Espanyol Barcelona
Espanyol Barcelona | ||||
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Basisdaten | ||||
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Name | Reial Club Deportiu Espanyol de Barcelona | |||
Sitz | Barcelona, Spanien | |||
Gründung | 28. Oktober 1900 (als Sociedad Española de Football) | |||
Farben | blau-weiß | |||
Präsident | Chen Yansheng | |||
Website | rcdespanyol.com | |||
Erste Fußballmannschaft | ||||
Cheftrainer | ![]() | |||
Spielstätte | RCDE Stadium | |||
Plätze | 40.500 | |||
Liga | Primera División | |||
2021/22 | 14. Platz | |||
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Der Reial Club Deportiu Espanyol de Barcelona (RCDE), kurz RCD Espanyol und im deutschen Sprachraum allgemein bekannt als Espanyol Barcelona, ist ein Fußballverein aus Barcelona.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Klub wurde am 28. Oktober 1900 unter dem Präsidenten Ángel Rodríguez Ruiz von Studenten der Universität Barcelona in deren Aula gegründet. Der Verein ist somit einer der ältesten Fußballclubs in ganz Spanien. Der Name „Espanyol“ (kat.: „spanisch“) sollte zeigen, dass der Verein spanischen Ursprungs ist.
Zum Gründungszeitpunkt firmierte er noch unter dem offiziellen Namen Sociedad Española de Fútbol. Der Name „spanische Fußballgemeinschaft“ wurde aufgrund der Tatsache auserwählt, dass alle Gründungsmitglieder aus Katalonien und Spanien stammten. Im Laufe der nächsten Jahre wurde der Verein allerdings zunehmend von Ausländern, insbesondere von Briten strukturiert.
Espanyol, Gründungsmitglied der Primera División im Jahre 1929, ist einer der spanischen Vereine, die als Patron den spanischen König und den Titel Real („königlich“) im Namen und im Wappen tragen. Dieses Privileg geht auf den spanischen König Alfons XIII. von Spanien zurück, der dem Verein 1912 diese Ehre verlieh.
Seinen ersten großen Erfolg verbuchte der RCD Espanyol am 3. Februar 1929, als es der Mannschaft gelang, die Copa del Rey, den spanischen Königspokal, im Finale gegen Real Madrid zu gewinnen. 1933 wurde zu einem der erfolgreichsten Jahre des Vereins. In diesem Jahr gelang es ihm, die spanische Liga als Dritter zu beenden. Das war bis heute das beste Ergebnis des Clubs. Sieben Jahre später, 1940, triumphierte Espanyol mit 3:2 erneut über Real Madrid im Finale des Königspokals. Nach Jahren im Mittelmaß der Tabelle folgte in der Saison 1962/63 der erste große Rückschlag. Die Mannschaft stieg zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte ab. Dennoch folgte recht bald der erneute Wiederaufstieg in die Primera División, die höchste Spielklasse Spaniens.
International sorgte der Verein zum ersten Mal 1988 für Aufruhr, als das Team vom damaligen Erfolgstrainer Javier Clemente überraschend das Finale des UEFA-Pokals erreichte. Das Finale gegen Bayer 04 Leverkusen, das damals noch in zwei Finalspielen ausgetragen wurde, stellt bis heute einen zugleich wichtigen und traurigen Aspekt in der Vereinsgeschichte dar. Nachdem man im heimischen Sarrià-Stadion Leverkusen bereits mit 3:0 geschlagen hatte, verlor das Team das Rückspiel in Leverkusen mit 0:3 und das anschließende Elfmeterschießen mit 2:3. Viele Vertraute im Umfeld von Espanyol meinen heute noch, dass sich der Verein nie von diesem Schock erholen konnte. Tatsächlich wurde man seinen Ansprüchen in den nächsten Jahren nicht mehr gerecht und der Verein geriet in eine finanzielle Krise, bei der unter anderem das Stadiongelände verkauft werden musste.
Im Jahr 1995 wurde der offizielle Vereinsname von Real Club Deportivo Español in Reial Club Sportiu Espanyol de Barcelona geändert.[1]
In der jüngeren Vergangenheit stabilisierte sich der Club weitestgehend – sowohl finanziell als auch sportlich. So gewann er in den Jahren 2000 und 2006 noch zwei weitere Male den Copa del Rey und erreichte im Mai 2007 erneut ein UEFA-Pokal-Endspiel, das ebenfalls im Elfmeterschießen gegen den FC Sevilla verloren wurde.
Nach der Saison 2019/2020 musste der Abstieg in die zweite Division hingenommen werden. Nach der Saison 2020/21 stieg Espanyol als Erster der zweiten Division wieder in die erste auf.
Stadion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Espanyol trägt seine Heimspiele im RCDE Stadium (vorher: Estadi Cornellà-El Prat) aus. Im Zuge der wirtschaftlichen Stabilisierung des Vereins war im Herbst 2004 das Bauprojekt für ein neues Stadion im Vorort Cornellà begonnen worden. Es wurde nach den modernsten Standards der UEFA gebaut und soll nach zwei Ausbaustufen die Anforderungen des Verbands an ein sogenanntes „4-Sterne Stadion“ erfüllen – heute schon sind sämtliche Plätze überdacht. Zu Beginn der Saison 2009/10 wurde das Estadi Cornellà-El Prat eingeweiht. Mit dem Bau des eigenen Stadions wollte sich der Verein insbesondere unabhängig machen von der Stadt Barcelona, der das Olympiastadion gehört und die es für die Heimspiele an Espanyol vermietete. Es hat direkten Autobahnanschluss und liegt geographisch im Dreieck der Städte Cornellà de Llobregat, L’Hospitalet de Llobregat und Sant Boi de Llobregat. In diesen Nachbarstädten Barcelonas wohnt traditionell ein großer Teil der Fanbasis von Espanyol. Das Trainingsgelände findet sich indes genau auf der anderen Seite des Ballungsraumes Barcelona, in San Adrián de Besos. Sowohl hier als auch in den angrenzenden Badalona und Santa Coloma de Gramanet findet man ebenfalls ein hohes Fanpotential.
Anfangs trug Espanyol Barcelona seine Spiele an einer breiten Promenade nahe der Sagrada Família aus. Im Jahre 1923 zog der Verein dann in das neueröffnete Estadi Sarrià im vornehmen Stadtteil Sarrià um. Dieses war bei der WM 1982 ein Austragungsort. Bis zur Saison 1996/97 blieb der Verein dieser Spielstätte treu, bis er das Gelände aus finanziellen Gründen veräußern musste. Daraufhin erfolgte ein Umzug auf den Montjuïc, ins Olympiastadion von 1992, das Estadi Olímpic Lluís Companys (55.000 Plätze).
Trikot[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Heutzutage sind die offiziellen Farben von Espanyol blau und weiß, doch zu seiner Gründungszeit liefen die Spieler mit gelben Trikots auf, aus dem einfachen Grund, dass einer der ersten Sponsoren des Teams diese zu Verfügung stellte. Erst in den nächsten Jahren entwickelten sich die heutigen Farben des Vereins.
![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() 1900
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Fans[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Espanyol wird im Gegensatz zum katalanisch geprägten FC Barcelona von vielen Katalanen auch heute noch als Sinnbild für den spanischen Zentralstaat angesehen. Dennoch wandelte sich der Verein in den letzten Jahren und mittlerweile ist auch Espanyol ein katalanischer Verein. Die Fangruppen unterscheiden sich teils immer noch in spanisch und katalanisch.
Das Maskottchen des Vereins ist ein Wellensittich, der „Perico“ oder „Periquito“, in den Vereinsfarben blau-weiß. Dieser gibt auch der Anhängerschaft des Clubs ihren Namen.
Rivalität[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Zwischen Espanyol und dem FC Barcelona besteht, bedingt durch die Lage, eine sportliche Rivalität, das sogenannte Derbi barceloní. Der FC Barcelona ist mit der deutlich höheren Anzahl an gewonnenen Titeln und Siegen im direkten Duell der klar dominantere Verein. In nur vier Spielzeiten gelang es Espanyol, sich in der Tabelle vor dem FC Barcelona zu platzieren, zuletzt 1941/42, allerdings kann Espanyol bis heute den höchsten Sieg zwischen beiden Teams verbuchen, ein 6:0 im Jahre 1951. Am Ende der Saison 2006/07 verspielte der FC Barcelona mit einem 2:2 bei Espanyol am vorletzten Spieltag die Meisterschaft im Fernduell mit Real Madrid.
