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„Panzer“ – Versionsunterschied

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Version vom 13. Dezember 2012, 12:21 Uhr

Deutscher Kampfpanzer Leopard 2A5

Der Panzer, kurz für Panzerkampfwagen (abgekürzt PzKpfw) oder Panzerfahrzeug, ist ein motorisiertes, meistens auf Gleisketten rollendes und oft bewaffnetes Militärfahrzeug, das durch Panzerung gegen Beschuss geschützt ist. In der öffentlichen Wahrnehmung wird diese Kategorie der Militärfahrzeuge meist mit dem Kampfpanzer, also einem mit einem drehbaren Geschützturm ausgestatteten Kettenfahrzeug, assoziiert. Es gibt jedoch Panzerfahrzeuge in sehr unterschiedlichen Ausführungen, zu denen auch die Radpanzer zählen.

Bis in die 1930er Jahre war noch der Ausdruck Tank üblich, der im englischsprachigen Raum weiterhin verwendet wird. In den skandinavischen Ländern führen Panzerfahrzeuge die Bezeichnung stridsvagn, wörtlich übersetzt „Streitwagen“; damit ergibt sich ein Bezug zum Streitwagen der Antike, zumindest in Bezug auf Einsatz und Verwendung. Auch der Standardpanzer der israelischen Armee, Merkava, heißt wörtlich übersetzt „Streitwagen“. Im Französischen heißt Panzer 'le blindé' oder 'le char'.[1]

Die Panzerung besteht meist aus Stahllegierungen, zum Teil in Kombination mit Keramik- und Faserverbundkunststoffschichten. Angetrieben werden Panzer heute überwiegend mit Dieselmotoren, teilweise auch mit Gasturbinen, die in Kombination mit dem Rad- oder Kettenlaufwerk eine hervorragende Geländegängigkeit ermöglichen.

Die charakteristischen Eigenschaften eines Panzerfahrzeugs sind hohe Beweglichkeit im Gelände, der Panzerschutz und je nach Rolle große Feuerkraft. Zwischen diesen müssen die Konstrukteure eines Panzermodells einen auftragsgerechten Kompromiss schließen.[2] Unter Umständen sind eine umfangreiche Sensorik zur Aufklärung oder sonstige technische Vorrichtungen von Bedeutung.

Schwimmpanzer sind schwimmfähig; es sind Amphibienfahrzeuge.

Typen

Panzerfahrzeuge können nach verschiedenen Gesichtspunkten kategorisiert werden. Gebräuchlich sind Einsatzzweck, Gewicht und Antriebsart.

Noch bis nach dem Zweiten Weltkrieg kategorisierten viele Armeen nach Gewicht in leichte, mittlere, schwere Panzer. Die Gewichtsklassen in den Armeen unterschieden sich und waren so nicht vergleichbar. Später ging man dazu über, die Panzer nach ihrem Einsatzzweck zu kategorisieren, wobei einige Kategorien nicht fortbestanden, wie z. B. Sturmgeschütze, schwere Panzer oder Infanteriepanzer. Außerdem ist eine Zuordnung manchmal schwierig, weil Panzer wiederholt modifiziert wurden oder in ursprünglich nicht vorgesehenen Funktionen erfolgreich waren. So könnte man das Sturmgeschütz III der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg wahrscheinlich auch als Jagdpanzer kategorisieren, obwohl es als Artilleriepanzer konzipiert wurde.

Grundsätzlich lassen sich hier kämpfende Panzer und Unterstützungspanzer unterscheiden. Die Unterstützungspanzer haben die Mobilität und die Panzerung, aber die Bewaffnung besteht, wenn überhaupt, nur aus Maschinengewehren zur Selbstverteidigung.

Panzerhaubitze M109
Bergepanzer Büffel
Spähpanzer Luchs

Gepanzerte Fahrzeuge werden für verschiedene Zwecke entwickelt und modifiziert. Häufige Verwendungen sind bzw. waren:

  • Artilleriepanzer: Träger von Artilleriegeschützen wie Mörser oder Haubitze.
  • Amphibienpanzer: speziell für Landeoperationen an Stränden entwickelte Panzerfahrzeuge, die sich gut über Wasser wie auch über Land bewegen können. (z. B. AAV7)
  • Bergepanzer: meistens unbewaffnete Fahrzeuge mit Kränen und starken Winden zur Bergung beschädigter Panzer aus Gebieten, in denen mit Feindbeschuss gerechnet werden muss (z. B. Bergepanzer Büffel).
  • Brückenlegepanzer: meist unbewaffnete Fahrzeuge, die es ermöglichen, Flüsse und Gräben unter Feindfeuer passierbar zu machen (z. B. Biber).
  • Flammpanzer: ein Panzer zur Bunkerbekämpfung, der als Hauptwaffe mit einem Flammenwerfer ausgestattet ist.
  • Flugabwehrpanzer: mit Flugabwehrgeschützen als Flugabwehrkanonenpanzer (z. B. Gepard) oder -flugkörpern als Flugabwehrraketenpanzer (z. B. Roland) gegen tief fliegende Objekte ausgestattet
  • Führungspanzer: mit Sensor- und Kommunikationstechnik bestückte Fahrzeuge, meist auf Basis eines Transportpanzers (z. B. Lynx).
  • Infanteriepanzer: langsame Panzer mit einer auf den Erdkampf, zur direkten Unterstützung der Infanterie, ausgelegten Bewaffnung (z. B. Mark I). Seit dem Zweiten Weltkrieg wurde diese Rolle von Kampf-, Schützen- und Artilleriepanzern übernommen.
  • Jagdpanzer: auf die Bekämpfung anderer Panzer optimierte Panzer, meist mit niedriger Silhouette (ohne Turm) und mit starker Kanone oder Flugkörperbewaffnung. Auftreten während und nach dem Zweiten Weltkrieg. (z. B. Jagdpanzer 38(t)) Seitdem wird die Rolle von leichten Panzerjäger-Fahrzeugen, Schützenpanzern sowie Kampfhubschraubern eingenommen.
  • Kampfpanzer: optimiert für ein breites Einsatzspektrum zur Unterstützung der Infanterie sowie die Bekämpfung anderer Panzer
  • Luftlandepanzer: von leichten und kleinen Waffenträgerfahrzeugen bis zu Kampfpanzern, mit entsprechend schwachem Schutz und Bewaffnung (z. B. Wiesel, M551 Sheridan, BMD (Panzer)). Durch die kompakten Abmessungen und das geringe Gewicht können diese luftverladen bzw. luftverlastet werden.
  • Minenräumpanzer: meist unbewaffnete Fahrzeuge zum Räumen von Landminen, oft Umrüstungen veralteter Kampfpanzer (z. B. Keiler)
  • Panzerwagen: Ein nur leicht gepanzertes Fahrzeug basierend auf Personenkraftwagen-Technik. Gilt in der Regel nicht als Panzer.
  • Pionierpanzer: meist unbewaffnete Fahrzeuge zum Ausführen von Planier- und Baggerarbeiten unter Feindfeuer. Sie dienen dem Räumen und Anlegen von Hindernissen und Deckungen (z. B. Dachs).
  • Schützenpanzer: gut geschützter Panzer zum Transport und zur Feuerunterstützung einer Infanteriegruppe, meist nur mit leichter Kanone bewaffnet (z. B. Marder)
  • Spähpanzer: schnelle, kleine nur leicht bewaffnete Fahrzeuge, heute meist als Radpanzer ausgeführt (z. B. Luchs)
  • Transportpanzer: höchstens leicht bewaffnete Fahrzeuge mit Platz z. B. für Infanteristen, Verletzte oder Munition und einer Panzerung nur gegen Infanteriewaffen, heute meist als Radpanzer ausgeführt (z. B. Fuchs)
Datei:Loeschpanzer.jpg
Löschpanzer Fire Commander auf Leopard-1-Fahrgestell

Ähnliche Fahrzeuge haben auch zivile Einsätze, z. B. als

  • gepanzerte Fahrzeuge zum Werttransport oder Personenschutz,
  • Transportpanzer zum Mannschaftstransport und andere gepanzerte Sonderwagen bei der Polizei,
  • Löschpanzer.

