Russikon

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Russikon
Wappen von Russikon
Wappen von Russikon
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Zürich Zürich (ZH)
Bezirk: Pfäffikonw
BFS-Nr.: 0178i1f3f4
Postleitzahl: 8322 Gündisau
8322 Madetswil
8332 Rumlikon
8332 Russikon
UN/LOCODE: CH MDL (Madetswil)

CH RSS (Russikon)

Koordinaten: 701096 / 250277Koordinaten: 47° 23′ 44″ N, 8° 46′ 40″ O; CH1903: 701096 / 250277
Höhe: 608 m ü. M.
Höhenbereich: 544–820 m ü. M.[1]
Fläche: 14,21 km²[2]
Einwohner: 4511 (31. Dezember 2022)[3]
Einwohnerdichte: 317 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
13,5 %
(31. Dezember 2022)[4]
Gemeindepräsident: Philip Hirsiger (parteilos)
Website: www.russikon.ch
Lage der Gemeinde
Karte von RussikonGreifenseePfäffikerseeKanton St. GallenKanton ThurgauBezirk BülachBezirk HinwilBezirk MeilenBezirk UsterBezirk WinterthurBaumaFehraltorfHittnauIllnau-EffretikonLindau ZHPfäffikon ZHRussikonWeisslingenWilaWildberg ZH
Karte von Russikon
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Russikon, historisches Luftbild von 1920, aufgenommen aus 200 Metern Höhe von Walter Mittelholzer
Kirche von Russikon
Kreisel im Unterdorf
Hauptstrasse von Russikon
Das Museum Stefan Stähli befindet sich an der Dorfstrasse 3 in Gündisau. Die Sammlung umfasst Traktoren und Handgeräte.

Russikon ist eine politische Gemeinde im Bezirk Pfäffikon des Kantons Zürich in der Schweiz. Zu Russikon gehören auch die Ortschaften Rumlikon und Madetswil sowie die Weiler Sennhof, Wilhof, Gündisau, Ludetswil. Der Mundartname für Russikon ist Rusike, für Madetswil Madetschwiil.[5]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung:

In Gold ein steigender, widersehender schwarzer, rotbewehrter Löwe

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde Russikon liegt zwischen dem Kempttal und dem Tösstal an der Verbindungsstrasse FehraltorfTurbenthal in der hügeligen Landschaft des Zürcher Oberlands. Mit seiner Lage auf der Allmenkette des Tössberglands liegt es auch auf der Höhenstrassen-Längsachse WaldBäretswilHittnau–Russikon–WeisslingenKyburg ZH.

Die Gemeindefläche dient zu 49,4 % der Landwirtschaft, 35,9 % sind bewaldet, 9,8 % sind Siedlungs- und 3,5 % Verkehrsfläche, 0,1 % sind Gewässer und 1,3 % unproduktive Fläche (Stand 2018).[6]

  • Fläche 1'427 ha, davon 512 ha Wald (Stand 2018)
  • Höchster Punkt: Tämbrig/Hochwacht, 820 m ü. M.
  • Tiefster Punkt: Tobelbach, 545 m ü. M. an der Grenze zum Bezirk Winterthur

Russikon weist mit Ausnahme hoher Nagelfluhfelsen (Gubel) alle landschaftlichen Merkmale des Tössberglandes auf: bewaldete Bergrücken, gerodete Hänge und sanfte Tälchen, Moore, Weiher, tief eingeschnittene Tobel. Besiedelung mit verschiedenen Weilern als Tal-, Hang- und Terrassensiedlungen rund um den Hauptort und Einzelhöfen im Streusiedlungsgebiet dazwischen.

Das Gemeindegebiet entwässert sich auf beide Seiten der Allmenkette: mit Furtbach und Mülibach-Tobelbach nach Nordosten in die Töss, mit Rohrbach-Staldenweiher-Wildbach gegen Südwesten in die Kempt, die ihrerseits vor der Winterthurer Stadtgrenze auch in die Töss mündet. Das Abwasser wird im Zweckverband mit der Gemeinde Fehraltorf in der ARA Fehraltorf-Russikon vor der Einleitung in die Kempt gereinigt.[7]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf dem Plateau des Furtbüels haben 1991 archäologische Sondierungen eine bronzezeitliche Wallanlage nachgewiesen mit einer grossen Menge von Keramikscherben, Knochenresten und Schlacke, datiert auf ca. 1300 v. Chr. Auch der Fund einer Bronzenadel unterstützt die Datierung einer so frühen Besiedlung Russikons.[8]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungs­entwicklung[9]
Jahr Einwohner
1634 512
1710 981
1850 1876
1900 1272
2000 3886
2005 3862
2010 4096
2015 4282
2020 4409
2022 4511

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Anzahl Beschäftigte (Stand 2021): 1'243 Personen
  • Anzahl Landwirtschaftsbetriebe (Stand 2021): 28
  • Arbeitslose (Stand 2021): 31

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Öffentlicher Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde Russikon wird von mehreren Postautolinien bedient:

825 Pfäffikon ZH — Russikon, Dorf — Madetswil — Ehrikon — Wildberg — Turbenthal

826 Pfäffikon ZH — Russikon, Gemeindehaus — Rumlikon — Theilingen

831 Pfäffikon ZH — Russikon, Gemeindehaus — Rumlikon — Fehraltorf

832 Fehraltorf — Russikon, Gemeindehaus — Rumlikon — Theilingen — Weisslingen — Kollbrunn

Ab den Bahnhöfen Pfäffikon ZH und Fehraltorf besteht Anschluss an folgende S-Bahn-Linien:

S 3 (Bülach –) HardbrückeZürich HBStadelhofenEffretikonWetzikon

S 19 (KoblenzBaden –) DietikonZürich HBWallisellenEffretikon (– Pfäffikon ZH)

Ab den Bahnhöfen Turbenthal und Kollbrunn an folgende S-Bahn-Linien:

S 11 AarauLenzburgDietikonZürich HBStettbachWinterthurSeuzach/Sennhof-Kyburg (– Wila)

S 26 WinterthurBaumaRüti ZH

Individualverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch Russikon führt die Hauptstrasse 354 Hegnau ZHTägerschen TG, die den Ort mit Fehraltorf im westlichen Kempttal und im Osten mit dem Tösstal in Turbenthal verbindet. In dieser Richtung bestehen auch Verbindungen über Schalchen nach Wila und Saland. Als Dorf auf der Allmenkette liegt Russikon auch an deren Längsachse, an der Höhenstrasse Kyburg–Bäretswil–Bachtel.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeindepräsident war von 2006 bis 2014 der parteilose Eugen Wolf und von 2014 bis 2022 Hans Aeschlimann (SVP). Seit 2022 ist Philip Hirsiger (parteilos) als Gemeindepräsident gewählt. Vizepräsidentin ist Barbara Schmid (SVP).[10]

Bei den Nationalratswahlen 2023 betrugen die Wähleranteile in Russikon: SVP 42,85 % (+2,59), FDP 13,91 % (−1,30), glp 9,73 % (−4,04), SP 9,70 % (+1,43), Mitte 8,05 % (+2,80), Grüne 5,45 % (−3,17), EVP 3,95 % (−0,21), EDU 2,19 (−0,49).[11]

Museum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Weiler Gündisau steht ein landwirtschaftliches Museum mit einer Sammlung von Traktoren der Jahrgänge 1922 bis 1961.[12] Sie wurde vom Eigentümer Stefan Stähli aufgebaut und während 20 Jahren stets erweitert. Primär handelt es sich um Schweizer Fabrikate wie Hürlimann, Bührer, Vevey, Meili, aber auch weniger bekannte Exponate der Marken Grunder und Bösch. Als Exoten gelten die zwei amerikanischen Cletrac-Exponate, einer davon mit Raupenantrieb. Alle ausgestellten Traktoren sind fahrtüchtig. Die Sammlung enthält auch Motorsägen aller Epochen, Einachser-Mäher und viele Handgeräte. Ein öffentlich zugängliches Ortsarchiv oder Ortsmuseum gibt es in Russikon nicht.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gubel und Giessen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mülibach-Giessen im Steinland Schalchen, Fallhöhe 10 m, Koord. 703605/252170

Tobelbach-Giessen

  • Oberer, 9 m, Koord. 703099/253121
  • Unterer, 4,5 m, Koord.703065/252170[13]

Schürhof-Giessen Madetswil, 4 m, Koord. 701780/252470

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Russikon – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  2. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  5. Heinz Gallmann: Zürichdeutsches Wörterbuch (= Grammatiken und Wörterbücher des Schweizerdeutschen in allg. verständl. Darstellung, begleitet vom Verein Schweizerdeutsch. Band III). 1. Auflage. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 2009, ISBN 978-3-03823-555-2, S. 669–670.
  6. Gemeindeporträts. Russikon. Flächen. Statistisches Amt des Kantons Zürich, 2018.
  7. ARA Fehraltorf-Russikon, Fehraltorf. (PDF; 204 kB) Kanton Zürich, Baudirektion, Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft, 2019, abgerufen am 30. Januar 2022.
  8. Gianna F. Schaeren: Höhensiedlungen der Bronzezeit und der Hallstattzeit auf dem Furtbüel bei Russikon. Hrsg.: Direktion der öffentlichen Bauten des Kantons Zürich, Abteilung Kantonsarchäologie. Nr. 13. Fotorotar, Zürich/Egg ZH 1996, ISBN 3-905647-66-4, S. 153–192.
  9. Quellen: 1634/1710: HLS, 1850–1950: Eidgenössische Volkszählungen, danach: Gemeindeporträts. Russikon. Bevölkerung (Personen). Statistisches Amt des Kantons Zürich, 2000–2022.
  10. Gemeinderat. Website der Gemeinde Rissikon.
  11. Eidgenössische Wahlen 2023, NR – Ergebnisse Parteien (csv). In: opendata.swiss. Bundesamt für Statistik, abgerufen am 17. Februar 2024.
  12. Geschichte der Aussenwachten. Website der Gemeinde Russikon, abgerufen am 1. Oktober 2023.
  13. Rudolf Bolliger: Giessen im Tösstal. 1. Auflage. Eigenverlag, Weisslingen ZH 2020, ISBN 978-3-03307989-2, S. 45, 98–99, 125.