Wiesau

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Wappen Deutschlandkarte
Wiesau
Deutschlandkarte, Position des Marktes Wiesau hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 54′ N, 12° 11′ OKoordinaten: 49° 54′ N, 12° 11′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberpfalz
Landkreis: Tirschenreuth
Verwaltungs­gemeinschaft: Wiesau
Höhe: 528 m ü. NHN
Fläche: 42,71 km2
Einwohner: 3975 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 93 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 95676, 95689
Vorwahl: 09634
Kfz-Kennzeichen: TIR, KEM
Gemeindeschlüssel: 09 3 77 159
Marktgliederung: 14 Gemeindeteile
Adresse der
Marktverwaltung:
Marktplatz 1
95676 Wiesau
Website: www.wiesau.de
Erster Bürgermeister: Toni Dutz (CSU)
Lage des Marktes Wiesau im Landkreis Tirschenreuth
KarteLandkreis Wunsiedel im FichtelgebirgeLandkreis BayreuthLandkreis Neustadt an der WaldnaabErbendorfPullenreuthKastl (bei Kemnath)WaldershofKemnathWiesauWaldsassenTirschenreuthReuth bei ErbendorfPlößbergPechbrunnNeusorgBad NeualbenreuthMitterteichMähringLeonberg (Oberpfalz)KulmainKrummennaabKonnersreuthFuchsmühlFriedenfelsFalkenberg (Oberpfalz)EbnathBrand (Oberpfalz)BärnauImmenreuthTschechien
Karte
Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Markt
Hauptstraße in Wiesau

Wiesau (bairisch: Wiesa) ist ein Markt im Oberpfälzer Landkreis Tirschenreuth. Der gleichnamige Hauptort ist Sitz der Gemeindeverwaltung und der Verwaltungsgemeinschaft Wiesau, dessen Mitglied die Gemeinde ist.

Gemeindegliederung

Es gibt 14 Gemeindeteile[2]:

Geschichte

Anfänge

Das Gebiet rund um Wiesau im Nordgau wurde vor dem 11. Jahrhundert besiedelt. Der Name des Ortes wurde zum ersten Mal in der Zeit von 1220 bis 1246 als „Wysa“ urkundlich erwähnt.[3]

Im Jahr 1281 wurde er als „Wisa“ bezeichnet, 1438 als „Wisach“, 1622 als „Wisach alias (<oder>) Wisaw, siue (<oder>) Wisa“, 1665 als „Wisaw“ und 1811 schließlich in der heute gültigen Schreibweise des Ortsnamens.

Im Jahr wurde Wiesau 1281 als erbuntertäniger Besitz des Klosters Waldsassen erwähnt und gehörte zu dessen Stiftland.

Religionen

Die Kreuzbergkirche auf dem Kreuzberg

Neben der Kreuzbergkirche, dem Wahrzeichen von Wiesau, gibt es die katholische Pfarrkirche St. Michael und die evangelische Auferstehungskirche. Die Altäre der Kreuzbergkirche wurden vom Waldsassener Bildhauer Karl Stilp gefertigt. Die Bevölkerungsmehrheit ist römisch-katholisch.

Eingemeindungen

Der Markt Wiesau besteht aus den Orten: Wiesau, Elsenmühle, Hechtmühle, Hurtingöd, Kornthan, Leugas, Muckenthal, Mühlhof, König-Otto-Bad, Schönfeld, Schönhaid, Tirschnitz, Triebendorf, Veitmühle. Am 1. Januar 1978 wurden die ehemalige Gemeinde Schönhaid mit den Gemeindeteilen Leugas und Schönhaid und aus der ehemaligen Gemeinde Voithenthan die Gemeindeteile Kornthan, Muckenthal und Mühlhof in den Markt Wiesau eingegliedert.[4]

Einwohnerentwicklung

Seit dem Bau der Bahnlinie RegensburgHof (Saale) und dem Ende des Zweiten Weltkriegs im Mai 1945 nahm die Zahl der Einwohner durch die Aufnahme von Heimatvertriebenen, meist aus dem Egerland, zu. Mitte der 1990er Jahre pendelte sie sich auf 4800–4900 ein. Im Jahr 2006 hatte der Ort etwa 4300 Einwohner. Der starke Einwohnerschwund von zwölf Prozent ist auf fehlende Arbeitsplätze und Zukunftsperspektiven für junge Leute in der gesamten Region zurückzuführen. Zwischen 1988 und 2018 sank die Einwohnerzahl von 4613 auf 4029 um 584 bzw. um 12,7 %.

Politik

Gemeinderat

Die Gemeinderatswahlen seit 2008 ergaben folgende Stimmenanteile und Sitzverteilungen:

Partei/Liste Sitze
2020[5] 2014[6] 2008
CSU 9 10 11
SPD 2 2 2
Freie Wähler 5 4 3

Bürgermeister

Erster Bürgermeister ist Toni Dutz, Zweiter Fritz Holm. Seit Mai 2017 ist André Putzlocher Dritter Bürgermeister.

Wappen

Seit der Markterhebung 1933 führt Wiesau ein eigenes Wappen:

Blasonierung: „In Silber ein aufgerichteter, golden bewehrter roter Drache, der in den Pranken ein silbernes Schildchen hält, darin ein blauer Balken.“[7]

Der Drache stammt aus dem Wappen des Klosters Waldsassen; der silberne Schild mit blauem Balken ist das heraldische Zeichen der Landgrafen von Leuchtenberg.

Partnergemeinden

Seit Juli 2005 verbindet eine Partnerschaft den Markt Wiesau und die Gemeinde Rettenberg im Allgäu.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Wirtschaft und Infrastruktur

Bahnhof mit Bahngelände

Unternehmen

  • Wiesauplast, Kunststoffhersteller
  • Brunnenverwaltung König Otto-Bad E. Büttner GmbH & Co.KG, Mineralbrunnenbetrieb[8]
Vizinalbahnradweg bei Wiesau

Verkehr

Wiesau liegt an der Bundesautobahn 93 Regensburg – Hof mit der Anschlussstelle Wiesau und an der Bundesstraße 299 Amberg – Waldsassen. Durch Wiesau führt die Bahnstrecke Weiden–Oberkotzau, Teil der überregionalen Verbindung Regensburg–Hof, mit dem einzigen Regionalexpresshalt dieser Strecke im Landkreis am Bahnhof Wiesau. Bus- und Bahnverbindungen gibt es ins benachbarte Tschechien sowie nach Regensburg, München und Nürnberg.

Öffentliche Einrichtungen

Katholische Kindergärten:

  • Kindergarten St. Elisabeth
  • Kindergarten St. Josef

Bildung

  • Grund- und Hauptschule
  • Staatliche Berufsschule (überregionaler Sprengel für Rollladen- und Sonnenschutzmechatroniker, Betonbauer und Verfahrensmechaniker, außerdem Sprengel für Fachinformatiker Anwendungsentwicklung in der Oberpfalz)
  • Berufsschule Plus (Erwerb der Fachhochschulreife durch Zusatzunterricht während der Berufsausbildung)
  • Staatliche Berufsfachschule für gastgewerbliche Berufe (erstes Ausbildungsjahr für Köche, Restaurantfachleute, Hotelfachleute und Fachleute für Systemgastronomie)
  • Staatliche Berufsfachschule für Hotel- und Tourismusmanagement (in drei Jahren zum staatlich geprüften Assistenten und zur Fachhochschulreife)
  • Staatliche Berufsfachschule für IT-Berufe (dreijährige, vollzeitschulische Ausbildung zu Informatikkaufleuten oder Fachinformatikern Anwendungsentwicklung)
  • Staatliche Fachschule für Wirtschaftsinformatik (staatlich geprüfter Wirtschaftsinformatiker) mit Zweig für Informatiktechnik (staatlich geprüfter Informatiktechniker)

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Otto Kärner aus Wiesau baute die Kärner AG, ein Unternehmen für Damenoberbekleidung, auf. Er starb im Jahre 2005 in seiner Wahlheimat Rottach-Egern.

Söhne und Töchter der Stadt

Commons: Wiesau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Wiesau – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111108/170906&attr=OBJ&val=1100
  3. Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon bayerischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz. München 2006, S. 304.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 663 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder).
  5. Kommunalwahl 2020. In: Markt Wiesau. 15. März 2020, abgerufen am 15. Januar 2021.
  6. Website Markt Wiesau, Marktgemeinderat
  7. Eintrag zum Wappen von Wiesau in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  8. Homepage Brunnenverwaltung König Otto. Abgerufen am 3. Februar 2018.