Le Creusot

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Le Creusot
Le Creusot (Frankreich)
Le Creusot (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Bourgogne-Franche-Comté
Département (Nr.) Saône-et-Loire (71)
Arrondissement Autun
Kanton Chef-lieu von
Le Creusot-1
Le Creusot-2
Gemeindeverband Le Creusot Montceau-les-Mines
Koordinaten 46° 48′ N, 4° 26′ OKoordinaten: 46° 48′ N, 4° 26′ O
Höhe 316–516 m
Fläche 18,11 km²
Einwohner 21.057 (1. Januar 2020)
Bevölkerungsdichte 1.163 Einw./km²
Postleitzahl 71200
INSEE-Code
Website le-creusot.fr

Ortsansicht mit Schloss La Verrerie und Uni­versität, im Vordergrund die Firma Snecma

Le Creusot ist eine französische Gemeinde im Département Saône-et-Loire in der Region Bourgogne-Franche-Comté. Sie gehört zum Arrondissement Autun und ist Hauptort der Kantone Le Creusot-1 und Le Creusot-2. Mit 21.057 Einwohnern (Stand 1. Januar 2020) ist sie nach Chalon-sur-Saône und Mâcon die drittgrößte Stadt des Départements.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die örtliche Wirtschaft ist bis heute vorwiegend von der metallverarbeitenden Industrie wie Industeel, SIAG France (Schaaf Industrie) und Snecma geprägt. Die Fa. Schneider-Creusot bzw. Schneider & Cie, heute Schneider Electric, war ein Pionier auf diesem Gebiet. Der Ursprung dieses Industriezweigs und der in der Stadt vertretenen Rüstungs- und Reaktorindustrie der Fa. Creusot Forge, war die Gründung der Königlichen Gießerei durch François Ignace de Wendel und William Wilkinson im Jahr 1781. Die Steinkohle-Vorkommen der Umgebung ließen das damals kleine Dorf zum hervorragenden Standort zur Herstellung von Kanonen für die Marine werden: Bereits um 1820 befand sich hier im Besitz von Aaron Manby Frankreichs größte Eisengießerei. Am 26. März 1870[1] erklärten sich der Bürgermeister Jean-Baptiste Dumay[1] solidarisch mit der Pariser Kommune und ernannte seinerseits den Stadtrat zur Commune, angesichts des Anrückens einer Kürassier-Einheit[1] endete der Versuch.

Die Reaktorindustrie der Fa. Creusot Forge wurde Gegenstand öffentlicher Diskussionen, insbesondere Anfang 2016 aufgrund manipulierter Prüfberichte global gelieferter Kernreaktorteile.[2][3][4] Gemeinsam mit Montceau-les-Mines bildet Le Creusot ein kleines Industrierevier.

Impressionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 1981 wird der nahegelegene Ort Écuisses vom französischen Hochgeschwindigkeitszug TGV angefahren: Der Bahnhof Le Creusot TGV liegt rund acht Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Der Bahnhof Le Creusot Ville liegt an der Bahnstrecke Nevers–Chagny und wird im Regionalverkehr durch TER-Züge zwischen Dijon und Nevers bedient. Der 10 km lange Train des Combes dient dem Ausflugsverkehr.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Albert Maly-Motta: Das Theater im Glas-Ofen. Ein Buch in Le Creusot, Frankreich. In: Die Vierte Wand. Organ der Initiative TheaterMuseum Berlin. Ausgabe 009. Berlin, 2019, S. 88–97 (Online im Internet Archive)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Le Creusot – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Jacques Rougerie: La Commune de 1871. In: Collection Que sais-je ? 7. Auflage. Nr. 581. Presses Universitaires de France/Humensis, Paris 2021, ISBN 978-2-7154-0708-4, S. 103.
  2. Bärbel Nückles: Reaktorschmiede in Le Creusot – Mängel bei Akw-Lieferungen?. In: Badische Zeitung, 11. Mai 2016.
  3. Bärbel Nückles: Block zwei ist vom Netz. In: Badische Zeitung, 18. Juni 2016.
  4. Bärbel Nückles: Gereiztes Klima in der Fessenheim-Kommission. In: Badische Zeitung, 11. Oktober 2016.