Arne Gabius

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 7. Oktober 2016 um 22:25 Uhr durch 88.70.160.211 (Diskussion) (→‎Studium). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Arne Gabius

Arne Gabius beim Frankfurt-Marathon 2015
Arne Gabius beim Frankfurt-Marathon 2015

Voller Name Niels Arne Gabius
Nation Deutschland Deutschland
Geburtstag 22. März 1981
Geburtsort HamburgDeutschland Bundesrepublik Deutschland
Beruf Arzt, Profisportler
Karriere
Disziplin Langstreckenlauf
Bestleistung Marathon: 2:08:33 h
Halbmarathon: 1:02:09 h
10.000 m: 27:43,93 min
Verein LT Haspa Marathon Hamburg
Status aktiv
Medaillenspiegel
Europameisterschaften 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Deutsche Meisterschaften 17 × Goldmedaille 5 × Silbermedaille 3 × Bronzemedaille
Logo der EAA Europameisterschaften
Silber 2012 Helsinki 5000 m
Logo des DLV Deutsche Meisterschaften
Silber Bochum 2005 5000 m
Gold Darmstadt 2005 Cross Langstrecke Mannschaft
Bronze Ulm 2006 5000 m
Silber Regensburg 2006 Cross Langstrecke
Gold Regensburg 2006 Cross Langstrecke Mannschaft
Gold Erfurt 2007 5000 m
Gold Nürnberg 2008 5000 m
Gold Ulm 2009 5000 m
Gold Otterndorf 2009 10 km Straße
Gold Otterndorf 2009 10 km Straße Mannschaft
Gold Ingolstadt 2009 Cross Langstrecke
Gold Ingolstadt 2009 Cross Langstrecke Mannschaft
Gold Braunschweig 2010 5000 m
Bronze Stockach 2010 Cross Langstrecke
Gold Kassel 2011 5000 m
Bronze Löningen 2011 Cross Langstrecke
Gold Bochum 2012 5000 m
Gold Ulm 2013 5000 m
Silber Ulm 2014 5000 m
Gold Bad Liebenzell 2015 10 km Straße
Gold Frankfurt 2015 Marathon
Logo des DLV Deutsche Hallenmeisterschaften
Silber Leipzig 2007 3000 m
Silber Sindelfingen 2008 3000 m
Gold Leipzig 2009 3000 m
Gold Karlsruhe 2012 3000 m
letzte Änderung: 29. Oktober 2015

Niels Arne Gabius (* 22. März 1981 in Hamburg) ist ein deutscher Mittel- und Langstreckenläufer und seit 2015 Inhaber des Deutschen Rekords über die Marathondistanz. Sein bisher größter Erfolg ist der Gewinn der Silbermedaille im 5000-Meter-Lauf bei den Europameisterschaften 2012 in Helsinki.

Karriere

Zu seinen weiteren Erfolgen zählen seine Siege bei den Deutschen Meisterschaften im 5000-Meter-Lauf von 2007 bis 2013, über 3000 Meter in der Halle (2009, 2012) sowie beim Crosslauf auf der Langstrecke (2009)[1] und im Marathon am 25. Oktober 2015. Auf internationaler Ebene startete er bei den Europameisterschaften 2006, wo er im Vorlauf über 5000 Meter aufgab, und bei den Leichtathletik-Halleneuropameisterschaften 2007 in Birmingham, wo er Neunter über 3000 Meter wurde. Sein bis dahin bestes Ergebnis erzielte er mit dem zweiten Platz beim Leichtathletik-Europacup 2007 in München. Bei den Hallenweltmeisterschaften 2008 wurde er Zwölfter.

2009 wurde er für die Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Berlin nachnominiert und schied dort im 5000-Meter-Vorlauf mit 13:49,13 min aus.[2] Am 12. September 2009 wurde er Deutscher Meister im 10-km-Straßenlauf.[3] Bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2010 in Barcelona wurde er Zwölfter über 5000 Meter.

2012 verpasste er über 3000 Meter mit 7:38,13 min nur knapp den deutschen Hallenrekord von Dieter Baumann. Kurz danach blieb er bei einem Hallenrennen über zwei Meilen mit 8:10,78 min ebenso wie der Brite Mo Farah (8:08,07 min) unter der 29 Jahre alten Europa-Bestzeit des Belgiers Emiel Puttemans (8:13,2 min).[4] Bei den Leichtathletik-Hallenweltmeisterschaften in Istanbul wurde er über 3000 Meter Achter.[5] Bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2012 in Helsinki gewann er hinter Mo Farah die Silbermedaille über 5000 Meter. Über 3000 Meter lief er am 17. August in Stockholm in 7:35,43 min die bis dahin zweitbeste Zeit eines deutschen Läufers. Bei den Olympischen Spielen in London schied er im Vorlauf aus.

