Fokker F28

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 12. Oktober 2016 um 14:53 Uhr durch Färber (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Fokker F-28
Fokker F28-2000
Typ zweistrahliges Kurzstrecken-Verkehrsflugzeug
Entwurfsland

Niederlande Niederlande

Hersteller Fokker
Erstflug 9. Mai 1967
Indienststellung 1969
Produktionszeit

1967–1987

Stückzahl 241

Die Fokker F-28 Fellowship ist ein Kurzstrecken-Verkehrsflugzeug des niederländischen Flugzeugherstellers Fokker.

Geschichte

Im Jahr 1962 wurde die F-28 als Gemeinschaftsproduktion der europäischen Flugzeughersteller Fokker, Messerschmitt AG, VFW-Fokker und Short angekündigt. Fokker oblag der Bau der Pilotenkanzel und des Rumpfmittelteils samt Innenflügel, MBB/VFW fertigten den vorderen und hinteren Rumpf sowie das Leitwerk, der Außenflügel wurde bei Short hergestellt. Die Endmontage erfolgte auf dem Flughafen Schiphol in Amsterdam.

Das Flugzeug war ein Tiefdecker mit zwei am Heck angebrachten Rolls-Royce Spey-Triebwerken, ähnlich den Konkurrenten BAC 1-11 und Douglas DC-9. Es fanden 65 Passagiere Platz.

Der erste Prototyp flog am 9. Mai 1967, die Zulassung erfolgte 1969. Erstkunden waren LTU und Braathens, die das Flugzeug 1969 in Dienst stellten. Als die Produktion 1987 eingestellt wurde, waren 241 Flugzeuge gebaut worden. Nachfolger war die Fokker 100. Mit Stand April 2015 sind insgesamt noch 20 von 241 gebauten F-28 im aktiven Dienst.[1]

Versionen

Die erste Version -1000 wurde 1971 durch die um 2,5 Meter verlängerte -2000 für 79 Passagiere ergänzt. Die -5000 und -6000 bekamen stärkere Spey-Triebwerke und Vorflügel, es wurden zehn Exemplare dieser Version produziert. 1976 kamen die Versionen -3000 und -4000 mit verlängerten Tragflächen auf den Markt.

Zwischenfälle

Die Verlustrate des Flugzeuges beträgt 4,65 Totalverluste pro 1 Mio. Flüge. Damit hat die F-28, nach der Boeing 707 und der Douglas DC-8, die dritthöchste Verlustrate aller 2010 noch eingesetzten Flugzeuge.[2] Beispiele:

  • Am 1. Januar 1974 geriet eine F28-1000 der Itavia (Luftfahrzeugkennzeichen I-TIDE) beim Anflug auf den Flughafen Turin zu tief, streifte 3,7 km südlich davon Bäume sowie ein Gebäude und stürzte in Rückenlage ab. Von den 42 Personen an Bord wurden 38 getötet.[3]
  • Am 9. April 1975 kam es beim Start einer F28-1000 der Itavia (I-TIDA) vom Flughafen Bergamo zu einem Strömungsabriss. Das Flugzeug sank auf die Startbahn zurück und blieb 200 m vor deren Ende liegen. Alle 31 Insassen überlebten den Unfall. Die Maschine wurde zum Totalschaden.[4]
  • Am 6. Oktober 1981 geriet eine Fokker F-28-4000 der niederländischen NLM (PH-CHI) auf dem Flug von Rotterdam nach Eindhoven in einen Tornado und stürzte nach Abriss der rechten Tragfläche nahe Moerdijk ab. Alle 17 Personen an Bord starben.[5]

Technische Daten

Kenngröße -1000 -2000 -3000 -4000
 Länge: 27,40 m   29,61 m   27,40 m 29,61 m
 Spannweite: 23,58 m 25,07 m
 Flügelfläche: 76,40 m² 78,97 m²
 Maximales Startgewicht:   29.485 kg   33.110 kg
 Maximale Reisegeschwindigkeit:   849 km/h 843 km/h
 Maximale Sitzplätze: 65   85   65 85
 Reichweite: 2.000 km 1.350 km 2.743 km 1.900 km
 Dienstgipfelhöhe: 10.675 m
 Triebwerke:   2× Rolls-Royce Spey MK555-15     2× Rolls-Royce Spey MK555-18H  

Militärische Nutzer

Argentinien Argentinien
Elfenbeinküste Elfenbeinküste
Ecuador Ecuador
Gabun Gabun
Ghana Ghana
Indonesien Indonesien
Kambodscha Kambodscha
Kolumbien Kolumbien
Malaysia Malaysia
Niederlande Niederlande
Peru Peru
Philippinen Philippinen
Tansania Tansania
Togo Togo

Zivile Käufer

Folgende Fluggesellschaften kauften die Fokker F-28 (Neu- und Gebrauchtflugzeuge):

Eine Fokker F-28-4000 der Linjeflyg

Siehe auch

Weblinks

Commons: Fokker F28 Fellowship – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. ch-aviation.ch - Aircraft Quick Search (englisch) abgerufen am 13. April 2015
  2. Statistical Summary of Commercial Jet Airplanes Accidents (PDF; englisch; 153 kB)
  3. Unfallbericht I-TIDE, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 23. Februar 2016.
  4. Unfallbericht I-TIDA, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 23. Februar 2016.
  5. Unfallbericht PH-CHI, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 14. Juni 2016.