Bad Überkingen
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Stuttgart | |
Landkreis: | Göppingen | |
Höhe: | 455 m ü. NHN | |
Fläche: | 24,02 km2 | |
Einwohner: | 3865 (31. Dez. 2016)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 161 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 73337 | |
Vorwahlen: | 07331, 07334 | |
Kfz-Kennzeichen: | GP | |
Gemeindeschlüssel: | 08 1 17 007 | |
Gemeindegliederung: | 4 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Gartenstraße 1 73337 Bad Überkingen | |
Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Matthias Heim (CDU) | |
Lage der Gemeinde Bad Überkingen im Landkreis Göppingen | ||
Bad Überkingen ist eine Gemeinde im Landkreis Göppingen in Baden-Württemberg. Sie gehört zur Region Stuttgart (bis 1992 Region Mittlerer Neckar) und zur Randzone der europäischen Metropolregion Stuttgart.
Inhaltsverzeichnis
Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bad Überkingen liegt im Filstal in 428 bis 751 Meter Höhe. Es gehört in der Region Stuttgart zur Randzone der Metropolregion Stuttgart.
Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Gemeinde besteht aus den vier Ortsteilen Bad Überkingen, Hausen an der Fils, Oberböhringen und Unterböhringen. Die offizielle Benennung der Ortsteile erfolgt durch vorangestellten Namen der Gemeinde und durch Bindestrich getrennt nachgestellt die Namen der Ortsteile. Die Ortsteile bilden zugleich Wohnbezirke im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung.[2] Zu Bad Überkingen gehören die ehemals selbstständigen Gemeinden Hausen an der Fils und Unterböhringen. Zur Gemeinde Bad Überkingen in den Grenzen vom 30. Juni 1971 gehört das Dorf Bad Überkingen. Zur ehemaligen Gemeinde Hausen an der Fils gehört das Dorf Hausen an der Fils. Zur ehemaligen Gemeinde Unterböhringen gehören das Dorf Unterböhringen, der Weiler Oberböhringen und die Häuser Michelsberg und Wasserberghaus sowie die abgegangene Ortschaft Winegundenwilare.[3]
Flächenaufteilung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Daten des Statistischen Landesamtes, Stand 2014.[4]
Schutzgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Teile des Bad Überkinger Gemeindegebiets gehören zum FFH-Gebiet 7423-342 Filsalb, das eine Größe von 5.430 Hektar hat und auch zum Vogelschutzgebiet 7422-441 Mittlere Schwäbische Alb, das 39.597 Hektar groß ist.
In diese europaweit bedeutsamen Schutzgebiete sind sowohl die Naturschutzgebiete
- 1031 Hausener Wand,
- 1100 Autal und
- 1170 Dalisberg
als auch die Landschaftsschutzgebiete
- 1.17.006 Wasserberg (Ergänzungsfläche für das Naturschutzgebiet Haarberg-Wasserberg),
- 1.17.008 Burren,
- 1.17.027 Sommerschafweide an der Eichhalde,
- 1.17.028 Sommerschafweide an der Heiligenhalde,
- 1.17.029 Sommerschafweide am Kahlenstein,
- 1.17.030 Sommerschafweide am Kuchberg,
- 1.17.041 Haarberg (Ergänzungsfläche für das Naturschutzgebiet Haarberg-Wasserberg),
- 1.17.046 Märzenhalde,
- 1.17.051 Weigoldsberg und
- 1.17.054 Hausener Wand (Ergänzungsfläche für das gleichnamige Naturschutzgebiet)
weitgehend integriert.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Frühe Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Überkingen wurde eher spät erstmals 1258 urkundlich erwähnt. Ein Albreht de Vberchingen taucht als Zeuge in einer Schenkungsurkunde zugunsten des Nördlinger Spitals auf. Die ursprünglich alemannische Siedlung hieß damals Urbaricho, was auf ihren Begründer Urbarchio hindeutet. Im 13. Jahrhundert wandelte sich der Name in Ubrichingen. Der Ort gehörte damals den Grafen von Helfenstein. 1396 ging das Dorf, das inzwischen Ueberchingen genannt wurde, in die Hände der Freien Reichsstadt Ulm über.
20. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Seit 1927 darf die Gemeinde den Zusatz „Bad“ tragen. Seit 1992 ist die Gemeinde „prädikatisiertes Heilbad“ – das erste im Landkreis Göppingen.
Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
1. Juli 1971: Hausen an der Fils[5]
1. Januar 1974: Unterböhringen[6]
Religionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Seit der Reformation ist Bad Überkingen evangelisch geprägt. In Bad Überkingen und Unterböhringen bestehen jeweils evangelische Pfarreien. Die nächstgelegene römisch-katholische Kirche befindet sich in Geislingen an der Steige.
In 14-täglichen Wechsel findet allerdings jeden Samstag ein katholischer Gottesdienst in der evangelischen Kirche statt. Die Kirche in Bad Überkingen ist die St.-Gallus-Kirche und wurde um das Jahr 1470 erbaut – und so bis in die jetzige Zeit nahezu unverändert belassen.
Zum größten „Schatz“ der Kirche gehören die Deckenbemalung und die Emporenbemalung. Die Deckenbemalung stammt aus dem Jahre 1580 und wurde durch die Künstler Bonsdörfer aus Konstanz und Henneberger aus Geislingen gestaltet. Ca. 60 Jahre später wurde dann die Emporenbemalung erstellt.
Kanzel, Taufstein und Altar sind jeweiligen Spenden an die Kirche gewesen.
So ist die Kanzel eine Gabe des Obervogts von Krafft im Jahre 1738 - der Taufstein wurde von Veronika von Krafft im Jahre 1733 gestiftet; der Altar in der St. Galluskirche ist die letzte Spende dieser Art an die Kirche; dieser wurde im Jahre 1900 von Jakob Ziegler aus Stötten (Kreis Göppingen) der Kirche vermacht.
Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg für die Daten ab 1970
Datum | Einwohner |
---|---|
1837 | 1.394 |
1907 | 1.527 |
17. Mai 1939 | 1.823 |
13. September 1950 | 2.493 |
27. Mai 1970 | 2.967 |
31. Dezember 1983 | 4.134 |
31. Dezember 1990 | 3.785 |
31. Dezember 2000 | 3.895 |
31. Dezember 2005 | 3.992 |
31. Dezember 2010 | 3.824 |
31. Dezember 2015 | 3.793 |
Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In Bad Überkingen wird der Gemeinderat nach dem Verfahren der unechten Teilortswahl gewählt. Dabei kann sich die Zahl der Gemeinderäte durch Überhangmandate verändern. Die Kommunalwahl am 25. Mai 2014 führte zu folgendem amtlichen Endergebnis. Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2014 |
Sitze 2014 |
% 2009 |
Sitze 2009 |
||
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 51,9 | 7 | 45,8 | 7 | |
BWV | Bürgerliche Wählervereinigung | 48,1 | 7 | 54,2 | 8 | |
gesamt | 100,0 | 14 | 100,0 | 15 | ||
Wahlbeteiligung | 58,1 % | 59,9 % |
Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Am 29. November 2009 konnte sich Matthias Heim (CDU) als Herausforderer gegenüber dem Amtsinhaber Martin E. Joos durchsetzen.[7] Martin E. Joos war seit 1993 Bürgermeister von Bad Überkingen gewesen. Die Amtszeit begann am 15. Januar 2010.
Wappen und Flagge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Blasonierung: „In Silber auf gewelltem blauen Schildfuß ein roter Brunnen mit zwei Schalen übereinander und beiderseits aufsteigendem blauem Wasserstrahl.“
Die Flagge Bad Überkingens ist rot-weiß.
Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Industrie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Mineralbrunnen Überkingen-Teinach GmbH & Co. KGaA hat ihren Stammsitz in Bad Überkingen.
Am 15. Februar 2013 hat die IQ 4 YOU GmbH den Mineralbrunnen Überkingen übernommen und ihren Sitz nach Bad Überkingen verlegt.
Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bad Überkingen und Hausen an der Fils waren von 1903 bis 1983 durch die Bahnstrecke Geislingen an der Steige–Wiesensteig an das Schienennetz angeschlossen. Die Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen erbauten die Bahnhofsgebäude in Bad Überkingen und in Hausen als Einheitsbahnhöfe vom Typ IIb respektive IIa.[8] Nach Stilllegung der Strecke befindet sich auf ihr ein regional bedeutsamer Radweg.
Rundfunksender Oberböhringen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In Oberböhringen betreibt der SWR den Sender Oberböhringen.
Schule und Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Grundschulen in Bad Überkingen und Unterböhringen
- Paul-Kerschensteiner-Schule, Landesberufsschule für das Hotel- und Gaststättengewerbe, eine der größten beruflichen Schulen, an der Auszubildende des Hotel- und Gaststättengewerbes ausgebildet werden.
Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bad Überkingen liegt an der Schwäbischen Albstraße, die an vielen Sehenswürdigkeiten vorbeiführt. Am Albtrauf östlich von Bad Überkingen liegt der Felsen Kahlenstein, von dem ein Ausblick auf das obere Filstal besteht. Fast alle nicht bebauten Flächen sind Natura-2000-Flächen und als bedeutende Vogelschutzgebiete unter europäischem Schutz: Die Naturschutzgebiete Hausener Wand, Autal und Dalisberg unterstreichen den hohen landschaftlichen Wert.
Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Badhotel von 1553
- Sauerbrunnen von Überkingen
- Verwaltungsgebäude der Mineralbrunnen Überkingen-Teinach GmbH & Co. KGaA
- Thermalbad
- Schillertempel
- Quellentempel
Auf einem nördlichen Ausläufer des Fränkel (680 m) liegt auf Unterböhringer Markung die ehemalige Burg Rommental. Die Burgstelle ist noch durch den ehemaligen Schlossgraben erkennbar, Mauerreste findet man nicht mehr.
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Karl Moersch: Das Bad der Ulmer Ratsherren. Bad Überkingen im oberen Filstal; in: Kult-Bäder und Bäderkultur in Baden-Württemberg, hrsg. v. Wolfgang Niess, Sönke Lorenz. Markstein-Verlag, Filderstadt 2004, ISBN 3-935129-16-5.
- Gemeinde Bad Überkingen: Heimatbuch der Gemeinde Bad Überkingen. Bad Überkingen 2002, ISBN 3-9807559-0-8.
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]



Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Statistisches Bundesamt – Anzahl der Einwohner in den Kommunen am 31. Dezember 2016 (Hilfe dazu).
- ↑ Hauptsatzung der Gemeinde Bad Überkingen vom 19. September 1980, zuletzt geändert am 16. September 2004 (PDF; 59 kB)
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band III: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverband Mittlerer Neckar. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004758-2, S. 318–320.
- ↑ Statistisches Landesamt, Fläche seit 1988 nach tatsächlicher Nutzung für Bad Überkingen.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.448.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.461.
- ↑ http://www.tagblatt.de/Nachrichten/Siegessichere-Gemeindechefs-werden-von-Niederlagen-eiskalt-erwischt-180563.html
- ↑ Rainer Stein: Der württembergische Einheitsbahnhof auf Nebenbahnen. In: Eisenbahn-Journal Württemberg-Report. Band1, Nr.V/96. Merker, Fürstenfeldbruck 1996, ISBN 3-922404-96-0, S.80–83.
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