Sieversdorf-Hohenofen

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Wappen Deutschlandkarte
Sieversdorf-Hohenofen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Sieversdorf-Hohenofen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 52° 50′ N, 12° 24′ OKoordinaten: 52° 50′ N, 12° 24′ O
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Ostprignitz-Ruppin
Amt: Neustadt (Dosse)
Höhe: 28 m ü. NHN
Fläche: 20,02 km2
Einwohner: 705 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 35 Einwohner je km2
Postleitzahl: 16845
Vorwahl: 033970
Kfz-Kennzeichen: OPR, KY, NP, WK
Gemeindeschlüssel: 12 0 68 409
Gemeindegliederung: 2 Gemeindeteile
Adresse der Amtsverwaltung: Bahnhofstraße 6
16845 Neustadt (Dosse)
Website: www.sieversdorf-hohenofen.de
Bürgermeister: Hermann Haacke (Wählergruppe Sieversdorf-Hohenofen)
Lage der Gemeinde Sieversdorf-Hohenofen im Landkreis Ostprignitz-Ruppin
KarteWittstock/DosseHeiligengrabeRheinsbergNeuruppinLindow (Mark)VielitzseeHerzberg (Mark)RüthnickFehrbellinKyritzBreddinStüdenitz-SchönermarkZernitz-LohmNeustadt (Dosse)Sieversdorf-HohenofenDreetzWalslebenDabergotzStorbeck-FrankendorfTemnitzquellTemnitztalMärkisch LindenWusterhausen/DosseSachsen-AnhaltMecklenburg-VorpommernMecklenburg-VorpommernMecklenburg-VorpommernMecklenburg-Vorpommern
Karte

Sieversdorf-Hohenofen ist eine Gemeinde im Landkreis Ostprignitz-Ruppin im Nordwesten Brandenburgs (Deutschland). Sie wird vom Amt Neustadt (Dosse) verwaltet.

Geografie

Sieversdorf-Hohenofen liegt zwischen Neustadt (Dosse) und Rhinow im Dossebruch.

Gemeindegliederung

Zu Sieversdorf-Hohenofen gehören die Gemeindeteile Hohenofen und Sieversdorf sowie der Wohnplatz Neu Amerika.[2]

Geschichte

Die Gemeinde entstand am 31. Dezember 1997 aus dem freiwilligen Zusammenschluss der bis dahin selbstständigen Gemeinden Sieversdorf und Hohenofen.[3]

Sieversdorf

Die erste Nachricht über Sieversdorf stammt aus einer Urkunde von 1334.[4] Die Grafen von Lindow und Herren zu Ruppin, die Brüder Günther und Ulrich und die Brüder Adolph und Busso, bekennen, dass sie von ihrem Fürsten, dem Markgrafen Ludwig von Brandenburg die Stadt Wusterhausen/Dosse mit allen Dörfern und Gütern, welche dazugehören, und namentlich die Dörfer „Brunne (Brunn), Driplatz (Trieplatz), Syuerdestorp (Sieversdorf), Blankenburg, Plonitz (Plänitz), Cernitz (Zernitz), Gardiz (Garz/Temnitztal) und Dannenuelde (Dannenwalde)“, und außerdem Stadt und Land Gransee mit allen Dörfern und Gütern, für eine Forderung von 7000 Mark Brandenburgisch zum Pfand erhalten haben und besitzen.

Hohenofen

Die Geschichte Hohenofens geht zurück auf die Gründung einer Eisenhütte im Jahr 1693, die der in brandenburgischen Diensten stehende Landgraf Friedrich von Hessen-Homburg hier anlegen ließ. Der Landgraf hatte von seinem Besitzvorgänger, dem Grafen von Königsmark, den Rittmeister Liborius Eck als Amtsverweser übernommen. Dieser untersuchte die Gegend, welche bis dahin Vierhütten hieß, und fand in vier Schlackenbergen den Beweis, dass dort Eisenhütten gestanden haben müssen. Eine Eisenverhüttung in Vierhütten hatte schon zur „Slawenzeit“ vor 1250 stattgefunden, wie der Name vermuten lässt. Eck entdeckte bald auch den Eisenstein, den roten Eisenschlamm in den Wiesen, und der Landgraf beschloss, das Eisenwerk wiederherzustellen. Es musste Wasserkraft zum Betrieb der Gebläse gewonnen werden. Dazu wurde ein Kanal von Neustadt aus angelegt, der zum Hauptlauf der Dosse wurde. Für den „Hohen Ofen“ wurde der bis zu sechs Fuß mächtige Raseneisenstein benötigt. Nach zehn Jahren waren die Raseneisensteinvorkommen und die Holzvorräte in der näheren Umgebung erschöpft. 1702 wurde die Eisenhütte Hohenofen in ein Seiger-Hüttenwerk umgewandelt (Silber-Kupfer-Scheidung). Die Kupfererze und Brennstoffe wurden auf dem Wasserweg aus dem Magdeburgischen transportiert. Im Jahre 1836 wurde aus dem Hüttenwerk eine Papierfabrik, welche die Königliche Seehandlung anlegte.

