Katholische Journalistenschule ifp
Die Katholische Journalistenschule ifp ist die Journalistenschule der römisch-katholischen Kirche in Deutschland. Im Jahr 1968 wurde das Institut zur Förderung publizistischen Nachwuchses gegründet. Es gibt Ausbildungsgänge für Studentinnen und Studenten, für Volontäre in römisch-katholischen Medien sowie Volontäre an Tageszeitungen, außerdem Seminare für Theologen und für deutschsprechende Journalisten aus Mittel- und Osteuropa. Der Standort ist seit 2008 im ehemaligen Kapuzinerkloster St. Anton in der Isarvorstadt in München.[1][2] Die Seminarräume, Aufenthaltsräume und 24 Einzelzimmer für die Teilnehmer sind im ehemaligen Klostergebäude untergebracht.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hintergrund
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erste Überlegungen der römisch-katholischen Kirche in Deutschland, in der Aus- und Fortbildung von Journalisten aktiv zu werden, gab es schon relativ früh. Bereits im Frühjahr 1962 hatte der Freiburger Dompräbendar Karl Becker ein Konzept für ein „Katholisches Institut für Publizistik“ entworfen. Ein weiteres Konzept stammt aus dem Jahr 1965 von Hans Suttner. Zusammen mit einigen jungen Hochschulabsolventen verfasste er die Schrift „Katholische Presse in Deutschland. Statt noch einer Kritik: ein konkreter Vorschlag“. Die konkrete Idee zur Gründung eines römisch-katholischen Instituts zur Journalistenausbildung entwickelte in dieser Zeit auch der damalige Schriftleiter der Zeitschrift Stimmen der Zeit, der Jesuitenpater Wolfgang Seibel.
Die Institutsgründung ist im Kontext des Zweiten Vatikanums von 1962 bis 1965 zu sehen.[3] Die Veränderungen im Rahmen des Reform- und Erneuerungsgedankens betrafen auch die Einstellung der Kirche zu den Medien, was 1963 im Konzilsdokument Inter mirifica und 1971 in der Pastoralinstruktion Communio et Progressio festgeschrieben wurde. Vor diesem Hintergrund kam es in Deutschland zu einer Reihe von Neuerungen im Medienbereich. So gründeten die deutschen Bischöfe 1968 die Wochenzeitung Publik[4], die für Aufbruch und Dialog stand, allerdings 1971 nach Querelen mit der Deutschen Bischofskonferenz als Geldgeber eingestellt wurde.
Gründung und Zielsetzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Nachgang zur Einstellung von Publik wurden 1968 die Planungen für eine kirchliche Einrichtung zur Journalistenausbildung mit der Gründung des Instituts zur Förderung publizistischen Nachwuchses e. V. (ifp) konkretisiert. Dessen Mitbegründer und erster Leiter, Wolfgang Seibel war als Berichterstatter für die Katholische Nachrichtenagentur bei den Sitzungsperioden des Vatikanums dabei gewesen und brachte sein theologisches Fachwissen und seine journalistische Kompetenz als Chefredakteur von Stimmen der Zeit ein.[3] Das Institut zur Förderung publizistischen Nachwuchses e. V. wurde in einem formalen Akt am 11. Oktober 1968 in München gegründet.