Aktueller Kader 2022/23[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nr. | Nat. | Name | Geburtsdatum | im Verein seit | Vertrag bis |
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Torhüter | |||||
1 | ![]() |
Joan García | 4. Mai 2001 | 2021 | 2025 |
13 | ![]() |
Fernando Pacheco | 18. Mai 1992 | 2023 | 2026 |
25 | ![]() |
Álvaro Fernández | 13. Apr. 1998 | 2022 | 2023 |
Abwehrspieler | |||||
2 | ![]() |
Óscar Gil | 26. Apr. 1998 | 2020 | 2024 |
3 | ![]() |
Adrià Pedrosa | 13. Mai 1998 | 2019 | 2023 |
4 | ![]() |
Leandro Cabrera | 17. Juni 1991 | 2020 | 2024 |
5 | ![]() |
Fernando Calero | 14. Sep. 1995 | 2019 | 2024 |
14 | ![]() |
Brian Oliván | 1. Apr. 1994 | 2022 | 2025 |
18 | ![]() |
Ronaël Pierre-Gabriel | 13. Juni 1998 | 2023 | 2023 |
23 | ![]() |
César Montes | 24. Feb. 1997 | 2023 | 2028 |
24 | ![]() |
Sergi Gómez | 28. März 1992 | 2021 | 2024 |
26 | ![]() |
Omar El Hilali | 12. Sep. 2003 | 2022 | |
27 | ![]() |
Rubén Sánchez | 4. Feb. 2001 | 2022 | 2024 |
28 | ![]() |
Simo Keddari | 3. Feb. 2005 | 2022 | 2026 |
Mittelfeldspieler | |||||
6 | ![]() |
Denis Suárez | 6. Jan. 1994 | 2023 | 2023 |
8 | ![]() |
Keidi Bare | 28. Aug. 1997 | 2020 | 2024 |
10 | ![]() |
Sergi Darder | 22. Dez. 1993 | 2018 | 2026 |
12 | ![]() |
Vinicius Souza | 17. Juni 1999 | 2022 | 2023 |
15 | ![]() |
José Gragera | 14. Mai 2000 | 2022 | 2027 |
16 | ![]() |
José Carlos Lazo | 16. Feb. 1996 | 2023 | 2028 |
20 | ![]() |
Edu Expósito | 1. Aug. 1996 | 2022 | 2027 |
21 | ![]() |
Nico Melamed | 11. Apr. 2001 | 2020 | 2024 |
22 | ![]() |
Aleix Vidal | 21. Aug. 1989 | 2021 | 2023 |
Stürmer | |||||
7 | ![]() |
Javi Puado | 25. Mai 1998 | 2018 | 2025 |
9 | ![]() |
Joselu | 27. März 1990 | 2022 | 2025 |
17 | ![]() |
Martin Braithwaite | 5. Juni 1991 | 2022 | 2025 |
19 | ![]() |
Dani Gómez | 30. Juli 1998 | 2022 | 2023 |
Stand: 25. Februar 2023[2][3] |
Trainer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Am 3. April 2023 entließ der Club Diego Martínez nach einem 1:2 gegen den FC Girona und vier Niederlagen in Folge. Als Nachfolger ernannte der Tabellen-17. Luis García.[4]
Spieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Laufe der Jahre verfügte Espanyol über eine Reihe bekannter Spieler in seinen Reihen. So unter anderem die Torwartlegende Ricardo Zamora, Alfredo Di Stéfano und Vereinsrekordtorschütze Raúl Tamudo.
- Ricardo Zamora (1916–1919)
- Marcel Domingo (1948/49 und 1952–1956)
- Zoltán Czibor (1963–1965)
- Alfredo Di Stéfano (1964–1966)
- Daniel Solsona (1970–1978)
- Thomas N’Kono (1982–1991)
- Wolfram Wuttke (1990–1992)
- Dmitri Kusnezow (1991–1994)
- Florin Răducioiu (1994–1997)
- Constantin Gâlcă (1997–2001)
- Juan Esnáider (1997–1999)
- Antonio Pacheco (2002–2002)
- Moreno Torricelli (2002–2004)
- Jordi Cruyff (2003–2004)
- Pierre Nlend Womé (2003–2004)
- Tayfun Korkut (2003–2004)
- Walter Pandiani (2006–2007)
- Sergio
- Daniel Jarque (2002–2009)
- Iván de la Peña (2002–2011)
- Simão (2012–2014)
Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- UEFA-Pokal-Finalist (2): 1988, 2007
- Segunda División (2): 1994, 2021
- Intertoto Cup (1): 1968
- Copa del Rey (4): 1929, 1940, 2000, 2006
- Copa Macaya/Campeonato de Catalunya: 1903, 1904, 1912, 1915, 1918, 1929, 1933, 1937, 1940
- Copa Catalunya (7): 1995, 1996, 1999, 2006, 2010, 2011, 2016
Espanyol Barcelona Frauen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- rcdespanyol.com: Offizielle Website
- lafutbolteca.es: Real Club Deportivo Espanyol de Barcelona, S.A.D.
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Por qué el Espanyol se llamó Español. El País, 5. Februar 2018, abgerufen am 22. April 2020.
- ↑ RCD Espanyol - Equips. Abgerufen am 25. Februar 2023.
- ↑ Espanyol Barcelona - Vereinsprofil. Abgerufen am 25. Februar 2023.
- ↑ Espanyol Barcelona entlässt Trainer Martinez. In: kicker.de. 3. April 2023, abgerufen am 3. April 2023.