Baton Rouge
Baton Rouge | |
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Spitzname: Red Stick, Hollyrouge | |
Innenstadt von Baton Rouge | |
Siegel |
Flagge |
Lage von Baton Rouge im County und in Louisiana | |
Basisdaten | |
Gründung: | 1699 |
Staat: | Vereinigte Staaten |
Bundesstaat: | Louisiana |
Parish: | East Baton Rouge Parish |
Koordinaten: | 30° 27′ N, 91° 8′ W |
Zeitzone: | Central (UTC−6/−5) |
Einwohner: – Metropolregion: |
227.470 (Stand: 2020) 870.569 (Stand: 2020) |
Haushalte: | 85.091 (Stand: 2020) |
Fläche: | 204,8 km² (ca. 79 mi²) davon 198,9 km² (ca. 77 mi²) Land |
Bevölkerungsdichte: | 1.154 Einwohner je km² |
Höhe: | 14 m |
Postleitzahl: | 70821 |
Vorwahl: | +1 225 |
FIPS: | 22-05000 |
GNIS-ID: | 1629914 |
Website: | www.brgov.com |
Bürgermeisterin: | Melvin L. Holden (D) |
Das Louisiana State Capitol in Baton Rouge, seit 1978 im NRHP gelistet[1] |
Baton Rouge [französisch Bâton-Rouge [ ], wörtlich: Roter Stock) ist die Hauptstadt des US-Bundesstaats Louisiana. Die Stadt ist gleichzeitig Verwaltungssitz des East Baton Rouge Parish. Baton Rouge hat 230.058 Einwohner (Stand 2013).[2] Es ist die am weitesten landeinwärts gelegene Stadt am Mississippi, die mit Ozeanschiffen erreicht werden kann.
] (Geschichte
Die ersten Europäer, die 1699 in das Gebiet vordrangen, auf dem sich heute die Stadt Baton Rouge befindet, waren Franzosen. Es handelte sich um eine aus 200 Franko-Kanadiern bestehende Forschungsexpedition unter der Führung von Pierre Le Moyne d’Iberville.
Nach dem Vertrag von Paris im Jahr 1763 fiel das Gebiet an Großbritannien, die Siedlung erhielt den neuen Namen New Richmond. 1783 fiel das Gebiet nach militärischer Niederlage der Briten im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg an Spanien. Nach einem Aufstand der Bevölkerung gegen die Spanier erfolgte 1810 die Proklamation der Unabhängigkeit als Republik Westflorida; 1817 wurde das Gebiet von Louisiana annektiert.
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wuchs die Stadt kontinuierlich infolge des Dampfboot-Handels. Beim Ausbruch des amerikanischen Bürgerkrieges hatte die Stadt 5500 Einwohner. 1849 wurde Baton Rouge die Hauptstadt Louisianas. Der Architekt James Dakin plant das Old Louisiana State Capitol in der neogotischen Formensprache einer mittelalterlichen Burg mit Blick über den Mississippi. Im Sezessionskrieg wurde die Stadt 1862 kampflos an die Nordstaaten übergeben. Der Regierungssitz wurde nach Opelousas und später nach Shreveport verlegt. Nach Kriegsende diente New Orleans als Sitz der Regierung während der Reconstruction, bis Baton Rouge 1882 wieder Hauptstadt Louisianas wurde.
In den 1950er und 1960er Jahren erlebte Baton Rouge einen Boom der Petrochemie, der eine Ausweitung der Stadt weg von ihrem ursprünglichen Zentrum bewirkte. In den letzten Jahren haben Verwaltung und Geschäftswelt begonnen in das alte Zentrum zurückzukehren. In den 1990ern begann ein Bauboom, in dessen Folge Multi-Millionen-Dollar-Projekte von Neubauten und zur Verbesserung der Lebensqualität im gesamten Stadtgebiet entstanden. Ab 2005 stieg die Bevölkerung infolge des Zuzugs aus der New Orleans metropolitan area nach dem Hurrikan Katrina sprunghaft an.
