Fokker F28
Fokker F-28 | |
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Typ | zweistrahliges Kurzstrecken-Verkehrsflugzeug |
Entwurfsland | |
Hersteller | Fokker |
Erstflug | 9. Mai 1967 |
Indienststellung | 1969 |
Produktionszeit | 1967–1987 |
Stückzahl | 241 |
Die Fokker F-28 Fellowship ist ein Kurzstrecken-Verkehrsflugzeug des niederländischen Flugzeugherstellers Fokker.
Geschichte
Im Jahr 1962 wurde die F-28 als Gemeinschaftsproduktion der europäischen Flugzeughersteller Fokker, Messerschmitt AG, VFW-Fokker und Short angekündigt. Fokker oblag der Bau der Pilotenkanzel und des Rumpfmittelteils samt Innenflügel, MBB/VFW fertigten den vorderen und hinteren Rumpf sowie das Leitwerk, der Außenflügel wurde bei Short hergestellt. Die Endmontage erfolgte auf dem Flughafen Schiphol in Amsterdam.
Das Flugzeug war ein Tiefdecker mit zwei am Heck angebrachten Rolls-Royce Spey-Triebwerken, ähnlich den Konkurrenten BAC 1-11 und Douglas DC-9. Es fanden 65 Passagiere Platz.
Der erste Prototyp flog am 9. Mai 1967, die Zulassung erfolgte 1969. Erstkunden waren LTU und Braathens, die das Flugzeug 1969 in Dienst stellten. Als die Produktion 1987 eingestellt wurde, waren 241 Flugzeuge gebaut worden. Nachfolger war die Fokker 100. Mit Stand April 2015 sind insgesamt noch 20 von 241 gebauten F-28 im aktiven Dienst.[1]
Versionen
Die erste Version -1000 wurde 1971 durch die um 2,5 Meter verlängerte -2000 für 79 Passagiere ergänzt. Die -5000 und -6000 bekamen stärkere Spey-Triebwerke und Vorflügel, es wurden zehn Exemplare dieser Version produziert. 1976 kamen die Versionen -3000 und -4000 mit verlängerten Tragflächen auf den Markt.
Zwischenfälle
Die Verlustrate des Flugzeuges beträgt 4,65 Totalverluste pro 1 Mio. Flüge. Damit hat die F-28, nach der Boeing 707 und der Douglas DC-8, die dritthöchste Verlustrate aller 2010 noch eingesetzten Flugzeuge.[2] Beispiele:
- Am 1. Januar 1974 geriet eine F28-1000 der Itavia (Luftfahrzeugkennzeichen I-TIDE) beim Anflug auf den Flughafen Turin zu tief, streifte 3,7 km südlich davon Bäume sowie ein Gebäude und stürzte in Rückenlage ab. Von den 42 Personen an Bord wurden 38 getötet.[3]
- Am 9. April 1975 kam es beim Start einer F28-1000 der Itavia (I-TIDA) vom Flughafen Bergamo zu einem Strömungsabriss. Das Flugzeug sank auf die Startbahn zurück und blieb 200 m vor deren Ende liegen. Alle 31 Insassen überlebten den Unfall. Die Maschine wurde zum Totalschaden.[4]
- Am 6. Oktober 1981 geriet eine Fokker F-28-4000 der niederländischen NLM (PH-CHI) auf dem Flug von Rotterdam nach Eindhoven in einen Tornado und stürzte nach Abriss der rechten Tragfläche nahe Moerdijk ab. Alle 17 Personen an Bord starben.[5]
Technische Daten
Kenngröße | -1000 | -2000 | -3000 | -4000 |
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Länge: | 27,40 m | 29,61 m | 27,40 m | 29,61 m |
Spannweite: | 23,58 m | 25,07 m | ||
Flügelfläche: | 76,40 m² | 78,97 m² | ||
Maximales Startgewicht: | 29.485 kg | 33.110 kg | ||
Maximale Reisegeschwindigkeit: | 849 km/h | 843 km/h | ||
Maximale Sitzplätze: | 65 | 85 | 65 | 85 |
Reichweite: | 2.000 km | 1.350 km | 2.743 km | 1.900 km |
Dienstgipfelhöhe: | 10.675 m | |||
Triebwerke: | 2× Rolls-Royce Spey MK555-15 | 2× Rolls-Royce Spey MK555-18H |
Militärische Nutzer
- Argentinien
- Elfenbeinküste
- Ecuador
- Gabun
- Ghana
- Indonesien
- Kambodscha
- Kolumbien
- Malaysia
- Niederlande
- Peru
- Philippinen
- Tansania
- Togo
Zivile Käufer
Folgende Fluggesellschaften kauften die Fokker F-28 (Neu- und Gebrauchtflugzeuge):
- Aerolíneas Argentinas
- Aero Peru
- Air Anglia
- Air Gabon
- Air Ivoire
- Air Nauru
- Air Niugini
- Air Ontario
- Air Tanzania
- Aviaction
- Ansett Airlines of Australia
- Biman Bangladesh Airlines
- Braathens
- Burma Airways
- Canadian Regional Airlines
- Cimber Air
- Delta Air Transport
- East-West Airlines
- Garuda Indonesia
- Germanair
- Ghana Airways
- Iberia Líneas Aéreas de España
- Itavia
- KLM
- Linjeflyg
- LTU
- Martinair
- Merpati
- Montenegro Airlines
- Nigeria Airways
- Pelita Air Service
- Quebecair
- Royal Swazi National Airways
- TAME, Línea Aérea del Ecuador
- Turkish Airlines
Siehe auch
Weblinks
- Fokker
- Musterzulassung der Fokker F28 – EASA-TCDS-A.037 (PDF; 353 kB)
Einzelnachweise
- ↑ ch-aviation.ch - Aircraft Quick Search (englisch) abgerufen am 13. April 2015
- ↑ Statistical Summary of Commercial Jet Airplanes Accidents (PDF; englisch; 153 kB)
- ↑ Unfallbericht I-TIDE, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 23. Februar 2016.
- ↑ Unfallbericht I-TIDA, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 23. Februar 2016.
- ↑ Unfallbericht PH-CHI, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 14. Juni 2016.