Schwechat

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Stadtgemeinde
Schwechat
Wappen Österreichkarte
Wappen von Schwechat
Schwechat (Österreich)
Schwechat (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Wien-Umgebung
Kfz-Kennzeichen: SW
Fläche: Ungültiger Metadaten-Schlüssel 32.419  km²
Koordinaten: 48° 8′ N, 16° 29′ OKoordinaten: 48° 8′ 28″ N, 16° 28′ 43″ O
Höhe: 162 m ü. A.
Einwohner: Fehler im Ausdruck: Unerkanntes Wort „span“ (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: Ungültiger Metadaten-Schlüssel 32419 /Ungültiger Metadaten-Schlüssel 32419 p Einw. pro km²
Postleitzahl: 2320
Vorwahl: 01
Gemeindekennziffer: 3 24 19
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Rathausplatz 9
2320 Schwechat
Website: www.schwechat.gv.at
Politik
Bürgermeister: Hannes Fazekas (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2010)
(37 Mitglieder)

23 SPÖ, 6 Liste ÖVP, 4 FPÖ, 4 Liste Grüne

Lage von Schwechat im Bezirk Wien-UmgebungVorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan vorhandenVorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap explizit
Lage der Gemeinde Schwechat im ehemaligen niederösterreichischen Bezirk Wien-Umgebung (anklickbare Karte)EbergassingFischamendGablitzGerasdorfGramatneusiedlHimbergKlein-NeusiedlKlosterneuburgLanzendorfLeopoldsdorf (Bezirk Bruck an der Leitha)Maria-LanzendorfMauerbachMoosbrunnPressbaumPurkersdorfRauchenwarthSchwadorfSchwechatTullnerbachWolfsgrabenZwölfaxingWienNiederösterreich
Lage der Gemeinde Schwechat im ehemaligen niederösterreichischen Bezirk Wien-Umgebung (anklickbare Karte)
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Hauptplatz von Schwechat bis Sept. 2007
Hauptplatz von Schwechat bis Sept. 2007
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Schwechat ist eine Stadtgemeinde südöstlich von Wien, am Fluss Schwechat. Bekannt ist die Stadt durch den Internationalen Flughafen von Wien, die größte Raffinerie Österreichs sowie das als Marke geläufige Schwechater Bier der Brauerei Schwechat. Die Gemeinde befindet sich im östlichen Teil des Bezirkes Wien-Umgebung.

Geografie

Schwechat liegt am nördlichen Rand des Wiener Beckens an der Mündung der Schwechat in die Donau. Die Stadt ist im Nordwesten mit Wien bereits zusammengewachsen; sie grenzt direkt an Siedlungsgebiet im Wiener Bezirk Simmering und an landwirtschaftliches Gebiet im Bezirk Favoriten.

Stadtgliederung: Die Fläche der Stadt gliedert sich in vier (hier von West nach Ost genannte) Katastralgemeinden, von denen jede ihr eigenes Ortszentrum aufweist:

  • Kledering (vom Zentralverschiebebahnhof Wien-Kledering dominiertes Dorf südlich des Wiener Zentralfriedhofs)
  • Rannersdorf (Dorf mit vorstädtischem Charakter, von der Schwechat und ihrem Arm Frauenbach durchflossen, mit der Mündung der Liesing in die Schwechat)
  • Schwechat (die Industriestadt an Bahn und Autobahn)
  • Mannswörth (Dorf nahe dem Flughafen, zwischen der Raffinerie und den Donauauen gelegen, durch die die Schwechat in die Donau fließt)

Der Flughafen liegt im östlichsten Teil des Stadtgebiets an der Grenze zu Fischamend und schließt im Norden an Auwald der Donau an.

Verkehrslage

Auf der Straße ist Schwechat sowohl über die Ostautobahn A4 als auch über die B11 Mödlinger Straße erreichbar. Außerdem führen von hier die Straßenzüge B9 Preßburger und B10 Budapester Straße Richtung Osten bzw. Südosten, welche sich nach der Hauptachse Wiener Straße/Hauptplatz/Bruck-Hainburger Straße, die eine Fortsetzung der Simmeringer Hauptstraße in Wien bildet, verzweigen. Seit 2006 besteht über die Wiener Außenring Schnellstraße S1 eine direkte Verbindung zur Südautobahn und zur Wiener Außenringautobahn. Bedeutendstes öffentliches Verkehrsmittel sind die S-Bahn-Linien S7 und S8, daneben gibt es lokale und regionale Autobuslinien.

