Gaschurn
Gaschurn
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Vorarlberg | |
Politischer Bezirk: | Bludenz | |
Kfz-Kennzeichen: | BZ | |
Fläche: | 176,78 km² | |
Koordinaten: | 46° 58′ N, 10° 1′ O | |
Höhe: | 979 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.558 (1. Jän. 2023) | |
Bevölkerungsdichte: | 8,8 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6793 | |
Vorwahl: | 05558 | |
Gemeindekennziffer: | 8 01 10 | |
NUTS-Region | AT341 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Dorfstraße 2 6793 Gaschurn | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Martin Netzer | |
Gemeindevertretung: (Wahljahr: 2010) (18 Mitglieder) |
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Lage von Gaschurn im Bezirk Bludenz | ||
Gaschurn (Blick von Rifa) | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Gaschurn ist die südlichste und flächenmäßig größte Gemeinde im österreichischen Bundesland Vorarlberg. Gaschurn liegt im Bezirk Bludenz und hatte im Jahr 2002 1.651 Einwohner.
Geografie
Der Ortskern Gaschurns liegt 979 m ü. A. im Montafon zwischen Gortipohl und dem zur Gemeinde Gaschurn gehörigen Ort Partenen. 12,7 Prozent der Gemeindefläche sind bewaldet, 51,7 Prozent bestimmen die Alpen. Gaschurn gliedert sich in die beiden Orte Gaschurn und Partenen.
Geschichte
Die Habsburger regierten die Orte in Vorarlberg wechselnd von Tirol und Vorderösterreich (Freiburg im Breisgau) aus. Von 1805 bis 1814 gehörte der Ort zu Bayern, dann wieder zu Österreich. Zum österreichischen Bundesland Vorarlberg gehört Gaschurn seit der Gründung 1861.
Mit dem Bau des ersten Kraftwerkes der Vorarlberger Illwerke AG, nämlich des Vermuntwerks im Ortsteil Partenen, begann für die Gemeinde Gaschurn mit dem Jahr 1926 eine Zeit großer Veränderungen. Der Ort war 1945 bis 1951 Teil der französischen Besatzungszone in Österreich.
Volkszählung | 1971 | 1981 | 1991 | 2001 |
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Einwohner | 1.710 | 1.691 | 1.714 | 1.651 |
Am 31. Dezember 2002 hatte die Gemeinde 1.893 Einwohnern (inkl. Zweitwohnsitze). Der Ausländeranteil lag 2002 bei 10,9 Prozent.
Politik
Der Gemeinderat hat 18 Mitglieder. Die Zusammensetzung nach der Wahl 2010 ist ÖVP und Bürgerliste: 10 Sitze, 8 Gemeinsam für Gaschurn und Patenen. Bürgermeister ist Martin Netzer (ÖVP). Die Gemeindeeinnahmen aus Steuern und sonstigen Abgaben lagen 2001 bei 2.676.343 €, die gemeindlichen Ausgaben bei 4.830.269 €. Der Schuldenstand betrug 2001 1.341.895 €.
Gemeindewappen
Das Gemeindewappen entstand im Jahre 1966 nach einem Entwurf des Schrunser Künstlers und Heraldikers Konrad Honold. Es zeigt neben den gekreuzten päpstlichen Schlüsseln ein Wasserrad sowie eine Hellebarde. Diese nimmt Bezug auf den Lokalhelden Lukas Tschofen, der mit allerlei Wohltaten in Verbindung gebracht wurde.
Wirtschaft und Infrastruktur
Am Ort gab es im Jahr 2003 66 Betriebe der gewerblichen Wirtschaft mit 360 Beschäftigten und 25 Lehrlingen. Lohnsteuerpflichtige Erwerbstätige gab es 818.
Die Gemeinde Gaschurn besteht aus den Orten Gaschurn und Partenen. Die Gemeinde Gaschurn ist eine Tourismusgemeinde. Tourismus und Fremdenverkehr sind wichtig. Im Tourismusjahr 2001/2002 gab es insgesamt 428.119 Übernachtungen.
Gaschurn-Partenen Tourismus ist zuständig für touristische Belange der Gäste, Gastgeber und Dienstleister vor Ort.
Als flächengrößte Gemeinde Vorarlbergs (mit ca. 176 km²) verfügt Gaschurn-Partenen über ein großes Wanderwegenetz und über zahlreiche Mountainbike-Strecken.
Die Silvretta Montafon AG, die Vorarlberger Illwerke AG und Illwerke Tourismus sind Partner der Gemeinde Gaschurn.
Die BTV (Bank für Tirol und Vorarlberg) ist seit 2007 Hauptaktionärin der bisherigen Silvretta Nova Bergbahnen AG. Mit dem neuen Namen "Silvretta Montafon" wird eine neue Epoche eingeläutet.
Seit November 2008 sind alle drei Maschinen des 450 MW Kraftwerks Kops2 am Netz.
Von Partenen über Gaschurn bis St. Gallenkirch verläuft eine Rad-, Spazier-, Winterwanderwegstrecke mit insgesamt ca. 12 km Länge. Diese Strecke ist bis 00:30 Uhr und für Frühaufsteher ab 06:30 Uhr beleuchtet. Die Beleuchtung erfolgt durchwegs mit umwelt- und insektenfreundlichen Natriumdampflampen. Ab 22:00 Uhr wird jede zweite Lampe ausgeschaltet.
Im Sommer 2008 wurde im Bereich des Klettergartens RIFA eine Blockhütte errichtet, die sowohl den KlettergartenbesucherInnen als auch RadfahrerInnen und anderen die Möglichkeit eines angenehmen Aufenthaltes bieten soll. Mit integriert wurde ein öffentliches WC, welches außer im Winter zur Verfügung steht.
Aufbauend auf ein durch die Uni Innsbruck ausgearbeitetes sportwissenschaftliches Konzept wurde die Lauf- und Nordic Walking Szene Montafon geschaffen. 13 ausgewählte Strecken wurden erstmals in Vorarlberg ausgewiesen und beschildert.
Beschilderte Schneeschuhwanderstrecken in Gaschurn-Partenen ermöglichen in Ortsnähe ein Wandern auch ohne Führer.
Die Bielerhöhe, inmitten der Silvertta gelegen, ist eine der besuchtesten Attraktionen Österreichs. Im Sommer erreicht man diesen Platz über die Silvretta Hochalpenstraße. Dort liegt die höchstgelegene Bootsschiffahrt der Alpen. Auf diesem See trainiert unter anderem auch die Britische Rudernationalmannschaft als Vorbereitung für ihre Wettkämpfe.
Die 9-Loch Golfanlage des Golfclubs Silvretta ist der höchstgelegene Golfplatz Vorarlbergs.
Im Winter ist der Zugang mit der Vermuntbahn (Partenen) und einer Fahrt mit dem Tunneltaxi noch erlebnisreicher. Das Angebot umfasst Schifahren, Schitouren, Winter- und Schneeschuhwandern und Langlaufen auf dem zugefrorenen Silvrettastausee.
Ab 2009 wird das Silvretta-Bergrennen wieder durchgeführt, wobei erstmals eine Alternativklasse eingeführt wird.
Auf dem Gemeindegebiet Gaschurn befinden sich fünf Alpenvereinshütten: die Neue Heilbronner Hütte der DAV Sektion Heilbronn, das Madlenerhaus und die Wiesbadner Hütte der DAV Sektion Wiesbaden, die Saarbrückner Hütte der DAV Sektion Saarbrücken und die Tübinger Hütte der DAV Sektion Tübingen.
Das Biomasse Heizwerk Gaschurn ist das einzige kommunale Biomasse Heizwerk im Montafon. Es ist seit 2000 in Betrieb. Andere Biomasse-Heizwerke sind derzeit im Entstehen. Im Mai 2008 wurden zwei Pufferspeicher mit 43 m³ eingebaut, um die Spitzen zu glätten. Damit konnte bereits den ganzen Sommer 2008 hindurch auf jegliches Heizöl verzichtet werden.
Die Gemeinde Gaschurn betreibt auch das Trinkwasserkraftwerk WINKEL und liefert den erzeugten Strom an die VKW Ökostrom.
Seit Herbst 2008 ist die Gemeinde Gaschurn im Programm der e5-Gemeinden (Energieeffiziente Gemeinde). Das erste Elektrotaxi der Gemeinde wurde durch das Hotel Saladina angeschafft.
Im März 2006 erhält die Gemeinde Gaschurn das Zertifikat "Familiengerechte Gemeinde".
Die Jugendinitiative Jigsaw gewinnt im Jahr 2007 den Vorarlberger Jugendwettwerb.
Im Frühjahr 2007 wird der neu geschaffene Jugendraum Hochmontafon eröffnet, der von den Jugendlichen selbst, die den Verein Jigsaw gegründet haben, in Eigenverantwortung betrieben.
2008 wird die Wirtschaftsgemeinschaft (Wige) Hochmontafon gegründet. Bereits im Herbst 2008 waren über 45 Mitglieder zu verzeichnen. Die Wirtschaftsgemeinschaft zeichnet die branchen- und gemeindeübergreifende Zusammenarbeit aus. Ziel ist es, vor allem die Wertschöpfungskette im Hochmontafon zu optimieren.
Im Jahr 2008 wurde die Gemeinde Gaschurn in Koudum (Westfriesland) durch die ARGE Dorferneuerung mit dem Europäischen Dorferneuerungspreis ausgezeichnet.
Verkehr
Gaschurn ist von Bludenz über die L188 Montafoner Straße (früher Silvrettastraße) in ca. 25 Minuten mit den Auto erreichbar. Gaschurn ist auch mit der Montafonerbahn erreichbar, die von Bludenz bis Schruns verkehrt, und von dort mit dem öffentlichen Busverkehr der MBS Bus. In den Sommermonaten erreicht man Gaschurn mit den Auto von Landeck über Galtür und die Silvretta Hochalpenstraße. Hierfür ist eine Fahrzeit von ca. 1,5 Stunden nötig. Die GaPa-Zitig bzw. der GaPa-Blitz sind die Gemeindenachrichten, die von der Gemeinde Gaschurn herausgegeben werden. Die Gemeinden Gaschurn und St. Gallenkirch sind die ersten beiden Gemeinden Vorarlbergs, die ein gemeindeübergreifendes Räumliches Entwicklungskonzept ausgearbeitet haben.
Bildung
Am Ort gibt es (Stand Januar 2003) 71 Schüler. In Gaschurn gibt es eine Volksschule und einen Kindergarten, der von allen dreijährigen Kindern besucht werden kann. Seit 2008 besteht auch die Möglichkeit, dass nach Absprache auch jüngere Kinder den Kindergarten besuchen können. In Partenen ist ebenfalls eine Volksschule als auch ein Kindergarten vorhanden. Das Besondere an den Kindergarteneinrichtungen ist, dass es im Kindergartenbereich keine Sprengel innerhalb der Gemeinde gibt. Die Eltern und Kinder können sich also selbst entscheiden, welcher Kindergarten besucht wird. Seit Sommer 2006 bietet die Gemeinde in einem der Kindergärten eine Sommerkinderbetreuung an, die gerne in Anspruch genommen wird. Jeden Mittwoch bietet die Gemeinde Gaschurn Kindern bis 10 Jahre die Möglichkeit, an einer außerschulischen spielerischen Englischausbildung teilzunehmen.
Sehenswürdigkeiten
- Pfarrkirche Hl. Michael
Diese neuromanische Kirche wurde 1869 vom Linzer Bischof Franz Josef Rudigier eingeweiht. Die Altar- und Deckenbilder sind von den Schrunser Brüdern Franz und Jakob Bertle im späten Nazarenerstil ausgeführt worden.
- Kapelle Maria Schnee
Innerhalb des Dorfkernes von Gaschurn liegt auf einem kleinen Hügel die Kapelle "Maria Schnee". Die Errichtung der Kapelle geht laut Inschrift auf das Jahr 1637 zurück. Als Gründer und Erbauer gilt Lukas Tschofen, eine legendäre und sagenumwobene Gestalt des Tales Montafon. Die Kapelle beherbergt ein Maria-Hilf-Bild (Kopie nach einem Gnadenbild von Lucas Cranach dem Älteren) und ist ein beliebter Marienwallfahrtsort geworden.
Weblinks
- Commons: Gaschurn – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
- Gemeinde Gaschurn
- 80110 – Gaschurn. Gemeindedaten der Statistik Austria