Chrissie Wellington

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 17. Juli 2016 um 19:22 Uhr durch Cirdan (Diskussion | Beiträge) (dass zwischenzeitlich diverse Männer schneller waren, ist selbstverständlich). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Chrissie Wellington beim Ironman in Frankfurt (2008)

Christine Ann Wellington OBE (* 18. Februar 1977 in Bury St Edmunds) ist eine ehemalige britische Triathletin und Weltmeisterin über die Langdistanz (2008)[1] sowie vierfache Siegerin des Ironman Hawaii (2007, 2008, 2009 und 2011).

Sie hält sowohl die aktuelle Weltbestzeit im Triathlon über die Langdistanz (3,86 km Schwimmen, 180,2 km Radfahren und 42,195 km Laufen) (aufgestellt am 10. Juli 2011 beim Challenge Roth) wie auch die aktuelle Weltbestzeit für Triathlon-Veranstaltungen mit dem Markenzeichen Ironman im Veranstaltungsnamen (aufgestellt am 10. April 2011 in Südafrika). Außerdem hatte sie zwischen 2009 und 2013 den Streckenrekord beim Ironman Hawaii inne.

Laufbahn

Chrissie Wellington wuchs in dem Dorf Feltwell bei Thetford auf und war in ihrer Jugend als Schwimmerin aktiv. Nach dem Abschluss ihres Geographie-Studiums mit Auszeichnung 1998 an der University of Birmingham bereiste sie zunächst für zwei Jahre die Welt, bevor sie im Oktober 2001 zum Master in Entwicklungsforschung an der University of Manchester graduierte. Nach zwei Jahren Tätigkeit in der Entwicklungshilfe des Landwirtschaftsministeriums ging Wellington im Rahmen eines Sabbatical für ein Jahr nach Nepal, wo sie für die Nichtregierungsorganisation RRN tätig war. Nach der Wiederaufnahme ihrer Tätigkeit in Großbritannien entschloss sie sich neun Monate später im Januar 2007, eine Profi-Karriere als Triathletin zu beginnen.

Bereits 2002 hatte Chrissie Wellington, Spitzname „Muppet“, am London Marathon (3:08:17 h) und 2004 an ersten Triathlon-Wettkämpfen bis zur olympischen Distanz teilgenommen. Mit dem Sieg beim Shropshire Triathlon im Juni 2006 gelang ihr, vom britischen Triathlonverband für die Amateurwettbewerbe bei den Weltmeisterschaften im September 2006 in Lausanne nominiert zu werden, wo sie ihre Altersklasse gewann. Parallel dominierte sie zahlreiche Crossläufe in der Londoner Region.[2]

Frankfurt am Main 2008

Chrissie Wellington startete als Profi-Athletin in den Jahren 2007 und 2008 für das Team TBB, wurde von Brett Sutton trainiert und später von Simon Lessing sowie dem sechsfachen Sieger des Ironman Hawaii, Dave Scott.[3] Bereits ein halbes Jahr nach dem Start ihrer Profi-Karriere gewann sie den Ironman Korea mit 50 min Vorsprung vor der zweitplatzierten Frau,[4] weitere sechs Wochen später erstmals den Ironman Hawaii,[5] im Jahr darauf u.a. den Ironman Germany und die Weltmeisterschaften über die Langdistanz.

Nach dem zweiten Sieg in Folge beim Ironman Hawaii sowie dem Gewinn des Weltmeisterschaftstitels 2008 wurde sie in Großbritannien zur Triathletin des Jahres gewählt und die britische Zeitung Sunday Times erklärte sie 2009 zur „Sportswoman of the Year“.[6]

Als Wellington 2009 zum dritten Mal in Folge den Ironman Hawaii gewann, gelang es ihr, den damals siebzehn Jahre alten Streckenrekord der achtfachen Siegerin Paula Newby-Fraser von 1992 unterbieten.[7]

Im Januar 2010 verletzte sie sich bei einem Sturz mit dem Rad beim Training, musste nach mehreren Knochenbrüchen an Hand und Arm operiert werden und für einige Wochen pausieren.[8] Im Juni 2010 wurde sie mit dem britischen Ritterorden Member of the Most Excellent Order of the British Empire (MBE) ausgezeichnet, im Rahmen der New Year Honours 2016 folgte die Ehrung als Officer of the Most Excellent Order of the British Empire (OBE).[9]

Im November 2010 gewann Chrissie Wellington in 8:36:13 Stunden den Ironman Arizona mit der schnellsten jemals von einer Frau bei einem Triathlon mit dem Markenzeichen Ironman im Veranstaltungsnamen aufgestellten Zeit, die sie am 10. April 2011 mit 8:33:56 Stunden beim Ironman South Africa nochmals unterbieten konnte.

In den Jahren 2009, 2010 und 2011 konnte Wellington dreimal in Folge beim weltweit größten Triathlon über die Langdistanz, dem Challenge Roth triumphieren. Bereits ihr erster Sieg in Roth gelang ihr mit 8:31:59 Stunden in der schnellsten jemals von einer Frau auf dieser Distanz erreichten Zeit, die sie bei ihren beiden folgenden Siegen jeweils erneut unterbot. Seit dem 10. Juli 2011 hält sie mit ihrer Siegerzeit von 8:18:13 Stunden beim Challenge Roth die Weltbestzeit der Frauen auf der Distanz über 3,8 km Schwimmen, 180 km auf dem Rad und 42,2 km Laufen.

Im Januar 2012 kündigte Wellington an, für ein Jahr zu pausieren, bei keinem Ironman Wettbewerb zu starten und sich mehr um die Fertigstellung ihrer Autobiographie „A Life Without Limits“ zu kümmern.[10] Nach dem Erscheinen des Buches erklärte sie im Dezember 2012 ihre aktive Karriere für beendet.[11]

Privates

Chrissie Wellington ist seit Mai 2015 mit dem ehemaligen Profi-Triathleten Tom Lowe verheiratet.[12]

Sportliche Erfolge

(DNF – Did Not Finish)

Veröffentlichungen

Weblinks

Commons: Chrissie Wellington – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Kai Baumgartner: Chrissie Wellington gewinnt ITU Langdistanz Weltmeisterschaft. In: 3athlon.de. Archiviert vom Original am 8. September 2008;.
  2. Belgrave Harriers – Road Running & Cross Country 2006 (Memento vom 2. Februar 2007 im Internet Archive)
  3. More on Chrissie: Moore's Opinion, Lavamagazine.com Q and A (30. Januar 2012)
  4. Tissink und Wellington top
  5. Wellington ignores the Ironman rulebook
  6. Wellington Has Wrist Surgery
  7. Ironman: Wellington siegt mit neuem Rekord
  8. Kai Baumgartner: Sturz mit dem Rad, Ironman Triathlon Weltmeisterin Chrissie Wellington muss gebrochene Hand operieren lassen. In: 3athlon.de. Archiviert vom Original am 17. Januar 2010;.
  9. New Year Honours: Bristol's four-time Ironman World Champ Chrissie Wellington among those awarded
  10. Chrissie Wellington to take break from Ironman (16. Januar 2012)
  11. Viermalige Ironman-Weltmeisterin Wellington tritt zurück. In: Der Stern. 3. Dezember 2012, archiviert vom Original am 12. Februar 2013; abgerufen am 4. Dezember 2012.
  12. Raelert traut sich, Wellington heiratet Lowe (12. Mai 2015)
  13. Henning dominates, Wellington superb
  14. Kai Baumgartner: Ironman Weltmeisterin Wellington mit Sieg beim Timberman IRONMAN 70.3 Triathlon. In: 3athlon.de. Archiviert vom Original am 27. August 2009;.
  15. Wellington and Bell Take Ironman 70.3 Kansas
  16. Cigana and Blatchford win in Phuket
  17. Tri UK Shropshire Triathlon 2006
  18. Ironman Australia
  19. ITU-WM Langdistanz: Wellington und Loy die Sieger
  20. Iron-Lady gewinnt beim Debüt