Das Kampfgewicht (auch Gefechtsgewicht) bezeichnet das Gewicht eines militärischen Fahrzeuges, wenn es voll kampffähig ist. Zum Kampfgewicht kommt also neben dem Leergewicht noch das Gewicht der Munition, des Treibstoffes u.Ä. hinzu. Der Begriff wird hauptsächlich im Zusammenhang mit Panzern verwendet, deren Kampfgewicht etwa zwischen 50 und 60 t beträgt.

Geschichte

Vorgeschichte

Schon früh in der Kriegsgeschichte wurde versucht, gepanzerte Fahrzeuge zu Kriegszwecken einzusetzen. In der antiken Kriegsführung wurde der Streitwagen sowohl für den Fernkampf durch Bogenschützen wie auch für den Nahkampf zum Überrennen feindlicher Linien benutzt. Bei Belagerung von Festungen wurde der gedeckte, fahrbare Rammbock benutzt. So konnte der Angreifer den Rammbock, vor Pfeilen der Verteidiger geschützt, an die Festungsmauer bringen.

da Vincis Entwurf

Alle weitergehenden Entwürfe und Versuche, unter anderem von Leonardo da Vinci, scheiterten an dem Problem des Antriebs. Muskelkraft von Mensch oder Tieren war dafür nicht geeignet. Erst die im 19. Jahrhundert entwickelte Dampfmaschine und der Verbrennungsmotor ermöglichten einen effizienten Antrieb. James Cowan war im Jahre 1855 der erste, der ein militärisches Fahrzeug mit Dampfmaschinenantrieb in Schildkrötenform vorschlug.[3]

Im Jahre 1903 erschien H. G. Wells Erzählung The Land Ironclads (etwa „Die Land-Panzerschiffe“) im Strand Magazine. In der Geschichte, die in keinem bestimmten Land spielt, geht es um einen Stellungskrieg, in dem keine Bewegung mehr möglich scheint – bis der Gegner Fahrradkavallerie und landgängige gepanzerte Kriegsmaschinen einsetzt, die die gegnerische Infanterie vernichten und sogar in der Lage sind, breite Schützengräben zu überwinden. Wells entwickelte somit, Jahre bevor der Panzer erfunden wurde, bereits das Konzept dieser modernen Kriegsmaschine. Seine Kriegsmaschinen sind allerdings erheblich größer als es die Panzer dann waren, und erinnern eher an kleine, landgängige Panzerkreuzer. Bemerkenswert ist, dass die Schützen in Wells Panzern bereits mit einer Art Joystick arbeiten und über Sichtgeräte mit Zielautomatik verfügen.

Um 1900 entwickelte der bei Škoda in Pilsen tätige Ingenieur Franz Klotz eine „Panzerglocke“ und ließ sie patentieren. Auf einem Fahrgestell sollte die Panzerung vertikal beweglich aufgebaut werden. Wurde dieses Gefährt in ein Gefecht verwickelt, sollte die Panzerung auf Bodenniveau abgesenkt und der Feind mit Maschinengewehren bekämpft werden. Anschließend wurde die Panzerung wieder auf eine Höhe von etwa 30 Zentimeter über den Boden angehoben und die Fahrt fortgesetzt. Diese „Panzerglocke System Klotz“ fand aber keine Akzeptanz bei den Militärbehörden.

Austro-Daimler Panzerwagen

Der weltweit erste gepanzerte Wagen wurde in Österreich-Ungarn von Paul Daimler hergestellt. Die Firma Austro-Daimler in Wiener Neustadt entwickelte in dreijähriger geheimer Arbeit den ersten Radpanzer.[4] Im März 1906 wurde dieses Fahrzeug im Rahmen einer vom Österreichischen Automobil-Club in den Räumlichkeiten der k.u.k. Gartenbaugesellschaft in Wien organisierten, Internationalen Automobilausstellung erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt und dann beim Herbstmanöver der Heeresführung im Einsatz präsentiert. Der Panzerspähwagen hatte einen Vierradantrieb mit Vollgummireifen und Geländeübersetzung, um auch Steilhänge überwinden zu können. Er war voll gepanzert und mit einer von Hand drehbaren Kuppel mit zwei Maschinengewehren ausgestattet. Zur Präsentation der Leistungsfähigkeit gehörte unter anderem auch eine Erkundungsfahrt. An nur einem Tag absolvierte der Radpanzer eine Strecke von etwa 160 Kilometern bei größtenteils schlechtem Straßenzustand.

Nach dem Ende des Manövers in Teschen wollte Kaiser Franz Joseph I. das Fahrzeug selbst besichtigen. Nach eingehender Erklärung des Straßenpanzers sollte noch einmal die Leistungsfähigkeit des Wagens vorgeführt werden. Beim Starten des Motors scheuten infolge des ungewohnten Lärms die Pferde der Offiziere. In dem folgenden Durcheinander grantelte der Kaiser von einer unbrauchbaren Erfindung. Der unterschriftsreife Kaufvertrag wurde daraufhin zu den Akten gelegt. Nach langen Bemühungen erlangte die Firma Austro-Daimler vom Kriegsministerium endlich die Genehmigung, das Fahrzeug ins Ausland zu verkaufen. Erworben wurde es von Frankreich.

Das Konzept Motorgeschütz war 1911 seiner Zeit voraus

Bereits 1911 entwarf der österreichische Oberleutnant Gunther Burstyn den Plan für ein Motorgeschütz, das die Eigenschaften eines modernen Kampfpanzers hatte: eine Panzerung, den Kettenantrieb und einen drehbaren Geschützturm. Burstyn war seiner Zeit voraus und wusste, dass es in einem kommenden Krieg das größte Hindernis sein würde, die feindlichen Schützengräben heil zu überwinden. Sein technisch ambitionierter Entwurf enthielt auch vier bewegliche Ausleger, um breitere Gräben passieren zu können. Burstyn legte seinen Plan dem Technischen Militärkomitee von Österreich-Ungarn vor, doch dieses stufte das Motorgeschütz als wertloses Phantasieprodukt ein. Alles, was davon blieb, war ein Patent. Im Deutschen Reich reagierte man ähnlich arrogant auf Burstyns Entwurf. Die revolutionäre Idee wurde somit schubladisiert, ein Prototyp nie gebaut. Lediglich im Heeresgeschichtlichen Museum in Wien befindet sich ein zeitgenössisches Modell des „Burstyn-Panzers“.[5]

Die ersten Kettenfahrzeuge, die einen Nutzen hatten, waren die Traktoren der Firma Holt-Caterpillar. Eine simple Umlaufkette sorgte dafür, dass sich die rein zivilen Geräte auf unebenem oder schwierigen Boden besser bewegen konnten als die Fahrzeuge mit Reifen oder Speichenrädern. An eine militärische Nutzung dachte hier etwa um die 1880er Jahre noch niemand. 1912 legte der australische Ingenieur und Erfinder Lancelot de Mole dem französischen Kriegsministerium Pläne für ein gepanzertes Vollkettenfahrzeug vor. Zu dieser Zeit wurden die Pläne jedoch völlig ignoriert.

Sämtliche Vorschläge ziviler Spezialisten, eine gepanzerte Kampfmaschine einzuführen, wurden vor dem Ersten Weltkrieg abgelehnt.

Erster Weltkrieg

Im Herbst 1914, als der Erste Weltkrieg sich an der französischen Front zu einem in festgefahrenen Fronten erstarrten Stellungskrieg entwickelte, wurden auf Seiten der Alliierten erstmals Überlegungen angestellt, wie man mit Hilfe einer machtvollen motorisierten Waffe die im Grabenkrieg erstarrte Front wieder in Bewegung setzen könnte.

