50 Cent

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50 Cent im Jahr 2006

50 Cent, bürgerlich Curtis James Jackson III (* 6. Juli 1975 in Queens, New York), ist ein US-amerikanischer Gangsta-Rapper und Schauspieler. Nach der Entdeckung durch Jam Master Jay wurde er mehrfach angeschossen und von seinem Plattenlabel entlassen. 2003 entdeckten Eminem und Dr. Dre ihn erneut. Er hat mehrere Millionen Platten verkauft.[1] Sein Leben wurde in Get Rich or Die Tryin’ verfilmt.

Leben

Curtis Jackson wuchs im Viertel South Jamaica des New Yorker Stadtteils Queens in ärmlichen Verhältnissen auf. Seinen Vater kannte er nicht[2] und seine Mutter wurde in ihrem Haus ermordet, als er acht Jahre alt war. Unbekannte waren in ihr Haus eingedrungen und drehten, während sie schlief, den Gashahn auf, sodass sie an dem Gas erstickte. Nach ihrem Tod lebte Jackson bei seinen Großeltern. Da er bereits durch seine Mutter Verbindungen zum Drogengeschäft gehabt hatte, handelte er schon als 12-Jähriger[3] mit Drogen und verbüßte mehrere kurze Gefängnisstrafen; die erste große Strafe bekam er mit 18 Jahren.[4][5]

50 Cent bei einem Konzert in Stockholm im Juni 2009

Entdeckt wurde er vom mittlerweile ermordeten Jam Master Jay (Run-D.M.C.), der ihn für sein Label unter Vertrag nahm.[6] Nachdem sich der Plattenvertrag bei Jam Master als unproduktiv erwiesen hatte, wechselte er zu Columbia Records. Dort entstand sein Debütalbum Power of the Dollar. Bevor es veröffentlicht werden konnte, stachen Unbekannte Jackson vor einem Tonstudio nieder. Bei einer Schießerei am 24. Mai 2000 vor dem Haus seiner Großeltern trafen ihn neun Kugeln in Gesicht, Arme und Beine; er wurde jedoch schon nach 13 Tagen wieder aus dem Krankenhaus entlassen.[7] Seine Plattenfirma löste den Vertrag auf, um weitere Negativpresse zu vermeiden, und verschob die Veröffentlichung des Albums auf unbestimmte Zeit. Einige der für dieses Album bestimmten Stücke sind auf der 2002 veröffentlichten CD Guess Who’s Back? zu hören.

Nach seiner Rückkehr in das Drogenmilieu wurde Jackson zum zweiten Mal entdeckt. Eminem nahm ihn 2002 bei seinem Label Shady Records (und gleichzeitig auch bei Aftermath Entertainment) unter Vertrag.

Im Mai 2005 wurde Jackson zu zwei Jahren Bewährung mit regelmäßigen Drogentests und Antiaggressionstraining verurteilt, weil er auf einem Konzert in Springfield im Mai 2004 drei Frauen verletzt und eine Schlägerei ausgelöst hatte. Er gestand die Körperverletzung und nahm die Auflagen an, um einer drohenden Gefängnisstrafe zu entgehen.[8]

Im Juni 2012 wurde Jackson in einen Autounfall verwickelt und musste infolgedessen für kurze Zeit ins Krankenhaus. Ein LKW war auf dem Highway auf ihn aufgefahren.[9]

Nachdem er erst eine Woche zuvor für die Veröffentlichung eines privaten Sexvideos von Lastonia Leviston zu einem Schadensersatz in Höhe von fünf Millionen US-Dollar verurteilt wurde, meldete Jackson am 13. Juli 2015 mit kolportierten 45 Millionen US-Dollar Privatinsolvenz an.[10][11] Ein wichtiger Grund für diesen Schritt ist, dass der Gläubigerschutz in der Regel Gerichtsprozesse unterbricht und Schadenersatzzahlungen aussetzt, wird von der Presse kritisch angemerkt.[12]

Karriere

Sein 2003 veröffentlichtes Album Get Rich or Die Tryin’ war in den USA mit 6,5 Millionen verkauften Exemplaren das erfolgreichste Album des Jahres. Weltweit verkaufte es sich 15 Millionen Mal, es wurde von der RIAA achtmal mit Platin ausgezeichnet.[13] In einem Fernsehinterview verriet Jackson, dass sein Lieblingstitel „Many Men“ ist. Mit diesem Lied könne er sich identifizieren, da viele Menschen ihn hassen würden, ihn töten wollten und dass das Leben im Ghetto sehr schwer sei. Am 8. März 2005 kam das zweite Album The Massacre in den Handel, das in zahlreichen Ländern Platz 1 der Albumhitparaden erreichte. Es bekam in den USA 5 Platinauszeichnungen.[13] Zudem hatten viele seiner Singles aus dem Album großen Erfolg (unter anderem Candy Shop mit Platz 1 in den US-amerikanischen Billboard Hot 100 und in den deutschen Media-Control-Charts). So platzierten sich zwischen Februar und April gleichzeitig bis zu drei Singles seines Albums sowie zwei Singles von The Game, an denen er beteiligt war, – also bis zu fünf Songs mit seiner Beteiligung – in den US-Charts.

50 Cent mit Val Kilmer im Interview bei den American Music Awards 2009

Im Sommer 2005 drehte 50 Cent einen autobiografischen Film, der sein Leben und seinen Werdegang zeigen soll. Dieser heißt wie sein bisher bestverkauftes Album Get Rich or Die Tryin’. Die Dreharbeiten fanden in Kanada statt. Die Werbung für den Film wurde kontrovers diskutiert, da sie das Tragen von Schusswaffen verherrliche. Jacksons Film wurde in Deutschland am 12. Januar 2006 in den Kinos veröffentlicht. Das dazugehörige Album war seit dem 15. November 2005 erhältlich. Die Kritiken zum Film waren überwiegend negativ. Bei Rotten Tomatoes erhielt der Film lediglich eine Wertung von 17/100, wobei 73 % des Publikums ihn als gut bewerteten.[14]

Jackson ist der Gründer der Rap-Gruppe G Unit,[15] die seit seinem Durchbruch als Solokünstler in den Mittelpunkt des Interesses gerückt ist. 2003 erschienen von dieser Gruppierung das gemeinsame Werk Beg for Mercy, Lloyd Banks Debütalbum The Hunger for More und Young Bucks Soloalbum Straight Outta Cashville. Die Alben erreichten hohe Verkaufszahlen. Im Jahr 2005 wurde The Documentary veröffentlicht, das erste Album des Rappers The Game. Dieser war ebenfalls ein Mitglied der G Unit, wurde aber nach einigem Hin und Her von Jackson der Gruppe verwiesen. Einziges weibliches Mitglied der G Unit war die R&B-Sängerin Olivia, die im Jahr 2007 ausstieg. Im August 2005 veröffentlichte das kurze Zeit zuvor noch inhaftierte G-Unit-Mitglied Tony Yayo sein Debütalbum Thoughts of a Predicate Felon. Jackson hat außerdem die G Unit ausgeweitet, indem er Mase, Mobb Deep, Spider Loc und M.O.P. bei der G-Unit-Records unter Vertrag nahm. Am 11. September 2007 erschien sein drittes Soloalbum namens Curtis, welches sich zwar gut in den Charts platzieren konnte, aber in den Verkäufen lange nicht an den Erfolg der ersten beiden Alben anschließen konnte.

Sein viertes Studioalbum Before I Self Destruct erschien am 9. November 2009, nachdem das Veröffentlichungsdatum mehrere Male verschoben worden war. Neben Dr. Dre, der drei Lieder produzierte, und Havoc von Mobb Deep arbeiteten eher unbekannte Produzenten an dem Album. In den Billboard-Charts erreichte das Album Platz 5, in Deutschland Platz 36, in der Schweiz Platz 13 und in Österreich Platz 41.