Zur Eröffnung äußerte sich der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz Julius Döpfner 1970 in einem Brief:
„Das Institut hat die Chance, das überkommene Berufsbild des abhängigen katholischen Journalisten abzubauen und ihm ein neues Gepräge zu geben, das den Erfordernissen unserer Zeit gerecht wird.“[5]
Die erste Ferienakademie des ifp fand im Sommer 1970 für 24 Stipendiaten am Domberg in Freising statt. Referenten waren u. a. profilierte Journalisten wie Kurt Wessel, Hannes Burger, Hans Heigert sowie die Jesuiten Walter Kern, Oswald von Nell-Breuning und Karl Rahner. In den ersten zwei Jahrzehnten fanden die Ausbildungsgänge des Instituts an verschiedenen Standorten in Deutschland, Österreich und Italien statt. Von 1986 bis 2008 stand dem ifp für die Aus- und Weiterbildungsaktivitäten im Bereich Hörfunk und Fernsehen das „Studio Ludwigshafen“ zur Verfügung. Die Journalistenschule hatte das Studio mitsamt dem technischen Equipment nach Beendigung des Kabelpilotprojekt Ludwigshafen vom Verband der Diözesen Deutschlands (VDD) übernommen. 2008 wurde in München das TV- und Hörfunkstudio neu eingerichtet.[6] Die Geschäftsstelle hatte ihren festen Standort stets in München. Im Jahr 2008 bezog das ifp sein neues Domizil im ehemaligen Kapuzinerkloster St. Anton in München. Zur Einweihung erklärte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz Karl Lehmann:
„Das ifp ist offen zur Welt hin mit ihrer ganzen Vielfalt menschlicher Existenz und es bietet ein Zentrum der Kraft in der Konzentration auf ein Tun, das von bewusst gelebten Werten getragen ist, ganz besonders vom christlichen Glauben an Gott und seinem Zeugnis in die Welt hinein.“[7]
Ziel des Instituts war und ist die Aus- und Weiterbildung von Journalisten im kirchlichen und nichtkirchlichen Bereich. Zum 10-jährigen Bestehen des Instituts definierte der damals seitens der Deutschen Bischofskonferenz für das ifp zuständige Medienbischof Georg Moser die Zielsetzung der katholischen Journalistenschule:
„Es sollen Journalisten ausgebildet werden, die vor allen anderen Dingen ihr Handwerk verstehen, die also recherchieren, analysieren, Wichtiges von Nebensächlichem unterscheiden können, und die journalistischen Spielformen möglichst vollkommen beherrschen. Die im Institut ausgebildeten sollen sich aber auch der Verantwortung bewußt sein, die ihnen gerade dieser Beruf auferlegt. […] Sie sollen sich nie dazu verleiten lassen, die Medien, über die sie zweifellos in einer privilegierten Stellung verfügen können, zu missbrauchen.“[8]
Organisation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Trägerschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Träger ist der private kirchliche Verein Institut zur Förderung publizistischen Nachwuchses e. V. Finanziert wird die Einrichtung von der Deutschen Bischofskonferenz. Der Verein beschließt den Haushalt und wählt einen Aufsichtsrat. Der Aufsichtsrat ist zuständig für die Berufung und Abberufung des Vorstands. Vorsitzende des Aufsichtsrats ist seit 2010 Claudia Nothelle.
Für das ifp ist die Publizistische Kommission der Deutschen Bischofskonferenz zuständig:[9]
- Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising, Vorsitzender
- Ulrich Neymeyr, Bischof von Erfurt, stellvertretender Vorsitzender
- Heinz-Günter Bongartz, Weihbischof in Hildesheim
- Robert Brahm, Weihbischof in Trier
- Matthäus Karrer, Weihbischof in Rottenburg-Stuttgart
Leitungsstruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Leitung des Instituts lag zu Beginn allein bei einem von der Kirche entsandten Geistlichen, der als Direktor fungierte. Bis 2009 stand ihm ein Geschäftsführer zur Seite. Seit 2010 wird die katholische Journalistenschule von einer Doppelspitze geleitet, einem Journalistischen und einem Geistlichen Direktor. Beide Direktoren müssen satzungsgemäß nach ihrer Wahl durch den Aufsichtsrat schriftlich von der Bischofskonferenz bestätigt werden. Durch diese Arbeitsteilung sichert sich die Katholische Kirche ihren Einfluss im ifp:
„Die Aufgaben des Geistlichen Direktors sind die Seelsorge für Mitarbeiter und Auszubildende, die Verantwortung für das spirituelle Angebot, die Sorge um die Berücksichtigung der Themenbereiche Religion, Ethik und Persönlichkeitsbildung in der Ausbildung, die Vernetzung und Kooperation im kirchlichen Bereich, die Vermittlung des katholischen Profils und die Theologenausbildung. Der Journalistische Direktor ist speziell verantwortlich für die Leitung der Ausbildung von Stipendiaten und Volontären sowie für die offene Fort- und Weiterbildung, den Lehrbetrieb in München, die Organisation und Führung der Geschäftsstelle sowie Werbung und Öffentlichkeit.“[10]
Kirchliche Leitung
- 1968–1991: Wolfgang Seibel, Gründer und erster Leiter
- 1991–1998: Josef Innerhofer, Leiter
- 1999–2008: Roger Gerhardy, Direktor
- 2010: Michael Broch, Geistlicher Direktor[11]
- 2011–2017: Wolfgang Sauer, Geistlicher Direktor[12]
- 2018–2023: Br. Helmut Rakowski, Geistlicher Direktor[13]