Die ersten Panzer wurden im Ersten Weltkrieg ab September 1916 von den britischen Streitkräften eingesetzt. Sie waren einfach gepanzerte Fahrzeuge, die entweder mit MGs oder mit Kanonen bewaffnet waren. Das Rüstungsprojekt trug die bewusst irreführende Tarnbezeichnung Tank, mit dem der Bau von beweglichen Wasserbehältern vorgetäuscht werden sollte.[6]

1914 (?) machte sich der britische Offizier Ernest Dunlop Swinton daran, eine gepanzerte Kampfmaschine zu entwickeln. Seine Planungen wurden in erster Instanz vom Generalstab und dem Kriegsminister Lord Kitchener abgelehnt. Swinton nutzte seinen politischen Einfluss und konnte einen Test eines Probegefährts durchsetzen. Dieser schlug fehl. In dieser Situation ergriff der damalige Marineminister Winston Churchill die Initiative: er bezeichnete den Panzerentwurf (siehe Mark I) kurzerhand als Landschiff und somit ins Ressort der Royal Navy fallend. Churchill bildete aus Marineoffizieren und Zivilisten den Ausschuss für Landschiffe. Ab dem 17. September 1915 baute Leutnant Walter Gordon Wilson den endgültigen Prototyp, später Mother genannt. Als das Projekt Gestalt annahm, erhielt das Komitee im Dezember 1915 den Tarnnamen Ausschuss für die Bereitstellung von Tanks; daher der bis heute gebräuchliche englische Begriff Tank.

Rekonstruktion eines deutschen A7V-Panzers

Den ersten Panzer-Angriff führte die britische Armee am 15. September 1916 mit mäßigem Erfolg in der Somme-Schlacht durch. Am 20. November 1917 griff die britische Armee mit der für damalige Verhältnisse gewaltigen Anzahl von 375 Tanks die deutschen Stellungen an ("Schlacht von Cambrai"). Ihr gelang ein Überraschungsangriff (es gab nur ein kurzes vorbereitendes Artilleriefeuer); dadurch gelang ein tiefer Einbruch in die deutsche Front. Das Deutsche Heer musste alle verfügbaren Reserven heranführen. Wenige Tage nach Beginn der Schlacht gingen die Deutschen zum Gegenangriff über, wobei sie erstmals in großem Umfang Sturmtruppen an der Westfront einsetzten. Am 3. Dezember endete die Schlacht mit annähernd unveränderten Fronten. Aus taktischer Sicht hatte die Schlacht großen Einfluss auf das weitere Kriegsgeschehen. Ein nach kurzem Geschützfeuer schnell vorgetragener Angriff mit Panzern und Sturmtruppen schien einen Durchbruch in dem völlig statischen Grabenkrieg möglich zu machen.

Die ersten Panzer erreichten im Feld geringe Geschwindigkeiten, da ihre Motorleistung noch gering war; die eigene Infanterie konnte mühelos folgen. Ihr Nutzen bestand vor allem darin, dass sie der Infanterie einen Weg durch ausgedehnte Stacheldrahtverhaue und Maschinengewehr-Stellungen bahnen konnten. Erst die schnelleren, als Kavalleriepanzer bezeichneten Fahrzeuge wie der Whippet konnten durch eine Lücke in der feindlichen Verteidigung durchbrechen und in das Hinterland vorrücken. Die Panzerung war gegen Geschütze, Handgranaten und Flammenwerfer anfällig. Tiefe Granattrichter und breite Gräben ("Panzergraben") konnten bereits ein unüberwindbares Hindernis für die Panzer darstellen. Viele Panzer fielen wegen technischer Defekte aus. Als richtungweisend für die weitere Panzerentwicklung erwies sich der französische Renault FT-17, der einen zentralen, drehbaren Geschützturm hatte. Der FT-17 hatte 35 PS und wog 7 Tonnen.

Filmaufnahmen von Panzereinsätzen im Ersten Weltkrieg.

Die Oberste Heeresleitung war zuerst der Meinung, der Panzer sei allenfalls eine „Schockwaffe“, die zwar in der Lage wäre, der eigenen Seite einen psychologischen Vorteil zu verschaffen, die jedoch auf Dauer keine durchschlagenden Erfolge erzielen könne. Diese Einschätzung stützte sich nicht zuletzt auf die Mängel der damaligen Panzer. Erst spät erkannte man den Wert der Panzerwaffe. Zu dieser Zeit mangelte es der deutschen Kriegswirtschaft an den nötigen Ressourcen. Vom deutschen Kampfwagen A7V wurden deshalb nur etwa 20 Exemplare produziert. Viele der erbeuteten alliierten Panzer wurden von den Deutschen in den eigenen Reihen wiederverwendet.

Während des ersten Weltkriegs kam es im übrigen schon zum ersten Gefecht zwischen Panzern.

Zwischen den Weltkriegen

Zwischen den Weltkriegen experimentierten die Ingenieure in vielen Ländern mit den unterschiedlichsten Konzepten an der Weiterentwicklung des Panzers. Häufig orientierten sich die Entwicklungen an den bisher bekannten Truppenarten: langsame Infanteriepanzer, schnelle Kavalleriepanzer, schwere Artilleriepanzer und übergroße „fahrende Festungen“ waren das Ergebnis dieser Überlegungen. Insbesondere Experimente mit Multiturmpanzern bewährten sich im Einsatz nicht, da die meist verschiedenartige Bewaffnung keinen Vorteil im Kampf verschaffte.

Schließlich setzte sich die noch heute übliche Form des Kampfpanzers mit einem Waffenturm durch. Zunehmend wurde die eigenständige Bedeutung der Waffe erkannt und zum Maßstab der Entwicklung. Die meisten Panzerkonstruktionen zwischen den Weltkriegen blieben bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges in Dienst und mussten dort erstmals ihre Funktionalität unter Beweis stellen. Dann setzte eine rasante Fortentwicklung der Waffentechnik der Panzer ein.

Die Sowjetunion begann 1933 die Massenproduktion des leichten Spähpanzers T-37. Er konnte schwimmen und gilt als der erste Schwimmpanzer.

Zweiter Weltkrieg

Sowjetischer Kampfpanzer T-34/76
US-Amerikanischer Schützenpanzerwagen M2

Die Briten und Franzosen verloren Anfang der 1930er Jahre ihren technischen Vorsprung in der Panzertechnik und auch in der Taktik. Dort betrachtete man den Panzer weiterhin in erster Linie als Unterstützungswaffe für die Infanterie. Offiziere, die für den massiven Einsatz dieses Waffensystems plädierten (z. B. der spätere französische Präsident Charles de Gaulle) konnten sich mit ihren Konzepten nicht durchsetzen.

Die deutsche Wehrmacht setzte bei ihrer Wiederbewaffnung bzw. ihrer Aufrüstung vor dem Zweiten Weltkrieg konsequent auf den Panzer und setzte die Theorien des Generals Heinz Guderian um, der für den Einsatz von starken, von der Infanterie unabhängigen Panzerverbänden plädierte. In den ersten Jahren des Zweiten Weltkrieges konnten damit große Erfolge im so genannten Blitzkrieg errungen werden, da die Gegner die taktischen und operativen Fähigkeiten des Panzers unterschätzt hatten. Die anfänglichen deutschen Erfolge wurden tatsächlich mit eher schwachen Panzern erreicht (Panzer I, Panzer II, Panzer III). (beim Polenfeldzug nahmen nur 198 Stück Panzer IV teil; im Westfeldzug 278 Stück. Da 97 Stück davon komplett zerstört wurden (Näheres hier) erkannte man, dass der Panzer IV nicht für die Funktion des Kampfpanzers konzipiert war (seine Panzerung und sein Geschütz waren zu schwach).

Die zunehmende Motorisierung der Bodenstreitkräfte brachte die Trennung von Kampfpanzer und Artilleriepanzer (z. B. Sturmgeschütz III) als neue Panzergattung hervor.

Um Soldaten und Material zu transportieren oder als Waffenträger zu dienen, wurden leicht gepanzerte, oben offene Ketten- und Halbkettenfahrzeuge wie deutsche Schützenpanzerwagen 250 und 251, britische Universal Carrier und US-amerikanische M2 und M3 entwickelt und gebaut. Der Sowjetunion standen solche Fahrzeuge nicht zur Verfügung, deswegen wurde mit aufgesessener Infanterie auf Kampfpanzern improvisiert. Nach dem Krieg entwickelten sich Schützen- und Transportpanzer aus dieser Fahrzeuggattung.

Im Kriegsverlauf entwickelte sich die Panzertechnik sehr schnell weiter. Mit dem Erscheinen neuer Panzer, vor allem des sowjetischen Kampfpanzers T34 ab 1941, dem Artillerie-/Jagdpanzer SU-76 ab 1942 und der sich wandelnden Taktik der Gegner, die aus ihren Fehlern lernten, ging die deutsche operative Überlegenheit mehr und mehr verloren. Auch aufgrund der deutlichen zahlenmäßigen Unterlegenheit konnten selbst mit späteren technisch überlegenen deutschen Panzermodellen wie dem „Panther“ und „Tiger“ die deutschen Panzerstreitkräfte keine durchgreifenden Erfolge mehr erzielen. Die technische Entwicklung ging immer mehr in Richtung schwerer Bewaffnung und Panzerung. Begrenzend wirkte hier die mangelnde Verfügbarkeit entsprechend leistungsfähiger Motoren. Auch die geringe Verfügbarkeit von seltenen Materialien wie Molybdän für die Panzerung und die Verknappung von Materialien wie Gummi setzten der Effizienz der Panzer Grenzen. Spezialisierte Panzertypen wie der Jagdpanzer wurden nun entwickelt.

Gegen Ende des Krieges konnten die Panzer der westlichen Alliierten zwar nicht mit den Leistungen deutscher Panzer mithalten, jedoch konnte man aufgrund der großen zahlenmäßigen Überlegenheit und der fast vollständigen Luftüberlegenheit auf eine andere Taktik setzen. Die Panzerbekämpfung wurde vornehmlich von Bodenkampfflugzeugen geführt. Die Panzer wurden zur Infanterieunterstützung eingesetzt. Der M4 Sherman war der meistgebaute und wohl universalste Kampfpanzer des Krieges, obwohl er nirgends hervorragende Leistungen zeigte. Einige der zahlreichen Versionen waren Schwimm- und Minenräumpanzer, die vor allem während der Landung in der Normandie verwendet wurden. Der erste Minenräumpanzer war aber der britische Matilda während des Afrikafeldzugs.

Kalter Krieg

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde dem mobilen Gefecht der verbundenen Waffen eine noch größere Bedeutung zugemessen. So wurde der Schützenpanzer, der die Infanterie zum Kampf tragen und dann weiter unterstützen konnte, eingeführt. Transportpanzer sowie weitere Panzerfahrzeuge für Unterstützungstruppen wurden entwickelt. Die Bedeutung der Artilleriepanzer ist noch gewachsen.

Die Verbreitung der Panzerabwehrlenkwaffe mit Hohlladungssprengköpfen (siehe HEAT) führte zu einer Weiterentwicklung der Panzerungstechnologie. Zunehmend wurden elektronische Sensoren (Infrarot, Laser) eingesetzt, um Zielgenauigkeit und Nachtkampffähigkeit zu steigern. Die drohende Gefahr eines Atomkriegs machte es notwendig, die Panzerfahrzeuge mit ABC-Schutz auszustatten.

Gemäß unterschiedlicher Einsatzdoktrin der NATO und des Warschauer Paktes verlief die Panzerentwicklung unterschiedlich. Die Sowjetunion und ihre Verbündeten entwickelten Fahrzeuge mit einfacher Bedienbarkeit und hoher Reichweite. Diese Vorgaben mussten aber teilweise mit mangelhaftem Panzerschutz und schwächeren Hauptwaffen bezahlt werden. Andererseits konnten so sehr hohe Produktionszahlen erreicht werden. Die NATO indes setzte ihrerseits auf sehr komplexe Systeme, die den hohen Anforderungen sowohl an Panzerschutz, Feuerkraft wie auch Beweglichkeit gerecht werden sollten. Es wäre nicht problematisch gewesen, ähnliche Produktionsziffern zu erreichen, wie es etwa die Sowjetunion mit dem T-72 schaffte, die Kosten wären aber ungleich höher gewesen.[7]

Bedeutung heute

Bis heute bilden Kampfpanzer, die zu Zeiten des Kalten Krieges entwickelt wurden, das offensive Rückgrat jeder modernen Landstreitmacht, wenngleich ihr taktischer Wert durch die asymmetrische Kriegsführung und die weltweit höhere Verfügbarkeit preisgünstiger russischer Panzerabwehrwaffen stark verringert wurde. Auch in der konventionellen symmetrischen Gefechtsführung ist der Gefechtswert von Kampfpanzern ohne ausreichende Flugabwehr oder bei einer überlegenen gegnerischen Luftwaffe (Luftüberlegenheit) stark eingeschränkt. Kriegsgeschichtliche Beispiele bieten Nordafrika, Normandie und Zweiter Golfkrieg. Zunehmend setzen die Staaten aufgrund der veränderten Bedrohungslage auf luftbewegliche, leichtere Panzereinheiten oder Radpanzer, die viele Komponenten gemeinsam haben. So setzen vor allem die westlichen Streitkräfte auf die Modulbauweise, um Fahrzeuge je nach Aufgabe anzupassen (z. B. Neue Gepanzerte Plattform). Um den Gefechtswert von Kampfpanzern für Gefechte in urbanem Umfeld zu optimieren, erprobt man Umrüstungen wie den Leopard 2 PSO. Er verfügt neben einem optimierten Minenschutz auch über eine verbesserte Rundumsicht, Bewegungsmelder, die den toten Winkel im Nahbereich eindämmen sollen, sowie über eine aus dem Panzerinnenraum steuerbare Sekundärwaffe auf dem Turm.

Technik

Panzerung

Panzerungsoptimierung durch Neigung
PT-91, kampfwert-gesteigerter T-72 mit reaktiver Panzerung
Ein Stryker im Irak mit Slat Armour als Zusatzpanzerung

Seit den ersten Tagen des Panzers bestand die Panzerung aus verschiedenen Stahllegierungen, die mit verschiedenen Härtungsverfahren bearbeitet worden sind. Bei leicht gepanzerten Fahrzeugen kann auch Aluminium zum Einsatz kommen. Dabei genügt es nicht, die Legierung möglichst hart zu machen, denn dann kann ein auftreffendes Geschoss die Panzerung zum Zerspringen ähnlich wie Glas bringen. Härte und Duktilität müssen im Gleichgewicht stehen. Deswegen kommen auch oberflächengehärtete Stahlsorten (beispielsweise Nitrierstahl) zum Einsatz, bei denen die Oberfläche härter als der Rest ist.

Die Konstruktion kann maßgeblich zur Effektivität der Panzerung beitragen. Ein Geschoss gibt die meiste kinetische Energie ab, wenn es im rechten Winkel auf die Panzerung auftrifft. Je flacher der Winkel, desto weniger Energie wirkt auf die Panzerung. Somit wird die Konstruktion des Panzers so optimiert, dass die Panzerung zu den erwarteten Geschossen möglichst nicht im rechten Winkel steht. (siehe: Panzerung#Geneigte Anordnung)

Hohlladungsgeschosse (HEAT) und Raketen stellten nach 1942 (durch Bazooka, Faustpatrone, PIAT) eine enorme Bedrohung für Kampfpanzer dar, da sie Panzerungen aus Stahl in Stärken durchschlagen konnten, die es nicht mehr praktikabel machten, einen dagegen sicheren Panzer zu bauen. Fortschritte wie die Verbundpanzerung, Schottpanzerung oder Reaktivpanzerung machten den Panzer wieder konkurrenzfähig.

Bei der Reaktivpanzerung werden zusätzlich auf der Panzeroberfläche Platten, die als kleine Sprengladungen ausgeführt sind, angebracht. Diese verhindern im Falle des Aufschlages eines Geschosses durch ihre Detonation, beispielsweise die Entwicklung des panzerbrechenden Metallstachels der Hohlladung oder sollen das Wuchtgeschoss ablenken.