Als fünftes Studioalbum war für November 2011 Black Magic angekündigt. Am 27. Juli 2011 leakte das als erste Single geplante Lied I’m on It, wofür Jackson dem Label öffentlich die Schuld gab – denn dieser sei der einzige der 41 aufgenommenen Tracks gewesen, den der Rapper an Interscope weitergegeben habe. Im Gegenzug werde er ein Lied aus Dr. Dres kommendem Album leaken.[16] Nur einen Tag später zog Jackson seine Aussagen zurück und entschuldigte sich bei Interscope und Dre.

Anfang August wurde klar, dass Black Magic nicht veröffentlicht werden würde. Stattdessen werde 50 Cent sich auf ein traditionelles Hip-Hop-Album konzentrieren.[17] Im Juli 2012 veröffentlichte Jackson ein Mixtape namens Five (Murder By Numbers) zum freien Download.[18] Im Februar 2013 sollte das fünfte Studioalbum Street King Immortal erscheinen, dieses wurde allerdings nie veröffentlicht.[19]

Am 20. Februar 2014 gab 50 Cent bekannt, dass er nicht mehr bei Shady Records unter Vertrag steht.[20] Am 30. Mai 2014 veröffentlichte er sein fünftes Studioalbum namens Animal Ambition.[21]

Unternehmerische Tätigkeit

Unter dem Label G Unit vermarktet Jackson eine Bekleidungslinie, Handy-Klingeltöne, Computerspiele und Groschenromane. Im Gegenzug zu einem Werbevertrag mit der in New York beheimateten Getränkefirma Glacéau, welche für ihn in ihrer Vitaminwasser-Sparte das Getränk „Formula 50“ auf den Markt brachte, übernahm er einen Aktienanteil von 10 % an Glaceau. Im Mai 2007 wurde Glaceau Inc. von der Coca-Cola Corporation für 4,1 Milliarden US-Dollar übernommen, was dem Rapper einen Gewinn von mehreren 100 Millionen US-Dollar eingebracht haben soll.[22] Bereits zuvor wurde sein Vermögen auf 100 Millionen US-Dollar geschätzt; gemäß Forbes Magazine verdiente er allein im Jahr 2006 32 Millionen US-Dollar,[22] (2005: 19,7 Millionen US-Dollar).[23]

Diskografie

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
2003 Get Rich or Die Tryin’ DE4
Gold
Gold

(46 Wo.)DE
AT16
(30 Wo.)AT
CH8
Platin
Platin

(140 Wo.)CH
UK2
Vierfachplatin
×4
Vierfachplatin

(191 Wo.)UK
US1
Neunfachplatin
×9
Neunfachplatin

(… Wo.)Template:Charttabelle/Wartung/vorläufigUS
Erstveröffentlichung: 6. Februar 2003
Verkäufe: + 15.600.000[24]
2005 The Massacre DE1
Platin
Platin

(39 Wo.)DE
AT2
Platin
Platin

(32 Wo.)AT
CH2
Platin
Platin

(46 Wo.)CH
UK1
Dreifachplatin
×3
Dreifachplatin

(41 Wo.)UK
US1
Sechsfachplatin
×6
Sechsfachplatin

(57 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 3. März 2005
Verkäufe: + 11.250.000[24]
2007 Curtis DE2
Gold
Gold

(10 Wo.)DE
AT4
Gold
Gold

(10 Wo.)AT
CH1
(15 Wo.)CH
UK2
Platin
Platin

(12 Wo.)UK
US2
(27 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 11. September 2007
Verkäufe: + 3.450.000[24]
2009 Before I Self Destruct DE36
(2 Wo.)DE
AT41
(4 Wo.)AT
CH13
(7 Wo.)CH
UK22
Gold
Gold

(6 Wo.)UK
US5
Gold
Gold

(20 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 9. November 2009
Verkäufe: + 1.250.000[24]
2014 Animal Ambition: An Untamed Desire to Win DE35
(1 Wo.)DE
AT38
(1 Wo.)AT
CH9
(4 Wo.)CH
UK21
(2 Wo.)UK
US4
(13 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 3. Juni 2014
Verkäufe: + 205.000[24]

Filmografie (Auswahl)

Auszeichnungen

2003:

  • American Music Award in den Kategorien Favorite Rap/Hip-Hop Male Artist und Favorite Rap/Hip-Hop Album (Get Rich or Die Tryin’)
  • Goldene Schallplatte
    • 1x Gold für Get Rich or Die Tryin’ (Album)
    • 1x Gold für In Da Club (Single)

2004:

  • Bravo Otto in Gold in der Kategorie HipHop International
  • Echo in der Kategorie Hip-Hop/R&B International
  • BRIT Awards in der Kategorie International breakthrough act
  • Edison in der Kategorie Pop

2005:

  • American Music Award in der Kategorie Favorite Rap/Hip-Hop Album (The Massacre)
  • Bravo Otto in Gold in der Kategorie HipHop International
  • Goldene Schallplatte
    • 1x Gold für Candy Shop (Single)
    • 1x Gold und 1x Platin für The Massacre (Album)

2006:

  • Echo in der Kategorie Hip-Hop/R&B International

2008:

  • Echo in der Kategorie Hip-Hop/R&B International

2010:

Schriften

  • 50 Cent: Dealer, Rapper, Millionär - Die Autobiografie. Hannibal Verlag, Höfen 2005, ISBN 978-3-85445-266-9 (Originalausgabe: From Pieces To Weight)
  • 50 Cent und Laura Moser: Playground, Roman; übersetzt von Rainer Schmidt. Rowohlt, Berlin 2012, ISBN 978-3-86252-032-9.

Weblinks

Commons: 50 Cent – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 50: Delusional cam hurting diplomats MTV-News, online, (englisch) abgerufen am 31. März 2011
  2. Jackson kennt seinen Vater nicht auf sueddeutsche.de
  3. Jackson hat als Kind gedealt auf celebrity.de
  4. Campion, Chris (August 21, 2005). Right on the money. The Observer online, (englisch), abgerufen am 22. Mai 2007.
  5. 50 Cent: South Side until I die nydailynews.com, online, (englisch)
  6. Youngs, Ian (December 23, 2002). 50 Cent: The $1m rapper. BBC-News, online, (englisch) abgerufen am 16. August 2007.
  7. 50 Cent auf laut.de
  8. Bewährungsstrafe wegen Schlägerei bei Konzert auf laut.de
  9. Krankenhaus: 50 Cent in Autounfall verwickelt auf news.myvideo.de
  10. US-Rapper: 50 Cent meldet Privatinsolvenz an, abgerufen am 14. Juli 2015
  11. 50 CENT – Der Rapper ist pleite, abgerufen am 14. Juli 2015
  12. Rapper 50 cent files for bankruptcy, Wall Street Journal vom 13. Juli 2015, abgerufen 14. Juli 2015
  13. a b Biografie von 50 Cent . In: James Jackson. Abgerufen am 3. Februar 2011 (englisch).
  14. Kritik auf Rotten Tomatoes online, (englisch)
  15. 50 Cent gründet Label auf hiphop.de
  16. Matthew Perpetua: 50 Cent: ‘I’m Not Releasing an Album’. 28. Juli 2011, abgerufen am 27. November 2012.
  17. Lewis Corner: 50 Cent unveils new single 'I'm On It' . 4. August 2011, abgerufen am 27. November 2012.
  18. Neues Album kostenlos downloaden auf rap.de
  19. 50 Cent bestätigt Album "Animal Ambition", abgerufen am 22. Mai 2014
  20. 50 Cent nicht mehr bei Shady Records
  21. 50 Cent veröffentlicht "Animal Ambition", abgerufen am 3. Juni 2014.
  22. a b Forbes Magazine: Hip-Hop Cash Kings, 16. August 2007 (englisch)
  23. Rolling Stone: The Richest Rock Stars of 2006 (Memento vom 16. März 2006 im Internet Archive), 10. März 2006 (englisch)
  24. a b c d e Weltweite Albenverkäufe Auf statisticbrain.com, 24. März 2015, Englisch. Abgerufen am 1. November 2015.