2013 stellte er mit 13:12,50 min am 13. Juli in Heusden-Zolder eine persönliche Bestzeit über 5000 Meter auf, kam bei den Weltmeisterschaften in Moskau wegen einer kleinen Rangelei weiter vorne im Feld der zufolge ihm ein Läufer in der entscheidenden Phase des Rennens vor die Füße fiel nur auf den 20. Platz.

2014 belegte Gabius bei seinem Halbmarathon-Debüt in New York mit einer Zeit von 62:09 min den achten Platz. Nur sieben Deutsche waren jemals schneller.[6] Beim Leichtathletik-Meeting in Stanford lief er über 10.000 Meter in 27:55,35 min die schnellste Zeit eines deutschen Läufers über diese Strecke seit Dieter Baumann im Jahr 2002.[7] Weitere persönliche Bestleistungen stellte er über 1500 Meter mit 3:41,17 min am 7. Juni bei der Gala 2014 in Regensburg, sowie im Zehn-Kilometer-Straßenlauf mit 28:08 min am 12. Oktober in Berlin auf. Bei der Team-EM in Braunschweig siegte Gabius über 5000 Meter, während es bei den Europameisterschaften in Zürich für ihn über diese Strecke nur zum siebten Platz reichte. Bei seinem Marathon-Debüt erreichte er 2014 in Frankfurt eine Zeit von 2:09:32 h.

Am 29. Januar 2015 verbesserte Gabius den deutschen Rekord über die 5000 Meter in der Halle beim PSD Bank Meeting in Düsseldorf auf 13:27,53 min. Am 15. März 2015 nahm er erneut am Halbmarathon in New York teil und wurde in 62:34 min Neunter. Beim Prefontaine Classic in Eugene verbesserte Gabius seine persönliche Bestzeit über die 10.000 Meter auf 27:43,93 min. Bei den Weltmeisterschaften in Peking gab er seinen Abschied von der Bahn und war als 17. zweitbester Europäer.[8] Bei den Deutschen Marathonmeisterschaften am 25. Oktober im Rahmen des Frankfurt-Marathon stellte er als Viertplatzierter der Gesamtwertung mit einer Zeit von 2:08:33 h einen neuen Deutschen Rekord auf. Am Jahresende wurde er als Leichtathlet des Jahres 2015 geehrt.

2016 musste Gabius bei den Europameisterschaften in Amsterdam gesundheitsbedingt, wie Hendrik Pfeiffer, beim Halbmarathon aufgeben. Ihn und Pfeiffer ereilte das gleiche Schicksal, beide wurden für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro nominiert, mussten dann aber auf die Teilnahme verzichten, da sich ihr Gesundheitszustand nicht besserte.

Arne Gabius ist 1,86 m groß und wiegt 65 kg. Von 1996 bis 2004 startete er für die LAV Hamburg-Nord. Von 2005[9] bis 2014 lief er für die LAV asics Tübingen und wurde bis Juli 2011 von Dieter Baumann trainiert.[10] Seitdem trainiert der Vegetarier sich selbst und wird von Renato Canova beraten.[11][12] Seit 2015 startet Gabius für das LT Haspa Marathon Hamburg.

Studium

Gabius studierte Humanmedizin an der Eberhard Karls Universität Tübingen und ist seit Mai 2011 approbierter Arzt.

Persönliche Bestleistungen

Weblinks

Commons: Arne Gabius – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Schwäbisches Tagblatt: Arne Gabius ist Deutscher Crosslauf-Meister. 15. März 2009.
  2. Anja Herrlitz: Arne Gabius verpasst 5000-Meter-Finale. In: leichtathletik.de. 20. August 2009.
  3. Ergebnisliste 10. Deutsche 10 km Straßenlauf-Meisterschaften Otterndorf, 12.September 2009 (PDF; 47 kB).
  4. Jan-Henner Reitze: Arne Gabius auch in Birmingham stark. In: leichtathletik.de. 18. Februar 2012.
  5. Christian Fuchs & Christian Ermert: Arne Gabius schafft es unter die ersten Acht. In: leichtathletik.de. 11. März 2012.
  6. Mutai gewinnt New Yorker Halbmarathon vor Farah, Gabius 8. Handelsblatt, 16. März 2014.
  7. Gabius trumpft über 10.000 Meter auf Spiegel online, 5. Mai 2014, abgerufen am 30. Mai 2014.
  8. Gabius von Farah überrundet faz.net 22. August 2015
  9. Ohrfeige für den Hamburger Leichtathletikverband: Arne Gabius verlässt Hamburg.
  10. GEA: Baumann beendet seinen Trainerjob. 20. August 2011.
  11. Gabius' mutige Pläne für sein Marathon-Debüt sueddeutsche.de 23. Oktober 2014
  12. Holger Teusch: Arne Gabius - "Mein bestes Jahr", www.leichtathletik.de 4. Juni 2013
  13. Arne Gabius mit Hausrekord zur WM leichtathletik.de, 13. Juli 2013, abgerufen am 30. Juli 2013.