UCI ProTour 2006

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die UCI ProTour war eine Serie wichtiger Etappen- und Eintagesrennen des Straßenradsports. Die bis zum Jahr 2010 jährlich vom Radsportweltverband UCI ausgetragene ProTour fand 2006 zum zweiten Mal statt.

Gesamtsieger Alejandro Valverde legte, wie im Jahr zuvor Danilo di Luca, die Basis für seinen Erfolg bereits im Frühjahr. Mit Siegen beim Wallonischen Pfeil und Lüttich–Bastogne–Lüttich sowie Podestplatzierungen bei der Tour de Romandie und der Baskenland-Rundfahrt eroberte er im April das Weiße Trikot des ProTour-Führenden und gab es nicht mehr ab. Durch seinen zweiten Platz bei der Vuelta a España baute er seine Führung so weit aus, dass man ihm nur noch theoretisch das Weiße Trikot hätte entreißen können. Samuel Sánchez kämpfte sich erst im Spätsommer und im Herbst auf den zweiten Platz der Gesamtwertung durch seinen Sieg bei der Meisterschaft von Zürich und guten Platzierungen bei der Vuelta und der Lombardei-Rundfahrt. Paolo Bettini gelang es, wie im Vorjahr, mit einem Sieg im letzten Rennen sich auf den achten Platz vorzuschieben. Bester Deutscher wurde Stefan Schumacher, der die Eneco Tour und die Polen-Rundfahrt für sich entscheiden konnte.

Wie im Vorjahr gewann das Team CSC die Mannschaftswertung, da sie bei fast allen Rennen mit mindestens einem Fahrer unter den Besten vertreten waren. Das Team Gerolsteiner wurde, wie in der Saison zuvor, Sechster und das T-Mobile-Team Team wurde Achter.

Die Nationenwertung gewann Spanien vor Italien und war im Grunde ein Spiegelbild der Saison.

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum Radrennen Sieger Ergebnis ProTour-Führender
5.–12. März FrankreichFrankreich Paris–Nizza Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Floyd Landis Ergebnis Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Floyd Landis
8.–14. März ItalienItalien Tirreno–Adriatico Niederlande Thomas Dekker Ergebnis Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Floyd Landis
18. März ItalienItalien Mailand-San Remo Italien Filippo Pozzato Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Floyd Landis
2. April Belgien Flandern-Rundfahrt Belgien Tom Boonen Belgien Tom Boonen
3.–7. April SpanienSpanien Baskenland-Rundfahrt Spanien José Ángel Gómez Marchante Ergebnis Belgien Tom Boonen
5. April Belgien Gent–Wevelgem Norwegen Thor Hushovd Belgien Tom Boonen
9. April FrankreichFrankreich Paris–Roubaix Schweiz Fabian Cancellara Belgien Tom Boonen
16. April NiederlandeNiederlande Amstel Gold Race Luxemburg Fränk Schleck Belgien Tom Boonen
19. April Belgien Wallonischer Pfeil Spanien Alejandro Valverde Belgien Tom Boonen
23. April Belgien Lüttich–Bastogne–Lüttich Spanien Alejandro Valverde SpanienSpanien Alejandro Valverde
25.–30. April Schweiz Tour de Romandie Australien Cadel Evans Ergebnis SpanienSpanien Alejandro Valverde
6.–28. Mai ItalienItalien Giro d’Italia Italien Ivan Basso Ergebnis SpanienSpanien Alejandro Valverde
15.–21. Mai SpanienSpanien Katalonien-Rundfahrt Spanien David Cañada Ergebnis SpanienSpanien Alejandro Valverde
4.–11. Juni FrankreichFrankreich Critérium du Dauphiné Libéré Vereinigte Staaten Levi Leipheimer Ergebnis SpanienSpanien Alejandro Valverde
10.–18. Juni Schweiz Tour de Suisse Deutschland Jan Ullrich[1] Ergebnis SpanienSpanien Alejandro Valverde
18. Juni NiederlandeNiederlande Mannschaftszeitfahren Eindhoven Danemark Team CSC SpanienSpanien Alejandro Valverde
1.–23. Juli FrankreichFrankreich Tour de France Spanien Óscar Pereiro Ergebnis SpanienSpanien Alejandro Valverde
30. Juli Deutschland Vattenfall Cyclassics Spanien Óscar Freire SpanienSpanien Alejandro Valverde
1.–9. August Deutschland Deutschland Tour Deutschland Jens Voigt Ergebnis SpanienSpanien Alejandro Valverde
12. August SpanienSpanien Clásica San Sebastián Spanien Xavier Florencio SpanienSpanien Alejandro Valverde
16.–23. August Belgien NiederlandeNiederlande Luxemburg Eneco Tour Deutschland Stefan Schumacher Ergebnis SpanienSpanien Alejandro Valverde
26. Aug.–17. Sept. SpanienSpanien Vuelta a España Kasachstan Alexander Winokurow Ergebnis SpanienSpanien Alejandro Valverde
27. August FrankreichFrankreich GP Ouest France-Plouay Italien Vincenzo Nibali SpanienSpanien Alejandro Valverde
4.–10. September Polen Polen-Rundfahrt Deutschland Stefan Schumacher Ergebnis SpanienSpanien Alejandro Valverde
1. Oktober Schweiz Meisterschaft von Zürich Spanien Samuel Sánchez SpanienSpanien Alejandro Valverde
8. Oktober FrankreichFrankreich Paris–Tours Frankreich Frédéric Guesdon SpanienSpanien Alejandro Valverde
14. Oktober ItalienItalien Lombardei-Rundfahrt Italien Paolo Bettini SpanienSpanien Alejandro Valverde

Teams[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frankreich Frankreich Spanien Spanien Italien Italien
Deutschland Deutschland Belgien Belgien Niederlande Niederlande
Danemark Dänemark Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Schweiz Schweiz

Besonderheiten

  • Das spanisch-baskische Team Euskaltel-Euskadi beschäftigt ausschließlich baskische Spanier und Franzosen sowie Lateinamerikaner baskischer Herkunft.
  • Das Team Saunier Duval-Prodir besitzt zwar eine spanische Lizenz, hat seinen faktischen Sitz jedoch in der Schweiz.
  • Das Team Milram ist nach seinem Sponsor, einer deutschen Molkereigenossenschaft, benannt. Da es aus der italienischen Mannschaft Domina Vacanze hervorgegangen ist, besitzt es eine italienische Lizenz und wird auch von einer italienischen Betreibergesellschaft mit Sitz in Bergamo betrieben.
  • Das Team Astana ist aus dem Team Liberty Seguros-Würth hervorgegangen. Der frühere Hauptsponsor Liberty Seguros stellte aufgrund von Dopinganschuldigungen das Sponsoring ein, woraufhin das kasachische Konsortium Astana neuer Hauptsponsor wurde. Würth beendete kurze Zeit später sein Engagement als Co-Sponsor.

Endstand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Fahrer Punkte
1. SpanienSpanien Alejandro Valverde 285
2. SpanienSpanien Samuel Sánchez 213
3. Luxemburg Fränk Schleck 165
4. AustralienAustralien Cadel Evans 162
5. Kasachstan Andrei Kaschetschkin 156
6. ItalienItalien Alessandro Ballan 155
7. Belgien Tom Boonen 154
8. ItalienItalien Paolo Bettini 144
9. ItalienItalien Ivan Basso 138
10. Deutschland Stefan Schumacher 133
11. Norwegen Thor Hushovd 124
12. Kasachstan Alexander Winokurow 121
13. FrankreichFrankreich Christophe Moreau 118
14. Vereinigte StaatenVereinigte Staaten George Hincapie 117
15. NiederlandeNiederlande Michael Boogerd 115
16. Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Levi Leipheimer 114
SpanienSpanien Carlos Sastre 114
18. Deutschland Jörg Jaksche 110
19. ItalienItalien Filippo Pozzato 108
20. Schweiz Fabian Cancellara 106
ItalienItalien Damiano Cunego 106
Platz Mannschaft Punkte
1. Danemark CSC 388
2. Spanien Caisse d’Epargne 350
3. Niederlande Rabobank 346
4. Vereinigte Staaten Discovery Channel 327
Italien Lampre-Fondital 327
6. Deutschland Gerolsteiner 294
7. Schweiz Phonak Hearing Systems 270
8. Deutschland T-Mobile 269
9. Spanien Saunier Duval-Prodir 268
10. Spanien Astana 258
11. Frankreich Crédit Agricole 253
12. Frankreich Cofidis 249
13. Belgien Quick Step 248
14. Italien Liquigas 247
15. Frankreich Ag2r Prévoyance 219
16. Belgien Davitamon-Lotto 214
17. Spanien Euskaltel-Euskadi 208
18. Italien Milram 185
19. Frankreich Bouygues Télécom 184
20. Frankreich La Française des Jeux 173
Platz Land Punkte
1. Spanien Spanien 808
2. Italien Italien 651
3. Deutschland Deutschland 475
4. Australien Australien 340
5. Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 316
6. Belgien Belgien 292
7. Kasachstan Kasachstan 286
8. Frankreich Frankreich 271
9. Niederlande Niederlande 269
10. Russland Russland 234
11. Schweiz Schweiz 190
12. Luxemburg Luxemburg 165
13. Norwegen Norwegen 155
14. Osterreich Österreich 70
15. Kolumbien Kolumbien 68
Portugal Portugal 68
17. Slowenien Slowenien 65
18. Ukraine Ukraine 52
19. Danemark Dänemark 43
20. Kanada Kanada 30
21. Belarus 1995 Belarus 15
22. Polen Polen 13
23. Litauen Litauen 10
24. Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 8
25. Estland Estland 5
Finnland Finnland 5
27. Ungarn Ungarn 2
Neuseeland Neuseeland 2
29. Sudafrika Südafrika 1

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. nzz.ch vom 9. Februar 2012: Jan Ullrich wegen Dopings schuldig gesprochen

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]