DDR-Leichtathletik-Meisterschaften 1982

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33. DDR Leichtathletik-Meisterschaften
Stadt Dresden / 3 weitere Orte
Stadion Heinz-Steyer-Stadion
Wettbewerbe 36 + 7 an anderen Veranstaltungsorten
Eröffnung 30. Juni 1982
Schlusstag 03. Juli 1982
Chronik
Jena 1981 Karl-Marx-Stadt 1983

Die DDR-Leichtathletik-Meisterschaften wurden 1982 zum 33. Mal ausgetragen und fanden vom 30. Juni bis 3. Juli im Dresdener Heinz-Steyer-Stadion statt.

Bei den Männern gelang es sieben Athleten (Emmelmann (100 m), Knebel (400 m), O. Beyer (1500 m), Lange (Weit), U. Beyer (Kugel), Lemme (Diskus) und Steuk (Hammer) sowie der Staffel vom SC DHfK Leipzig (4 × 400 m)) ihren Titel aus dem Vorjahr zu verteidigen, was bei den Frauen fünf Athletinnen (Göhr (100 m), Steuk (800 m), Fiedler (400 m Hürden), Bienias (Hoch) und Slupianek (Kugel) sowie der Staffel vom SC Motor Jena (4 × 100 m)) gelang.

Sportlicher Höhepunkt war der DDR-Rekord für Klubstaffeln über 4-mal 400 Meter der Frauen durch den SC Turbine Erfurt.

Die Ehrenpreise des Generalsekretärs des ZK der SED und Vorsitzenden des Staatsrates der DDR, Erich Honecker, erhielten für die besten Leistungen der Meisterschaften bei den Frauen Marita Koch für ihren 200-Meter-Lauf und bei den Männern der Kugelstoßer Udo Beyer. Beide kamen den Weltrekorden in ihren Disziplinen am nächsten.

Wie üblich wurden aus zeitlichen oder organisatorischen Gründen verschiedene Wettbewerbe aus dem Programm der in Dresden stattfindenden Hauptveranstaltung ausgelagert und an andere Orte zu anderen Terminen vergeben. In diesem Jahr waren dies der 3000-Meter-Lauf bei den Frauen, der 10.000-Meter-Lauf bei den Männern, der Siebenkampf (Frauen) sowie der Zehnkampf (Männer) und wie jedes Jahr die Crossläufe.

Die Potsdamerin Ulrike Bruns im 3000-Meter-Lauf und der Hallenser Werner Schildhauer über 10.000 Meter verteidigten ihre Titel aus dem Vorjahr erfolgreich. Schildhauer unterbot dabei seinen eigenen DDR-Rekord um fast 5 s. Der 19-jährige Schweriner Torsten Voss verbesserte im Zehnkampf die Junioren-Weltbestleistung von Daley Thompson um 263 Punkte.

Zu zwei Meisterehren kamen in diesem Jahr Marlies Göhr, Dagmar Rübsam, Ulrike Bruns, Olaf Beyer und Werner Schildhauer. Mit insgesamt 7 Gold-, 4 Silber- und 7 Bronzemedaillen war der SC Dynamo Berlin die erfolgreichste Mannschaft der Meisterschaften.

Hauptveranstaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Männer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Udo Beyer errang im Kugelstoßen seinen sechsten Titel in Folge.
Disziplin Gold Silber Bronze
00100 m Frank Emmelmann
SC Magdeburg
10,27
s
Olaf Prenzler
SC Magdeburg
10,40
s
Thomas Schröder
SC Neubrandenburg
10,43
s
0200 m Detlef Kübeck
SC Traktor Schwerin
20,60
s
Gunter Motzkus
SC Chemie Halle
20,78
s
Thomas Schröder
SC Neubrandenburg
20,98
s
0400 m Andreas Knebel
SC Magdeburg
46,74
s
Frank Richter
SC DHfK Leipzig
46,88
s
Carsten Petters
SC Einheit Dresden
47,00
s
0800 m Detlef Wagenknecht
SC Dynamo Berlin
1:46,50
min
Olaf Beyer
ASK Vorwärts Potsdam
1:46,90
min
Hans-Joachim Mogalle
SC Chemie Halle
1:47,12
min
1500 m Olaf Beyer
ASK Vorwärts Potsdam
3:41,09
min
Andreas Busse
SC Einheit Dresden
3:41,17
min
Hagen Melzer
SC Einheit Dresden
3:41,80
min
5000 m Werner Schildhauer
SC Chemie Halle
13:33,54
min
Jörg Peter
SC Einheit Dresden
13:36,67
min
Hansjörg Kunze
SC Empor Rostock
13:40,67
min
Marathon Waldemar Cierpinski
SC Chemie Halle
2:13:58,6
h
Matthias Weller
SC Motor Jena
2:16:04,9
h
Lothar Müller
SC Einheit Dresden
2:16:16,2
h
110 m Hürden Thomas Munkelt
SC DHfK Leipzig
13,65
s
Holger Pohland
SC DHfK Leipzig
13,75
s
Jörg Naumann
SC Karl-Marx-Stadt
13,80
s
400 m Hürden Uwe Ackermann
SC Karl-Marx-Stadt
49,74
s
Manfred Konow
SC Traktor Schwerin
50,27
s
Rolf Herrmann
SC Dynamo Berlin
50,91
s
3000 m Hindernis Rainer Wachenbrunner
SC Dynamo Berlin
8:43,23
min
Gerhard Wetzig
SC DHfK Leipzig
8:43,95
min
Frank Fermumm
SC Traktor Schwerin
8:46,31
min
4 × 100 m SC Dynamo Berlin
Andreas Oschkenat
Detlef Burdack
Uwe Grunert
Roland Wolf
40,69
s
ASK Vorwärts Potsdam
Ingo Voge
Guido Lieske
Frank Möller
Mike Littfin
40,73
s
SC DHfK Leipzig
Thomas Friedrich
Thomas Grieser
Holger Pohland
Thomas Munkelt
40,86
s
4 × 400 m SC DHfK Leipzig
Thomas Grieser
Andreas Stolle
Andreas Neuber
Frank Richter
3:10,04
min
SC Neubrandenburg
Bodo Behmer
Mario Monien
Andreas Kaliebe
Ralf Beese
3:10,58
min
SC Magdeburg
Andreas Knebel
Hans-Jürgen Ende
Frank Löper
Jörg Bremer
3:13,96
min
20-km-Gehen Werner Heyer
SC Dynamo Berlin
1:28:02
h
Michael Bönke
TSC Berlin
1:29:11
h
Rex Noack
TSC Berlin
1:33:23
h
0050-km-Gehen[1] Hartwig Gauder
SC Turbine Erfurt
3:49:44
h
Hochsprung Jörg Freimuth
ASK Vorwärts Potsdam
2,22
m
Uwe Rüdiger
SC Chemie Halle
2,19
m
Gerd Wessig
SC Traktor Schwerin
2,19
m
Stabhochsprung Steffen Giebe
SC Einheit Dresden
5,20
m
Olaf Kasten
SC DHfK Leipzig
5,10
m
Dieter Sickert
SC Einheit Dresden
5,10
m
Weitsprung Uwe Lange
SC Dynamo Berlin
7,85
m
Lutz Dombrowski
SC Karl-Marx-Stadt
7,85
m
Frank Paschek
TSC Berlin
7,83
m
Dreisprung Heiko Fermumm
SC Traktor Schwerin
16,08
m
Axel Groß
SC Empor Rostock
15,96
m
Bodo Behmer
SC Neubrandenburg
15,95
m
Kugelstoßen Udo Beyer
ASK Vorwärts Potsdam
21,47
m
Matthias Schmidt
SC Motor Jena
20,50
m
Ulf Timmermann
TSC Berlin
20,22
m
Diskuswurf Armin Lemme
SC Magdeburg
65,48
m
Wolfgang Warnemünde
SC Empor Rostock
64,88
m
Hilmar Hoßfeld
SC Turbine Erfurt
62,10
m
Hammerwurf Roland Steuk
TSC Berlin
76,72
m
Detlef Gerstenberg
SC Dynamo Berlin
74,98
m
Ralf Haber
SC Karl-Marx-Stadt
73,82
m
Speerwurf Detlef Michel
TSC Berlin
88,50
m
Burkhardt Looks
SC Turbine Erfurt
84,04
m
Detlef Fuhrmann
SC Chemie Halle
83,30
m
  1. Die restlichen drei Starter Weigel (ASK), Dünkel und Meisch (beide TSC) schieden aus.

