Korneuburg

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Stadtgemeinde
Korneuburg
Wappen Österreichkarte
Wappen von Korneuburg
Korneuburg (Österreich)
Korneuburg (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Korneuburg
Kfz-Kennzeichen: KO
Fläche: 9,77 km²
Koordinaten: 48° 21′ N, 16° 20′ OKoordinaten: 48° 20′ 43″ N, 16° 19′ 59″ O
Höhe: 168 m ü. A.
Einwohner: 13.719 (1. Jän. 2024)
Bevölkerungsdichte: 1404 Einw. pro km²
Postleitzahl: 2100
Vorwahl: 02262
Gemeindekennziffer: 3 12 13
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hauptplatz 39
2100 Korneuburg
Website: www.korneuburg.gv.at
Politik
Bürgermeister: Wolfgang Peterl (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2010)
(37 Mitglieder)

18 ÖVP, 14 SPÖ, 3 Grüne, 2 FPÖ

Lage von Korneuburg im Bezirk KorneuburgVorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan vorhandenVorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap explizit
Lage der Gemeinde Korneuburg im Bezirk Korneuburg (anklickbare Karte)BisambergEnzersfeld im WeinviertelErnstbrunnGerasdorf bei WienGroßmuglGroßrußbachHagenbrunnHarmannsdorfHausleitenKorneuburgLangenzersdorfLeitzersdorfLeobendorfNiederhollabrunnRußbachSierndorfSpillernStetteldorf am WagramStettenStockerau
Lage der Gemeinde Korneuburg im Bezirk Korneuburg (anklickbare Karte)
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Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW
Hauptplatz hinter dem Rathaus vom Stadtturm aus
Korneuburg (Südansicht) vom Leopoldsberg aus
Rathaus Korneuburg, davor der Rattenfängerbrunnen
Stadtturm am Rathaus
Historische Karte: Wien und Umgebung (um 1888)

Korneuburg ist die Bezirksstadt des gleichnamigen Bezirks in Niederösterreich.

Geografie

Korneuburg liegt im Weinviertel in Niederösterreich an der Donau, 12 km nordwestlich von Wien. Die Fläche der Stadtgemeinde umfasst 9,71 Quadratkilometer. 20,76 Prozent der Fläche sind bewaldet. Es existieren keine weiteren Katastralgemeinden außer Korneuburg.

Geschichte

Ursprünglich aus einer Ufersiedlung entstanden, war Korneuburg jahrhundertelang mit Klosterneuburg, unter dem gemeinsamen Namen Nivenburg verbunden. Die Verbindung war eine Furt durch die damaligen Donauarme. Der lateinische Name war Corena Nova. Im Jahre 1136 wurde es erstmalig urkundlich in der Gründungsurkunde des Benediktinerklosters Klein-Mariazell erwähnt, als neuer Marktplatz - novum forum, forum trans Danubium. 1298 erhielt Korneuburg das Stadtrecht durch Herzog Albrecht I., was die formelle Trennung von Klosterneuburg bewirkte.

Aufgrund seines Status als landesfürstliche Festung war Korneuburg in verschiedenen Kriegen immer wieder stark umkämpft (Belagerung von Wien (1683), Dreißigjähriger Krieg, Napoleonische Kriege).

Die Stadtanlage entspricht deutlich einem schlesischen Gründungsschema. Bemerkenswerterweise ist Korneuburg damit die einzige österreichische Stadt mit einem typisch schlesischen zentralen regelmäßig rechteckigen „Ringplatz“, also mit großem Markt, der in der Mitte das Rathaus und eine weitere Häuserinsel, in Niederösterreich „Grätzl“ oder auch „Kretzl“ genannt, umschließt.

Abseits des Hauptplatzes, der mit seinen Patrizierhäusern über städtisches Ambiente verfügt, beginnt die Stadtstruktur deutlich dörfliche Züge zu tragen. Ebenerdige Häuser bestimmen das Stadtbild, und manche Einfamilienhäuser liegen schon in der Nähe des Hauptplatzes an. Das Erscheinungsbild der Stadt wurde in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts grundlegend umgestaltet.

Seit 2006 ist Korneuburg Mitglied des Regionalentwicklungsvereins 10 vor Wien.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Straßenverkehr

Da Korneuburg an der Kreuzung mehrerer Verkehrswege liegt, ist die Verkehrsbelastung enorm. Durch die unmittelbare Nähe zur Donauufer Autobahn (A22) sowie der Nähe zur Wiener Außenring Schnellstraße (S1) wird sich die Verkehrsbelastung in der Region Korneuburg zusätzlich verschärfen. Die Stadtentwicklung ist durch diese beiden stark befahrenen Straßen maßgeblich beeinflusst. Des Weiteren wird Korneuburg durch die Donau Straße (B3) und Laaer Straße (B6) durchfahren.

Öffentlicher Verkehr

Korneuburg ist zudem mittels Regionalzügen und Schnellbahnen von Wien über die S-Bahn-Stammstrecke direkt zu erreichen. Zusätzlich stehen Regionalbusse und ein Anrufsammeltaxi (AST) zur Verfügung.[1]

Öffentliche Einrichtungen

Gerichte

In Korneuburg hat eines der vier niederösterreichischen Landesgerichte seinen Sitz. Sein Sprengel umfasst im Wesentlichen das gesamte Weinviertel (Bezirksgerichte Gänserndorf, Zistersdorf, Poysdorf, Laa an der Thaya, Mistelbach, Korneuburg, Stockerau, Hollabrunn und Retz), sowie den Landstrich entlang des südlichen Donauufers bis zur Staatsgrenze nach Osten (Bezirksgerichte Bruck an der Leitha und Schwechat) sowie der Städte Klosterneuburg und Gerasdorf (Bezirksgericht Klosterneuburg). Das Landesgericht Korneuburg selbst zählt zum Sprengel des Oberlandesgerichts Wien. Es beschäftigt derzeit etwa 30 Richter. Das Gericht ist derzeit noch im historischen Gebäude am Hauptplatz untergebracht. Ein Neubau am Stadtrand ist für 2012 geplant.

weitere Einrichtungen

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung

Korneuburg hat seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert ein stetiges, zwischen 1880 und 1890 sogar rasantes (+ 38 % in nur zehn Jahren) Anwachsen der Bevölkerung zu verzeichnen. Rückgänge brachten jeweils die Kriegsjahre (zwischen 1910 und 1923 −4,4 % und zwischen 1939 und 1951 gar −20,4 %). Seither nimmt die Bevölkerung zu. Der Zuwachs von der vorletzten 1991 zur letzten Volkszählung 2001 betrug 13,4 % und ist ausschließlich auf die Zuwanderungsbilanz (+13,6 %) zurückzuführen, da die Geburtenbilanz leicht negativ (−0,2 %) war.

Religionen

Die Mehrheit der Bevölkerung (68,4 %) ist römisch-katholisch, 4,2 % sind evangelisch, 3,6 % sind orthodoxe Christen. 3,1 % bekennen sich zum Islam. 17,5 % sind ohne religiöses Bekenntnis.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat der Stadt besteht aus 37 Sitzen. Nach der Gemeinderatswahl vom 14. März 2010 ergibt sich folgende Mandatsverteilung:
ÖVP 18, SPÖ 14, Liste Grüne 3, FPÖ 2.


Die endgültigen Ergebnisse[2] der Gemeinderatswahlen im Detail:

Partei 2010 2005
Stimmen % Mandate St. % Mdt.
ÖVP Datei:Oevplogo.JPG 3.013 47,56 18 1.984 36,35 13
SPÖ 2.253 35,56 14 2.705 49,56 19
Die Grünen 594 9,38 3 576 10,55 4
FPÖ Datei:FPÖ.svg 381 6,01 2 193 3,54 1
Wahlbeteiligung 60,71 % 60,59 %

Bürgermeister

Bürgermeister: Wolfgang Peterl[3] (SPÖ) nach verlorener Gemeinderatswahl Amt zurückgelegt [4]
Vizebürgermeister: Dr. Ewald Priessnitz (SPÖ), Christian Gepp[5] (ÖVP)

Sehenswürdigkeiten

Augustinerkirche Korneuburg
  • Katholische Stadtpfarrkirche St. Ägid (spätgotisch)
  • Augustinerkirche des ehemaligen Augustinereremitenklosters mit bedeutender barocker Ausstattung von Franz Anton Maulbertsch
  • Neugotisches Rathaus mit spätgotischem Turm
  • Rattenfängerbrunnen, vor dem Rathaus 1898 aufgestellt. Damals wurden 2 Pumpbrunnen durch diesen ersetzt. Mit der Statue des Rattenfängers, die der Bildhauer Emanuel Pendel ausführte, wurde eine alte Lokalsage um die Ereignisse von 1646, dem Ende der Schwedenbelagerung, im Gedächtnis bewahrt. Der Brunnen selbst wurde in monumentaler Weise ganz aus Kaiserstein, dem weißen, harten Kaisersteinbrucher Stein geschaffen.
  • Alte Synagoge in der Roßmühlgasse, erbaut zwischen 1306 und 1325, 1420 konfisziert und danach verschiedene Nutzung (z. B. als Getreidespeicher), seit 1980 unter Denkmalschutz, seit 1999 gibt es Konzepte, sie wiederherzustellen.[6]

Söhne und Töchter der Stadt

Einzelnachweise

  1. http://www.korneuburg.gv.at/system/web/zusatzseite.aspx?detailonr=219503582
  2. Land Niederösterreich (aufgerufen am 14.März 2010)
  3. Im Fokus: Wolfgang Peterl Interview der KO2100 Korneuburg Community
  4. Prozentpunkte auf großer Achterbahnfahrt
  5. Im Fokus: Christian Gepp Interview der KO2100 Korneuburg Community
  6. „Garage oder was?“ Publikation der ARGE jüdisches Leben in Korneuburg

Literatur

  • Rudolf Finz, Evelyn Drescher: Korneuburg. Von der Jahrhundertwende bis heute. Museumsverein, Korneuburg 1984 (ohne ISBN).
  • Hermann Kittel: Bettlerumkehr - Schmecks- Uschtarivari. Illustrierte Korneuburger Straßenchronik. In: Lokalgeschichte. 1. Auflage. Edition Weinviertel, Gösing/Wagram 2006, ISBN 978-3-901616-82-2.
  • Kommission zur Herausgabe eines Historischen Atlas der Alpenländer Österreichs (Hrsg.): Baualterpläne Österreichischer Städte / Niederösterreich: Tulln, Korneuburg, Traismauer. 1. Auflage. Lieferung 2. Verlag der österreichischen Akademie der Wissenschaften, 1974, ISBN 3-7001-2038-9.
  • Norbert Nemec: Korneuburg im Mittelalter. Norbert Nemec, Wien, [Grabmayrgasse 10] 2006.
  • Ludwig Ried: König Albrecht I. von Habsburg und seine Bedeutung für die Stadt Korneuburg. 1298–1988. Stadtgemeinde Korneuburg 1998.
  • Albert Starzer: Geschichte der landesfürstlichen Stadt Korneuburg. Museumsverein Korneuburg 1991 (Faksimiledruck der Ausgabe von 1899).