Schlierbach (Württemberg)

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Wappen Deutschlandkarte
Schlierbach (Württemberg)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Schlierbach hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 40′ N, 9° 31′ OKoordinaten: 48° 40′ N, 9° 31′ O
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Stuttgart
Landkreis: Göppingen
Höhe: 355 m ü. NHN
Fläche: 10,97 km2
Einwohner: 3928 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 358 Einwohner je km2
Postleitzahl: 73278
Vorwahl: 07021
Kfz-Kennzeichen: GP
Gemeindeschlüssel: 08 1 17 044
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hölzerstraße 1
73278 Schlierbach
Website: www.schlierbach.de
Bürgermeister: Sascha Krötz
Lage der Gemeinde Schlierbach im Landkreis Göppingen
KarteAlb-Donau-KreisLandkreis EsslingenLandkreis HeidenheimLandkreis ReutlingenRems-Murr-KreisOstalbkreisOstalbkreisAdelbergAichelberg (Landkreis Göppingen)AlbershausenBad BollBad DitzenbachBad ÜberkingenBirenbachBöhmenkirchBörtlingenDeggingenDonzdorfDrackensteinDürnau (Landkreis Göppingen)Eislingen/FilsHeiningen (Landkreis Göppingen)Ebersbach an der FilsEschenbach (Württemberg)Eschenbach (Württemberg)GammelshausenGeislingen an der SteigeGingen an der FilsGöppingenGruibingenHattenhofen (Württemberg)Heiningen (Landkreis Göppingen)HohenstadtKuchen (Gemeinde)LautersteinMühlhausen im TäleOttenbach (Württemberg)RechberghausenSalachSchlatSchlierbach (Württemberg)SüßenUhingenWäschenbeurenWangen (bei Göppingen)WiesensteigZell unter Aichelberg
Karte

Schlierbach ist eine Gemeinde im baden-württembergischen Landkreis Göppingen. Sie gehört zur Region Stuttgart (bis 1992 Region Mittlerer Neckar) und zur Randzone der europäischen Metropolregion Stuttgart.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gemeindegebiet von Schlierbach liegt im Vorland der mittleren Schwäbischen Alb, in Luftlinie etwa 11 km westsüdwestlich der Kreisstadt Göppingen und etwa 28 km ostsüdöstlich der Landeshauptstadt Stuttgart. Das sich von 311 m ü. NN an dessen Ausfluss bis zu ungefähr 390 m ü. NN erhebende Gemeindegebiet entwässert über den Schlierbach und andere Oberläufe des Talbachs nordwestlich in Richtung Fils.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der einzige Ort in der Gemeinde ist das namengebende Dorf Schlierbach. Im Gebiet liegen die abgegangenen Ortschaften Bolzhausen und Brühlmannshof.[2]

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schlierbach grenzt reihum im Nordnordwesten an die Stadt Ebersbach an der Fils, im Nordosten an die Gemeinde Albershausen und im Südosten an die Gemeinde Hattenhofen, die alle drei dem eigenen Landkreis Göppingen angehören. Dagegen liegen die Gemeinde Ohmden im Süden, die Stadt Kirchheim unter Teck im Südwesten sowie die Gemeinde Notzingen im Westen im Landkreis Esslingen.

Flächenaufteilung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Daten des Statistischen Landesamtes, Stand 2014.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Altertum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Spuren der ersten menschlichen Besiedlung auf Schlierbacher Markung führen bis in den Zeitraum von 800 bis 450 v. Chr. zurück. Den Kelten folgten etwa um Christi Geburt die Römer, die wiederum im 3. Jahrhundert von den Alamannen verdrängt wurden.

Mittelalter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Alamannen gelangten seit dem 8. Jahrhundert unter fränkische Herrschaft. In der jüngeren Ausbauzeit des 9. bis 12. Jahrhunderts entstanden, gehörte der Ort im 13. Jahrhundert den Herzögen von Teck.

