Mönichkirchen
Marktgemeinde Mönichkirchen
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Neunkirchen | |
Kfz-Kennzeichen: | NK | |
Fläche: | 16,31 km² | |
Koordinaten: | 47° 31′ N, 16° 2′ O | |
Höhe: | 967 m ü. A. | |
Einwohner: | 636 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 39 Einw. pro km² | |
Postleitzahlen: | 2872, 7421 | |
Vorwahl: | 02649 | |
Gemeindekennziffer: | 3 18 15 | |
NUTS-Region | AT122 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Mönichkirchen 18 2872 Mönichkirchen | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Andreas Graf (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (15 Mitglieder) |
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Lage von Mönichkirchen im Bezirk Neunkirchen | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Mönichkirchen ist eine Marktgemeinde im Bezirk Neunkirchen mit 636 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) und befindet sich im Südosten des österreichischen Bundeslandes Niederösterreich an der Grenze zur Steiermark.
Mönichkirchen ist Heilklimatischer Kurort.[1]
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mönichkirchen liegt am östlichen Ende des Wechselgebirges im südöstlichen Industrieviertel an der Grenze zur Steiermark. Das größte Gewässer ist der Tauchenbach. Der Ort liegt 967 Meter über dem Meer, die höchste Erhebung ist der Kogel mit 1289 Metern Seehöhe.[2]
Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 16,31 Quadratkilometer, 69 Prozent der Gemeindefläche sind bewaldet und 23 Prozent werden landwirtschaftlich genutzt.[3]
Klima
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Mönichkirchen
Quelle: ZAMG Klimamittelwerte 1981–2010
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Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mönichkirchen besteht aus einer einzigen Katastralgemeinde gleichen Namens.
Zur Gemeinde gehören neben dem Hauptort die Ortschaften Am Hartberg, Feldbauern, Mönichkirchner Schwaig, Pfeffergraben, Tauchen und Unterhöfen.
Gliederung
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Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aspangberg-St. Peter | Zöbern | |
Pinggau (HF) | Schäffern (HF) |
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Altertum war das Gebiet Teil der Provinz Noricum. Besiedelt ist die Gegend von Mönichkirchen zumindest seit dem Frühmittelalter. Um 1130 errichteten die Johanniter am Hartberg zum Zwecke der Betreuung von Pilgern ein Hospital, dessen kirchliche Organisation dem Erzbistum Salzburg unterstand. Seit dem 12. Jahrhundert ist Mönichkirchen mit diesem Namen belegt, der sich auf die hier angesiedelten Mönche bezog. Im späteren Mittelalter entwickelte sich der Ort zu einem der ältesten Marien-Wallfahrtsorte Österreichs. Ansonsten herrschte bäuerliches Leben in gruppierten Höfen („Oberdorf“, „Unterdorf“) vor.
Während der Regentschaft Josephs II. in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts verschwanden die Wallfahrtsanlagen, die Bevölkerung nahm zu – 1823 verzeichnete man 174 Einwohner. 1865 wütete ein Großbrand, dem ein großer Teil des Dorfes zum Opfer fiel.
Nach der Eröffnung der Wechselbahn 1881 kam erster Fremdenverkehr auf. Seit der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert ist Mönichkirchen als Höhenluftkurort und Aussichtspunkt bekannt und geschätzt. Die zahlreichen historischen Villen und Glanzbauten erinnern noch heute an die Kaiserzeit und werden nach wie vor gepflegt und erhalten.
Das Gebiet um Mönichkirchen war von jeher Grenzland und am Ende des Zweiten Weltkriegs im April 1945 umkämpft, wovon noch ein Soldatenfriedhof am nahegelegenen Hochwechsel zeugt.[4]
Die Tunnel der Wechselbahn bei Mönichkirchen dienten dem beweglichen Führerhauptquartier „Frühlingssturm“ Adolf Hitlers vom 12. bis zum 25. April 1941 als Ort zur Leitung des Balkanfeldzugs.
Nach dem Zweiten Weltkrieg verlief die Demarkationslinie zwischen der sowjetischen Besatzungszone (Niederösterreich) und der britischen Zone (Steiermark) direkt durch den Ort. Außerdem existiert ein historischer Grenzstein über dem Tauchenbach direkt an der B 54 Richtung Schaueregg.
Jüdisches Leben in Mönichkirchen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Mönichkirchen gab es vor 1938 ein jüdisches Leben.[5] So war Kornel Hoffmann dort ab 1922 ansässig als Inhaber einer Pension, Gründer und Leiter der ersten örtlichen Skischule und Tennislehrer. Nach dem Anschluss Österreichs 1938 bekam er Berufs- und Aufenthaltsverbot und musste nach Wien ziehen. 1942 wurde er dort verhaftet, deportiert und im Vernichtungslager Maly Trostinez ermordet.