Bevölkerung
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Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in Baton Rouge 229.553 Menschen in 91.474 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 1153,8 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 91.474 Haushalten lebten statistisch je 2,4 Personen.
Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 39,4 Prozent Weißen, 54,5 Prozent Afroamerikanern, 0,2 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 3,3 Prozent Asiaten sowie 1,3 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 1,3 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 3,3 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung.
22,4 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 66,4 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 11,2 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 51,9 Prozent der Bevölkerung war weiblich.
Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag bei 37.381 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 23.565 USD. 24,8 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.[4]
Flagge
Die Flagge der Stadt hat einen roten Hintergrund und den großen weißen Schriftzug Baton Rouge. Die rote Farbe soll auf die amerikanischen Ureinwohner hindeuten, deren rote Pfähle an den Ufern des Mississippi Ursprung des Stadtnamens sind. In einem Wappen sind die ehemaligen Mächte symbolisiert, zu denen Baton Rouge mal gehörte: Die Lilie (fleur-de-lis) für Frankreich, die Krone von Kastilien für Spanien und die alte Union Flag der Briten.
Bildung
Wirtschaft
Der Port of Greater Baton Rouge ist der am weitesten im Landesinneren gelegene Hochseehafen am Mississippi River. Das United States Army Corps of Engineers hält eine 13,7 m tiefe Fahrrinne von der etwa 400 km flussabwärts gelegenen Mündung des Southwest Pass bis zur alten Huey P. Long Bridge in Baton Rouge frei.[5] Hochseefähige Tanker und Frachtschiffe schlagen hier ihre Ladung (Getreide, Rohstoffe, Autos und Container) um, die mit der Eisenbahn und Pipelines in Ost-West-Richtung und mit aus Leichtern bestehenden Schubverbänden in Richtung Norden transportiert werden.[6]
Der bedeutendste Industriezweig ist die Petrochemie. ExxonMobil betreibt hier die zweitgrößte Ölraffinerie des Landes; sie ist unter den zehn größten Raffinerien der Welt.[7] Dow Chemical Company betreibt ein großes Werk in Iberville Parish bei Plaquemine.[8]
Auf Grund der hohen Dichte an Unternehmen der chemischen Industrie am Flusslauf des Mississippis flussabwärts von Baton Rouge wird dieser Flussabschnitt im Hinblick auf eine hiermit in Verbindung gebrachte erhöhte Krebssterblichkeit auch Krebs-Allee genannt.
Die Stadt ist der Sitz der Louisiana State University. Größter Arbeitgeber in Baton Rouge ist die öffentliche Verwaltung, die hauptsächlich am „Capitol-Park“-Komplex angesiedelt ist.[9] Bedeutende Kliniken sind das Our Lady of the Lake Regional Medical Center und das Earl K. Long Medical Center (LSUMC).
Dank öffentlicher Förderung wurde, wie in anderen Städten Louisianas, im Rahmen der „Hollywood South“ initiative die Entwicklung einer lokalen Filmindustrie betrieben, für die das neue Celtic Media Centre ein erstes Beispiel ist.[10]
Am 13. Juni 2013 wurden bei einer Explosion in dem Mineralölunternehmen Williams Olefins Chemical Plant in der Vorstadt Geismar ein Mensch getötet und 77 weitere verletzt.[11]
Klima
Baton Rouge, Louisiana | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Baton Rouge, Louisiana
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Städtepartnerschaften
Städtepartnerschaften[12] bestehen zwischen Baton Rouge und
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Jean-Baptiste Annibal Aubert du Bayet (1757–1797), Politiker und französischer General, der sich in den Koalitionskriegen hervortat
- Earl St. John (1892–1968), Filmproduzent
- Porter Kilbert (1921–1960), Jazzmusiker
- Joe Brown (1926–1997), Profiboxweltmeister im Leichtgewicht
- Cleo Moore (1928–1973), Schauspielerin
- Bob Pettit (* 1932), ehemaliger Basketballspieler
- Jim Taylor (* 1935), American Footballspieler
- Helen Prejean (* 1939), Ordensschwester und Aktivistin gegen die Todesstrafe
- Michael Crandall (* 1940), Mathematiker
- William H. Gray (1941–2013), Politiker
- John Fred (1941–2005), Bandleader
- John Guckenheimer (* 1945), Mathematiker
- John M. Jackson (* 1950), Schauspieler
- David Andrews (* 1952), Schauspieler
- Anne LeBaron (* 1953), Harfenistin, Komponistin und Hochschullehrerin
- Lynn Whitfield (* 1953), Schauspielerin
- Randall Darius Jackson (* 1956), Bassist, Sänger und Produzent
- Pruitt Taylor Vince (* 1960), Schauspieler
- Chip Hanna (* 1965), Musiker
- Tab Benoit (* 1967), Blues-Gitarrist, Sänger und Komponist
- Bobby Jindal (* 1971), Gouverneur von Louisiana
- Andy Pettitte (* 1972), Baseballspieler
- Shane West (* 1978), Schauspieler und Musiker
- Stormy Daniels (* 1979), Pornodarstellerin
- Cameron Richardson (* 1979), Schauspielerin
- Lil Boosie (* 1982), afroamerikanischer Rapper
- Seimone Augustus (* 1984), professionelle Basketball-Spielerin
- Stephen Gostkowski (* 1984), Footballspieler
- Brandon Bass (* 1985), Basketballprofi
- Glen Davis (* 1986), Basketballspieler
- Tyrus Thomas (* 1986), Basketballprofi
- Marcus Thornton (* 1987), Basketballprofi
- Carly Patterson (* 1988), Turnerin und Olympiasiegerin
- Odell Beckham Jr. (* 1992), Footballspieler
- Madison McLaughlin (* 1995), Schauspielerin
Mit der Stadt verbunden
- Rudolf Heberle (1896–1991), aus Deutschland emigrierter Soziologe, hatte in Baton Rouge einen Lehrstuhl
- Steven Soderbergh (* 1963), Filmregisseur, Filmproduzent und Drehbuchautor, lebte zeitweise in Baton Rouge
- Wes Brown (* 1979), Schauspieler, in Baton Rouge aufgewachsen
Trivia
Freunden der Rockmusik ist der Ort durch ein Lied von Kris Kristofferson bekannt, das in Janis Joplins Version zum Nummer-eins-Hit wurde. Der Text von Me and Bobby McGee beginnt mit den Worten „Busted flat in Baton Rouge“ (Abgebrannt in Baton Rouge).
Am 14. April 2015 verstarb in Baton Rouge der Rhythm and Blues- und Soul-Sänger Percy Sledge.
Einzelnachweise
- ↑ Auszug aus dem National Register of Historic Places – Nr. 78001421 Abgerufen am 28. August 2013
- ↑ a b U.S. Census Buero, State & County QuickFacts – Baton Rouge, Louisiana Abgerufen am 28. August 2013.
- ↑ U.S. Decennial Census Abgerufen am 28. August 2013
- ↑ a b American Fact Finder Abgerufen am 28. August 2013
- ↑ Navigation Data Center: The US Waterway System – Transportation Facts. (PDF; 405 kB) Dezember 2003, abgerufen am 3. Januar 2011.
- ↑ Port of Greater Baton Rouge. Archiviert vom am 10. März 2008; abgerufen am 26. April 2008.
- ↑ Exxon Mobil Refinery. Archiviert vom am 22. Dezember 2007; abgerufen am 26. April 2008.
- ↑ DowChemicals. Abgerufen am 26. April 2008.
- ↑ Capitol Park. Archiviert vom am 8. Mai 2008; abgerufen am 26. April 2008.
- ↑ Celtic Media Centre. Abgerufen am 26. April 2008.
- ↑ 1 dead, 77 hurt in Louisiana chemical plant blast. Chicago Tribune, 13. Juni 2013, abgerufen am 26. Mai 2015.
- ↑ Baton Rouge: Sister Cities auf brcwa.com