Fondu

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Usines Fondu
Rechtsform Usines
Gründung 1865
Auflösung 1970er Jahre
Auflösungsgrund Bankrott
Sitz Vilvoorde, Belgien
Branche Eisenbahn, Maschinenbau, Automobilindustrie
Emblem
Fondu von 1906
Fondu von 1906

Usines Fondu war ein belgisches Unternehmen.

Unternehmensgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jean-Baptiste Fondu gründete 1865 das Unternehmen in Vilvoorde. Er stellte Material für Eisenbahnen her. 1896 löste ihn sein Sohn Charles ab. 1906 kam die Produktion von Automobilen dazu. Entwickler der Fahrzeuge war der Schweizer Julien Potterat. Potterat verließ 1908 das Unternehmen und ging zu Russo-Balt. Motoren und Getriebe wurden auch an andere Automobilhersteller verkauft. Nach dem Tod von Charles Fondu 1912 endete die Fahrzeugproduktion. 1914 sorgte der Erste Weltkrieg für eine Produktionsunterbrechung. Deutsche besetzten das Werk.[1]

1918 nahmen die Besetzer alle Maschinen mit und hinterließen ein leeres Werk. Die Produktion von Motoren und Getriebe wurde 1920 wieder aufgenommen und 1925 aufgegeben. 1925 wurden die Markenrechte an der Motorradmarke La Mondiale erworben. Diese Motorräder wurden bis Anfang der 1930er Jahre hergestellt. Danach beschränkte sich das Unternehmen auf den Maschinenbau. In den 1970er Jahren kam es zum Bankrott.[1]

Fahrzeuge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das erste Modell war der 1 CHF, auch 20/24 CV genannt, der von einem Vierzylindermotor mit 3770 cm³ Hubraum angetrieben wurde und Kardanantrieb besaß. 1907 wurde das Modell durch den 24/30 CV abgelöst, dessen Vierzylindermotor 4503 cm³ Hubraum besaß. Zusätzlich gab es von 1907 bis etwa 1908 das große Sechszylindermodell 50 CV. 1912 kamen kleinere Vierzylindermodelle mit 1131 cm³ Hubraum, 1690 cm³ Hubraum und 2120 cm³ Hubraum auf den Markt. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden noch einige Vierzylindermodelle 8/10 CV produziert.

Ein Fahrzeug existiert noch heute und ist im Automuseum Autoworld Brussels in Brüssel zu besichtigen.

Lizenzfertigung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Russo-Balt fertigte das Modell 24/30 CV in Lizenz.

Teileverkauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fondu produzierte und verkaufte auch Teile an andere Automobilhersteller wie Elgé, FIF, Hermes, Linon, SAVA und Turner.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Yvette Kupélian, Jacques Kupélian, Jacques Sirtaine: Le Grand Livre de l’Automobile Belge. FSA, Brüssel 2012, ISBN 978-2-87212-662-0, S. 288 (französisch).
  • Yvette Kupélian, Jacques Kupélian, Jacques Sirtaine: Histoire de l’automobile belge. Paul Legrain, Brüssel, ISBN 2-87057-001-5 und e.p.a., Paris, ISBN 2-85120-090-9 (französisch).
  • George Nicholas Georgano: Autos. Encyclopédie complète. 1885 à nos jours. Courtille, Paris 1975 (französisch).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Fondu vehicles – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • (B) Fondu (Memento vom 27. Mai 2016 im Internet Archive) Auf gtue-oldtimerservice.de.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Yvette Kupélian, Jacques Kupélian, Jacques Sirtaine: Le Grand Livre de l’Automobile Belge. FSA, Brüssel 2012, ISBN 978-2-87212-662-0, S. 288 (französisch).