- ab 2023: Sr. Stefanie Strobel, Geistliche Direktorin[14]
Weltliche Leitung
- 1969–1985: Wilfried Schwedler, Geschäftsführer
- 1986–2002: Anton Magnus Dorn, Geschäftsführer, Leiter des Studio Ludwigshafen
- 2002–2011: Elvira Steppacher, Geschäftsführerin, später Journalistische Direktorin[15]
- 2013–2023: Bernhard Remmers, Geschäftsführer/Journalistischer Direktor[16]
- ab 2023: Isolde Fugunt, Geschäftsführerin/Journalistische Direktorin[14]
Ausbildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das ifp bietet Ausbildungen für Anfänger und Fortgeschrittene an, für Studenten, die am Beginn ihres Studiums stehen, für Volontäre in Redaktionen, Weiterbildung für Journalisten im Beruf, spezielle Kurse für Theologen, sowie regelmäßig Internationale Programme für Deutsch sprechende Journalisten aus Mittel- und Osteuropa. Ein spezielles Angebot sind die jedes Jahr stattfindenden viertägigen Journalistenreisen in die Hauptstädte Mittel- und Osteuropas, in denen jüngere Absolventen Redaktionen besuchen und Vertreter aus Politik, Medien, Kirche, Kultur sowie Gesellschaft treffen. Für Unterrichts- und Schulungszwecke stehen im ifp zwei PC-Arbeitsräume und ein TV- und Hörfunk-Studio zur Verfügung.[17] Darüber hinaus kooperiert die Katholische Journalistenschule mit Zeitungen am Standort München, unter anderem mit der Süddeutschen Zeitung, die gelegentlich ihre Seiten für gemeinsam mit dem ifp erstellte Artikel und Schwerpunktthemen öffnet.[18][19]
Auf eine Anfrage der Süddeutschen Zeitung, was den angehenden Journalisten in der Katholischen Journalistenschule vermittelt werde, antwortete der Journalistische Direktor der Schule Bernhard Remmers:
„In der katholischen Journalistenschule ifp ist die Reportage nur eine von vielen möglichen Darstellungsformen. Die Abschlussarbeiten sind in den meisten Fällen multimediale Projekte mit einem Mix aus Texten, Fotos, Videos und Infografiken. Solche Projekte lassen sich nur im Team entwickeln. Für Starreporter ist da wenig Platz. Wichtiger noch: Im ifp verstehen wir den Journalismus als Handwerk. Elite-Denken stört da nur.“[20]
Studienbegleitende Journalistenausbildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In den ersten Jahren nach der Gründung des ifp stand die Ausbildung parallel zum Studium an einer Universität im Vordergrund. Die Gründer des Instituts wollten mit dieser studienbegleitenden Journalistenausbildung jungen Frauen und Männern einen Start in die berufliche Praxis ermöglichen und ihnen eine Alternative zum Journalistikstudium bieten.[21] In Intensivseminaren lernen die Stipendiaten journalistische Ausdrucksformen kennen, etwa den Unterschied zwischen Nachrichten, Reportage und Kommentar. Dozenten sind Journalisten, Autoren und Medienschaffende aus allen Bereichen.[22][23] Die Ausbildung ist multimedial, sie umfasst Print, Radio, Fernsehen und Online und sie findet in den Semesterferien statt. Verbunden mit diesen Intensivkursen sind mehrmonatige Praktika bei Zeitungen, Nachrichtenagenturen, Onlinemedien und Rundfunkstationen. Jedes Jahr erhalten 15 Studenten ein Stipendium für das studienbegleitende journalistische Grundstudium. Voraussetzung sind die Hochschulreife, nicht älter als 28 Jahre, eingeschrieben in einer deutschen Hochschule, zum Zeitpunkt der Bewerbung höchstens im vierten Semester, und Interesse für religiöse und gesellschaftliche Fragen.[24][25]
Volontärsausbildung in der katholischen Presse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit 1978 bietet das ifp etwa 15 Plätze für Volontariate in der katholischen Presse. Ausbildungsstätten sind Redaktionen in Deutschland. Die Ausbildung ist mit mehrwöchigen überbetrieblichen Seminaren und Praktika gekoppelt, in welchen Grundlagen im Print-, Hörfunk-, Fernseh- und Online-Journalismus vermittelt werden sollen.[26]
Kurse für Volontäre an Tageszeitungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit 1991 beteiligt sich das ifp auch an der überbetrieblichen Fortbildung von Volontärinnen und Volontären an Tageszeitungen. Zunächst mit mehrtägigen Spezialseminaren, seit 1993 mit zweiwöchigen Grundkursen, die seit 2001 durch Aufbaukurse ergänzt werden. Derzeit finden viermal pro Jahr im ifp Kurse für Volontäre an Tageszeitungen statt. Es sind aufeinander aufbauende, je zweiwöchige Grundkurse zur Einführung in den Journalistenberuf. Ergänzend dazu bietet das ifp für Volontäre im zweiten Ausbildungsjahr im Frühjahr und Herbst zweiwöchige Aufbaukurse an. Es handelt sich hierbei um überbetriebliche Fortbildung im Rahmen des für Tageszeitungsvolontäre geltenden Tarifvertrags.[27]
Medienausbildung für Theologen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit 1988 sind hauptamtliche kirchliche Mitarbeiter wie Priester, Ordensleute und Pastoralreferenten sowie wissenschaftliche Mitarbeiter in das Ausbildungsprogramm des ifp mit einbezogen. Das Kursprogramm für sie umfasst vier einwöchige Seminare in den Bereichen Presse, Hörfunk, Fernsehen und Öffentlichkeitsarbeit.