Gewebematten (Spall-Liner) aus hochfesten Fasern wie Aramid (Kevlar) schützen die Besatzung vor Absplitterungen und Geschossresten im Innenraum. Beim Durchschlagen des Liners selbst wird der Öffnungswinkel des Splitterkegels beeinflusst. Sie sind bei vielen (vor allem westlichen) Panzern zu finden.

Die Panzerung wird auf ein im Gewicht noch vertretbares Maß verstärkt. Obwohl über ein halber Meter Bautiefe an Panzerung an der Front heute durchaus nicht ungewöhnlich ist, kann ein Panzer aus Gewichts- und anderen naheliegenden Gründen (Mobilität, Transportfähigkeit) nicht überall eine derartige Panzerstärke aufweisen. Die Panzerungen sind in den meisten Fällen ausreichend dimensioniert, um die jeweils vorhergehende Generation feindlicher Panzerabwehrwaffen abzuweisen. Noch immer wird die Panzerstärke in RHA (rolled homogeneous armour) angegeben, was aber nur ein grober Vergleichswert ist, denn die Panzerung reagiert auf die verschiedenen Geschosstypen jeweils anders.

Die nachträgliche Verstärkung der Panzerung wurde schon im Zweiten Weltkrieg praktiziert und findet immer noch Anwendung. Zum einen sind es provisorische Mittel wie Sandsäcke, Panzerkettenglieder oder Baumstämme. Zum anderen sind das nachträglich angebaute Panzerplatten (auch Panzerschürzen genannt), meist in einem gewissen Abstand zu der ursprünglichen Panzerung. Seit dem Aufkommen von Hohlladungsgeschossen werden auch Käfige – im 21. Jahrhundert als Slat Armour bekannt – angebracht, um das Geschoss vor dem Aufschlag auf die Panzerung zu zünden. Wurde früher noch Maschendraht genutzt, so sind moderne Konstruktionen heute aus Stahl gefertigt und entsprechen mehr einem Gitter. Sie bietet einen wirksamen Schutz und sind eine einfache Alternative mit geringem Gewicht, die nicht nur bei Panzern Anwendung findet. Auch die Reaktivpanzerung kann relativ leicht durch Modernisierungsmaßnahmen den Kampfwert eines Panzers steigern. Alle diese nachträglichen Maßnahmen haben den Nachteil gemeinsam, dass dadurch das Gewicht erhöht wird und folglich die Mobilität darunter leidet.

Immer mehr gibt es einen Rüstungswettlauf zwischen der Panzerung und den Panzerabwehrwaffen verschiedener Art, die oft auch dahingehend weiterentwickelt wurden, schwächer gepanzerte Teile anzugreifen wie die Oberseite, das Heck, den Boden oder die Ketten.

Seit dem Ende des Kalten Krieges werden neue Anforderungen gestellt. Die asymmetrische Kriegführung in Ländern der Dritten Welt (Irak, Tschetschenien, Afghanistan) zeigen weniger die Verwendung schwerer panzerbrechender Waffen als vielmehr einfacher Waffen. Darauf zielen ein verbesserter Schutz von Panzern gegen Landminen und ein verbesserter Rundumschutz statt starker Frontpanzerung ab.

Informationen über die Zusammensetzung und Stärke der Panzerung unterliegen vielfach der Geheimhaltung. Einige Beispiele, in denen moderne, westliche Kampfpanzer durch Wirkung eigener Waffen zerstört wurden („Friendly Fire“), lassen Rückschlüsse auf ihre Panzerung zu. So zeigte sich im Zweiten Golfkrieg 1991, dass eine US-amerikanische Hellfire-Rakete einen M1 Abrams zerstören konnte. Im Dritten Golfkrieg 2003 griff ein britischer Challenger 2 irrtümlich einen britischen Panzer gleichen Typs an und setzte ihn außer Gefecht, wobei die Besatzung diesen Vorfall zum Erstaunen der meisten Fachleute überlebte.

Abstandsaktive Schutzmaßnahmen

Als abstandsaktive Schutzmaßnahmen oder auch aktive Panzerung bezeichnet man alle aktiven Systeme gegen angreifende Projektile, die nicht nur aus passiven Panzerungsmaterialien bestehen. Dazu zählen z. B. Systeme, die automatisch die Besatzung vor feindlichen Kräften warnen, insbesondere vor anfliegenden Projektilen. Zum Teil werden durch sie auch selbständig Gegenmaßnahmen ergriffen, wie etwa den Turm mit seiner stark gepanzerten Front und der Rohrwaffe automatisch dem Angreifer entgegenzudrehen, die Nebelwurfanlage zu betätigen, um so anfliegenden Raketen mit Suchkopf die Sicht zu nehmen, und elektronische Gegenmaßnahmen gegen radargeführte Raketen und gegen lasergestützte Systeme zu ergreifen. Daneben können anfliegende Projektile auch direkt angegriffen werden. Dies geschieht etwa mit ungerichteten Schrotladungen aus Nebelwurfbechern oder mit gerichteten Schrotladungen aus drehbaren Abschussvorrichtungen.

Bewaffnung

Bugmaschinengewehr des T-34
BMP-1: 73-mm-Glattrohrkanone und Panzerabwehrrakete
Tunguska M-1: Zwei Maschinenkanonen und Flugabwehrraketen
M113 Panzermörser 120 mm

Die Bewaffnung ist je nach Typ und Einsatzzweck sehr unterschiedlich und unterliegt dem Fortschritt der Technik. Das Spektrum reicht von Maschinengewehren, Maschinenkanonen über verschiedene Geschütze bis zu Raketen. Als Gemeinsamkeit besitzen die meisten Panzer Maschinengewehre gegen angreifende Infanterie. Auch zur Nahverteidigung gegen feindliche Infanterie können sie aus Nebelwurfbechern auch Splittergranaten ungerichtet verschießen.

Die ersten englischen Mark-Panzer waren jeweils als eine männliche Version mit Kanonen plus Maschinengewehren und eine weibliche Version nur mit Maschinengewehren konfiguriert. Die mit Kanonen bestückten Artilleriepanzer sollten befestigte Stellungen angreifen, die mit Maschinengewehren bestückten Infanteriepanzer sollten die eigene vorrückende Infanterie decken. Erst später wurde es für Kampfpanzer generell notwendig, die Bewaffnung für eine Panzerkonfrontation zu tragen.

In der weiteren Entwicklung wurden immer größere Kaliber eingesetzt, um die ebenfalls immer aufwändiger gestaltete Panzerung der gegnerischen Panzer durchschlagen zu können. Seit den 1970ern verwenden Kampfpanzer Glattrohrkanonen. Das gängigste Kaliber für die Hauptkanone eines Kampfpanzers ist heute 120 mm (West) und 125 mm (Ost).

Die Jagdpanzer des Zweiten Krieges verfügten über die gleiche Bewaffnung wie die Kampfpanzer. Nach dem Krieg änderte sich das grundlegend. Nach nicht so erfolgreichem Einsatz mit rückstoßfreien Geschützen (z. B. M50 Ontos) werden Panzerabwehraketen verwendet.

Schützenpanzer verfügen meistens über Maschinenkanonen bis Kaliber 40 mm für die Infanterieunterstützung. Die schnell feuernden Kanonen können auch gegen Flugziele eingesetzt werden. Da diese Waffe aber gegen stark gepanzerte Kampfpanzer wirkungslos ist, verfügen manche Schützenpanzer zusätzlich über Panzerabwehrraketen (z. B. M2 Bradley, BMP-1). Einige Modelle verfügen über Vorrichtungen (Kugelblende) was der mitfahrenden Infanterie es erlaubt, ihre Handfeuerwaffen aus dem Innenraum einzusetzen.

