder zu Blähungen führen.[12]
  • Aerophagie (übermäßiges Luftschlucken).
  • Verzehr von rohem Getreidebrei, frischem Hefegebäck oder Dörrobst.[12]
  • Beim Kauen der Nahrung wird diese mit Speichel vermischt. Die im Mundspeichel enthaltene Speichel-Amylase (Ptyalin) dient zur Zerlegung der in der Nahrung enthaltenen Stärke[20]. Eine ungenügende Einspeichelung - üblich beim schnellen Trinken - kann daher beim Genuss stärkehaltiger Getränke (beispielsweise Getreidemilch, Reismilch, Sojamilch,Mandelmilch, Smoothies, Fruchtsäfte, Gemüsesäfte) zur unzureichenden Zerlegung dieser Stoffe führen. Dies bewirkt dann Gärvorgänge der Stärke im Gastrointestinaltrakt und daraus resultierend (zusammen mit einem Übermaß an Fruchtzucker[21][22][23]) Beschwerden wie Blähungen und Flatulenz[24][25]. Bei manchen Kuren wird daher das löffelweise Einnehmen von Obst- und Gemüsesäften empfohlen, um sie besser einzuspeicheln[26].
  • Kreatin bei der Verwendung als Nahrungsergänzungsmittel im Sport
  • Angst kann sich „auf den Magen schlagen“, eines der möglichen Symptome[27] sind dabei Blähungen.
  • Zu Beginn einer Schwangerschaft wirkt ein erhöhter Spiegel des Hormons Progesteron beruhigend auf die Muskulatur der inneren Organe und somit auch auf die Peristaltik des Darmes. Der Darminhalt verweilt länger im Darm und es treten daher vermehrt Blähungen auf.[28][29][30]
  • Reizdarmsyndrom

Physiologische Vorgänge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bestandteile der Abwinde sind Stickstoff, Wasserstoff, Methan, Kohlenstoffdioxid sowie Schwefelverbindungen.

Größenordnungen der Gase im Magen-Darm-Trakt[31]
Herkunft Art Menge pro Tag
Geschluckte Luft hauptsächlich N2 und O2 2 Liter
CO2-Freisetzung im Magen durch die Magensäure und organische Säuren der Nahrung CO2 15-30 Liter
bakterieller Nahrungsabbau CO2  H2 H2S  CH4 15 Liter
Diffusion von Blutgasen in den Darmhohlraum N2  O2  CO2 15 Liter
insgesamt ungefähr 50 Liter
Diffusion von Darmgasen ins Blut ungefähr 50 Liter
Analer Gasausstoß ungefähr 2 Liter

(Zum Vergleich: Ein Hausrind stößt täglich etwa 200-400 Gramm Methan[32] (oder 160 Liter[33]) aus, ein Schaf 25 g.[32])

Der Großteil der Darmgase wird während der Verdauung durch Bakterien wie Escherichia coli, Bacteroides vulgatus oder Methanobrevibacter smithii erzeugt. Diese sind die Produzenten von Wasserstoff, Methan und Schwefelverbindungen, welche der Grund für die leichte Entzündlichkeit des Flatus sind.

Kohlenstoffdioxid entsteht beispielsweise bei verschiedenen Arten der Gärung oder wenn carbonat­hältige Nahrung im Magen mit Salzsäure reagiert oder das Gas aus kohlensäure­hältiger Nahrung durch die stärkere Säure freigesetzt wird

Für den Geruch wurden früher die Substanzen Indol und Skatol sowie Schwefelwasserstoff verantwortlich gemacht. Gaschromatographische Untersuchungen im Jahre 1984 ergaben jedoch, dass Schwefelverbindungen wie Methanthiol, Schwefelwasserstoff und Dimethylsulfid primär die geruchsbildenden Bestandteile sind.[34]

Die Geräusche, die oft beim Entweichen der Gase entstehen, werden von der Vibration der Analöffnung verursacht. Das Geräusch variiert je nach der Spannung des Schließmuskels, der Geschwindigkeit, mit der das Gas ausgestoßen wird, sowie dem Volumen der ausgestoßenen Gasmenge.