Bevölkerungsentwicklung
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Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach den Daten der Volkszählung 2001 waren 94,1 % der Einwohner römisch-katholisch und 2,1 % evangelisch, 0,2 % gehörten orthodoxen Kirchen an. 3,4 % der Bevölkerung haben kein religiöses Bekenntnis angegeben.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Katholische Pfarrkirche Mönichkirchen Mariä Namen
- Staatsvertragsgedächtniskapelle Mönichkirchen
- Der Dichter Anton Wildgans hat in seinem Epos „Kirbisch oder Der Gendarm, die Schande und das Glück“ Mönichkirchen unter dem Namen „Übelbach“ verewigt. Obwohl er darin von den Einwohnern ein keineswegs schmeichelhaftes Bild zeichnete, wird seiner heute noch durch jährliche Lesungen als eines nahezu Einheimischen gedacht. Auch ist er in der ortsansässigen Bevölkerung nicht zuletzt durch seine oft bezeugte Verbundenheit zu Mönichkirchen nach wie vor hoch verehrt. So existiert seit einiger Zeit ein neu angelegter Anton-Wildgans-Weg, der der Person des Dichters gewidmet ist.
- In Mönichkirchen existieren der W.P.M.-Jugendverein Mönichkirchen zur Förderung der Jugendkultur sowie zwei Musikvereine traditioneller Natur. Seit 2006 organisiert der Jugendverein alljährlich im Sommer den Rockmusik-Event „Rocky Mountain Festival“.
- Mit den Angelegenheiten des örtlichen Tourismus sowie mit kulturellen Dingen befassen sich der Dorferneuerungsverein Mönichkirchen und der Dorferneuerungsverein Tauchen.
Sport und Freizeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Mönichkirchen gibt es zwei Sportvereine:
- Wintersportclub Mönichkirchen
- Fußballverein FC Mönichkirchen
Die Gegend unmittelbar um Mönichkirchen ist Skigebiet. Seit 2006 gibt es die Schischaukel Mönichkirchen–Mariensee, einem Ort, der zur Gemeinde Aspangberg-Sankt Peter gehört. Zusammen kommt man auf drei Sessellifte und einen Tellerlift und eine Gesamt-Pistenlänge von etwa 13 km.
Niederösterreichs erster Sessellift wurde 1949 auf die Mönichkirchner Schwaig errichtet, wiederholt modernisiert und 2006 etwas verlegt. Die ehemalige Talstation auf 1000 m Höhe blieb erhalten und wird vom Bildhauer Christof Seiser[6] als Atelier Bergluft genutzt – unter Weiterverwendung der Fassadenschrift "Bergl(i)ft".[7]
Weiters gibt es einen Kletterpark, einen Wellness-Park sowie eine Reihe von Wanderwegen, darunter mit dem Zentralalpenweg und dem Ostösterreichischen Grenzlandweg zwei österreichische Weitwanderwege.
In Mönichkirchen existiert ein von einer einzigen Person gestalteter Modellpark. Die Miniaturen sind in erster Linie Nachbildungen bekannter oder typischer Bauten vorwiegend aus Österreich sowie zum Teil animierte Nachstellungen folkloristischer und biblischer Szenen. Der Park beinhaltet die weltweit größte mechanische Landschaftskrippe, die auch im Guinness-Buch der Rekorde eingetragen ist.[8]
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach der Probezählung von 2006 dominierten in der Mönichkirchner Bevölkerung die wirtschaftlichen Sektoren Sachgütererzeugung (15,4 % der Erwerbstätigen), Land- und Forstwirtschaft (12,0 %) sowie Verkehr und Nachrichtenübermittlung (12,0 %).[9]
Nach einer Erhebung gab es im Jahr 1999 40 land- und forstwirtschaftliche Betriebe; nach der Arbeitsstättenzählung im Jahr 2001 gab es 46 nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 263. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 43,82 %, im Jahr 2006 bei 44,6 %.[9]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eisenbahn: Im Osten des Gemeindegebietes verläuft die Wechselbahn. Die nächsten Bahnhöfe sind Tauchen-Schaueregg und Aspang, der Bahnhof Mönichkirchen wird nicht bedient.
- Straße: Mönichkirchen ist verkehrsmäßig durch die Wechsel Straße B 54 erschlossen. Die nächsten Autobahnauffahrten sind Aspang und Pinggau der Süd Autobahn A 2 (Wien–Graz).
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort besitzt einen Kindergarten und eine Volksschule.[10]
Sicherheit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gibt zwei Freiwillige Feuerwehren (Mönichkirchen und Tauchen) und einen Bergrettungsdienst.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat hat 15 Mitglieder.
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1990 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 ÖVP, und 2 SPÖ.
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1995 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 9 ÖVP, 5 Wir für Mönichkirchen, und 1 SPÖ.[11]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2000 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 11 ÖVP, und 4 SPÖ.[12]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2005 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 11 ÖVP, und 4 SPÖ.[13]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 11 ÖVP, 2 FPÖ, und 2 SPÖ.[14]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2015 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 11 ÖVP, 3 SPÖ, und 1 FPÖ.[15]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2020 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 10 ÖVP, 3 MÖNDE (Mönichkirchen neu denken) erstmals angetreten, 1 SPÖ, 1 FPÖ [16]
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- bis 2010 Hermann Sam (ÖVP)
- seit 2010 Andreas Graf (ÖVP)[17]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gemeindewappen zeigt in einem gespaltenen Schild zueinandergekehrt, im vorderen roten Feld eine silberne (weiße) Kirche mit Turm (karolingische Saalkirche), rotgedeckt, mit sechs Rundbogenfenstern im Langhaus und drei Rundbogenfenstern im Turm; im hinteren blauen Feld ein goldener (gelber) Adlerflügel (aus dem Wappen des Stiftes Reichersberg).[18]
Gemeindepartnerschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Marktgemeinde Sankt Margarethen im Burgenland
- Stadtgemeinde Staufenberg (Hessen)
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Personen mit Bezug zur Gemeinde
- Herbert Cysarz (1896–1985), deutscher Germanist, lebte von 1944 bis 1951 in Mönichkirchen
- Dietmar Larcher (* 1940), österr. Erziehungswissenschaftler, lebt unter anderem in Mönichkirchen
- Maria Anna von Österreich-Teschen (1882–1940), Erzherzogin von Österreich, lebte eine Zeit lang in Mönichkirchen, dort auch bestattet
- Anton Wildgans (1881–1932), österr. Lyriker und Dramatiker, verbrachte einige Zeit in Mönichkirchen
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Wienerwald. 7 von 34 Bänden. 3. Band: Klosterthal bis Neunkirchen. Mechitaristen, Wien 1831, S. 276 (Mönichkirchen – Internet Archive).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website der Gemeinde Mönichkirchen
- Mönichkirchen in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
- 31815 – Mönichkirchen. Gemeindedaten der Statistik Austria
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Gesetzlich anerkannte Heilklimatischen Kurorte in Österreich ( des vom 23. Mai 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , auf www.oehkv.at, abgerufen am 7. Juni 2015
- ↑ Austrian Map. Abgerufen am 11. März 2023.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Mönichkirchen, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 11. März 2023.
- ↑ siehe auch Fotos bei commons.
- ↑ Kapitel zu Mönichkirchen von Anton Eder, in: Werner Sulzgruber, Johann Hagenhofer, Gert Dressel (Hrsg.): Eine vesunkene Welt – Jüdisches Leben in der Region Bucklige Welt – Wechselland, KRAL, 2. Auflage 2019, ISBN 3990247972, S. 163–174.
- ↑ Website Christof Seiser
- ↑ „Menschen im Blickpunkt“ : Kunst aus der Sessellift-Talstation orf.at, 14. Februar 2021, abgerufen am 15. Februar 2021.
- ↑ Mamilade Ausflugstipps Modellpark in Mönichkirchen ( vom 2. Dezember 2014 im Internet Archive)
- ↑ a b Statistik Austria: Mönichkirchen: Bevölkerung nach Erwerbsstatus (PDF; 10 kB).
- ↑ Mönichkirchen: Mönichkirchen. Abgerufen am 20. November 2020 (österreichisches Deutsch).
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Mönichkirchen. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 10. Oktober 2019.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Mönichkirchen. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 10. Oktober 2019.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Mönichkirchen. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 10. Oktober 2019.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Mönichkirchen. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 10. Oktober 2019.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Mönichkirchen. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 10. Oktober 2019.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Mönichkirchen. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 26. Januar 2020.
- ↑ Mönichkirchen: Mönichkirchen. Abgerufen am 20. November 2020 (österreichisches Deutsch).
- ↑ Gemeindewappen. Gemeinde Mönichkirchen, abgerufen am 11. März 2023 (österreichisches Deutsch).