Artilleriepanzer tragen weitreichende Kanonen (Haubitzen) für Steilfeuer und verwenden diese nur zur Verteidigung im direkten Richten. Mörsertragende Artilleriepanzer können je nach Bauweise ihre Waffe nur eingeschränkt direkt verwenden. Systeme wie das skandinavische Artillerie-Mörsersystem AMOS (Advanced Mortar System) ist hingegen auch in Lage im direkten Richten bei einer Elevation von -3 Grad bis +85 Grad eine Kampfentfernung von 150 bis 1550 Meter zu ermöglichen.

Flugabwehrpanzer tragen Maschinenkanonen oder Flugabwehrraketen gegen Luftziele. Um die praktische Feuergeschwindigkeit gegen schnelle Flugzeuge zu steigern sind die Maschinenkanonen oft als Zwilling oder Vierling gebündelt oder als mehrläufige Gatling-Kanone ausgeführt. Die Maschinenkanonen können aber auch gegen Bodenziele verwendet werden. Flugabwehrpanzer mit Mischbewaffnung, wie der M6 Linebacker oder der Tunguska M-1, tragen sowohl Maschinenkanonen als auch Flugabwehrraketen. Bei modernen Flugabwehrpanzern läuft die Ausrichtung der Bewaffnung auf Flugzeuge automatisch über ein eingebautes Radar.

Zunehmend verfügen mit Geschützen ausgestattete Panzer über Ladeautomaten; bei Kampfpanzern seit den 1960ern (z. B. T-64), bei den Artilleriepanzern erst später seit den 1990ern (zum Beispiel die Panzerhaubitze 2S19).

Bis zur Mitte des Zweiten Weltkriegs war der Richtschütze darauf angewiesen, dass der Panzer zum Stillstand gebracht wurde, bevor er einen gezielten Schuss abgeben konnte. Die starken Nickbewegungen, die sich auch auf die Kanone übertrugen, machten ansonsten einen gezielten Schuss unmöglich. Der M4 Sherman war der erste Panzer mit einer kreiselstabilisierten Hauptwaffe. Spätere Systeme können sogar die Lenkbewegungen des Panzers ausgleichen. Der Turm dreht währenddessen, so dass die Waffe auf das anvisierte Ziel gerichtet bleibt. Auch Schützenpanzer (z. B. Marder 2) setzen diese Technik zunehmend ein.

Antrieb

Benzinmotoren

Anfangs wurden Benzin- oder Petroleummotoren als Reihen-, V- oder auch Sternmotor verwendet. Der Grund war, dass Benzinmotoren, vor allem vor der Einführung des Turboladers bei Dieselmotoren, ein wesentlich besseres Leistung-zu-Gewicht-Verhältnis hatten als Dieselmotoren. Jedoch hatte diese Antriebsart den Nachteil einer höheren Brand- und Explosionsgefahr bei Beschuss. Bereits während des Zweiten Weltkriegs ging man deshalb teilweise zu Dieselmotoren über. Heute sind Benzinmotoren ungebräuchlich.

Dieselmotoren

Seit dem Zweiten Weltkrieg finden sich schnelllaufende Viertakt-Dieselmotoren in Panzerfahrzeugen. Sie stellen heute den vorherrschenden und am weitesten entwickelten Antriebstyp dar. Die frühen, eher robusten, aber nicht sehr leistungsstarken Motoren wurden zu aufgeladenen Hochleistungsdieselmotoren weiterentwickelt. Diese kommen in praktisch allen Varianten zum Einsatz, etwa als V-Motor, in Boxeranordnung oder als Gegenkolbenmotor. Die Motoren wurden zunehmend komplexer, trotzdem können Panzerdieselmotoren zum Teil in wenigen Minuten ausgetauscht werden.

Vielstoffmotor

Vielstoffmotoren sind eine gut genutzte, aber eher seltene Art des Antriebs. Wie der Name schon erklärt, handelt es sich um einen Motor, der mit fast allen Arten von Kraftstoffen laufen kann. Zum Anfang des Kalten Kriegs wurden viele in Deutschland ins Militär eingeführten Panzer mit solchen Motoren ausgestattet, da im Falle eines Krieges mit einem Engpass für bestimmte Kraftstoffe zu rechnen war. Durch den Vielstoffmotor wäre eine Mobilität, unabhängig von der Kraftstoffart, sichergestellt gewesen. Der Nachteil dieses Motors war jedoch die geringe Leistung, weshalb er schon nach relativ kurzer Zeit nicht mehr verwendet wurden.

Gasturbinen

Motoraustausch bei US-amerikanischem M1 Abrams

Gasturbinen kommen als Antriebe in einigen Panzermodellen wie dem M1 Abrams der US-Streitkräfte, im schwedischen Stridsvagn 103 (Hybridantrieb) sowie teilweise im sowjetisch-russischen T-80 zum Einsatz.

Der Vorteil des Gasturbinenantriebs gegenüber einem Hubkolbenmotor liegt im geringeren Leistungsgewicht, die Gasturbine ist im Vergleich zu einem Hubkolbenmotor bei gleicher Leistung deutlich leichter und benötigt weniger Raum. Dem gegenüber stehen ein erhöhter Kraftstoffverbrauch, vor allem im Teillastbetrieb, was die Reichweite des Fahrzeugs einschränkt und logistische Probleme in der Treibstoffnachführung verursachen kann. Durch die höhere Abgastemperatur und die dadurch verursachte stärkere Infrarotsignatur ist der Panzer ferner leichter zu orten.

Wegen der Nachteile wurden nur wenige Muster mit Turbinenantrieb entwickelt, da das höhere Triebwerksgesamtgewicht von Kolbenmotoren bei modernen Kampfpanzern mit 50 – 60 Tonnen Gesamtmasse eine untergeordnete Rolle spielt.

Die Probleme des hohen Treibstoffverbrauchs und der nicht vorhandenen Stromversorgung ohne laufenden Motor versucht man mit zusätzlichen Stromaggregaten und hybridem Mischantrieb (Diesel und zusätzliche Gasturbine) beim „Stridsvagn 103“ zu beheben.

Elektromotoren

Elektromotoren als Panzerkettenantrieb oder Radantrieb wurden schon von Anfang an erwogen (Holt Gas-Electric Tank), allerdings nur selten, und dann unbefriedigend, zur Serienreife gebracht (z. B. Jagdpanzer Elefant). Der Einsatz von Elektromotoren würde verschiedene Vorteile bieten, so würden etwa Getriebe und Antriebswellen überflüssig. Die Elektromotoren werden dabei durch Generatoren mit Strom versorgt, die von Verbrennungsmotoren angetrieben werden. Heute wird diese Antriebsform vor allem bei Lokomotiven und Schiffen eingesetzt und meist als dieselelektrischer Antrieb konstruiert. Welche Rolle sie bei künftigen Panzerkonstruktionen spielen werden, auch in Bezug auf die Entwicklung von Hybridelektrokraftfahrzeugen, lässt sich noch nicht abschätzen.

Mobilität

Leclerc überwindet einen Graben
AMX-10 RC auf Tieflader
T-90 mit Schnorchel

Eine der Anforderung an Panzerfahrzeuge ist eine möglichst hohe Mobilität. Im Einzelnen bedeutet das Geländegängigkeit, Wendigkeit, mögliche Reichweite ohne Betankung, Geschwindigkeit sowie amphibische Fähigkeiten. Diese z. T. im Widerspruch stehenden Anforderungen werden von Radpanzern und Kettenpanzern in unterschiedlicher Weise erfüllt.

Kettenantrieb

Der Kettenantrieb sorgt für eine sehr gute Geländegängigkeit. Fahrzeuge mit einem solchen Antrieb kommen gut mit schlammigem Untergrund zurecht, können Gräben überschreiten und überwinden, dank eines zusätzlichem, praktisch nur bei Panzern anzufindenen, Laufrad an der Vorderseite, Hindernisse schnell und ohne Schäden. Einige Panzer verfügen über ein zusätzliches Hydraulikgetriebe, welches in erster Linie den Einsatz eines Lenkrads statt zwei Bremshebeln erlaubt und – auch wenn dieses nicht auf alle Panzer zutrifft – es dem Panzer erlaubt, sich um seine Hochachse zu drehen. Die stabilen Ketten widerstehen einem Beschuss aus Handfeuerwaffen. Bei den genannten Vorteilen hat diese Antriebsart jedoch auch Nachteile: hohes Gewicht, hoher Treibstoffverbrauch und vergleichsweise geringe Geschwindigkeit auf befestigten Wegen. Dazu kommt, dass die Ketten keiner Panzerabwehrwaffe widerstehen und somit zur Achillesferse des Panzers werden können (der Panzer ist nach einem solchen Treffer noch funktionstüchtig, aber bewegungsunfähig und somit ein leichtes Ziel).