Im Jahr 1275 wird Schlierbach im liber decimationis, einem Steuerverzeichnis, erstmals urkundlich erwähnt. Mit dem Erwerb der Herrschaft Teck durch Graf Ulrich im Jahre 1381 wurde Schlierbach württembergisch. 1485 kam Schlierbach vom Amt Kirchheim zum Amt Göppingen.

Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Umsetzung der neuen Verwaltungsgliederung im 1806 gegründeten Königreich Württemberg blieb Schlierbach weiterhin beim Oberamt Göppingen. Im Zuge der Kreisreform während der NS-Zeit in Württemberg gelangte die Gemeinde 1938 zum neu gefassten Landkreis Göppingen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Ort Teil der Amerikanischen Besatzungszone und gehörte somit zum neu gegründeten Land Württemberg-Baden, das 1952 im jetzigen Bundesland Baden-Württemberg aufging.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg für die Daten ab 1970

Datum Einwohner
1837 1523
1907 1282
17. Mai 1939 1289
13. September 1950 1633
27. Mai 1970 2810
31. Dezember 1983 3447
25. Mai 1987 3438
31. Dezember 1991 3538
31. Dezember 1995 3655
31. Dezember 2005 3772
31. Dezember 2010 3798
31. Dezember 2015 3927
31. Dezember 2020 3926

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat in Schlierbach hat 14 Mitglieder. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Endergebnis.[4] Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.

Parteien und Wählergemeinschaften %
2019
Sitze
2019
%
2014
Sitze
2014
Kommunalwahl 2019
 %
60
50
40
30
20
10
0
49,01 %
50,99 %
Gewinne/Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
−4,06 %p
+4,06 %p
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 49,01 7 53,07 7
FUW Freie Unabhängige Wählergemeinschaft 50,99 7 46,93 7
gesamt 100,0 14 100,0 14
Wahlbeteiligung 64,92 % 56,95 %

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im September 2010 wurde Paul Schmid für eine vierte Amtszeit wiedergewählt.[5] Am 10. Juni 2018 wurde Sascha Krötz im ersten Wahlgang mit 61,99 % der Stimmen zum neuen Bürgermeister gewählt.[6]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das teilredende Wappen besteht aus einem gelben Schildhaupt mit schwarzer Hirschstange, darunter in Blau zwei gelbe Wellenbalken. Die Wellenbalken stehen für den Schlierbach, der dem Ort seinen Namen verleiht. Die Hirschstange weist auf die ehemalige Zugehörigkeit zu Württemberg hin. Das Wappen ist von der Landesregierung am 21. Januar 1948, die gelb-blaue Flagge durch das Innenministerium am 18. Dezember 1958 verliehen worden.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Schlierbach verfügt über eine Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule.
  • Für die jüngsten Einwohner gibt es zwei Kindergärten im Ort. Sowie seit November 2023 die Kindertagespflege "Entdeckerbande".
  • Weiter gibt es im Ort eine Volkshochschule.

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gemeinde Schlierbach. In: Rudolf Moser (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Göppingen (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 20). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart / Tübingen 1844, S. 288–290 (Volltext [Wikisource]).
  • Walter Ziegler (Hrsg.): Schlierbach: Heimat zwischen Teck und Fils. Im Auftrag der Gemeinde Schlierbach hrsg. von Walter Ziegler. Konrad, Weißenhorn 2004, ISBN 3-87437-473-4.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Schlierbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2022 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band III: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverband Mittlerer Neckar. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004758-2, S. 304–305.
  3. Statistisches Landesamt, Fläche seit 1988 nach tatsächlicher Nutzung für Schlierbach.
  4. Wahlinformationen des Kommunalen Rechenzentrums
  5. Schlierbach (Württemberg). Abgerufen am 22. November 2022 (deutsch).
  6. Der Teckbote vom 11. Juni 2018, Seite 14