Benutzerin:Irene1949/Vermittlungsausschuss/Artikel Bibelkritik/Irenes Version

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Damit mein Entwurf in vertretbarer Zeit fertig wird, werde ich hier nicht versuchen, den Artikel zu perfektionieren.
Ich will mich auf das konzentrieren, was strittig sein könnte,
und nur da, wo es sich anbietet, Verschönerungen vornehmen.

Ich habe den ganzen Artikel auf meine Unterseite gestellt, für den Fall, dass ich etwas über Abschnittsgrenzen hinweg verschieben will.
Meine Aufmerksamkeit werde ich jedoch zunächst dem 1. Abschnitt zuwenden.

Da Stefan sich einverstanden erklärt hat, auf den kanonischen Abschnitt zu verzichten, werde ich ihn hier entfernen und auf die Unterseite Wikipedia Diskussion:Vermittlungsausschuss/Artikel Bibelkritik/Irenes Version/Steinbruch verschieben.

Danach werde ich bei meinen Änderungen folgendermaßen verfahren:

Farbige Markierungen für Änderungen

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Damit erkennbar ist, was ich ändern will, werde ich die geänderten Stellen farbig − und bei wichtigen Änderungen außerdem durch große Schrift – kennzeichnen.
Deshalb werde ich das, was ich streichen will, nicht löschen, sondern durchstreichen und farbig kennzeichnen,
ebenso das, was ich verschieben will.
Neue Referenzen will ich als Referenz einfügen und mit (neue Referenz) kennzeichnen, Referenzen, die inhaltlich etwas Neues bringen, mit (neue Referenz).
Neue Kommentare in <!-- --> will ich farbig in <nowiki> einfügen.

Folgende Farben will ich verwenden:

Soll dauerhaft gestrichen werden.

Soll vorübergehend gestrichen werden, kann aber evtl. mit Beleg wieder hinein; in großer Schrift, wenn wichtig.

Soll an einer anderen Stelle stehen, d. h. verschoben oder in anderer Form eingefügt werden.

Sollte umformuliert werden.

Soll neu hinein.

Soll neu hinein, muss aber nicht, wenn Einwände erhoben werden.

Hier soll eine neue Referenz hinein.

Hier soll ein neuer Kommentar hinein.

Hierher verschoben von einer anderen Stelle.

Soll hier eingefügt werden als Ersatz für eine andere Stelle.

Unwichtige Streichungen und Streichungen wegen Umformulierungneu hier wegen Umformulierung.

Kommentare, die nur der Erläuterung dienen und nicht Teil des Entwurfs werden sollen,
füge ich ein in kleiner Schrift und in (* *).

Stand der Bearbeitung

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Begriffsklärung

#Der Begriff Bibelkritik – Anmerkung: Die Überschrift Der Begriff Bibelkritik sollte m. E. entfallen, dafür sollten die Überschriften Geschichte: Bibelkritik in der Neuzeit, Akzeptanz der Bibelkritik und Kritik der ethischen Vorstellungen keine Unter-Überschriften mehr sein, d. h. in nur je zwei Gleichheitszeichen eingeschlossen sein.

#Verschiedene Handschriften und Übersetzungen, 1. Absatz

noch nicht fertig

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Alles Übrige

Zu bearbeitender Artikel

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(* Hier habe ich „Biblische Einleitungswissenschaft und“ eingefügt – die farbige Hervorhebung war innerhalb der Vorlage nicht möglich. *)

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Der Begriff Bibelkritik

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Im Zuge der Aufklärung entstand erstmals eine wissenschaftliche Hinterfragung biblischer Aussagen, die sowohl den Inhalt (die Feststellung offensichtlicher Widersprüche u.ä.) als auch die Form (Untersuchung der Textgeschichte) betraf. Im Laufe der Zeit wurden vielfach Methoden entwickelt, um die Texte der Bibel wissenschaftlich zu untersuchen.

Heute wird der Begriff Bibelkritik in zwei Weisen verwendet. Er bezeichnet entweder die historisch-philologische Untersuchung der biblischen Texte und hebt auf die Erklärung der Texte ab. Oder er bezeichnet die Hinweise auf offensichtliche und vermeintliche Widersprüche in der Bibel und hebt auf Inhaltliches ab, u. a. auf ethische Vorstellungen, die in der Bibel erkennbar werden.

Als Bibelkritik kann jede Art von kritischer Beschäftigung mit der Bibel bezeichnet werden.

Im Bereich der Theologie ist es üblich, das Wort in einer speziellen Bedeutung verwenden: für die textkritische Untersuchung von Quellen und Textvarianten in der Biblischen Einleitungswissenschaft. Bei diesen Untersuchungen wird die historisch-kritische Methode benutzt. Ergebnisse sind zu finden unter Altes Testament, Textkritik des Neuen Testaments, Textgeschichte des Neuen Testaments sowie in Artikeln zu einzelnen Büchern der Bibel. Näheres zur Übersetzung der Bibel unter Bibelübersetzung und Geschichte der Bibelübersetzung, zu ihrer Auslegung unter Biblische Exegese. (* So ausführlich sollte dieser Absatz nur sein, wenn die Begriffsklärung wegfällt. Wenn die (von mir jetzt ergänzte) Begriffsklärung bleibt, wird nur der 1. Satz dieses Absatzes gebraucht. *)

Thema dieses Artikels ist hingegen eine andere Art der Bibelkritik: kritische Stellungnahmen und Argumente, die gegen die Bibel gerichtet sind. Dabei geht es u. a. um folgende Punkte:

  • Zurückweisung des Anspruchs, die Bibel sei „von Gott inspiriert“, habe „Gott zum Urheber“ – ein Anspruch, der von vielen Christen erhoben wird, wie z. B. im Katechismus der Katholischen Kirche, Absatz 136.
  • Argumente gegen die Glaubwürdigkeit von einzelnen Tatsachenbehauptungen der Bibel – Argumente, aufgrund derer teilweise die Glaubwürdigkeit der Bibel als Ganzer in Zweifel gezogen wird.
  • Kritik an ethischen Vorstellungen in der Bibel.

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Geschichte: Bibelkritik in der Neuzeit

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Die moderne Bibelkritik geht vor allem auf Renaissance und Aufklärung zurück, als wissenschaftliche Methodik in das Denken Einzug hielten. Kritische Herangehensweisen an die Bibel seit dem 17. Jh. - z. B. von Hobbes, Simon, Spinoza, aber auch von Theologen wie Jean-Alphonse Turretini, Johann Salomo Semler oder auch noch Rudolf Bultmann - trafen bei konservativen und apologetischen Theologen immer wieder auf Widerspruch, hielten jedoch in die moderne Theologie immer stärker Einzug.

Die moderne Bibelkritik geht vor allem auf Renaissance und Aufklärung zurück. Das Aufkommen kritischer Wissenschaften, die sich nicht direkt der Religion verpflichtet fühlten, wie z.B. der vergleichenden Geschichte, führte recht schnell zu Auseinandersetzungen mit den klerikalen Autoritäten. Hobbes, Simon, und vor allem Spinoza veröffentlichen im 17. Jahrhundert bibelkritische Texte. Spinoza sagte z.B., die Bibel sei von einfachen Menschen geschrieben, voller Irrtümer und Widersprüche, über weite Strecken nicht authentisch, und das auf ihr beruhende Christentum ein vorübergehendes Phänomen. (* Der ganze Absatz bis hierher ist von Stefan kopiert, seine Version vom 3.2.2007, 18:34 Uhr *)<!-- Quelle gesucht! (Werk, Seitenzahl) -->

Die steigende Verfügbarkeit übersetzter Bibeln öffnet dabei auch demeröffnete auch Laien die Möglichkeit, die Bibel zu studieren, und dabei stoßen auch Gläubige. Einige stießen dabei auf Widersprüche innerhalb der Bibel sowie zwischen der Bibel und anderen antiken Überlieferungen. Archäologen, Historiker und andere vergleichende Wissenschaftler überboten sich gegenseitig in Versuchenversuchten, mit Hilfe von Forschungen die Richtigkeit oder Fehlerhaftigkeit der Bibel zu beweisen. Nicht immer entsprachen die Ergebnisse den Absichten der Forscher. Es wurden historische Quellen gefunden, deren Angaben im Widerspruch standen zu Angaben der Bibel; beispielsweise Chronologien der ägyptischen Dynastien, die bis weit vor den angenommenen Zeitpunkt der Sintflut zurückreichten (z.B. die von Manetho).[1] So konnten beispielsweise ägyptische Inschriften gefunden werden, die die Existenz eines hebräischen Volks in Ägypten untermauern. (* Gehört eigentlich nicht zum Thema. Selbst wenn die Behauptung stimmen sollte – was ohne Quellenangabe überhaupt nicht einzuschätzen ist – würde sie höchstens belegen, dass es in der Bibel unter anderem auch zutreffende Angaben gibt; also etwas, was meines Wissens kein Bibelkritiker bestreitet. Die Existenz zutreffender Angaben widerlegt nicht die – tatsächlich von Bibelkritikern behauptete – Existenz unzutreffender Angaben. *) Andererseits wies vor allem die aufkommende Naturwissenschaft auf Fehler in der Bibel hin. Auch von naturwissenschaftlicher Seite erwuchs Kritik. Robert Hooke veröffentlichte mit Blick auf die Fossilien eine Theorie des Verschwindens der Arten, die zum biblischen Schöpfungsplan im Widerspruch stand – was schließlich in die Evolutionstheorie von Charles Darwin mündete.

Diese, auf den Ideen der Aufklärung und Säkularisierung fußende Bibelkritik führte dazutrug dazu bei(* Sicherlich ist die Bibelkritik nicht die einzige Ursache; sicherlich spielte auch das Verhalten von Klerikern eine Rolle. Welche Faktoren wie wichtig waren, dazu gibt es sicherlich unterschiedliche Meinungen; wenn Genaueres dazu geschrieben werden soll als das, was ich vorgeschlagen habe, dann bitte als Äußerung einer bestimmten Person. *), dass die christliche Religion bisweilen in Frage gestellt wurde (z.B. in England durch Jonathan Swift 1708: „Ich betrachte die große Menge oder die Masse des englischen Volkes als ebensolche Freidenker, das heißt als ebenso unerschütterliche Ungläubige wie die vornehmsten Kreise.“). In diese Zeit fällt auch die Auffindung eines Testaments des Klerikers Abbé Meslier, in dem eine radikale Religionskritik geäußert wurde. Viele der hier im Artikel aufgeführten Punkteeines religionskritischen Testaments des Klerikers Abbé Meslier.Seine Religionskritik ging weiter als bei anderen Religionskritikern seiner Zeit: Sie mündete in einen entschiedenen Atheismus. Viele der wesentlichen bibelkritischen Argumente finden sich auch schon in Mesliers Werk, so z.B. der Hinweis auf viele Widersprüche in der Bibel, die er zum Anlass nahm, die Bibel als ein von Menschen in betrügerischer Absicht geschriebenes Buch aufzufassenzu bezeichnen.[2] (neue Referenz)<!-- Bitte Seitenzahlen ergänzen. Und ISBN-Angabe beachten. -->

Diese Sichtweisen nahmen im Zuge der Aufklärung und parallel zu Kirchen- und Religionskritik im Verlauf des 18. Jahrhunderts an Verbreitung zu. Georges Minois nennt das 18. Jahrhundert das Jahrhundert des Unglaubens.[3] Durch eine apoloegtische und doktrinäre Reaktion von Teilen der Kirche und ihrer Vertreter auf die wachsende Kritik erfuhr die Position der Kritiker noch weitere Verbreitung. (* Wenn das wieder hinein soll, dann als Aussage aus einer bestimmten Quelle *)

Die Aufzählung prominenter Bibel- und Religionskritiker beinhaltet viele bekannte Namen der Aufklärung, z.B. D'Holbach, Voltaire, La Mettrie, Diderot. Entsprechend dem Motto der Aufklärung gebrauchte man zunehmend den eigenen Verstand, auch bei religiösen Fragen. Man akzeptierte nicht einfach die kirchliche Doktrin, sondern forderte Nachweise, las die Bibel selbst mit einem kritischen Blick, und maß die kirchliche Lehre daran. Einmal auf diesem Kurs, machten viele nicht bei der Kritik der Bibel halt, sondern stellten die gesamte kirchliche Doktrin und Autorität und die christliche Religion in Frage,. den eigenen Verstand zunehmend in der Weise, dass man nicht einfach die kirchliche Doktrin akzeptierte, sondern Nachweise forderte, die Bibel selbst mit einem kritischen Blick las und die kirchliche Lehre daran maß. Bibelkritische Argumente wurden benutzt, um die gesamte kirchliche Doktrin und Autorität und die christliche Religion in Frage zu stellen, einschließlich der Existenz Gottes. Exemplarisch sei dafür der zu Ende der Aufklärung erschienene Roman „Siebenkäs“ von Jean Paul genannt, der in einer Szene Jesus selbst die Existenz Gottes verneinen lässt.

Den Schritt zum Atheismus machten jedoch viele nicht, und wandten sich stattdessen dem Deismus zu, von dem Minois schrieb, er sei „eine Warteposition für Menschen, die das Christentum [...] nicht mehr hinnehmen können, die jedoch [...] noch einen Gott brauchen“.[3] Der Deismus ist aus dieser Perspektive eine Position, welche die Bibel oder andere Offenbarungen als religiöse Quelle verwirft, und dabei zugleich am Glauben an eine Gottheit festhält. Es ist der Versuch, den Glauben an einen Gott mit eben der kritischen Vernunft in Einklang zu bringen, die gerade die Bibel demontiert hattemit der man den Glauben an den Gott der Bibel für unvereinbar hielt. Es ist auch der Versuch, einem im Atheismus gesehenen moralischen Vakuum bzw. einer Sinnleere auszuweichen (siehe dazu auch Kant und Fichte).

Im 19. Jahrhundert – im Gefolge der französischen Revolution – entstanden offen atheistische Gesellschaftsmodelle, die teils die Religion vom Staat trennen, teils die Religion ganz durch Vernunft und Wissenschaft ersetzen wollten. In diesem Klima reagierte die katholische Kirche mit trotziger Abschottung, sie beharrte ohne Abstriche auf den Dogmen und Traditionen, also auch auf der Lehre von der göttlichen Inspiration der Bibel (so z.B. auf dem Vaticanum I mit dem Dei Filius). Im Protestantismus wurde dagegen die Bibelexegese unter den Prämissen der historisch-kritischen Methode betrieben (David Friedrich Strauß), was katholische Theologen oft als Zerstörungswerk an der Bibel beargwöhnten (z.B. Lamennais). Hier wird die Überzeugung deutlich, dass die christliche Religion die Dogmen, Wunder und Mysterien brauche und die Rückführung der Religion auf die Vernunft letztlich in den Atheismus münden müsse. (* Dass das wegkommt, darauf besteht D135-1r43. Ich halte es für entbehrlich, denn die Gefahr für das Übernatürliche und die Möglichkeit des Mündens in den Atheismus kommen inhaltlich ja in dem Minois-Zitat vor. *)

Das daraus erwachsende grundlegende Dilemma für die Exegese beschreibt Minois: „Ein grausames Dilemma: entweder die Bibelkritik (d.h. die historisch-kritische Methode) zu akzeptieren und die Bibel zu einem gewöhnlichen Studienobjekt zu erklären, [...] auf die Gefahr hin, das übernatürliche Element zu töten, [...] was zum Unglauben führt; oder aber in aller Strenge am heiligen und inspirierten Charakter [...] festzuhalten, [...] und damit alle der Vernunft und der Intelligenz Hohn sprechenden Ungereimtheiten in Kauf zu nehmen, auf die Gefahr hin, die [...] Köpfe zu entmutigen, die sich nicht dazu durchringen können, ihre Vernunft zu opfern...“.[3] Es ist letztlich die Frage: Was steht zuoberst, die Vernunft oder die Offenbarung? Kurz, Minois konstatiert ein Dilemma zwischen Vernunft und Festhalten am inspirierten Charakter der Bibel.

Dieses Dilemma ist real undDiese Sicht der Dinge hat gerade im 19. Jahrhundert viele Christen vom Glauben abgebracht (z.B. Ernest Renan, Friedrich Engels, David Friedrich Strauß, Friedrich Nietzsche) , wirkt jedoch heute nach wie vor; heute wirkt es weiterhin (z.B. Gerd Lüdemann). Man kann davon ausgehen, dass es umgekehrt auch Einige dazu gebracht hat, eine eher evangelikale Haltung anzunehmen, die dem Dilemma in der anderen Richtung ausweicht, indem man Kritik an der Bibel gänzlich ablehnt Auf der anderen Seite haben sich Haltungen entwickelt, die um so entschiedener auf der Autorität der Bibel als „Wort Gottes“ bestehen (s. u. a. Dialektische Theologie, Karl Barth; Evangelikalismus, Christlicher Fundamentalismus, Eta Linnemann). (* Die Ablehnung der Kritik an der Bibel soll an einer späteren Stelle aufgeführt werden *)

Das 19. Jahrhundert markiert ebenfalls den Beginn einer Bibelkritik – und auch allgemeiner einer Religionskritik – aus psychologischer Sicht. Praktisch alle großenGroße Psychologen haben sich in der einen oder anderen Form auch mit der Religion auseinandergesetzt. Die Sichtweisen sind uneinheitlich, aber eine Reihe von Psychologen können zu den Bibelkritikern gezählt werden.[4] Psychologische Betrachtungsweisen haben seither Eingang in die Theologie und die Philosophie gefunden,[5] aber es hat sich auch mit der Religionspsychologie ein eigener Forschungszweig etabliert. Teils versucht diese psychologische Bibelkritik die Bibeltexte im positiven Sinn als symbolisch zu deuten, was implizit eine wörtliche Lesart der Bibel verneint (z.B. Drewermann), teils wird aber auch auf aus psychologischer Sicht kritikwürdige Inhalte der Bibel und deren Folgen hingewiesen, und die Bibel aus diesem Grund abgelehnt (z.B. Buggle).

Moderne Bibelkritik kann verschiedene Formen annehmen. Das Spektrum erstreckt sich von offener Verunglimpfung über die Karikatur, die Satire, die Ironie, die indirekte Kritik in romanhafter oder gleichnisartiger Form, die direkte Kritik in Prosaform bis hin zu wissenschaftlichen Abhandlungen für ein spezialisiertes Publikum.

Akzeptanz der Bibelkritik

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Einige Anhänger der sich auf die Bibel als heilige Schrift beziehenden Religionen und Bekenntnisse halten Kritik an der Bibel für unzulässig oder gar eine Form von Blasphemie. Sie halten eine kritiklose und vollständige Akzeptanz der Bibel als autoritatives Wort Gottes für erforderlich. Evangelikale Strömungen pflegen diese Ansicht, die Fundamentalistische Hermeneutik und Biblizismus betreibt diesen kritiklose Umgang mit der Bibel in der Theologie.

Andererseits wird auch von bibelkritischen Theologen Forschung unter der Prämisse betrieben, als sei Gott nicht existent (etsi Deus non daretur - eine auf Hugo Grotius zurückgehende Formel). Grundlage allen Erkennens ist daher unter dieser Prämisse nicht der Glaube an einen in der Bibel sich ausdrückenden Gott als Herrn der Geschichte. Stattdessen sei die grundlegende Voraussetzung für die bibelkritische Theologie der disziplinierte, fachlich geschulte und kritische menschliche Verstand. Dieser ist die letzte Instanz in der Frage nach der Wahrheit. Diese Prämisse ist für andere Zweige der Wissenschaft ebenso gültig wie für die in diesem Sinne betriebene Bibelforschung.

In manchen Glaubensbekenntnissen bleibt die Interpretation den religiösen Autoritäten vorbehalten, die vom Gläubigen angenommen werden muss (z. B. in der Römisch-Katholischen Kirche untersteht „alles das nämlich, was die Art der Schrifterklärung betrifft, ... letztlich dem Urteil der Kirche, die den göttlichen Auftrag und Dienst verrichtet, das Wort Gottes zu bewahren und auszulegen“[6]), überlassen andere Bekenntnisse (z. B. die der Evangelischen Kirche) diese Interpretation dem Einzelnen, der sich dazu gegebenenfalls auch des Gebets, der Meditation, und der Konsultation weiterführender Literatur und religiöser Autoritäten bedient (Martin Luther: „sola scriptura“).

Bibelkritik im Spiegel des Bibelverständnisses

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Augenscheinliche Widersprüche zwischen Aussagen der Bibel und Widersprüche zu Ergebnissen von naturwissenschaftlicher und historischer Forschung werden abhängig vom Bibelverständnis interpretiert: Die meisten Argumente der Bibelkritiker sind implizit oder explizit auch als Argument gegen die göttliche Inspiration oder die Irrtumslosigkeit zu verstehen.[7] So sind die Reaktionen von Christen unterschiedlich, je nach ihrem Bibelverständnis:

Fundamentalistisches Bibelverständnis: Verbalinspiration und Irrtumslosigkeit

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Betrachtet man die Bibel als göttlich inspiriert, inhaltlich korrekt und irrtumslos, so werden augenscheinliche Widersprüche an einer falschen Interpretation festgemacht. Wenn Erkenntnisse aus den Wissenschaften der Bibel entgegenstehen, so werden diese abgelehnt.

Noch heute Von der Annahme ausgehend, die gesamte Bibel sei von Gott inspiriert (Verbalinspiration), begreift bis heute ein großer Teil der evangelikalen Bewegung die Bibel als Geschichtsbuch und betont, dass „die Bibel absolut irrtumslos und unfehlbar“ sei. [8] Die „Chicago Erklärung zur Irrtumslosigkeit der Heiligen Schrift“ von 1978, betont, „dass die Schrift in ihrer Gesamtheit irrtumslos und damit frei von Fehlern, Fälschungen oder Täuschungen ist.“ [9]; dies umfasse auch naturwissenschaftliche Aussagen (Biblischer Fundamentalismus).

Aus dieser Sicht wird jede Kritik, die der Bibel Fehler, Irrtümer oder Widersprüche bescheinigt, für fehlerhaft gehalten und als grundsätzliche Kritik an der Bibel und damit an der Grundlage des christlichen Glaubens wahrgenommen. Die Existenz von echten Widersprüchen im Bibeltext wird abgestritten. Augenscheinliche Widersprüche werden als Resultate von Interpretationsfehlern erklärt; sie könnten durch korrekte Interpretation ausgeräumt werden. Wenn Erkenntnisse aus den Wissenschaften der Bibel entgegenstehen, so werden diese abgelehnt. Teilweise führt dies zu einer generellen Ablehnung der historisch-kritischen Methode in der Theologie.[10]

Alternativen zum fundamentalistischen Bibelverständnis

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Symbolische Interpretation
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Ein anderer Ansatz zur Verteidigung der Auffassung, die Bibel sei fehlerfrei, besteht in der Erklärung, bestimmte Texte der Bibel seien von vornherein nicht wörtlich gemeint gewesen. Kritische Hinweise auf Fehler im wörtlich verstandenen Inhalt des Bibeltextes gingen deshalb an der Sache vorbei: So könne man Kritik an einer fundamentalistischen Interpretation der Bibel begründen, nicht jedoch Kritik an der Bibel selbst.

Für Vertreter dieser Auffassung entfällt die Notwendigkeit, Irrtümer und Widersprüche im wörtlich verstandenen Inhalt bestimmter Bibeltexte abzustreiten und entgegenstehende Ergebnisse aus den Wissenschaften abzulehnen.

Auf welche Bibeltexte im Einzelnen die Behauptung zutrifft, sie seien von vornherein nicht wörtlich gemeint gewesen, das ist dabei eine Frage der Interpretation, und darüber gibt es keine allgemeine Einigkeit.[11]

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Eine weniger radikale Position lässt die Bibel zwar göttlich inspiriert, aber von Menschen verfasst sein, wodurch augenscheinliche Widersprüche im Kontext der menschlichen Fehlbarkeit stehen; der göttlich inspirierte Kern wird jedoch nicht in Frage gestellt. Andere Christen vertreten die Auffassung, die Bibel sei zwar göttlich inspiriert, aber von Menschen verfasst. So könne das Zustandekommen von Irrtümern und Widersprüchen im Bibeltext mit dem Anteil fehlbarer Menschen an der Entstehung der Bibel erklärt werden, ohne die Überzeugung in Frage zu stellen, dass wichtige Aussagen der Bibel vom Geist Gottes geprägt seien. Aufgeschlossenheit gegenüber wissenschaftlichen Erkenntnissen wird so auch in Fällen möglich, in denen diese Erkenntnisse im Widerspruch zu solchen Bibelstellen stehen, bei denen die Interpretation, sie seien „nicht wörtlich gemeint“, auf allgemeine Skepsis stoßen würde.

Daraus ergibt sich die Problematik, die göttliche Inspiration vom Menschenwerk zu trennen. Hier entsteht ein InterpretationsbedarfWelche Bibeltexte im Einzelnen auf göttliche Inspiration zurückzuführen sind, das ist eine Frage der Interpretation.(* mehr dazu unter der übernächsten Überschrift *) , der z.B. von der römisch-katholischen Kirche als eigenes Vorrecht reklamiert wird. (* Hier überflüssig, kommt später *) Es entsteht so auch ein reichhaltiges Feld, auf dem sich die verschiedenen Konfessionen voneinander absetzen können, indem sie die Bibel auf verschiedene Weise interpretieren. Solche Meinungsverschiedenheiten haben praktisch alle Schismen und Abspaltungen in der Geschichte der christlichen Kirche begleitet. (* Das gehört nicht hierher, das gehört zur Kirchengeschichte. (Abgesehen davon, dass die Abspaltung der Anglikanischen Kirche da ein keineswegs unbedeutendes Gegenbeispiel ist: Mein Lexikon nennt vor allem politische Gründe.) *)

Gegenüber der Position der Irrtumslosigkeit besteht hier eine größere Bereitschaft in der Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Erkenntnissen.

  • Weit verbreitet ist die Auffassung, dass die Schöpfungsgeschichten sowie die Geschichten von der Sintflut und vom Turmbau zu Babel keine Tatsachenberichte seien, sondern Glaubensaussagen, eingekleidet in naturkundliche und mythologische Vorstellungen ihrer Entstehungszeit.
  • Diese Auffassung lässt sich auch auf weitere Teile der Bibel ausdehnen, z. B. auf die Geschichten von den Erzvätern Abraham, Isaak und Jakob. Teilweise wird für die Tatsachenberichte in der Bibel darauf hingewiesen, dass sich im Laufe der bis zu dreitausendjährigen Überlieferung Ungenauigkeiten und Fehler eingeschlichen haben könnten.
  • Die Katholische Kirche lehrt: „[...] ist von den Büchern der Schrift zu bekennen, dass sie sicher, getreu und ohne Irrtum die Wahrheit lehren, die Gott um unseres Heiles willen in heiligen Schriften aufgezeichnet haben wollte“ (Katechismus der Katholischen Kirche, Absatz 107). Dies kann so interpretiert werden, dass Irrtumslosigkeit nur für Glaubensaussagen in Anspruch genommen werde, aber nicht unbedingt für naturwissenschaftliche und historische Tatsachenbehauptungen.
  • Einige Theologen, unter ihnen Rudolf Bultmann, befürworten eine weitgehende Entmythologisierung der Bibel. Sie erklären bestimmte Geschichten als Mythen, die nicht zur Überlieferung von Tatsachen bestimmt seien, sondern zur Verkündigung von Glaubensinhalten.
Kritische Reaktionen
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Die Art und Weise, in der nichtfundamentalistische Christen ihre Unterscheidungen vornehmen – sei es in der Frage, welche Texte wörtlich zu verstehen sind und welche nicht, sei es in der Frage, welche Texte als Werk fehlbarer Menschen aufzufassen sind und welche die Verbindlichkeit von göttlich inspirierten Texten in Anspruch nehmen können – wird teilweise sehr kritisch kommentiert. So schreibt Hans Albert: „Bultmann kommt [...] zu völlig willkürlichen Entscheidungen darüber, was zu eliminieren ist und was nicht. Die Engel und die Wunder will er eliminieren, die Gottesvorstellung und das Heilsgeschehen scheint er lieber ‚interpretieren’ zu wollen.“[12] Albert nennt die Entmythologisierung „ein hermeneutisches Immunisierungsverfahren für den Teil des christlichen Glaubens, den moderne Theologen [...] unter allen Umständen retten möchten.“ Er spricht von „Abbruch der Kritik am entscheidenden Punkt“ und meint, „dass ein konsequentes Wahrheitsstreben mit dieser Strategie auf jeden Fall unvereinbar ist.“[13]

Vertreter einer grundsätzlichen Kritik an der Bibel gehen davon aus, dass die Bibel – oder ein wichtiger Teil der Bibel – reines Menschenwerk sei. Widersprüche und Ungereimtheiten sind aus dieser Sicht weder überraschend noch problematisch. Sie werden im Gegenteil als Bestätigung dieser Sichtweise verstanden.

Die Auffassung, die Bibel sei reines Menschenwerk, ist heute unter aufgeklärten Christen weit verbreitet. Damit wird nicht automatisch die Stellung der Bibel als heilige Schrift zurückgewiesen. Vielmehr erkennt man ihre formale Zeitgebundenheit und fordert die inhaltliche Interpretation für die Moderne. (* Wie weit diese Auffassung tatsächlich verbreitet ist – ja, ob es überhaupt relevante Christen oder Vertreter relevanter christlicher Gruppen gibt, die diese Auffassung in dieser Form vertreten – das ist nicht ohne weiteres feststellbar. Angaben darüber also bitte nur mit Quellenangabe. Und ohne wertende Adjektive wie „aufgeklärt“. *)

Rezeption der Bibelkritik im Christentum

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Die meisten Argumente der Bibelkritiker sind implizit oder explizit auch als Argument gegen die göttliche Inspiration oder die Irrtumslosigkeit zu verstehen.[14] Für Anhänger der göttlichen Inspiration kann ein Hinweis auf einen Widerspruch den Charakter einer grundsätzlichen Kritik an der Bibel oder am Christentum erwecken.

Eine Vielzahl von Christen betrachtet die Bibel aus einem aufgeklärten Standpunkt heraus:

  • Weit verbreitet ist die Auffassung, dass die Schöpfungsgeschichten sowie die Geschichten von der Sintflut und vom Turmbau zu Babel keine Tatsachenberichte seien, sondern Glaubensaussagen, eingekleidet in naturkundliche und mythologische Vorstellungen ihrer Entstehungszeit.
  • Diese Auffassung lässt sich auch auf weitere Teile der Bibel ausdehnen, z. B. auf die Geschichten von den Erzvätern Abraham, Isaak und Jakob. Teilweise wird für die Tatsachenberichte in der Bibel darauf hingewiesen, dass sich im Laufe der bis zu dreitausendjährigen Überlieferung Ungenauigkeiten und Fehler eingeschlichen haben könnten.
  • Die Katholische Kirche lehrt: „[...] ist von den Büchern der Schrift zu bekennen, dass sie sicher, getreu und ohne Irrtum die Wahrheit lehren, die Gott um unseres Heiles willen in heiligen Schriften aufgezeichnet haben wollte“ (Katechismus der Katholischen Kirche, Absatz 107). Dies kann so interpretiert werden, dass Irrtumslosigkeit nur für Glaubensaussagen in Anspruch genommen wird, aber nicht unbedingt für naturwissenschaftliche und historische Tatsachenbehauptungen.
  • Einige Theologen, unter ihnen Rudolf Bultmann, befürworten eine weitgehende Entmythologisierung der Bibel. Sie erklären bestimmte Geschichten als Mythen, die nicht zur Überlieferung von Tatsachen bestimmt seien, sondern zur Verkündigung von Glaubensinhalten.

Kritik der ethischen Vorstellungen

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Bibelkritiker sehen Widersprüche zwischen den ethischen Vorstellungen in der Bibel und denen aus der modernen Zeit, wie sie z. B. in den Menschenrechten zum Ausdruck kommen. Franz Buggle kritisiert diesen Umstand schreibt, „das sehr gehäufte Vorkommen göttlich angeordneter Verbrechen und Grausamkeiten“ würde „die Bibel [...] als Quelle heute akzeptierbarer Ethik und Religiosität disqualifizieren.“[15](erweiterte Referenz) Buggle kritisiert „von Gott angeordnete Genozide“[16] und die „Aufforderung des biblischen Gottes zu einer exzessiven Anwendung der Todesstrafe“[17](neue Referenz) In dieser Diskussion geht es um die Frage, inwiefern die Bibel Grundlage für eine zeitgemäße Ethik sein kann (Theologische Ethik).

Bibelkritiker gründen ihre Ethik oft ohne Rückgriff auf die Bibel auf humanistischen Idealen und kritisieren dann ausgehend von dieser Position die ethischen Maßstäbe der Bibel. Dem liegt die Überzeugung zugrunde, dass die Ethik keines religiösen Fundaments bedürfe, und sich ethische Maßstäbe aus der Vernunft und/oder dem Sozialgefüge herleiten ließen.[18] Auf der Grundlage dieser Maßstäbe wird biblische Ethik kritisierbar. Wer dagegen die Bibel als Grundlage der Ethik betrachtet, hat keinen unabhängigen Maßstab, anhand dessen die biblische Ethik kritisiert werden könnte - die Bibel ist selbst der Maßstab. Hier kann man dann allenfalls die innere Konsistenz der biblischen Ethik untersuchen.

So ergeben sich zwei verschiedene Arten der Ethikkritik:

  1. Kritik an der mangelnden inneren Konsistenz der biblischen Ethik. Hier stellt sich insbesondere die Frage, inwieweit die ethischen Aussagen des neuen Testaments mit Neuen Testaments zu denen des Alten Testaments im Widerspruch stehen. („Liebet eure Feinde“ (Lk 6,27-28 EU) im Neuen Testament, „du sollst an ihnen [Anm.: den Feinden] unbedingt den Bann vollstrecken“ (Dtn 20,16-17 EU) im Alten Testament)
  2. Kritik an der mangelnden Konsistenz der biblischen Ethik mit anderen Ethikansätzen, besonders derjenigenmit denjenigen, die auf den Humanismus und die Aufklärung zurückgehen (z. B. Menschenrechte).

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Kritik an der Bibel als Ganzes

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Kritikpunkte bezüglich Zuverlässigkeit, Kanonisierung und Übersetzung der Bibel

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Kritik an der historischen Zuverlässigkeit der Bibel

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Teile des Alten Testaments sind viele hundert Jahre nach den ursprünglichen Ereignissen bzw. ersten mündlichen und schriftlichen Überlieferungen in ihre endgültige Fassung gebracht worden. Von einige Autoren existieren keine Quellen außerhalb der Bibel.

Die Evangelien des Neuen Testaments, die Apostelgeschichte und die Offenbarung sind etwa 30 bis 70 Jahre nach dem Tod Jesu in ihre heutige Form gebracht worden. Dies schließt nicht aus, dass es schon früh neben einzelnen Briefen auch Sammlungen von Aussprüchen Jesu oder einen Passionsbericht in schriftlicher Form gegeben haben könnte. Diese Quelle wird allgemein mit „Q“ bezeichnet.

Vorwürfe von Bibelkritikern bezüglich Zuverlässigkeit der Bibel lauten unter anderem:

  • Die alttestamentlichen Texte seien Mythen ohne historischen Hintergrund.
  • Aufgrund der jahrzehntelangen mündlichen Überlieferung hätten sich tatsächliche Ereignisse durch Mythenbildung in der Erinnerung verändert.

In vielen biblischen Texten scheint zudem die Persönlichkeit und die ideologische oder theologische Motivation des jeweiligen Autors durch.[19].

Ein Kernpunkt der Bibelkritik ist die Behauptung, die Kanonisierung (Zusammenstellung) der Bibel sei Menschenwerk und die richtige Auswahl der Schriften und Bücher könne somit nicht von Gott stammen.

Eine andere Richtung der Kritik des biblischen Kanons ist der Vorwurf, dass gewisse Texte nicht in die Bibel aufgenommen worden wären, um häretische Lehren zu unterdrücken.

Eine spezifische Variante dieser Kritik ist die in den Siebzigerjahren des 20. Jahrhunderts von Shirley MacLaine verbreitete These, Kaiser Konstantin I. (oder der Papst) habe im vierten Jahrhundert sämtliche Stellen bezüglich Reinkarnation aus der Bibel streichen lassen - eine These, die weder von Historikern noch von Theologen als vertretbar angesehen wird.

Verschiedene Handschriften und Übersetzungen

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Die Bücher der Bibel liegen in unterschiedlichen Fassungen vor. Die Unterschiede kommen nicht nurzum Teil durch unterschiedliche Übersetzungen zustande, sondern auch zum Teil dadurch, dass die Texte in Handschriften mit verschiedenen Varianten in Formulierung und Wortwahl überliefert wurden vorliegen [20]. Inhaltliche Varianten betreffen großenteils nur Details (Datierungen, Truppenstärken, Verwandtschaftsgrade etc.). Viel seltener wurden Bücher mit zusätzlichen bzw. fehlenden Passagen überliefert. Solche philologischen Varianten(* Welchen Umfang und welche Bedeutung die Unterschiede haben, das dürfte von verschiedenen Autoren unterschiedlich bewertet werden. Wenn hier, oder an einer anderen Stelle, Aussagen über Umfang und Bedeutung der Unterschiede gemacht werden, dann bitte nur als Äußerungen von bestimmten Autoren. Dabei können evtl. unterschiedliche Positionen zu Wort kommen. *) werden heute in modernen Bibelausgaben entsprechend gekennzeichnet und gegebenenfalls doppelt aufgeführt. Einige moderne Bibelausgaben enthalten daher Editionshinweise mit Angaben darüber, wo sich die Quellentexte unterscheiden und/oder nicht sicher ist, wie ein Text zu verstehen ist (Beispiele: zur Freilassung von Sklaven[21](neue Referenz), zur Inspiration von „Schrift“[22](neue Referenz)), sowie Angaben darüber, wo Fachleute der Überzeugung sind oder vermuten, dass Teile des Originaltextes verloren gegangen seien und/oder bestimmte Teile später hinzugefügt worden seien (z. B. am Ende des Markusevangeliums[23](neue Referenz)). Genauere Angaben sind in textkritischen Ausgaben der Bibel[24](neue Referenz) zu finden.

Bei dem Verständnis der Irrtumslosigkeit der Bibel bleibe nach Ansicht von Kritikern die Frage, welche der unterschiedlichen Fassungen denn als zuverlässiges und verbindliches Wort Gottes aufzufassen sei.[25]

Die Bezeichnung der Bibel als Wort Gottes – gelehrt in der Katholischen wie in der Evangelischen Kirche – schließt die Auffassung nicht aus, dass die Bibel der Auslegung bedürfe.[26]

Martin Luther vertrat den Grundsatz Sola scriptura: Den Maßstab für die rechte Auslegung der Heiligen Schrift habe man in der Heiligen Schrift selbst zu suchen.

Vorwurf der religiösen Intoleranz im Alten Testament

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Schon im ersten der zehn Gebote (Ex 20,5 EU) wird Gott von Bibelkritikern als eifersüchtiger und rachsüchtiger Gott verstanden. Im ganzen Alten Testament gibt es zahlreiche Beispiele, in denen Gott die Bestrafung oder Ausrottung von Andersgläubigen und deren Kult fordert, veranlasst oder gutheißt (Ex 34,11-16 EU), (DtnEU).

Mit dem Neuen Bund, so behauptet die christliche Auslegung, sei derartige Gewalt hinfällig geworden.

Gewaltdarstellungen

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siehe Gewalt in der Bibel

Die göttliche „Gerechtigkeit“ unter ethischer Betrachtung

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Der Begriff Gerechtigkeit hat in der Bibel häufig eine andere Bedeutung als im heutigen Sprachgebrauch. So wird Gott in vielen Passagen als „gerecht“ gepriesen (z.B. Dtn 32,4 EU, Neh 9,33 EU), obwohl Gott viele Taten verlangt oder begeht, die von Bibelkritikern als ungerecht angesehen werden – aus der Sicht einer Ethik, wie sie die Verfassungen und die Gesetze von heutigen demokratischen Rechtsstaaten prägt, einer Ethik, zu der die Achtung der Menschenrechte gehört sowie der Grundsatz, dass Strafe nur dann legitim ist, wenn sie jemanden trifft, der persönlich ein Unrecht begangen hat. Bibelkritiker bemängeln, die in der Bibel definierte „Gerechtigkeit“ habe andere Ziele als Toleranz oder Langmut. Die strenge Bestrafung oder gar Vernichtung Andersgläubiger durch Gott im Alten Testament oder im Jüngesten Gericht werde als „gerecht“ empfunden (z.B. Ps 129,4 EU).

Ein von Gott verhängtes Unglück oder eine Strafe wird in der Bibel als gerechte Strafe, vor allem für Gottlosigkeit, dargestellt (z.B. DanEU). Der erste Mord führt zum Fluch der Heimatlosigkeit (Gen 4,11-12 EU). Auch trifft die göttliche Strafe ganze Völker (z. B. in Ägypten für den Ungehorsam des Pharao (ExEU)), beim Bericht von der Sintflut (ExEU) nahezu die ganze Menschheit.

In 2 Chr 12 EU wird erzählt, wie demütige Umkehr bewirkt habe, dass Gottes Zorn besänftigt worden sei und die göttliche Strafe abgemildert worden sei.

Die Darstellung Gottes in der Bibel bedient sich über weite Strecken starker Gegensatzpaare. So werden ihm an Emotionen in erster Linie Zorn und Liebe zugeschrieben. Im Alten Testament scheint dabei der Schwerpunkt beim strengen, strafenden und zornigen Gott zu liegen, während im Neuen Testament die Liebe Gottes in den Vordergrund rückt (Neuer Bund).[27]. Berichte über positive Emotionen Gottes seien nach Ansicht der Bibelkritiker selten.

Liebe und Zorn sind nicht die einzigen auffälligen Gegensatzpaare. Fluch und Segen werden gegeneinander gestellt, sowie Verdammung gegen Errettung. Wer nicht glaubt, ist dem Zustand der Sünde schutzlos ausgesetzt, der ewigen Verdammnis entgeht er nur durch die Gnade Gottes (Mk 16,16 EU). Am Tag des Gerichts werden die Gesegneten von den Verfluchten geschieden, die ersteren gehen in das endgültige Reich Gottes ein, während die letzteren ins ewige Feuer geworfen werden (Mt 25,31-46 EU). Dieses Richtertum ausgehend vom Wort Jesu Christi, wie es in den apokalyptischen Schriften der Bibel überliefert ist, wird von Bibelkritikern als gewalttätig und selektiv verurteilt. Auch die Bergpredigt enthalte selektive Motive, wenn sie den Eingang ins Himmelreich gegen den Eingang in die Hölle stellt (Mt 5,17-48 EU). Franz Buggle nimmt dies als Zeichen für Jesu Doppelcharakter, der die liebenden und gewaltlosen Aspekte einerseits mit einem extremen Rigorismus am Jüngsten Tage verbinde.

Kritiker stören sich sowohl an der starken Betonung des Gegensatzes, den sie für übertrieben und konstruiert halten, als auch an der archaischen Motivation. Diese Betonung diene dem Zweck, den Menschen die Notwendigkeit einer eindeutigen Entscheidung zugunsten des Glaubens an den christlichen Gott nahezulegen und sich gegenüber den Heiden abzugrenzen. Auch die psychologischen Konsequenzen einer solch strikten Trennung von Gegensätzen, die doch jeder Mensch in sich trägt und miteinander in Einklang bringen muss, werden kritisiert.[28]

Sünde, Opfer, Sühne und Buße

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Der Begriff der Sünde und die Konsequenzen für den Menschen sind durch die ganze Bibel hindurch zentrale Themen, die auch profunde Auswirkungen auf die auf der Bibel basierenden Religionen und Bekenntnisse hatte.

Die christlich-biblische Position
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Sünde wird sowohl als Tat als auch als Zustand und Schicksal verstanden. Die Bibel geht davon aus, dass der Mensch seiner Natur nach sündig ist, dies letztlich als Folge seiner Vertreibung aus dem Paradies (Erbsünde) und er daher einerseits nach einem sündefreien Leben streben kann und soll, andererseits das Erreichen dieses Ziels zu seinen Lebzeiten aussichtslos ist. Er wird daher zwangsläufig Sünden begehen, für die er nach seinem Tode, am jüngsten Tag, zur Rechenschaft gezogen werden wird. Um Erlösung durch die Gnade Gottes zu erlangen und schon zu Lebzeiten Gott günstig zu stimmen, kann und soll der Gläubige neben seinem Bestreben, ein sündefreies und frommes Leben zu führen, für seine Sünden Buße tun. Für Christen erheblich wichtiger ist aber, dass Christus durch sein Opfer stellvertretend die Sünden der Menschheit gesühnt hat (Röm 5,18-21 EU).

Kritik am christlichen Sündenverständnis
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  • Die Unausweichlichkeit der Sünde platziere den Menschen in eine Situation, in der er unausweichlich von der göttlichen Erlösung abhängig ist. So erzeuge die Bibel die Notlage selbst, für die sie sodann die Lösung anbiete. In den Augen der Kritiker existiere die Notlage aber nicht wirklich, sondern würde den Gläubigen über das biblische „Konzept“ der Sünde erst eingeredet. Dadurch, dass die religiösen Autoritäten mit Hilfe der Bibel sowohl festlegten, was Sünde sei, als auch die einzige Möglichkeit der Erlösung anböten, so argumentieren sie, würden sie die Gläubigen in einer emotionalen Abhängigkeit halten, die letztlich als ein Instrument der Kontrolle und Herrschaft eingesetzt werden könne.
  • Die Vorstellung, man könne durch ein Opfer, gar ein Menschenopfer, einen Gott gnädig stimmen, und so seine eigenen Interessen befördern, wird als archaisch abgelehnt.
  • Die Vorstellung, ein liebender Vater-Gott könne seinen eigenen Sohn der Folterung und Hinrichtung ausliefern wird als absurd abgelehnt – auch wenn dieser danach vom Tode aufersteht. Es wird auch nicht akzeptiert, dass damit ein Erlösungseffekt verbunden sein soll, zumal ein allmächtiger Gott ja sicher auch unblutigere Mittel zur Erlösung hätte finden können.
  • Gott hätte die Menschen von vorn herein so schaffen können, dass sie der Sühne durch ein solches Opfer überhaupt nicht bedurft hätten.
  • Es sei auch inkonsequent, den Menschen durch das Opfer des Gottes-Sohnes die Erlösung vorab pauschal zu gewähren, und andererseits dennoch von ihnen das fromme und nicht-sündige Leben abzuverlangen, das im Prinzip das Alte Testament auch schon vor Christi Kreuzigung forderte. Es sei der Vorteil nicht zu erkennen, der sich aus dem Kreuzestod ergebe, nachdem die abschließende Bewertung ja ohnehin erst am jüngsten Tag erfolge.
  • Mit Hinweis auf das stellvertretende Leiden Christi werde dem Gläubigen angesichts seiner eigenen unausweichlichen Sündhaftigkeit ein Schuldkomplex vermittelt, der ihn nicht selten das ganze Leben hindurch begleite und seine psychologische Entfaltung behindere.

Vorwurf des Patriarchats und der Unterdrückung der Frau

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In der Bibel finden sich Passagen, in denen die Frau als dem Mann untergeordnet betrachtet werden kann, beispielsweise in dem Mythos von der Formung der Frau aus Adams Rippe (Gen 2,18-25 EU), in Argumentationen der Paulusbriefe (1 Kor 11,7-9 EU) oder in Stammbäumen, in denen Angaben über die männliche Linie erfolgen, die Frauen aber nur peripher erwähnt werden (1 ChrEU). Auf der anderen Seite enthält die Bibel jedoch auch Passagen, die im Sinne einer Gleichberechtigung von Mann und Frau ausgelegt werden können (vgl. Gen 1,27 EU u.a.), was für den Entstehungszeitpunkt der biblischen Schriften ungewöhnlich ist und für diese Zeit eine Ausnahme darstellt.

Ein Mann kann im Alten Testament mehrere Frauen und Nebenfrauen haben, aber nicht umgekehrt (Dtn 21,15 EU, Dtn 25,5 EU). Frauen werden bisweilen als schwächer und unzuverlässiger dargestellt (Nah 3,13 EU, JosEU, Ri 16 EU). Doch gibt es in der Bibel auch positiv besetzte Frauenfiguren: Maria Magdalena ist die erste Auferstehungszeugin, das Alte Testament kennt einflussreiche Prophetinnen wie Debora, Ruth, Ester oder Hulda (vgl. 2 Kön 22,14-20 EU). In einigen Kirchen, vor allem in der römisch-katholischen Kirche, entwickelte sich die besondere Form der Marienverehrung.

Jesus zeigt Frauen gegenüber mehr Milde und Offenheit (Joh 8,3-11 EU, Joh 4,7-29 EU). Zudem erklärt und beschneidet er die Rechte der Männer (z.B. Mt 5,27-28 EU Mt 5,31-32 EU, Mt 19,3-12 EU).

Paulus betont dann wieder eine traditionellere Sichtweise (1 Kor 11,7-12 EU, 1 Kor 14,34-35 EU), ebenso Petrus (1 Petr 3,1-7 EU). Es wird hier deutlich, dass Paulus die Schöpfungsgeschichte patriarchalisch auslegt. Auf der anderen Seite spielen Frauen bereits in der frühen Kirche zur Zeit des Paulus eine wichtige Rolle in der Organisation des Gemeindelebens, wie die Figur der Phoebe zeigt.

Kritik an der erzählerischen Perspektive

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Der überwiegend begrenzte Fokus der alttestamentlichen Erzählungen auf Einzelpersonen, das Volk Israel und dessen politische und militärische Verwicklungen sowie die Beschränkung auf die Region des heutigen Nahen Ostens passt nach Auffassung von Bibelkritikern schlecht zum Anspruch auf universelle Gültigkeit und göttliche Inspiration der Bibel.[29]

So werde auf der einen Seite Gott als Erschaffer, Herrscher und Richter der ganzen Welt angesehen, auf der anderen Seite habe er und sein Volk sich im Alten Testament ständig anderer Völker und ihrer Götter bzw. Götzen zu erwehren. Dies sei ein Gott, der zwar die Welt erschaffen habe, dessen Anhängerschaft sich aber auf ein paar Quadratkilometer am toten Meer zusammendränge, von feindlichen Völkern umzingelt und zeitweise beherrscht bzw. sogar versklavt und deportiert. Aus der Perspektive des damaligen jüdischen Volkes sei dies einleuchtend, und habe zum Zusammenhalt und Überleben des Volkes sicher wesentlich beigetragen, aber aus einer globalen Perspektive wirke dies absurd.


Bibelkritik in der Diskussion

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Unterschiedliche Interpretationen

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Kritiker und Apologeten der Bibel üben teilweise scharfe Kritik aneinander, bis hin zum Vorwurf der Unredlichkeit. Nicht selten geht es dabei um die Interpretation der Bibel: Die einen wie die anderen werfen der Gegenseite vor, sie würde die Bibel „falsch“ interpretieren oder gar „verfälschen“.

Ein häufiger Streitpunkt ist die Frage, ob bestimmte Bibelstellen wörtlich zu verstehen sind. Moderne Apologeten werfen Bibelkritikern vor, sie würden Bibelstellen zu Unrecht wörtlich interpretieren. Bibelkritiker hingegen werfen einigen modernen Interpreten der Bibel vor, sie würden sich allzu weit von der ursprünglichen Aussage der Texte entfernen, würden willkürlich hineininterpretieren, was ihnen gefällt.

Einige gläubige Christen gehen davon aus, dass ihnen der Heilige Geist dabei helfe, zu erkennen, welche Stellen wörtlich zu nehmen sind und welche nicht.

Frage der Bedeutung für die heutige Zeit

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Kritik an vielen Bibelstellen wird von manchen Gläubigen mit der Begründung zurückgewiesen, die Aussagen dieser Stellen seien zeitbedingt und für die heutige Zeit nicht mehr anwendbar. Einige bringen vor, diese Auffassung werde durch die historisch-kritische Methode bestätigt.

Bibelkritiker hingegen sehen einen Widerspruch darin, einerseits umfangreiche Passagen der Bibel für zeitbedingt und heute nicht mehr anwendbar zu erklären, andererseits aber den Anspruch zu erheben, die Bibel heute noch als Autorität in ethischen Fragen anzusehen.

siehe auch: Religionskritik, Kirchenkritik

  1. Minois: „Weit beunruhigender ist, dass nun auch aufrichtige Gläubige, die meinen, recht zu tun, die Arena betreten; sie beginnen, Anomalien zu finden und alles zu verwirren. Die vergleichende Geschichte erweist sich als besonders heikel. Was ist beispielsweise von der Liste der ägyptischen Dynastien zu halten? Diejenige, die Manethon, Priester von Heliopolis, im 3. Jahrhundert v. Chr. aufstellte, enthielt Herrscher in steter Folge seit einer Epoche weit vor der Sintflut, über die kein Wort gesagt wird; eine andere, noch ältere Chronik umfasste mehr als sechsunddreißigtausend Jahre. [...] Bald gibt es ebensoviele Meinungen wie Chronologien: Pater Antonio Foresti zählte siebzig Datierungen der Schöpfung, zwischen einem Minimum von 3740 und einem Maximum von 6984 v. Chr.“ (aus Geschichte des Atheimus)
  2. Meslier: „Es ist klar und einleuchtend, daß es Mißbrauch, Irrtum, Täuschung, Lüge und Betrug ist, rein menschliche Gesetze und Einrichtungen als übernatürliche und göttliche Institutionen hinzustellen; nun ist es aber sicher, daß alle Religionen, die es auf der Welt gibt, nichts als rein menschliche Erfindungen sind“ und „Es ist nun klar und deutlich, daß die oben erwähnten angeblich heiligen und göttlichen Bücher in sich selbst überhaupt kein besonderes Anzeichen göttlicher Eingebung enthalten, noch irgendein Merkmal von Bildung, Wissen, Weisheit, Heiligkeit oder irgendeiner anderen Vollkommenheit, von der man sagen könnte, daß sie nur von Gott kommen kann.“ Hartmut Krauss (Hrsg.), Das Testament des Abbé Meslier. Hintergrund Verlag, Osnabrück 2005, ISBN 3-00-015292-X
  3. a b c Siehe Georges Minois: Die Geschichte des Atheismus
  4. Prominente Beispiele sind hier z.B. Sigmund Freud und Carl Gustav Jung, auch unter den zeitgenössischen Bibelkritikern finden sich viele Psychologen, z.B. Franz Buggle und Gerhard Vinnai.
  5. Siehe z.B. Friedrich Schleiermacher, William James, oder heutzutage Eugen Drewermann. Das Verhältnis zwischen Theologie und Psychologie ist allerdings nach wie vor von Spannungen geprägt, was sich exemplarisch an Drewermanns Lebenslauf ablesen lässt.
  6. Katechismus der Katholischen Kirche, Absatz 119
  7. Siehe z.B. Robert Green Ingersoll: A Few Reasons for Doubting the Inspiration of the Bible. (auf Englisch)
  8. Johannes Vogel, Breckerfeld; in: idea-Pressedienst 46/004
  9. http://www.efg-hohenstaufenstr.de/downloads/bibel/chicagoerklaerung-artikel.htm zitiert nach idea-Pressedienst 25/2003
  10. z. B. Eta Linnemann, Original oder Fälschung, Historisch-kritische Theologie im Licht der Bibel
  11. Ein bekanntes Beispiel für einen Streit darüber, ob eine bestimmte Bibelstelle eher wörtlich oder eher symbolisch zu verstehen sei, ist der evangelische Abendmahlsstreit
  12. Traktat über Kritische Vernunft, ISBN 3-16-145710-2, S. 133
  13. Traktat über Kritische Vernunft, ISBN 3-16-145710-2, S. 134 f
  14. Siehe z.B. Robert Green Ingersoll: A Few Reasons for Doubting the Inspiration of the Bible. (auf Englisch)
  15. Franz Buggle, Denn sie wissen nicht, was sie glauben, S. 31 (in den Vorbemerkungen zur überarbeiteten Auflage), Alibri 2004, ISBN ISBN 3-932710-77-0; ältere Auflage: Rowohlt 1997, ISBN 3499604272
  16. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen buggle.
  17. ebd., S. 95
  18. Die Ansicht, die Ethik bedürfe eines religiösen Fundamentes, oder genauer gesagt eines Regeln gebenden Gottes, ist weit verbreitet. Sie findet Ausdruck im Dostojewski zugeschriebenen Ausspruch „Ohne Gott ist alles erlaubt.“ Es ist jedoch durchaus möglich, eine Ethik auch ohne Rückgriff auf religiöse Vorstellungen oder Offenbarungen zu entwickeln. Siehe dazu z.B. Mackie: Ethik. Angesichts von häufig vorkommenden religiös motivierten Gewalttaten wird die prinzipielle Überlegenheit religiös begründeter Ethiken auch immer wieder bestritten.
  19. Reimarus: „die Apostel sind selber Lehrer und tragen das ihrige vor“ (Vom Zwecke Jesu und seiner Jünger)
  20. „Das Neue Testament liegt in etwa 35 Fassungen vor, das Alte Testament in 23, dazu kommen noch etliche Übersetzungen einzelner biblischer Bücher“ (hier sind nur die deutschsprachigen Übersetzungen gemeint). „… leider haben wir für keine einzige bibllische Schrift das Original des Verfassers vorliegen. Alle Handschriften, auch die allerältesten, sind Kopien aus späteren Jahrhunderten, die im Wortlaut vielfältig voneinander abweichen.“ Zitate aus Kassühlke: Eine Bibel - viele Übersetzungen ISBN 3417205603
  21. Was ein Sklave tun soll, wenn er frei werden kann, dazu äußerte sich der Apostel Paulus in 1 Kor 7,21 ELB. Aber ob das nun so zu verstehen ist, dass der Sklave von dieser Möglichkeit Gebrauch machen soll, oder im Gegenteil so, dass er lieber Sklave bleiben soll – dazu gibt es verschiedene Meinungen. In verschiedenen Übersetzungen fiel die Entscheidung für verschiedene Möglichkeiten. Die Möglichkeit, dass der Sklave die Gelegenheit zum Freiwerden nutzen soll, ist u. a. in folgenden Übersetzungen zu finden: Übersetzung nach Luther 1 Kor 7,21 LUT, New International Version 1 Kor 7,21 NIV, Today’s New International Version 1 Kor 7,21 TNIV, New Int. Readers Version 1 Kor 7,21 NIRV, King James Version 1 Kor 7,21 KJV; auch die Elberfelder Übersetzung 1 Kor 7,21 ELB favorisiert diese Möglichkeit, merkt aber an: „viell. auch: bleib lieber dabei“. Die Einheitsübersetzung hingegen favorisiert die Möglichkeit „lebe lieber als Sklave weiter“ 1 Kor 7,21 EU, merkt jedoch an: „Der griechische Wortlaut des Verses und der Zusammenhang des Abschnitts empfehlen diese Übersetzung. Es gibt aber auch Gründe für das Verständnis: Ergreif lieber die Gelegenheit (frei zu werden).“ (Die Bibel, Einheitsübersetzung, © 1980 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart, ISBN 3-451-18988-7)
  22. 2 Tim 3,16 ELB beginnt nach der Elberfelder Übersetzung mit den Worten: „Alle Schrift ist von Gott eingegeben1 und2 nützlich zur Lehre3“, merkt aber u. a. an: „2 Andere üs.: Alle von Gott eingegebene Schrift ist auch“
  23. „Mk 16, 9-20 werden vom Vaticanus und Sinaiticus nicht überliefert, d. h. die älteste erhaltene Version des Markusevangeliums endet mit Kap. 16, 1-8. Es ist umstritten, ob das Evangelium schon immer mit Mk 16, 1-8 abschloß oder der ursprüngliche Markusschluß verlorenging. [...] Es muss deshalb ernsthaft mit der Möglichkeit gerechnet werden, daß der ursprüngliche Markusschluß verlorenging.“ (Udo Schnelle, Einleitung in das Neue Testament, S. 250, ISBN 3-8252-1830-9; Mk 16 EU}})
  24. z. B. Das Neue Testament. Griechisch und Deutsch von Nestle-Aland, ISBN 3-438-05406-7 sowie ISBN 3-920609-32-8; für das Alte Testament Der Text der Hebräischen Bibel. Handbuch der Textkritik von Emanuel Tov, ISBN 3170135031
  25. Arno Schmidt in Atheist ? : Allerdings !: „Solange man als die reinste Quelle ‚Göttlichster Wahrheit‘, als heilige Norm der ‚Vollendetsten Moral‘, als Grundlage von Staatsreligionen ein Buch mit, milde gerechnet, 50000 Textvarianten (also pro Druckseite durchschnittlich 30 strittige Stellen!) proklamiert; dessen Inhalt widerspruchsvoll und oft dunkel ist; selten auf das außerpalästinensiche Leben bezogen; und dessen brauchbares Gute (schon vor ihm und zum Teil besser bekannt) auf unhaltbaren Gründen eines verdächtig-finsteren theosophischen Enthusiasmus beruht : solange verdienen wir die Regierungen und Zustände, die wir haben!“
  26. Im Katechismus der Katholischen Kirche heißt es zwar in Absatz 104: „In der Heiligen Schrift findet die Kirche ständig ihre Nahrung und ihre Kraft [Vgl. DV 24.], denn in ihr empfängt sie nicht nur ein menschliches Wort, sondern was die Heilige Schrift wirklich ist: das Wort Gottes [Vgl. l Thess 2,13.].“ Absatz 100 zeigt jedoch, dass eine Auslegung nicht für überflüssig gehalten wird: „Die Aufgabe, das Wort Gottes verbindlich auszulegen, wurde einzig dem Lehramt der Kirche, dem Papst und den in Gemeinschaft mit ihm stehenden Bischöfen anvertraut.“
  27. Diese Diskrepanz in der Darstellung Gottes zwischen AT und NT erschien Marcion so groß, dass er davon ausging, es könne sich nicht um den gleichen Gott handeln, und folglich das gesamte AT als heilige Schrift verwarf
  28. „Wo man zu solchen Spaltungen Zuflucht nimmt und diese von religiösen Interpretationen gestützt werden, tendiert man dazu, das Böse nicht an sich selbst zu akzeptieren, sondern es außerhalb seiner selbst, am Andern, am Fremden auszumachen. Das begünstigt die Verfolgung derjenigen, auf die die am eigenen Selbst verleugneten destruktiven Regungen verschoben werden.“

    Gerhard Vinnai: http://www.vinnai.de/gewalt.html
  29. Schon ein früher Christentumskritiker, Celsus, der zeitbedingt noch einen Horizont hatte der sich auf den Mittelmeerraum im weiteren Sinn beschränkte, fand das lächerlich: „Wenn Gott, wie der Jupiter der Komödie, nach dem Erwachen von einem längeren Schlummer die menschliche Rasse vom Übel zu befreien trachtete, warum sendete er dann diesen Geist von dem Du redest in eine Ecke der Welt? Er hätte ihn in ähnlicher Art und Weise in viele Leiber blasen sollen, und sie in alle Welt hinaus schicken. Der Komödiendichter hat nun, um im Theater Gelächter zu erzeugen, geschrieben, dass Jupiter nach seinem Erwachen den Merkur zu den Athenern und den Lakedaimoniern schickte; aber meinst Du nicht, dass Du Gottes Sohn noch lächerlicher gemacht hast indem Du ihn zu den Juden schicktest?“ (zitiert nach Origenes: Gegen Celsus, Buch 6. Eigene Übersetzung)
  • Franz Buggle: Denn sie wissen nicht, was sie glauben. Alibri, Aschaffenburg 2004, ISBN 3-932710-77-0
  • Israel Finkelstein, Neil Asher Silberman: Keine Posaunen vor Jericho. Die archäologische Wahrheit über die Bibel. Beck, München 2002, ISBN 3-406-49321-1
  • Karlheinz Deschner: Abermals krähte der Hahn. Eine kritische Kirchengeschichte. 5. Aufl., btb, München 1996, ISBN 3-442-72025-7
  • Karlheinz Deschner: Der gefälschte Glaube. Eine kritische Betrachtung kirchlicher Lehren und ihrer historischen Hintergründe. Knesebeck, München 2004, ISBN 3-89660-228-4
  • Rudolf Augstein: JESUS Menschensohn. 3. Aufl., dtv, München 2003, ISBN 3-423-30822-2
  • Uta Ranke-Heinemann: Nein und Amen. Mein Abschied vom traditionellen Christentum. 4. Aufl., Heyne, München 2004, ISBN 3-453-21182-0
  • Norbert Rohde: Abschied von der Bibel. Books on Demand, Norderstedt 2004, ISBN 3-8334-1577-0
  • Johannes Maria Lehner: Und die Bibel hat doch NICHT Recht. Historia, Ulm 2005
  • Voltaire: La Bible enfin expliquée. (um 1776)
  • William Henry Burr: Self-Contradictions of the Bible. Prometheus Books, Amherst, ISBN 1-57392-233-1
  • C. Dennis McKinsey: The Encyclopedia of Biblical Errancy. Prometheus Books, Amherst 1995, ISBN 0-87975-926-7
  • Walter-Jörg Langbein: Lexikon der biblischen Irrtümer. Von A wie Auferstehung Christi bis Z wie Zeugen Jehovas. Langen/Müller, München 2003, ISBN 378442922X
  • Walter-Jörg Langbein: Lexikon der Irrtümer des Neuen Testaments. Langen/Müller, München 2004, ISBN 3784429750

Verteidigungsschriften

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Reaktionen auf Bibelkritik

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