Darmgase enthalten zwangsläufig Feuchte und diese die im Darm aufhältigen Mikroorganismen. Dadurch kann es durch Keimverschleppung zu einer Urethritis (Harnwegsentzündung) aufgrund von Darmbakterien[35] kommen[36][37].

Diffusion ins Blut und Ausatmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der größte Anteil der Darmgase diffundiert in den Blutkreislauf und wird über die Lungen abgeatmet. Über die Toxizität von ins Blut eindiffundierten Darmgasen ist wenig bekannt, selbst die schwach narkotisierende Wirkung von Methan[38] ist umstritten[39].

Obwohl Schwefelwasserstoff auf Zellebene Zellvorgänge beeinflussen kann [40][41][42] wäre eindiffundierender Schwefelwasserstoff im Blut toxisch, er bildet mit Metallatomen Sulfide, zerstört so das Hämoglobin und vermindert die Erythrocyten­zahl[43], ein Ausatmen erscheint daher unwahrscheinlich.

Halitosis (schlechter Atem) und Foetor ex ore (Mundgeruch) stammen laut einer Studie aus 2009 in 90% der Fälle aus dem Bereich der Mundhöhle und weitere 5-8% aus dem HNO-Bereich, gastrointestinale Erkrankungen wären in weniger als 0,1 % die Ursache.[44]

Ungewollter Abgang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Unfähigkeit, seine Winde willkürlich zurückzuhalten, gehört zum Beschwerdebild der Stuhlinkontinenz („Inkontinenz für Flatus“).

Der ungewollte Abgang von Stuhl bei der Flatulenz wird als sogenannter Falscher Freund oder umgangssprachlich Schurz, österr. Materialschas oder Schas mit Quastl, bezeichnet.

Dies kann insbesondere in Anfangsstadien einer Durchfallerkrankung auftreten, wenn man sich des Problems noch nicht bewusst ist.

Behandlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gegen unangenehme Blähungen gibt es verschiedene Hausmittel:

  • Verzicht auf Nahrungsmittel, die als blähungsfördernd gelten
  • Bei Unverträglichkeit gewisser Nahrungsmittel: Verzicht auf diese Nahrungsmittel – beispielsweise auf Milchprodukte im Falle von Laktoseintoleranz oder auf Rotwein bzw. Käse im Fall von Histamin-Intoleranz
  • Nachgeben von Stuhldrang (anstatt den Stuhlgang zurückzuhalten; dazu siehe Konstipation) mit „zwei, allenfalls drei Stuhlportionen“[45], um längeres Verbleiben des Kotes im Dickdarm zu vermindern und den Dickdarm weitgehend auszuräumen. Also Stuhlgang vor Besuch einer Sauna, einer Veranstaltung oder vor dem Zubettgehen.
  • Sowohl bei Kleinkindern als auch bei Erwachsenen kann die Bauchmassage Abhilfe schaffen, bei welcher der Bauch im Uhrzeigersinn kreisend sanft massiert wird. Dabei lösen sich eventuell festsitzende Gasblasen, die schmerzhaft drücken können.
  • Eine Rollkur, bei der der Patient sich abwechselnd auf die eine und die andere Seite legt, so dass die Gase nach oben steigen bzw. von anderen, der Schwerkraft folgenden Darminhalten verdrängt werden (rein mechanisch) und dann einfacher ausgeschieden werden können.
  • Lokale Wärme, zum Beispiel durch Auflegen einer Wärmflasche
  • Verwendung so genannter Karminativa wie beispielsweise Kümmel. Deren Wirkstoffe sind ätherische Öle, die die Verkrampfung des Darms lösen und für einen leichteren Abgang der Darmgase sorgen. Diese Mittel verhindern Blähungen allerdings nicht, sondern sorgen nur für einen unauffälligeren Abgang von Darmgasen. Ätherische Öle sind für Kleinkinder allerdings nur begrenzt geeignet. Viele ätherische Öle können allergiefördernd wirken.

Zudem gibt es antiflatulente Arzneimittel; Beispiele dafür sind Simeticon und Polydimethylsiloxan (PDMS), die beide entschäumend wirken, und Aktivkohle, die die Gase über ihre große Oberfläche bindet. Besonders Säuglinge schlucken beim Saugen viel Luft, die dann im Verdauungssystem voluminösen stabilen Schaum bildet. Entschäumungsmittel bewirken die Auflösung dieser Schäume zu größeren Gasblasen, die leichter und schneller ihren Weg durch den Darm finden. Eine deutsche Beobachtungsstudie konnte zeigen, dass eine Pflanzenkombination mit Myrrhe (plus Kamille und Kaffeekohle) bei Darmerkrankungen mit chronischem und akutem Durchfall wirksam und verträglich ist. Besonders gut lindere die pflanzliche Dreierkombination auch die Blähungssymptomatik bei Reizdarmpatienten.[46]

Ein Analpessar ist ein in den Anus eingeführtes und dort plaziertes Darmrohr, das ein kontinuierliches Entweichen der Darmgase ohne Geräusche ermöglicht und somit einen Blähbauch und damit verbundene Leibschmerzen verhindert.[47] Die spezielle Form des Röhrchens (ähnlich einem Analplug) verhindert, dass es beim alltäglichen Tragen als analer Fremdkörper im Rektum verschwindet. Für Säuglinge sind dafür „Blähungshilfe-Katheter“ oder „Baby-Darmrohre“ erhältlich. Siehe dazu auch Darmrohr#Anwendung.

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einige Menschen haben die Fähigkeit, durch gezieltes Spannen des Darmschließmuskels die Tonhöhe der Abwinde zu modulieren. Der bekannteste dieser Kunstfurzer, die früher auf Jahrmärkten und Rummelplätzen auftraten, war der Franzose Joseph Pujol, der unter dem Künstlernamen Le Pétomane (von französisch le pet ‚der Furz‘) auch im Pariser Moulin Rouge in den 1890er Jahren auftrat. Dabei soll Pujol die Fähigkeit gehabt haben, auch über den Anus Luft einzusaugen und geruchsfrei Geräusche und Töne produzieren zu können. Sein Repertoire umfasste die Imitation von Gewittern, von Kanonenschlägen bis hin zur Intonation von Melodien[49]. Auch in neuerer Zeit sind derartige Darbietungen bekannt geworden. Im Rahmen des von André Heller 1987 realisierten Vergnügungsparks Luna Luna traten mehrere Kunstfurzer auf. Mit einer ähnlichen Nummer reiste der unter dem Künstlernamen Mr. Methane auftretende Brite Paul Oldfield (* 1966) ab 1991 durch Fernsehshows rund um die Erde.

Mit den Auswirkungen von Blähungen bei Flugreisen, unter den Aspekten "Unterdruck im Flugzeug", "Auswirkung des Unterdrückens von Darmwinden auf die Gesundheit" und "Möglichkeiten zur Geruchsreduktion in Flugzeugen" befasst sich die medizinwissenschaftliche Studie "Flatulence on airplanes: just let it go."[50][51]

Darmgase bei Tieren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Schätzungen der FAO werden 18% der anthropogenen Treibhausgasemissionen, 65% der Lachgas­emissionen, 37% der Methanemissionen und 9% der Kohlenstoffdioxid-Emissionen von Darmgasen (Flati oder Rülpser) der Wiederkäuer der Tierproduktion verursacht[52]. Weltweit stünden heute 1,5 Milliarden Rinder auf der Weide. Erwärmt sich das Klima und Temperaturen, würden Pflanzen weniger nährstoffreich sein, dadurch würde sich mehr Methan in den Tiermägen bilden. Im Zuge der Temperaturerhöhung und weltweit wachsender Tierbestände könnte der Methan-Ausstoss von Vieh bis 2050 auf einen über 70 Prozent höheren Wert als zum gegenwärtigen Zeitpunkt steigen.[53]

Wiederkäuer rülpsen große Mengen der im Verdauungstrakt gebildeten Gase (wegen des unterschiedlichen Aufbaus, siehe dazu Pansen). Blockiert ein Pflanzenballen oder Fremdkörper in der Speiseröhre das Aufstoßen, so kann sich eine lebensbedrohende Aufblähung (Pansentympanie) bilden, die von einem Tierarzt durch einen Pansenstich mit einem Trokar "entlüftet" werden kann (siehe dazu auch Kolik (Pferdekrankheit), Magentympanie oder Darmtympanie bei Meerschweinchenverwandten und Trommelsucht bei Kaninchen).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Flatulenz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Löwenzahnarzt/BLÄ – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Giulia Enders, Jill Enders (Illustrationen): Darm mit Charme. Alles über ein unterschätztes Organ. Ullstein, Berlin 2014, ISBN 978-3-550-08041-8.
  • Tomi Ungerer (Illustrator): Der Furz. Hrsg.: Alfred Limbach, Robert Pütz (= Heyne-Bücher / 01. Nr. 6163). 14. Auflage. Heyne, München 1995, ISBN 3-453-01678-5 (Erstausgabe: 1980).
  • Mary Roach: Schluck. Auf Entdeckungsreise durch unseren Verdauungstrakt. DVA, München 2014, ISBN 978-3-421-04640-6 (Originaltitel: Gulp. Übersetzt von Katrin Behringer).
  • Barbara C. Bowen: The 'Honorable Art of Farting' in Continental Renaissance Literature. In: Jeff Persels, Russell Ganim (Hrsg.): Fecal Matters in Early Modern Literature and Art. Studies in Scatology. Studies in European Cultural Transition, Band 21. Ashgate, S. 1–13.
  • Keith Thomas: Der Furz im England des 17. Jahrhunderts. Soziale Peinlichkeit und Körperkontrolle? In: Historische Anthropologie 20 (2012), Heft 2, S. 200–224.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Pschyrembel, Seite 524
  2. a b c W. E. Hansen: Gastrointestinale Symptome. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-69511-7, S. 110 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Christian Lübbert: Bakterielle Fehlbesiedelung des Dünndarms, in: Lehnert H. et al. (eds) Springer Reference Innere Medizin. Springer Reference Medizin. Springer, Berlin, Heidelberg
  4. Sophie Faber: Das TRIAS-Handbuch richtig selbst behandeln. Georg Thieme Verlag, 2007, ISBN 978-3-8304-3253-1, S. 230 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Jacob Grimm: Deutsches Wörterbuch: bd., I. abth., 1. hälfte. Forschel-gefolgsmann. Bearb. von J. Grimm, K. Weigand und R. Hildebrand. 1878. S. Hirzel, 1878, S. 951 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Deutsch-Österreichisches Wörterbuch
  7. James C. E. Underwood: General and Systematic Pathology, International Edition E-Book. Elsevier Health Sciences, 2009, ISBN 978-1-437-72874-3, S. 133 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Reinhart Jarisch: Histamin-Intoleranz, Histamin und Seekrankheit. Thieme 2004, ISBN 3-13-105382-8.
  9. R. Keller: Klinische Symptomatik „Zöliakie, ein Eisberg“. In: Monatsschrift Kinderheilkunde. Heidelberg 151.2003, 706–714. ISSN 0026-9298
  10. Egid Strehl: Ernährungsbasics. Govi-Verlag, 2018, ISBN 978-3-774-11385-5, S. 93 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  11. Rolf Bäumer: Onkologische Pflege. Georg Thieme Verlag, 2008, ISBN 978-3-131-43871-3, S. 180 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  12. a b c Brigitte Pleyer: Ernährung im Alter. Springer-Verlag, 2017, ISBN 978-3-662-54889-9, S. 87 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  13. Hans-Dieter Belitz: Lehrbuch der Lebensmittelchemie. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-662-08304-8, S. 683 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  14. Hans D. Belitz: Lehrbuch der Lebensmittelchemie. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-662-08310-9, S. 528 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  15. www.nahrungsmittel-intoleranz.com: Steinzeitmenschen mit Laktoseintoleranz.
  16. a b J.J. Rumessen, E. Gudmand-Hoyer: Absorption capacity of fructose in healthy adults. Comparison with sucrose and ist constituent monosaccharides. In: Gut. 27. Jahrgang, 1986, S. 1161–1168.
  17. A.S. Truswell, J.M. Seach, A.W. Thorburn: Incomplete absorption of pure fructose in healthy subjects and the facilitating effect of glucose. In: Am J Clin Nutr. 48. Jahrgang, 1988, S. 1424–1430.
  18. a b P. Born, W. Kamenisch, S. Müller, F. Paul: Fruktosemalabsorption – Normalisierung durch Glukosezugabe. In: Verdauungskrankheiten. 9. Jahrgang, Nr. 6, 1991, S. 239–241.
  19. Jürgen Ferdinand Riemann: Gastroenterologie in Klinik und Praxis. Georg Thieme Verlag, 2007, ISBN 978-3-13-158361-1, S. 97.
  20. Irmgard Frey: Krankenpflegehilfe. Georg Thieme Verlag, 2002, ISBN 978-3-134-75911-2, S. 68 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  21. FOCUS Online: Nahrungsmittelunverträglichkeit. TOMORROW FOCUS Media GmbH , 2014, S. 11 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  22. Anne Kamp: Fruktosearm genießen. Gräfe Und Unzer, 2012, ISBN 978-3-833-82988-8 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  23. B.O. Böhm: Klinische Diabetologie. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-59539-4, S. 57 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  24. Maximilian Ledochowski: Wenn Brot & Getreide krank machen. Georg Thieme Verlag, 2011, ISBN 978-3-830-46026-8, S. 91 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  25. Julia Seiderer-Nack: Was passiert im Darm?. Südwest Verlag, 2014, ISBN 978-3-641-11815-0 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  26. Harald Stossier: Viva Mayr!. Georg Thieme Verlag, 2012, ISBN 978-3-830-46365-8 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  27. Edgar Heim: Psychosoziale Medizin Gesundheit und Krankheit in bio-psycho-sozialer Sicht. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-70976-0, S. 414 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  28. Brigitte Holzgreve: 300 Fragen zur Schwangerschaft. Gräfe Und Unzer, 2012, ISBN 978-3-833-83102-7 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  29. Karin Schutt: Mein Begleiter durch die Schwangerschaft. Gräfe Und Unzer, 2010, ISBN 978-3-833-81842-4, S. 102 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  30. Maria Hengstberger: Gynäkologie von Frau zu Frau. Springer-Verlag, 2009, ISBN 978-3-211-29963-0, S. 58 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  31. Hatto-Franz Fuchs: Gastrointestinaltrakt. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-86797-2, S. 426 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  32. a b Bert-Andree Zucker: Kompendium der Tierhygiene. Lehmanns Media, 2016, ISBN 978-3-865-41909-5, S. 115 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  33. Gerhard Gottschalk: Welt der Bakterien, Archaeen und Viren. John Wiley & Sons, 2015, ISBN 978-3-527-68891-3, S. 114 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  34. Avery Gilbert: What the Nose Knows. Crown Publishers, 2008, ISBN 978-1-4000-8234-6, The Molecules That Matter, S. 28.
  35. Christian Jassoy: Hygiene, Infektiologie, Mikrobiologie. Georg Thieme Verlag, 2013, ISBN 978-3-13-151432-5, S. 272 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  36. Ernst G. Beck: Hygiene in Krankenhaus und Praxis. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-70813-8, S. 163.
  37. Reinhard Marre: Klinische Infektiologie. Elsevier,Urban & FischerVerlag, 2013, ISBN 978-3-437-29216-3 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  38. Urban and Schwarzenberg.: Medizinische Klinik. Urban and Schwarzenberg., 1910 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  39. Wolfgang Weichardt: Ergebnisse der Hygiene Bakteriologie Immunitätsforschung und Experimentellen Therapie. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-92397-5, S. 185 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  40. Sophie Le Trionnaire, Alexis Perry, Bartosz Szczesny, Csaba Szabo, Paul G. Winyard, Jacqueline L. Whatmore, Mark E. Wood and Matthew Whiteman : The synthesis and functional evaluation of a mitochondria-targeted hydrogen sulfide donor, (10-oxo-10-(4-(3-thioxo-3H-1,2-dithiol-5-yl)phenoxy)decyl)triphenylphosphonium bromide (AP39), Med. Chem. Commun., 2014,5, 728-736
  41. Xu Cao, lei Ding, Zhi-Zhong Xie, Jin-Song Bian, Yong Yang, Matthew Whiteman, Philip K Moore:A Review of Hydrogen Sulfide Synthesis, Metabolism, and Measurement: Is Modulation of Hydrogen Sulfide a Novel Therapeutic for Cancer?; Antioxidants and Redox Signaling, Mai, 2018; DOI: 10.1089/ars.2017.7058
  42. Philip K. Moore: Chemistry, Biochemistry and Pharmacology of Hydrogen Sulfide. Springer, 2015, ISBN 978-3-319-18144-8, S. 337 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  43. J. D. Sauerländer's Verlag: Landwirtschaftliche Forschung. J. D. Sauerländer's Verlag, 1974 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  44. H Schulze, P.-M Jervøe-Storm:Halitosis; Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New York, ZWR 2012; 121(3): 94-104, DOI: 10.1055/s-0032-1311750 (pdf-Datei)
  45. Entleerungsverhalten - Weg mit der Zeitung
  46. U. Albrecht u. a.: Efficacy and safety of a herbal medicinal product containing myrrh, chamomile and coffee charcoal for the treatment of gastrointestinal disorders: a non-interventional study. (PDF). In: BMJ Open Gastro. 2014, S. 1:e000015, doi:10.1136/bmjgast-2014-000015, PMC 4533328 (freier Volltext)
  47. Günther H. Heepen: Chaos im Darm. Gräfe Und Unzer, 2017, ISBN 978-3-833-85824-6
  48. Robert Pütz (Hrsg.): Der Furz. Vom Urknall bis heute. Die seit Menschengedenken umfassendste Dokumentation des Furzens. Zusammengestellt und kommentiert von Alfred Limbach, illustriert von Tomi Ungerer. Argos Press, Köln 1980.
  49. Colin Goldner:Der Kunstfurzer
  50. Flatulence on airplanes: just let it go
  51. Pommergaard HC, Burcharth J, Fischer A, Thomas WE, Rosenberg J.: Flatulence on airplanes: just let it go., N Z Med J. 2013 Feb 15;126(1369):68-74., PMID: 23463112
  52. Annamaria Dr. Grabowski: Schwein gehabt?. epubli, 2014, ISBN 978-3-844-29062-2, S. 13 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  53. Klimakiller Kuh, Pressemeldung der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

[[Kategorie:Verdauungsphysiologie]] [[Kategorie:Krankheitssymptom in der Gastroenterologie]] [[Kategorie:Geräusch]] [[Kategorie:Gas]]