Frauen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Martina Steuk (Nr. 33) siegt im 800-Meter-Lauf vor Ulrike Bruns (m.) und Hildegard Ullrich (Nr. 172)
Disziplin Gold Silber Bronze
0100 m Marlies Göhr
SC Motor Jena
10,91
s
Bärbel Wöckel
SC Motor Jena
10,95
s
Marita Koch
SC Empor Rostock
11,01
s
0200 m Marita Koch
SC Empor Rostock
21,76
s
Gesine Walther
SC Turbine Erfurt
22,24
s
Sabine Rieger
SC Motor Jena
22,47
s
0400 m Dagmar Rübsam
SC Turbine Erfurt
50,74
s
Sabine Busch
SC Turbine Erfurt
51,08
s
Gabriele Löwe
SC Einheit Dresden
51,58
s
0800 m Martina Steuk
TSC Berlin
1:59,25
min
Ulrike Bruns
ASK Vorwärts Potsdam
1:59,38
min
Hildegard Ullrich
SC Turbine Erfurt
1:59,76
min
1500 m Ulrike Bruns
ASK Vorwärts Potsdam
4:01,72
min
Beate Liebich
SC Turbine Erfurt
4:07,66
min
Hildegard Ullrich
SC Turbine Erfurt
4:14,05
min
100 m Hürden Bettine Gärtz
SC Karl-Marx-Stadt
12,57
s
Kerstin Knabe
SC DHfK Leipzig
12,75
s
Sabine Möbius
SC DHfK Leipzig
12,83
s
400 m Hürden Ellen Fiedler
SC Dynamo Berlin
55,44
s
Birgit Uibel
SC Cottbus
56,09
s
Petra Pfaff
SC Cottbus
57,47
s
4 × 100 m SC Motor Jena
Ines Schmidt
Bärbel Wöckel
Sabine Rieger
Marlies Göhr
42,49
s
SC DHfK Leipzig
Kerstin Behrendt
Kerstin Walther
Kerstin Knabe
Sabine Möbius
44,06
s
SC Dynamo Berlin
Romy Müller
Christina Lathan
Cornelia Riefstahl
Berit Bergknecht
44,93
s
4 × 400 m SC Turbine Erfurt
Andrea Kiefer
Sabine Busch
Hildegard Ullrich
Dagmar Rübsam
3:29,07
Landesrekord min
SC Magdeburg
Ilona Eulenstein
Petra Masurat
Heidrun Giggel
Undine Bremer
3:33,54
min
SC Neubrandenburg
Ramona Frehse
Dürten Behrendt
Katrin Schulz
Christine Wachtel
3:33,69
min
Hochsprung Andrea Bienias
SC DHfK Leipzig
1,94
m
Jutta Kirst
SC Dynamo Berlin
1,92
m
Susanne Helm
SC Dynamo Berlin
1,89
m
Weitsprung Ramona Neubert
SC Einheit Dresden
6,80
m
Christine Schima
SC Chemie Halle
6,73
m
Heike Daute
SC Motor Jena
6,70
m
Kugelstoßen Ilona Slupianek
SC Dynamo Berlin
21,78
m
Liane Schmuhl
TSC Berlin
20,95
m
Ines Müller
SC Empor Rostock
20,43
m
Diskuswurf Irina Meszynski
TSC Berlin
67,84
m
Gisela Beyer
ASK Vorwärts Potsdam
66,02
m
Petra Sziegaud
SC Dynamo Berlin
65,60
m
Speerwurf Ute Richter
SC Einheit Dresden
64,62
m
Petra Felke
SC Motor Jena
62,84
m
Andrea Findeis
SC Chemie Halle
59,64
m

Ausgelagerte Wettbewerbe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie üblich wurden aus zeitlichen oder organisatorischen Gründen verschiedene Wettbewerbe nicht im Rahmen der in Dresden stattfindenden Hauptveranstaltung ausgetragen.

Terminkalender der ausgelagerten Wettbewerbe in chronologischer Reihenfolge:

Männer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werner Schildhauer verteidigt seinen Titel im 10.000-Meter-Lauf mit neuem DDR-Rekord.
Disziplin Gold Silber Bronze
10.000 m Werner Schildhauer
SC Chemie Halle
27:33,66
Landesrekord min
Axel Krippschock
SC Dynamo Berlin
28:22,95
min
Jörg Peter
SC Einheit Dresden
28:23,83
min
Zehnkampf Torsten Voss
SC Traktor Schwerin
8387
Junioren-Weltbestleistung Punkte
Siegfried Stark
SC Traktor Schwerin
8181
Punkte
Ronald Wiese
SC Chemie Halle
8087
Punkte
Crosslauf
Mittelstrecke – 4 km
Olaf Beyer
ASK Vorwärts Potsdam
9:58,7
min
Andreas Hauck
ASK Vorwärts Potsdam
10:00,0
min
Frank Ruhkieck
SC Traktor Schwerin
10:13,4
min
Crosslauf
Langstrecke – 12 km
Hansjörg Kunze
SC Empor Rostock
29:11,7
min
Werner Schildhauer
SC Chemie Halle
29:14,7
min
Axel Krippschock
SC Dynamo Berlin
29:50,2
min

Frauen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Disziplin Gold Silber Bronze
3000 m Ulrike Bruns
ASK Vorwärts Potsdam
8:54,09
min
Gabriele Riemann
SC Dynamo Berlin
8:55,64
min
Beate Liebich
SC Turbine Erfurt
9:00,93
min
Siebenkampf Anke Vater
SC Neubrandenburg
6366
Punkte
Anke Tröger
SC Karl-Marx-Stadt
5959
Punkte
Cornelia Mangelow
SC Dynamo Berlin
5952
Punkte
Crosslauf
2 km
Beate Liebich
SC Turbine Erfurt
5:48,4
min
Heidrun Giggel
SC Magdeburg
6:02,1
min
Gabriele Riemann
SC Dynamo Berlin
6:02,4
min

Medaillenspiegel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sprinterin Marlies Göhr mit Erfolgen über 100 m und der 4-mal-100-Meter-Staffel. Rechts Staffelmitglied Sabine Rieger

Der Medaillenspiegel umfasst die Medaillengewinner und -gewinnerinnen aller Wettbewerbe.

Platz Verein Gold Silber Bronze Gesamt
01 Logo vom SC Dynamo Berlin SC Dynamo Berlin 7 4 7 180
02 Logo vom ASK Vorwärts Potsdam ASK Vorwärts Potsdam 6 5 110
03 Logo vom SC Turbine Erfurt SC Turbine Erfurt 4 4 4 120
04 Logo vom TSC Berlin TSC Berlin 4 2 3 9
05 SC DHfK Leipzig 3 6 2 110
06 Logo vom SC Chemie Halle SC Chemie Halle 3 4 4 110
07 Logo vom SC Magdeburg SC Magdeburg 3 3 1 7
08 Logo vom SC Einheit Dresden SC Einheit Dresden 3 2 6 110
09 Logo vom SC Traktor Schwerin SC Traktor Schwerin 3 2 3 8
10 Logo vom SC Motor Jena SC Motor Jena 2 4 2 8
11 Logo vom SC Empor Rostock SC Empor Rostock 2 2 3 8
12 Logo vom SC Karl-Marx-Stadt SC Karl-Marx-Stadt 2 2 2 6
13 Logo vom SC Neubrandenburg SC Neubrandenburg 1 1 4 6
14 Logo vom SC Cottbus SC Cottbus 1 1 2
Total 43 42 42 127

Randnotizen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Rahmen der Meisterschaften, wurden erfolgreiche Athleten vergangener Jahre feierlich aus der Nationalmannschaft verabschiedet. Unter denen, die ihre Laufbahn beendeten, sind Rosemarie Ackermann, Evelin Jahl, Burglinde Pollak, Klaus-Dieter Kurrat, Jürgen Straub, Frank Wartenberg, Wolfgang Schmidt und Wolfgang Hanisch.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Manfred Seifert: Sport82. Ein Jahrbuch des DDR-Sport. Sportverlag Berlin, 1982, ISSN 0232-203X, S. 262–264.
  • Neues Deutschland. 62, 126 und 152–158. Sozialistische Einheitspartei Deutschlands, 1982, ISSN 0323-3375.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: DDR-Leichtathletik-Meisterschaften 1982 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien