Chassenon

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Chassenon
Chassanom
Chassenon (Frankreich)
Chassenon (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Charente (16)
Arrondissement Confolens
Kanton Charente-Vienne
Gemeindeverband Charente Limousine
Koordinaten 45° 51′ N, 0° 46′ OKoordinaten: 45° 51′ N, 0° 46′ O
Höhe 150–261 m
Fläche 23,48 km²
Einwohner 849 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 36 Einw./km²
Postleitzahl 16150
INSEE-Code

Kirche Saint-Jean-Baptiste

Chassenon (okzitanisch Chassanom) ist ein Ort und eine Gemeinde mit 849 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im westfranzösischen Département Charente in der Region Nouvelle-Aquitaine. Die Gemeinde besteht aus mehreren Weilern (hameaux) und Einzelgehöften.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort Chassenon liegt etwa einen Kilometer südlich des Flusses Vienne in einer Höhe von etwa 210 m ü. d. M. im Osten der alten Kulturlandschaft des Angoumois in geringer Entfernung zum Département Haute-Vienne. Der Ort ist etwa 63 km (Fahrtstrecke) in nordöstlicher Richtung von der Stadt Angoulême entfernt; die Großstadt Limoges in der historischen Provinz des Limousin liegt nur rund 45 km östlich. Im Süden des Gemeindegebiets fließt das Flüsschen Grêne.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1800 1851 1901 1954 1999 2013
Einwohner 1000 1110 1176 1013 903 870

Der kontinuierliche Bevölkerungsrückgang im 20. Jahrhundert ist im Wesentlichen auf die Folgen der Reblauskrise im Weinbau und die zunehmende Mechanisierung der Landwirtschaft zurückzuführen.

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort und seine Umgebung waren jahrhundertelang landwirtschaftlich geprägt; die meisten Menschen lebten als Selbstversorger von den Erträgen ihrer Felder und Gärten. Im Ort selbst ließen sich auch Handwerker und Kleinhändler nieder. Im ausgehenden Mittelalter und in der frühen Neuzeit wurde der Weinbau vorangetrieben, der jedoch – nach der Reblauskrise im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert – nur noch geringe Bedeutung hat.[1] Seit den 1960er Jahren spielt der Tourismus in Form der Vermietung von Ferienwohnungen (gîtes) eine nicht unbedeutende Rolle im Wirtschaftsleben der Gemeinde.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf dem Gemeindegebiet wurden steinzeitliche Kleinfunde gemacht. Die gallorömische Siedlung Cassinomagus lag an der Via Agrippa, die Mediolanum Santonum (Saintes) mit Lugdunum (Lyon) verband.

Vom 10. bis zum 18. Jahrhundert war Chassenon Sitz einer Viguerie und gehörte lange Zeit zum Bistum Limoges, bis es im 11. Jahrhundert von den Grafen von Angoulême annektiert wurde. Die Pfarrei stand jedoch auch weiterhin unter der Obhut von Limoges.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kreuzigungsrelief über dem Portal der Kirche Saint-Jean-Baptiste
Château des Dauges
außerhalb
  • Etwa 300 m südöstlich des Ortes befindet sich die Ausgrabungsstätte der Römerstadt Cassinomagus, deren Bauten (Amphitheater, Thermen, Tempel etc.) – obwohl nur in Teilen ausgegraben – in den Jahren 1936 bis 1987 als Monuments historiques eingestuft wurden.[2][3][4]
  • Das im 16./17. Jahrhundert erbaute und in Privatbesitz befindliche Château des Dauges steht nahe der Straße nach Chabanais.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Chassenon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Chassenon – Weinbau
  2. Amphithéâtre, Chassenon in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  3. Center gallo-romain, Chassenon in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  4. Villa gallo-romaine, Chassenon in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)