Ehemalige Ortsteile

1622 gab es zwei Dörfer mit zwei Schulzen: Klein-Sieversdorf und Groß-Sieversdorf. Die Dörfer trennte ein Dossearm, an dem bis 1673 eine Wassermühle stand, der heutige Mühlengraben.

Noch 1841 bestand das heutige Sieversdorf aus Klein-Sieversdorf, Groß-Sieversdorf und dem Büttner-Sand.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr Sieversdorf-
Hohenofen
Sieversdorf Hohenofen
1875 - 1 508 562
1910 - 1 122 462
1939 - 1 019 414
1946 - 1 510 533
1950 - 1 491 546
1971 - 882 453
1990 - 671 359
1995 - 644 289
1996 - 652 349
1997 928
2000 903
2005 869
2010 813
2011 756
2012 742
2013 718
2014 708
2015 706
2016 715

Gebietsstand des jeweiligen Jahres,[5][6] ab 2011 auf Basis des Zensus 2011

Politik

Gemeindevertretung

Die Gemeindevertretung von Sieversdorf-Hohenofen besteht aus 10 Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 25. Mai 2014 ergab folgende Sitzverteilung:[7]

  • Wählergruppe Sieversdorf-Hohenofen 10 Sitze

Bürgermeister

  • 1998–2003: Hansjürgen Kuhlbars[8]
  • seit 2003: Hermann Haacke (Wählergruppe Sieversdorf-Hohenofen)[9]

Haacke wurde in der Bürgermeisterwahl am 25. Mai 2014 ohne Gegenkandidat mit 81,3 % der gültigen Stimmen für eine weitere Amtszeit von fünf Jahren[10] gewählt.[11]

Wappen

Das Wappen wurde am 5. April 2006 genehmigt.

Blasonierung: „In Rot mit einer linken silbernen Flanke, darin oben ein grünes Lindenblatt, eine silberne Kirche mit schwarz-bedachtem Turm, schwarzer Tür und Fenstern.“[12]

Sehenswürdigkeiten

In der Liste der Baudenkmale in Sieversdorf-Hohenofen stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Baudenkmale. Sieversdorf zeichnet sich unter anderem durch mehrere denkmalgeschützte fränkische Ernhäuser aus, die saniert und wieder mit traditionellen Reetdächern gedeckt wurden.

Verkehr

Sieversdorf-Hohenofen liegt an der Bundesstraße 102 zwischen Neustadt (Dosse) und Rhinow.

Persönlichkeiten

  • Franz Arndt (1848–1917), Pfarrer, in Sieversdorf geboren

Literatur

  • Johannes Schultze: Die Herrschaft Ruppin und ihre Bevölkerung nach dem 30jährigen Kriege. Historischer Verein der. Grafschaft Ruppin, Neuruppin 1925
  • Johannes Schultze: Die Hofbesitzer in den Dörfern des Landes Ruppin 1491 bis 1700. Stein, Neuruppin 1937
  • Theodor Fontane: Wanderungen durch die Mark Brandenburg, Band 1: Die Grafschaft Ruppin

Weblinks

Commons: Sieversdorf-Hohenofen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg Dezember 2022 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
  2. Dienstleistungsportal der Landesverwaltung Brandenburg. Gemeinde Sieversdorf-Hohenofen
  3. StBA: Änderungen bei den Gemeinden, siehe 1997.
  4. Riedel, Cod. dipl., 1. Hauptabth. Bd. IV, S. 50.
  5. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Ostprignitz-Ruppin. S. 22–25
  6. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2015 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
  7. Ergebnis der Kommunalwahl am 25. Mai 2014
  8. Ergebnisse der Kommunalwahlen 1998 (Bürgermeisterwahlen) für den Landkreis Ostprignitz-Ruppin
  9. Kommunalwahlen 26.10.2003. Bürgermeisterwahlen, S. 29
  10. Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 73 (1)
  11. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 25. Mai 2014
  12. Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg.