Linnich

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 26. Dezember 2005 um 21:09 Uhr durch Erky (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Karte
Stadtwappen der Stadt Linnich Lage der Stadt Linnich in Deutschland
Basisdaten
Bundesland : Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk : Köln
Kreis : Düren
Geografische Lage : Vorlage:Koordinate Text Artikel
Fläche : 65,46 km²
Einwohner : 13.788 (31. Dezember 2004)
Bevölkerungsdichte : 211 Einwohner/km²
Höhe : 73 m ü. NN
Postleitzahl : 52441
Vorwahl : 02462
Kfz-Kennzeichen: DN
Amtl. Gemeindeschlüssel : 05 3 58 036
Stadtgliederung: 12 Ortsteile bzw.
Stadtbezirke
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rurdorfer Straße 64
52441 Linnich
Webseite : www.linnich.de
Politik
Bürgermeister : Wolfgang Witkopp (CDU)

Linnich ist die nördlichste und drittgrößte Stadt im Kreis Düren in Nordrhein-Westfalen. Sie liegt genau in der Mitte zwischen den Städten Mönchengladbach im Nordosten und Aachen im Südwesten, an der Rur.

Geografie

Flüsse

Stadtgliederung

Die heutige Stadt Linnich entstand 1969 im Rahmen der kommunalen Neugliederung aus den ehemals selbständigen Gemeinden: Linnich (Stadt), Boslar, Ederen, Gereonsweiler, Gevenich, Glimbach-Kofferen, Hottorf, Körrenzig, Rurdorf, Tetz und Welz; 1972 kam noch Floßdorf hinzu.

Geschichte

Die "Stad van Lynneke" wurde am 27. April 1392 erstmalig durch Herzog Wilhelm von Geldern urkundlich genannt. Die erste urkundliche Erwähnung überhaupt datiert auf das Jahr 888 und bezeugt die Schenkung des Königsgutes "Linnica" von König Lothar II. an das Marienstift Aachen im Jahr 851. Der Name Linnich geht auf seinen vermutlichen Gründer, einen Kelten namens Linus, zurück.

Geschichtlich verbindet Linnich viel mit der südlich angrenzenden Herzogstadt Jülich, so auch die über 90-prozentige Zerstörung im Zweiten Weltkrieg. Dies war nach den Zerstörungen in den Jahren 1393, 1397 und 1794 die vierte und schrecklichste. Das Hubertuskreuz bei Linnich erinnert an die historische Hubertusschlacht von 1444 zwischen den Herzogtümern Geldern und Jülich sowie an eine der blutigsten Panzerschlachten an der Rurfront im Jahr 1944, es ist ein Mahnmal für den Frieden.

Nach der Zerstörung vom 2. Oktober 1794 während der Schlacht im ersten Koalitionskrieg zwischen den französischen Revolutionstruppen und den preußisch/österreichischen Truppen gehörte Linnich zu Frankreich und war von 1798 bis 1814 Hauptstadt eines Kantons (der die links der Rur liegenden Orte des Jülicher-Landes umfasste) im Département de la Roer.

In den Jahren 1992 und 2002 wurde Linnich von den Erdbeben in der rheinischen Tiefebene erschüttert. Davon war am meisten die kath. Pfarrkirche St. Martinus betroffen. Der Hang, an dem sie steht, könnte bei einem weiteren Beben abrutschen.

Religionen

Neben der katholischen und evangelischen Gemeinde existierte in Linnich bis 1938 eine kleine jüdische Gemeinde. Nachdem im Mittelalter Juden in Linnich ansässig gewesen waren, liessen sich in der Neuzeit wiederum Juden in der Stadt nieder. 1861 lebten hier 123 Personen. Es existierte ein jüdischer Friedhof, eine jüdische Schule und eine Synagoge, die 1913 erbaut wurde. Im Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge geschändet und angezündet.


Politik

Stadtrat

Die 32 Sitze des Stadtrates verteilen sich wie folgt:

  • CDU 16 Sitze (Vorsitzender: Hans-Willi Dohmen; Stellvertreter: Wilfried Meisen; Geschäftsführer: Konrad Philippen)
  • SPD 10 Sitze (Vorsitzender: Hans-Friedrich Oetjen, Stellvertreter: Helmuth Geisler)
  • Grüne 3 Sitze (Vorsitzender: Karl-Heinz Hilfert; Stellvertreter und Geschäftsführer: Christoph Barzen)
  • FDP 2 Sitze (Vorsitzender: Dr. Christoph Gerlach; Stellvertreter: Dr. Klaus Selter; Geschäftsführer: Patrick Schunn)
  • Freier Bewerber (Hartmut Mandelartz) 1 Sitz (Hospitant der SPD-Fraktion)

(Stand: Kommunalwahl am 26. September 2004)

Städtepartnerschaften

Linnich pflegt seit 1974 eine Partnerschaft mit der nordfranzösischen Stadt Lesquin nahe Lille.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Pfarrkirche St. Martinus

Museen

Bauwerke

  • Evangelische Kirche
  • Katholische Pfarrkirche St. Martinus
  • Wehr an der Rur
  • Hubertuskreuz

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Andreasmarkt - Der Andreasmarkt findet jährlich am 1. Montag nach Andreas (meist der 1. Montag im Dezember) statt. Es ist der letzte traditionelle Bauernmarkt in weitem Umkreis und zieht somit viele Leute an.
  • Schützenfest - Das große Schützenfest aller drei Schützengesellschaften, der Hubertus-Schützen, der Sebastianus-Schützen und der Schützengilde findet alljährlich von Freitag nach Pfingsten bis Fronleichnam statt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Zuckerrübenfeld bei Linnich

Autobahnanschluss

Linnich ist über die nachfolgend aufgeführten Anschlusstellen an das Autobahnnetz angebunden. Durch das Stadtgebiet Linnichs selber führt keine Autobahn.

A 44 Aachen – Mönchengladbach
Datei:AB-AS.png 6 Aldenhoven, Datei:AB-AS.png 9 Titz
A 46 Heinsberg - Neuss
Datei:AB-AS.png 8 Erkelenz Süd

Ansässige Unternehmen

  • Linnich ist die Heimat des Getränkekartons. (Schauen Sie doch mal unter Ihre Saft- oder Milchtüte - steht dort combibloc, so halten Sie ein Stück Linnich in der Hand.)
  • In Linnich arbeitet die älteste Glasmalerei Deutschlands, die Firma Oidtmann. Seit einigen Jahren gibt es daher das Deutsche Glasmalerei-Museum in einer historischen Wassermühle im Stadtkern.

Öffentliche Einrichtungen

Gut ein Viertel der Kernstadt besteht aus dem Areal der Landespolizei. Hier waren in den letzten Jahrzehnten mehrere Hunderschaften Bereitschaftspolizei und die Polizeischule, zuletzt eine Außenstelle des Polizei-Ausbildungs-Instituts NRW angesiedelt. Seit dem 30. August 2004 werden einige Gebäude von der Fachhochschule für Finanzen NRW genutzt.

Persönlichkeiten


Vorlage:Commons1