Radantrieb

Der Radantrieb ermöglicht eine schnelle Fortbewegung im leichten Gelände. Obwohl durch verbesserte Fahrwerke die Geländegängigkeit gesteigert werden konnte, erreichen Radantriebe jedoch in diesem Punkt nicht die Leistung von Kettenantrieben.

Vor allem im Zweiten Weltkrieg wurden Halbkettenpanzer verwendet, hauptsächlich um die Geländefähigkeit von Radfahrzeugen zu verbessern.

Andere Fortbewegungen

Längere Strecken bis zum Bestimmungsort werden von schweren Panzerfahrzeugen gewöhnlich nicht mit eigener Kraft zurückgelegt. Der Transport geschieht per Eisenbahn auf einem Waggon oder auf der Straße per Tieflader.

Echte Schwimmpanzer sind auf Landeoperationen ausgerichtet und kommen auch mit mäßigem Wellengang zurecht. Manch andere Panzer verfügen zwar auch über amphibische Fähigkeiten, allerdings benötigen sie in den meisten Fällen eine gewisse Vorbereitung. Auch dann ist eine ruhige Wasseroberfläche, wie die von Binnengewässern, notwendig. Viele Panzer sind schon wegen des ABC-Schutzes luftdicht, somit auch wasserdicht. Die schweren Kampfpanzer sind auf Grund ihres Gewichts selten in der Lage zu schwimmen. Sie können aber mit einem Schnorchel ausgerüstet werden und flachere Gewässer durchwaten. Durch den Schnorchel wird der Motor mit dem nötigen Sauerstoff versorgt. Beim Leopard 2 kann ein Schacht auf die Turmluke aufgesetzt werden, so dass zusätzlich der Kommandant während der Unterwasserfahrt mit dem Kopf über der Wasseroberfläche bleiben kann. Im Notfall ist dieser Schacht breit genug, um als Rettungsausgang benutzt zu werden. Leichtere Panzer, vor allem Radpanzer, können schwimmfähig sein. Der Antrieb läuft im einfachsten Fall über die Räder bzw. Ketten, die sich im Wasser drehen. Fortschrittliche Fahrzeuge sind mit Unterwasserpropellern oder Wasserstrahlantrieb ausgerüstet.

Sensorik und Sichtsysteme

Sichtsysteme des Leclerc
Nachtsichtgerät des Leopard 2

Das Bestreben nach einer möglichst lückenlosen Panzerung führt zu Einschränkungen bei der Beobachtung des Umfeldes des Panzers. Ein großes Problem bei Panzern ist bis heute der sogenannte „Tote Winkel“, der Nahbereich rund um den Panzer, den die Besatzung schlecht oder gar nicht einsehen kann. Wird das unmittelbare Umfeld des Panzers nicht durch eigene Truppen gesichert, kann gegnerische Infanterie ihn aus der Nähe heraus effektiv angreifen, indem sie beispielsweise Haftladungen an verwundbaren Stellen (Motor) befestigt oder Sprengladungen unter die Wanne wirft. Besonders kritisch sind unübersichtliche Situationen (z. B. stark gegliedertes Gelände, Straßenkampf, Nachtkampf).

Die ursprünglichen Sehschlitze von Panzern boten nur ein sehr eingeschränktes Sichtfeld und mussten zudem unter Beschuss oft noch verschlossen werden. Um diese Probleme zu vermindern, installierte man zunächst spezielle optische System wie Winkelspiegel und Periskop. Mit der Entwicklung der entsprechenden Technik kamen dann verschiedene aktive und passive Geräte wie Wärmebildgeräte sowie passives Ziel- und Beobachtungsgerät hinzu, die der Besatzung verbesserte Sichtverhältnisse ermöglichen.

Trotz dieser Verbesserungen muss immer noch abgewogen werden, ob der Nutzen der besseren Übersicht aus geöffneten Luken die Gefährdung z. B. auch durch Scharfschützen überwiegt.

Die ersten elektronischen Sensoren waren Infrarot-Nachtsichtgeräte für einige der deutschen Panther gegen Ende des Zweiten Weltkrieges. Die Technik basierte auf Verfahren des aktiven Infrarots, bei dem das Ziel mit einem Infrarotscheinwerfer beleuchtet werde musste[8]. Seitdem findet ein zunehmender Einsatz elektronischer Sensor- und Feuerleittechnik wie hochauflösender Wärmebildgeräte und Radargeräte statt. Dabei besteht allerdings die Gefahr, anfällig gegen Maßnahmen der elektronischen Kriegführung zu sein, weswegen bisweilen eine Parallelauslegung für manuellen und automatischen Betrieb vorgenommen wird.

Noch im Zweiten Weltkrieg war der Richtschütze ausschließlich auf eine Schätzung zur Bestimmung der Zielentfernung angewiesen. Dies geschah durch Größenbestimmung des Zieles in der Visiereinrichtung. Nach Ermittlung der Entfernung wurde die Geschossbahn bestimmt, um die Kanone dementsprechend zu richten. Der erste Panzer mit einem optischen Entfernungsmesser war der deutsche Panther in der Version F, die allerdings nicht vor Kriegsende eingeführt wurde. Seither basiert die fortgeschrittene Entfernungsbestimmung auf Triangulation, entweder passiv durch optische Einrichtungen oder aktiv per Laser Lichtlaufzeitmessung. Der Laserstrahl kann aber einen bevorstehenden Angriff verraten, wenn das anvisierte Ziel (z. B. auch ein Panzerfahrzeug) über Laserdetektoren verfügt.

Kommunikation

Ladeschütze mit Sprechsatz zur internen Kommunikation

Die Panzereinsätze des Ersten Weltkrieges waren schwer zu koordinieren; die Fahrzeuge waren regelrecht isoliert. Die Kommunikation konnte nur bei Sichtlinie umständlich durch Flaggen, Morselichtzeichen oder Melder stattfinden. Aber auch innerhalb eines sehr lauten Panzers war es für den Kommandanten sehr schwer, den Fahrer und die Richtschützen anzuweisen.

Ein wesentlicher Grund für die Anfangserfolge der deutschen Panzerwaffe (Blitzkrieg) war die Ausrüstung sämtlicher Fahrzeuge mit Funkgeräten, was die Führungsfähigkeit der Verbände stark verbesserte. In den gegnerischen Streitkräften waren die Panzerverbände zu dieser Zeit entweder überhaupt nicht mit Funkgeräten ausgerüstet (Frankreich, Großbritannien) oder lediglich mit Funkempfängern (Sowjetunion), so dass eine flexible Reaktion auf sich ändernde Lagen stark erschwert war.

Später gehörten Sendeempfänger auch in diesen Streitkräften zur Standardausstattung. Die Besatzungsmitglieder tragen Kopfhörer und können sich so auch durch die interne Sprechanlage verständigen. In der Regel befindet sich am Fahrzeugheck ein Außenbordsprechanschluss, über den die eigene Infanterie auch bei geschlossenen Luken mit der Panzerbesatzung kommunizieren kann.

Vernetzung und Computerisierung

Ein zunehmender Faktor bei Neuentwicklungen, aber auch zu Kampfwertsteigerungen ist der Grad der Computerisierung. Bezeichnet wird das mit C3I (Command, Control, Communication and Intelligence) und C4I (Command, Control, Communication, Computer and Intelligence).