Geschichte

Groß und Klein Schwechat, Mannswörth und Umgebung um 1873 (Aufnahmeblatt der Landesaufnahme)

Frühgeschichte bis Mittelalter

Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsspuren, sowie Funde von Furchenstichkeramik und von Messbechern der Wieselburger Kultur, die auf dem Gemeindeareal gefunden wurden, zeigen ebenso eine frühe Besiedlung an wie die S-Fibeln (Typ Schwechat-Pallersdorf) und das Brandgrab der Kosihy-Caka/Makó-Gruppe. In römischer Zeit bestand im heutigen Stadtgebiet von Schwechat ein Reiterkastell (Ala Nova), von dem zahlreiche archäologische Funde zeugen. Ab ca. 800 n.Chr. ließen sich hier bairische und fränkische Siedler nieder welche sich mit restlichen slawischen und awarischen Volkssplittern vermischten. 1334 wurde Schwechat erstmals urkundlich als Markt erwähnt.

Neuzeit bis heute

Schwechat entwickelte sich gegen Ende des Mittelalters zur Handwerks- und Industriestadt, welche sie noch heute darstellt. Im 16. und 17. Jahrhundert wurden die ersten Brauereien in Schwechat gegründet. Neben diesen sind auch einige Textilienfirmen im Ort entstanden. Die erste wurde 1724 errichtet. Ebenfalls waren in dieser Zeit mehrere Mühlen aktiv, die von der Wasserkraft des Flusses Schwechat betrieben wurden.

„Klederling“ ganz unten rechts, um 1872

Franz Anton Dreher erwarb am 22. Oktober 1797 das Klein Schwechater Brauhaus. Doch erst seinem Sohn, Anton Dreher junior, gelang der Durchbruch im Braugewerbe. Er gilt als der Begründer der Schwechater Brauereidynastie im 19. Jahrhundert, indem er mithilfe der Geschäftsführer von St. Marx und Simmering die Firmen zu einem exportierenden Unternehmen zusammen geschlossen und ausgebaut hat. Diese erfand später das Lagerbier. Zur etwa gleichen Zeit wurden einige Mühlen in Fabriken umgebaut.

Am 24. August 1922 wurde Schwechat per Ministerratsbeschluss zur Stadt erhoben, jedoch wurde es am 15. Oktober 1938 von den NS-Reichsregierung als Teil des neuen 23. Bezirkes, Schwechat, in das neue Groß-Wien eingegliedert. 1943 bis 1945 befand sich in Schwechat ein Außenlager des KZs Mauthausen, in dem bis zu 2.600 Zwangsarbeiter der Rüstungsindustrie untergebracht waren. In der Spätphase des zweiten Weltkriegs wurden die Schwechater Industriebetriebe oft bombardiert. Der Wiederaufbau begann Anfang 1950.

1945–1955 war Schwechat Teil der sowjetischen Besatzungszone (siehe: Besetztes Nachkriegsösterreich). 1946 beschlossen der Nationalrat sowie die Landtage von Wien und Niederösterreich die Rückgliederung Schwechats und vieler anderer Gemeinden in das Land Niederösterreich, doch konnte dieses Gesetz wegen des Einspruchs der sowjetischen Besatzungsmacht nicht sofort in Kraft treten. Als dies 1954 mit achtjähriger Verspätung geschah, war Schwechat bereits 16 Jahre Teil Wiens gewesen und wäre das auch gern geblieben, doch wurde den rückzugliedernden Gemeinden kein Mitentscheidungsrecht eingeräumt. Somit wurde Schwechat am 1. September 1954 wieder niederösterreichische Stadtgemeinde, verwaltungstechnisch mit den früheren Gemeinden Alt- und Neukettenhof und den Katastralgemeinden Kledering, Mannswörth und Rannersdorf zur heutigen Stadtgemeinde Schwechat vereinigt. Die erste Gemeinderatssitzung des wieder unabhängigen Schwechat fand am selben Tag statt.

Als Besonderheit hat der Wiener Internationale Flughafen (VIE), der auf Schwechater Gebiet liegt, eine eigene Postleitzahl, die mit der für Wiener Postleitzahlen verwendeten Ziffer 1 beginnt (nämlich „1300“). Die Vorwahl der Schwechater Telefonnummern ist die Wiener Vorwahl 01.

Wirtschaft und Infrastruktur

Gemessen an der Kaufkraft pro Einwohner zählt Schwechat zu den wohlhabendsten Gemeinden Österreichs.

Verkehr

Wiener Außenring-Schnellstraße S1

Neben der Lage als Knotenpunkt im Straßenverkehr südöstlich von Wien sind sowohl der internationale Flughafen Wien-Schwechat als auch der von der ÖBB betriebene Zentralverschiebebahnhof Wien-Kledering, der für Ostösterreich ein Verteilerzentrum darstellt, überregional bedeutsam. Die Stadt wird von der Pressburger Bahn durchquert, auf welcher heute die S-Bahn-Linie S7 in Richtung Flughafen Wien-Schwechat und weiter in Richtung Wolfsthal fährt sowie die Linie S8 nach Wien. Bis 1961 führte auch eine Straßenbahn der Wiener Linien (Linie 72) von Wien aus durch die Simmeringer Hauptstraße bis nach Schwechat. Heute gibt es Pläne, diese als Verlängerung der Wiener Straßenbahnlinie 6 wieder einzurichten. Entlang der Flussläufe gibt es auch weitgehend kreuzungsfreie Radwege, etwa Richtung Wien-Oberlaa. Seit April 2006 führt auch die Schnellstraße S1 durch Schwechat, welche die Autobahnen A4 (Ostautobahn, Knoten Schwechat) und A2 (Südautobahn, Knoten Vösendorf) miteinander verbindet. Sie zählt zu den modernsten Straßen Europas.

Medien

Schwechat verfügt mit SW1 über einen lokalen TV-Sender, der allerdings nur über Kabelfernsehen zu empfangen ist. Terrestrische Radio- und Fernsehsender sind im Wesentlichen vom Standort Kahlenberg empfangbar.

Ansässige Unternehmen

Das Hauptquartier von Austrian Airlines am Flughafen Wien
OMV-Raffinerie Schwechat
Schwechat, Stadtwald bei Kellerberg

In Schwechat existieren 18.000 Arbeitsplätze. Die Wirtschaft Schwechats ist eng mit Wien verknüpft. Es befinden sich hier zahlreiche Industriebetriebe, darunter die in den Jahren von 1958 bis 1961 errichtete Erdölraffinerie der OMV AG in Schwechat. Ein weiterer wichtiger Wirtschaftsbetrieb ist die heute zur Brau Union gehörende, aus der Anton Dreher-Brauerei hervorgegangene Schwechater Brauerei. Andere wichtige Wirtschaftsbetriebe sind u. a. die Vonwiller Mühle, Schwechater Kabelwerke AG oder die Borealis (ehemalige Danubia).

Als weitere Leitbetriebe zählen die mit dem Luftfahrtstandort verbundenen Unternehmen Austrian Airlines, Austro Control und VIE Vienna International Airport / Flughafen Wien AG sowie der Sportartikelhersteller Head Tyrolia Mares.

Tourismus

  • Kellerberg mit Kellerschenken: Eine Attraktion von Schwechat ist der Kellerberg bzw. die Kellerschenken, eine Ansammlung von Weinschenken am östlichen Ortsrand.

Bildungs- und Forschungseinrichtungen

Schwechat forciert den Aufbau einer kommunalen Informationsgesellschaft und wirbt verstärkt um Ansiedlung von IKT-Firmen. Hierzu wurde das Fünfjahresprogramm eSchwechat.at (2005-2009) mit den Hauptprojekten Mobile Net Schwechat (städtisches WLAN), LivingLab Schwechat (IKT-Erprobungsregion) und den F&E- und Bildungsinstitutionen CEIT Central European Institute of Technology und academia nova ins Leben gerufen.

Mit dem CEIT, dem Central European Institute of Technology, hat Schwechat seit 2006 eine außeruniversitäre Forschungs- und Entwicklungseinrichtung im Bereich der Angewandten Forschung gegründet. Der Start erfolgte in zwei Bereichen

Mit academia nova verfügt Schwechat zudem über eine hochwertige technische Aus- und Weiterbildungsinstitution. Diese betreibt die Höhere Technische Lehranstalt für Berufstätige für Informationstechnologie und Kolleg für Berufstätige für Informationstechnologie, Privatschule der Stadtgemeinde Schwechat und bietet seit September 2008 Duale Bachelor-Studiengänge der Berufsakademie Nordhessen an. Der Start erfolgte mit Wirtschaftsinformatik, mit September 2009 beginnen zudem Duale Bachelor-Studiengänge für Informatik und Systems Engineering. Ergänzt wird das Angebot durch postgraduale Seminare, Lehrgänge und Kurse.

Ferner existiert in der Stadt die Forschungsgruppe RISE (Research Industrial Software Engineering), ein Spin-off der TU Wien.

Schwechat verfügt über mehrere Volks- und Hauptschulen und ein Bundesgymnasium/Bundesrealgymnasium.

Religion

In Schwechat gibt es einige Kirchen, unter anderem die Äthiopisch-Orthodoxe Kirche (Wienerstraße), die römisch-katholische Pfarren Schwechat (Kirche am Hauptplatz), Mannswörth und Rannersdorf sowie die evangelische Kirche am Andreas-Hofer-Platz. Die Evangelische Kirche in Schwechat untersteht jedoch der Evangelischen Diözese Wien und nicht der Niederösterreichs.

Kultur

  • Grünanlagen: Bedeutende städtische Grünanlagen sind der Rathauspark und der Felmayergarten, ein etwa fünf Hektar großer, in den 1990er Jahren umgestalteter Landschaftsgarten. Eine recht weitläufige Grünfläche befindet sich auch beim Kellerberg, wo mit der Anlage eines Stadtwaldes begonnen wurde.
  • Eisenbahnmuseum: befindet sich direkt an der Pressburger Bahn

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Nestroy-Spiele Schwechat: Die Nestroy Spiele Schwechat, das größte periodische Theaterereignis der Stadt, findet seit 1973 jedes Jahr im Juli im Schloss Rothmühle in Schwechat-Rannersdorf statt.
  • Theater Forum Schwechat:

1991 wurde das leer stehende Elite-Kino in der Ehrenbrunngasse aufwändig zu einem Veranstaltungsort umgebaut und als „Forum Schwechat“ wiedereröffnet. Bis zum Jahr 2000 wurden Gastspiele vor allem aus den Bereichen Kleinkunst und Kabarett gezeigt, seit 2001 wird unter der Intendanz von Johannes C. Hoflehner die Bühne mit dem Schwerpunkt Sprechtheater unter dem konkreteren Namen geführt: Theater Forum Schwechat. Es finden Gastspiele und Eigenproduktionen statt.

Sport- und Freizeit

  • Freibad: Schwechat verfügt über ein weitläufiges Freibad, bei dem sich auch ein Hallenbad befindet.
  • Rudolf Tonn Stadion (Fassungsvermögen 8000 Zuschauer) bei Rannersdorf.
  • Rad: Die Wege entlang der Flüsse Liesing und Schwechat laden zum Radfahren ein.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter

  • Joseph von Eybler (1764–1846), Komponist und Hofkapellmeister
  • Anton Dreher senior (1810–1863), Brauer, Erfinder des Schwechater Lagerbiers
  • Anton Träg (1819–1860), österreichischer Violoncellist und Komponist
  • Anton Schrödl (1820–1906), Lithograph, Tier- und Landschaftsmaler
  • Rudolph Hausleithner (1840–1918), Porträt- und Genremaler
  • Johann Ableidinger (1855–1941), Bürgermeister 1911–1919 und Heimatforscher
  • Ernst Seidler von Feuchtenegg (1862–1931), Jurist, k.k. Ministerpräsident 1917/18
  • Trude Mally (1928–2009), Sängerin von Volksliedern und Wienerliedern
  • Viktor Klima (* 1947), österreichischer Bundeskanzler von 1997 bis 2000
  • Birgit Denk, Sängerin und Frontfrau der Rock-Band "Denk"
  • Adolf Eszöl, Heimatforscher und Herausgeber zahlreicher Publikationen, 1991 bis 2004 Stadtarchivar der Gemeinde Schwechat
  • Alois Gehart, Heimatforscher und Herausgeber zahlreicher Publikationen

Partnerstädte

Mit folgenden Städten wurde eine Städtepartnerschaft eingegangen:

Weblinks

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