Volontärsausbildung im privaten Hörfunk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein weiteres Angebot gilt Volontären, deren Redaktionen für private Rundfunksender Beiträge zu kirchlichen Themen erstellen. Die Hörfunkvolontäre werden in zwei Jahren zu Redakteuren ausgebildet. Das ifp bietet ihnen mehrwöchiche überbetriebliche Seminare und Praktika an. Diese dienen dazu, die Ausbildung zu vertiefen und Kenntnisse im Fernseh- und Onlinejournalismus zu vermitteln.
Weiterbildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kompaktkurse und Seminare
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für angehende und bereits im Beruf stehende Journalisten bietet das ifp diverse Weiterbildungsmöglichkeiten. Das geht von Fernseh-Kompaktkursen über Weiterbildungsseminare im Bereich Presse, Hörfunk, Fernsehen, Online/Crossmedia bis zur Aus- und Weiterbildung zu multimedialen Darstellungsformen, Videojournalismus oder der Erstellung von Texten für das Internet, aber auch die Vermittlung von Kenntnissen über den Wandel der Medienwelt und über Trends und Onlinestrategien klassischer Medien.
Ostkurse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit 1993 findet jeden Sommer im ifp eine dreiwöchige Sommerakademie für Deutsch sprechende Journalistinnen und Journalisten aus Mittel- und Osteuropa statt. In diesen sogenannten Ostkursen werden journalistische Kenntnisse im Print- und Rundfunkjournalismus vermittelt. Seit dem Start dieser Weiterbildungsreihe haben an diesen „Ostkursen“ des ifp knapp 380 Journalistinnen und Journalisten aus 21 Ländern teilgenommen.[28][29]
Journalistenreisen nach Mittel- und Osteuropa
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für jüngere Absolventen und Auszubildende bietet das ifp seit 2006 jedes Jahr viertägige Journalistenreisen in die Groß- und Hauptstädte Mittel- und Osteuropas an. Diese Reisen führten in der Vergangenheit unter anderem nach Bratislava (Slowakei), Vilnius (Litauen), Prag (Tschechien), Warschau (Polen), Budapest (Ungarn), Zagreb (Kroatien), Sofia (Bulgarien), Sarajevo (Bosnien-Herzegowina), Riga (Lettland), Ljubljana (Slowenien), Bukarest (Rumänien) und Prishtina (Kosovo); daneben in die ukrainische Großstadt Lemberg. Die Reihe wurde mit der Journalistenreise 2023 nach Vilnius (Litauen) fortgesetzt.[30]
Diskussionsveranstaltungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf dem Programm des ifp stehen auch Vorträge und Diskussionen zu medienpolitischen Themen. Ende Januar erinnert das ifp jedes Jahr zusammen mit der Görres-Gesellschaft zur Pflege der Wissenschaft mit einem Vortragsabend an den katholischen Publizisten und Gründer des Rheinischen Merkurs, Joseph Görres (1776–1848). Der Chefredakteur der Wochenzeitung „Die Zeit“, Giovanni di Lorenzo, setzte sich am 29. Januar 2016 unter dem Titel „Wider den Vorwurf der Lügenpresse: Was heute Medienethik sein könnte“[31] mit der Kritik an den Medien auseinander.