  • Command und Control: Verbesserte Führungsfähigkeit, wobei das Fahrzeug selbst neben Position und Zustand (z. B. Anzahl der vorhandenen Patronen, Füllstand des Tanks usw.) seine Feindlage melden kann und umgekehrt die übergeordnet aufgeklärte Feindlage übermittelt bekommt – zusammen mit Informationen über die Brauchbarkeit von Straßen und Brücken.
  • Communication: Schwer aufzuklärender, verschlüsselter Funkverkehr mit übergeordneten Einsatzinstanzen
  • Computer: Einsatz leistungsfähiger Computertechnik. Dieses ermöglicht beispielsweise eine Kartendarstellung mit eingezeichneten eigenen und fremden Kräften, Minenfeldern usw.
  • Intelligence: Moderne Software erlaubt es der Besatzung, vollautomatisch und deshalb sehr schnell umfangreiche Berechnungen anzustellen, um die Gegner zu erkennen, und um – bei Fahrzeugen im Verbund – die geeigneten Fahrzeuge und Waffensysteme zur Bekämpfung des Gegners auszuwählen. Darüber hinaus kann durch Berechnung des günstigsten Schusszeitpunktes die Trefferwahrscheinlichkeit erhöht werden.

Tarnung und Verschleierung

Nebelwerfer am Turm des Schützenpanzers Ulan

In abwechselndem, hügeligem Gelände oder in Gebieten mit starker Vegetation (zum Beispiel im Wald) ist ein Panzerfahrzeug relativ leicht mit einfachen Mitteln (beispielsweise einem Tarnnetz) zu tarnen. Seit dem Aufkommen von Wärmebildkameras, die die Infrarotstrahlung aufnehmen, ist es leichter geworden, auch einen gut getarnten Panzer zu entdecken, da der Panzer oft eine andere Temperatur als die umgebende Landschaft hat. Als Gegenmaßnahme wird versucht, die Panzerungsoberfläche mit verschiedenen Materialien, die sich unterschiedlich stark aufwärmen und abkühlen, zu verkleiden, um die Infrarot-Abstahlung zu reduzieren. Dafür gibt es unter anderem spezielle Lackierungen.

Während der Fahrt emittiert der Motor heiße Abgase in die Umgebung, die auch mit einer Wärmebildkamera wahrgenommen werden können. So können sogar Panzerfahrzeuge hinter Hindernissen geortet werden. Wahl der Motortechnologie (Gasturbinen haben eine höhere Abgastemperatur als Dieselmotoren) und Technik der Auspuffanlage (Abgaskühlung durch Frischluftbeimischung) können diese Gefahr minimieren.

Ist ein Panzerfahrzeug entdeckt und ist mit einem unmittelbaren Angriff zu rechnen, kann ein moderner Panzer mit aktiven Maßnahmen vorbeugen. Dazu sind die meisten Panzer mit pyrotechnischen Nebelmittelwurfanlagen oder sonstigen Nebelgeneratoren ausgestattet. Nebel lässt sich auch kontinuierlich durch Einspritzen von Treibstoff in den Abgasstrom erzeugen.[9] Um auch das Wärmebild zu verschleiern enthalten abgefeuerte Rauchgranaten kleine brennende Partikel (wie man sie aus Wunderkerzen kennt).

Panzerabwehr

Klassische Gegner eines Panzers sind Kampfflugzeuge, Panzer und Infanteristen mit kleinen, panzerbrechenden Waffen wie Panzerabwehrhandwaffen oder Panzerminen. Auf dem modernen Gefechtsfeld kommen Kampfhubschrauber, Artillerie mit zielsuchender Munition, bewaffnete Drohnen und kleine, von Infanteristen verwendete Panzerabwehrlenkwaffen (MILAN, TOW) hinzu.

Rezeption; Museen

In militärhistorischen Museen vieler Länder sind historische Panzer ausgestellt. Zu den größten Sammlungen zählen:

In vielen von der Rote Armee eroberten oder befreiten Orten gibt es Siegesdenkmäler in Form von Panzerdenkmälern (Panzer auf einem Sockel). Während des Prager Frühlings 1968 wurden viele solche Denkmäler in der Tschechoslowakei geschleift – die Panzer wurden als Symbol der sowjetischen Herrschaft bzw. Hegemonie seit 1945 rezipiert.

Verweise

Siehe auch

Deutscher Kampfpanzer V Panther
Sowjetische T-72-Panzer (1983)
Modelle

Literatur

  • Werner Oswald: Kraftfahrzeuge und Panzer der Reichswehr, Wehrmacht und Bundeswehr, Motorbuch Verlag Stuttgart, ISBN 3-87943-850-1
  • Kenneth Macksey & John Batchelor: Die Geschichte der Panzerkampfwagen, Wilhelm Heyne Verlag München, ISBN 3-453-52081-5
  • Wolfgang Fleischer: Deutsche Panzer 1935 – 1945, Podzun-Pallas Verlag, ISBN 3-7909-0555-0
  • Christopher F. Foss: Die Panzer des Zweiten Weltkrieges, Das Nachschlagewerk, Podzun-Pallas Verlag, ISBN 3-7909-0345-0
  • David Miller & Christopher F. Foss: Moderne Gefechtswaffen. Technik, Taktik und Einsatz., Motorbuch Verlag Stuttgart, ISBN 3-613-01925-6
  • Roger Ford: Panzer – Von 1916 bis Heute, Karl Müller Verlag, ISBN 3-86070-676-4
  • C. F. Foss, J. F. Milsom, J. S. Weeks, G. Tillotson, R. M. Ogorkiewicz: Panzer und andere Kampffahrzeuge von 1916 bis heute, Buch und Zeit Verlagsges. Köln, Sonderausgabe
  • Eric Grove: II. Weltkrieg – Panzer, Verlag Wehr & Wissen, Bonn 1976, ISBN 3-8033-0250-1
  • F.M. von Senger und Etterlin: Die deutschen Panzer 1926 – 45, Bernard & Graefe Verlag, ISBN 3-7637-5988-3
  • Walther K. Nehring: Die Geschichte der deutschen Panzerwaffe 1916 – 1945, Motorbuch Verlag Stuttgart, ISBN 3-87943-320-8
  • Armin Halle, Carlo Demand: Panzer – Illustrierte Geschichte der Kampfwagen, Scherz Verlag
  • Heinz Guderian: Achtung – Panzer!, Cassell PLC, England
  • Chris Bishop: Kriegsgeschichte WK II – Schlachtpläne des Panzerkrieges, Brandenburgisches Verlagshaus 2010, ISBN 978-3-941557-05-5
  • Thomas Müller: Chronik der Militärfahrzeuge – Deutsche Panzer, Brandenburgisches Verlagshaus 2010, ISBN 978-3-941557-72-7
  • Gerhard Siem: Chronik der Militärfahrzeuge – Schwere Panzer, Brandenburgisches Verlagshaus 2010, ISBN 978-3-941557-09-3
Commons: Panzer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikiquote: Panzer – Zitate
Wiktionary: Panzer – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. http://www.chars-francais.net listet über 200 französische Panzertypen auf
  2. vgl. Cohen, Eliot: Technology and Warfare, in: Baylis, John et al.: Strategy in the Contemporary World, 2. Auflage, Oxford: Oxford University Press 2007, S. 144
  3. The Tank Museum – Bovington – FAQ Page 2
  4. Austro Daimler
  5. Manfried Rauchensteiner, Manfred Litscher (Hrsg.): Das Heeresgeschichtliche Museum in Wien. Graz, Wien 2000 S. 61.
  6. Nach Roger Ford, "Panzer von 1916 bis heute", Karl Müller Verlag, Erlangen, ISBN 3-86070-676-4 S.10
  7. David Miller, Christopher F. Foss, „Moderne Gefechtswaffen“, Verlag Stocker-Schmid, Dietikon, 1998, 3. Auflage, ISBN 3-7276-7092-4, S. 183–184.
  8. Panzerkampfwagen 5 Panther (Ausführung G /SdKfz 171)
  9. Army Technology – Challenger 2 – Main Battle Tank
  10. www.armeemuseum.ch

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