Kritik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf Druck der Deutschen Bischofskonferenz trat Pfarrer Michael Broch am 15. August 2010 von seinem Amt als Geistlicher Direktor des ifp zurück.[32][33] Der Anlass war ein Zeitungsinterview von Broch mit kritischen Äußerungen über Papst und Kirche. Medienvertreter sahen darin einen „Maulkorb“ für das ifp und befürchteten, dass die Journalistenschule „handstreichartig zur katholischen Kaderschmiede umfunktioniert“ wird.[34][35][36] Vertreter des konservativen Milieus hingegen begrüßten den Rücktritt.[37]
Förderverein des ifp (Fifp)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Förderverein des Instituts zur Förderung publizistischen Nachwuchses e. V. (Fifp) wurde von Absolventen gegründet. Er vergibt seit 2004 den Pater-Wolfgang-Seibel-Preis für Nachwuchsjournalisten. Der Journalistenpreis wird in zwei Kategorien („Print“, „Hörfunk/Fernsehen“) verliehen. Vorsitzende ist Sabine Winter vom Bayerischen Rundfunk in München.
Absolventinnen & Absolventen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Folgenden eine Auswahl von bekannten Absolventinnen und Absolventen:[38]
- Sven Afhüppe (* 1971), ehemaliger Chefredakteur des Handelsblatts
- Rommy Arndt (* 1967), Moderatorin von n-tv und MDR Aktuell
- Rainald Becker (* 1959), Chefredakteur der ARD
- Sascha Borowski, Redaktionsleiter der Allgäuer Zeitung
- Wolfgang Büchner (* 1966), Stellvertretender Sprecher der Bundesregierung und Stellvertretender Leiter des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung
- Klaus Brinkbäumer (* 1967), Programmdirektor beim MDR
- Michael Ebert (* 1974), Chefredakteur SZ-Magazin
- Nikolaus Förster (* 1968), Chefredakteur von Impulse
- Christiane Florin (* 1968), Buchautorin und Redakteurin des Deutschlandfunks
- Thomas Gottschalk (* 1950), Radio- und Fernsehmoderator
- Olessja Jaremtschuk (* 1991), ukrainische Journalistin und Buchautorin
- Stefan Kläsener (* 1964), Chefredakteur des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlags
- Stefan Leifert (* 1977), Fernsehjournalist, Leiter ZDF-Studio Bayern
- Claus Liesegang, Chefredakteur der Märkischen Oderzeitung
- Raoul Löbbert (* 1977), Chefkorrespondent der Wochenzeitung Die Zeit
- Miriam Meckel (* 1967), Kommunikationswissenschaftlerin und Chefredakteurin der wirtschaftswoche
- Claudia Nothelle (* 1964), frühere Programmdirektorin des RBB und jetzt Hochschullehrerin für Journalismus an der HS Magdeburg-Stendal
- Heribert Prantl (* 1953), früheres Mitglied der Chefredaktion der Süddeutschen Zeitung
- Dagmar Reim (* 1951), frühere Intendantin des RBB[39]
- Andrea Rübenacker (* 1974), Geschäftsführerin des Katholischen Medienhauses und der KNA Katholische Nachrichten-Agentur, davor Redakteurin beim WDR und Chefin vom Dienst bei der Deutschen Welle, Honorarprofessorin an der HS Mittweida[40]
- Bettina Schausten (* 1965), Chefredakteurin des ZDF
- Claudia Schick (* 1965), TV-Moderatorin der Hessenschau kompakt
- Johannes Schießl (* 1964), früherer Chefredakteur der Münchner Kirchenzeitung
- Willi Steul (* 1951), ehemaliger Intendant des Deutschlandradios[41][42]
- Martin Werding (* 1964), „Wirtschaftsweiser“[43]
- Vanessa Wormer (* 1987), Leiterin des Innovationslabors im SWR
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Institut zur Förderung publizistischen Nachwuchses, Deutscher Presserat (Hrsg.): Ethik im Redaktionsalltag (= Praktischer Journalismus. Band 63). UVK-Verl.-Ges., Konstanz 2005, ISBN 3-89669-469-3.
- Anton Magnus Dorn, Gerhard Eberts (Hrsg.): Redaktionshandbuch Katholische Kirche. Zum Nachschlagen und Nachdrucken. Herausgegeben im Auftrag des Instituts zur Förderung publizistischen Nachwuchses in Zusammenarbeit mit der KNA und der MDG. List, München 1996, ISBN 3-471-79322-4.
- Karl Lehmann: Das christliche Menschenbild – Orientierung in einer pluralistischen Gesellschaft. In: Communicatio Socialis. 27. Jg., Nr. 2/1994, S. 118–133, doi:10.5771/0010-3497-1994-2-118 (Vortrag beim Festakt „25 Jahre Institut zur Förderung publizistischen Nachwuchses e. V.“ am 14. November 1993 im Heinrich Pesch-Haus in Ludwigshafen).
- Otto B. Roegele: Kirche und Publizistik. Ein Rückblick auf Erfolge und Mißerfolge in den letzten Jahrzehnten. In: Communicatio Socialis. 27. Jg., Nr. 2/1994, S. 145–151, insb. S. 148 ff., doi:10.5771/0010-3497-1994-2-145 (Vortrag aus Anlass des 25-jährigen Bestehens des „Instituts zur Förderung publizistischen Nachwuchses e. V.“ am 14. November 1993 im Heinrich Pesch-Haus in Ludwigshafen).
- Anton Magnus Dorn: Von den ersten Ausbildungsangeboten der Gesellschaft Katholischer Publizisten (GKP) zum Institut zur Förderung publizistischen Nachwuchses e. V. (IFPN). In: Gesellschaft Katholischer Publizisten (Hrsg.): Bekanntmachung. 40 Jahre Gesellschaft Katholischer Publizisten Deutschlands. Berlin 1988, S. 68 ff.
- Institut zur Förderung publizistischen Nachwuchses e. V. (Hrsg.): Wie werde ich Journalist? Pattloch, Augsburg 1993, ISBN 3-629-02002-X.
- Institut zur Förderung publizistischen Nachwuchses (Hrsg.): Im offenen Dialog nach der Wahrheit suchen. Verabschiedung von Pater Dr. Wolfgang Seibel SJ als Leiter des Instituts zur Förderung publizistischen Nachwuchses e. V. München 1992.
- Johanna Kempter: Geschichte und Leitlinien des ifp. In: Communicatio Socialis. 44. Jg., Nr. 3/2011, S. 270–282, doi:10.5771/0010-3497-2011-3-270.
- Dietrich Schwarzkopf: Notwendige Erinnerung an Selbstverständliches. Was Aus- und Fortbildung im Rundfunk bewirken sollen. Hrsg. vom Institut zur Förderung publizistischen Nachwuchses, München 1988, DNB 945998260.
- Anton Magnus Dorn: Journalistische Aus- und Fortbildung der katholischen Kirche in der Bundesrepublik Deutschland. In: Communicatio Socialis. 18. Jg., Heft 1/1985, S. 46–52.
- Institut zur Förderung publizistischen Nachwuchses (Hrsg.): 15 Jahre Institut zur Förderung publizistischen Nachwuchses. München 1984, DNB 880872276.
- Institut zur Förderung publizistischen Nachwuchses (Hrsg.): Zum Gespräch verhelfen. Acht Essays. München 1979.
- Karl Rüdiger Durth: Praktische Zeitungslehre. Hrsg. vom Institut zur Förderung publizistischen Nachwuchses, München 1974, OCLC 258513533.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Offizielle Website
- Literatur von und über Katholische Journalistenschule ifp im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Pater Roger Gerhardy im Interview zum ifp Neubau in München im Jahr 2007. In: mk-online.de. Abgerufen am 16. März 2017.
- ↑ Kardinal Karl Lehmann: Festrede zur Einweihung des neuen ifp-Gebäudes. In: bistummainz.de. 15. September 2008, abgerufen am 18. März 2017.
- ↑ a b Johanna Kempter: Geschichte und Leitlinien des ifp. In: Communicatio Socialis. 44. Jg., Nr. 3/2011, S. 270–282, doi:10.5771/0010-3497-2011-3-270.
- ↑ Florian Bock: DER FALL »PUBLIK«. Katholische Presse in der Bundesrepublik Deutschland um 1968 (= Wilhelm Damberg [Hrsg.]: Veröffentlichungen der Kommission für Zeitgeschichte. Reihe B. Band 128). Ferdinand Schöningh, Paderborn 2015, ISBN 978-3-506-76642-7, S. 24 (schoeningh.de [PDF; 134 kB; abgerufen am 24. Juli 2019]).
- ↑ Institut zur Förderung publizistischen Nachwuchses (Hrsg.): Wie werde ich Journalist? Pattloch Verlag, Augsburg 1993, ISBN 3-629-02002-X, S. 178.
- ↑ Anton Magnus Dorn: Ein Rückblick auf zehn Jahre Studio Ludwigshafen. In: Communicatio Socialis. 30. Jg., Nr. 3, 1997, S. 300–303.
- ↑ Neuer Standort des ifp in München eingeweiht. Deutsche Bischofskonferenz, 15. September 2008, abgerufen am 26. April 2023.
- ↑ Institut zur Förderung publizistischen Nachwuchses (Hrsg.): 15 Jahre ifp. Eigenverlag, München 1984, S. 24.
- ↑ Publizistische Kommission. Abgerufen am 24. Oktober 2023.
- ↑ Johanna Kempter: Diplomarbeit, Kirchliche Hofberichterstattung oder kritischer Journalismus? Hrsg.: Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt. Eichstätt, S. 80.
- ↑ Hörfunkpfarrer Michael Broch wird Geistlicher Direktor des Instituts zur Förderung publizistischen Nachwuchses in München. In: drs.de. 8. März 2010, abgerufen am 4. April 2017.
- ↑ Jens Schmitz: Freiburg: Domkapitular Sauer geht zur Journalistenschule. In: badische-zeitung.de. 13. April 2011, abgerufen am 16. März 2017.
- ↑ Bruder Helmut Rakowski ist seit Januar 2018 Geistlicher Direktor des ifp. In: journalistenschule-ifp.de. Abgerufen am 3. Januar 2022.
- ↑ a b Erstmals führen zwei Frauen Katholische Journalistenschule. In: Münchner Kirchenzeitung. 21. November 2022, abgerufen am 25. März 2024 (Quelle: KNA).
- ↑ Abgang bei katholischer Journalistenschule: Elvira Steppacher verlässt ifp Ende des Jahres. In: kress.de. 12. September 2011, abgerufen am 16. März 2017.
- ↑ (rub): Bernhard Remmers wird neuer Journalistischer Direktor des ifp. In: gkp.de. Abgerufen am 17. März 2017.
- ↑ Multimediale Ausbildung für angehende Journalisten. In: bistum-fulda.de. 27. Januar 2014, abgerufen am 16. März 2017.
- ↑ Luisa Gruber u. a.: Lindwurmstraße. 2400 Meter Geschichten. In: SZ.de. 7. Mai 2018, abgerufen am 7. Mai 2018.
- ↑ Roger Gerhardy: „Als faire Partner im Wettstreit der Ideen“. Zu den Ausbildungszielen des ifp Institut zur Förderung des Publizistischen Nachwuchses. In: Communicatio Socialis. 35. Jg., Nr. 2/2002, S. 156–162, doi:10.5771/0010-3497-2002-2-147.
- ↑ Bernhard Remmers: Für Starreporter ist da wenig Platz. In: SZ.de. 29. Mai 2019, abgerufen am 29. Mai 2019.
- ↑ Hans Herbst: In der Obhut eines Jesuiten. Wie die Katholische Kirche sich um den journalistischen Nachwuchs bemüht. In: zeit.de. 20. Juni 1980, archiviert vom am 9. April 2017; abgerufen am 8. April 2017.
- ↑ Referenten der Journalistenschule. In: journalistenschule-ifp.de. Abgerufen am 28. März 2017.
- ↑ Dominik Peters: Journalismusausbildung am ifp: „Wir sind zwar katholisch, aber nicht vom Mond.“ In: Der Spiegel. 9. August 2010, abgerufen am 25. März 2024.
- ↑ Marcus Nicolini: Nadelöhr journalistischer Berufseinstieg. Gute Chancen für Stipendiaten des Instituts zur Förderung publizistischen Nachwuchses. In: Communicatio Socialis. 38. Jg., Nr. 2, 2005, S. 198–212, doi:10.5771/0010-3497-2005-2-198 (nomos-elibrary.de [PDF; 763 kB]).
- ↑ Isabelle Modler: Die studienbegleitende Journalistenausbildung am ifp. Eine Absolventenbefragung. In: Communicatio Socialis. 44. Jg., Nr. 3/2011, S. 283–295, doi:10.5771/0010-3497-2011-3-283.
- ↑ Andreas Müller, Sarah Stoffel, Madeleine Siegler: Die Volontärsausbildung am ifp. Befragung ihrer Teilnehmer. In: Communicatio Socialis. 44. Jg., Nr. 3, 2011, S. 296–314, doi:10.5771/0010-3497-2011-3-296 (nomos-elibrary.de [PDF; 453 kB]).
- ↑ Bernhard Rude: Fit werden für den Redaktionsalltag. 15 Jahre Ausbildungstarifvertrag für Tageszeitungsvolontäre. In: Communicatio Socialis. 38. Jg., Nr. 2, 2005, S. 213–222, doi:10.5771/0010-3497-2005-2-213 (nomos-elibrary.de [PDF; 540 kB]).
- ↑ Bernhard Rude: Die Ostkurse des ifp in München – ein Beitrag zu freien Medien. Eine Seminarreihe für Deutsch sprechende Journalisten aus Mittel- und Osteuropa. In: Hochschulrektorenkonferenz (Hrsg.): Demokratieförderung durch Journalistenausbildung in Südosteuropa (= Beiträge zur Hochschulpolitik. 6/2009). Bonn 2009, ISBN 978-3-938738-67-2, S. 158–170 (hrk.de [PDF; 2,8 MB]).
- ↑ Bernhard Rude: Vzdelávacie kurzy pre nemecky hovoriacich novinárov zo strednej a vychodnej Európy a rozvoj slobodnych médií. In: Katolícke noviny v Spolku sv. Vojtecha (Hrsg.): 160 rokov sme vasím svetlom. Zborník prednások z Medzinárodnej vedeckej konferencie o histórii a súcasnosti Katolíckych novín. Katolícke noviny, Trnava 2010, ISBN 978-80-7162-822-4, S. 90–100.
- ↑ Vielfalt Mittel- und Osteuropas entdecken. ifp.de, abgerufen am 26. Oktober 2023.
- ↑ Henning Martin Schoon: Görres-Abend mit Giovanni di Lorenzo. In: journalistenschule-ifp.de, abgerufen am 16. März 2017.
- ↑ Pfarrer Michael Broch gibt neues Amt auf. In: stuttgarter-zeitung.de. 14. August 2010, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 4. April 2017; abgerufen am 4. April 2017.
- ↑ o. V.: Priester-Rücktritt an Münchner Journalistenschule spaltet Bischofskonferenz, Der Spiegel, 21. August 2010, www.spiegel.de/spiegel/vorab/a-713020.html
- ↑ Harald Biskup: Die Weltanschauung schlägt das fachliche Niveau. Rücktritt. Bischöfe verpassen katholischer Journalistenschule einen Maulkorb. In: Kölner Stadt-Anzeiger. 21./22. August 2010, S. 26.
- ↑ Matthias Drobrinski: Katholische Kirche: Von der Pflicht zum Widerspruch. In: Süddeutsche Zeitung. 23. August 2010, abgerufen am 25. März 2024.
- ↑ o. V.: Broch tritt zurück: Bischofskonferenz hat kein Vertrauen mehr in den Geistlichen. In: Stern. 14. August 2010, abgerufen am 25. März 2024 (Quelle: DPA).
- ↑ Nach Kirchenbeschimpfung kommt jetzt Rücktritt von Pfarrer Broch. In: kath.net. 13. August 2010, abgerufen am 25. März 2024.
- ↑ Absolventen des ifp (Auswahl). In: journalistenschule-ifp.de. Abgerufen am 25. März 2024.
- ↑ Dieter Anschlag: Ein großes Maß an Freiheit. Interview mit der früheren RBB‑Intendantin Dagmar Reim. In: Medienkorrespondenz. 17. Januar 2017, abgerufen am 5. Mai 2021.
- ↑ Marc Bartl: Andrea Rübenacker tritt an die Spitze des Katholischen Medienhauses. In: Kressreport/Kress news, 29. Juni 2018, abgerufen am 25. März 2024.
- ↑ Kurt Sagatz: Deutschlandradio-Chef Willi Steul geht in Ruhestand. In: tagesspiegel.de. 31. August 2017, abgerufen am 2. November 2017.
- ↑ Willi Steul im Munzinger-Archiv, abgerufen am 23. März 2024 (Artikelanfang frei abrufbar)
- ↑ Jung & Naiv: Ökonom & „Wirtschaftsweiser“ Martin Werding – Jung & Naiv: Folge 690 auf YouTube, 8. Februar 2024, abgerufen am 25. März 2024 (Laufzeit: 2:13:30).
Koordinaten: 48° 7′ 27,2″ N, 11° 33′ 48,1″ O