Good Will Hunting

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 23. Juli 2016 um 17:20 Uhr durch 2003:6:13a6:2001:48a0:11a0:e6ee:d643 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Film
Titel Good Will Hunting - Der gute Will Hunting[1]
Originaltitel Good Will Hunting
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1997
Länge 122 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Gus Van Sant
Drehbuch Ben Affleck
Matt Damon
Produktion Lawrence Bender
Musik Danny Elfman
Kamera Jean-Yves Escoffier
Schnitt Pietro Scalia
Besetzung

Good Will Hunting ist ein US-amerikanisches Filmdrama aus dem Jahr 1997 von Regisseur Gus Van Sant. Die Hauptrolle spielt Matt Damon, der zusammen mit Ben Affleck auch das Drehbuch schrieb.

Handlung

Der 20-jährige Will Hunting bewohnt in einer heruntergekommenen Gegend in South Boston eine nur spärlich möblierte Wohnung und verbringt seine Freizeit mit den Freunden Chuckie, Billy und Morgan mit Baseballspielen und bei reichlich Bier in Bars. Zudem prügelt er sich gerne. Er kann bereits einige Vorstrafen vorweisen, die von Körperverletzung bis zum Autodiebstahl reichen. Sein Geld verdient er mit diversen Hilfsarbeiter-Tätigkeiten. Derzeit arbeitet er als Reinigungskraft an dem renommierten Massachusetts Institute of Technology in Cambridge, wo er die Flure wischt. Als er dort komplizierte, für Studenten gedachte, an eine Tafel geschriebene mathematische Aufgaben mühelos löst, entdeckt Mathematik-Professor Gerald Lambeau das bislang unbekannte mathematische Genie in ihm.

Nachdem Will zum wiederholten Male eine Prügelei angezettelt hat, kommt er vor Gericht und wird aufgrund seines Vorstrafenregisters zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Professor Lambeau trifft mit dem Richter die Vereinbarung, Will unter Beobachtung von Lambeau aus dem Gefängnis zu entlassen, sofern er sich an zwei Bedingungen hält: Er muss sich einmal pro Woche mit dem Professor treffen und einen Therapeuten aufsuchen. Als Will bereits den fünften Therapeuten dazu gebracht hat, die Zusammenarbeit mit ihm aufzugeben, sieht Lambeau die letzte Chance in dem Psychologen Sean Maguire vom Bunker Hill Community College in Charlestown. Maguire, den er noch aus seiner Studienzeit kennt, stammt aus dem gleichen Arbeiterviertel von Boston wie Will. Er findet nach und nach Zugang zu Will und bringt ihn dazu, sich Herausforderungen zu stellen, statt ihnen auszuweichen.

In einer Bar trifft Will die Studentin Skylar, die ihm ihre Telefonnummer gibt. Es kommt zu einem Treffen und die beiden verlieben sich ineinander. Nach einigen Treffen lässt er sie jedoch wieder fallen und behauptet, dass er sie nicht liebe.

Lambeau hat vor, Will möglichst bald eine lukrative Stellung in Forschung oder Industrie zu vermitteln, die seinen Fähigkeiten entspricht. Will ist jedoch nicht bereit, das vertraute Hilfsarbeiterleben mit seinem Kumpel Chuckie gegen ein bürgerliches Dasein einzutauschen. Professor Lambeau kann das nicht verstehen, der Kontakt zwischen den beiden bricht ab.

Maguire erfährt aus den Gerichtsakten, dass Will in Pflegefamilien aufgewachsen ist, wo er körperlich misshandelt wurde, und kann nun dessen schwieriges Verhalten besser verstehen. Als er in einer Sitzung Will daher in Hinblick auf die früheren Verfehlungen und Vorstrafen mehrmals eindringlich sagt, dass dieser nichts dafür könne („Du kannst nichts dafür! Du kannst nichts dafür!“), bricht Will in Tränen aus, umarmt Maguire und lässt seinem Schmerz freien Lauf. Maguire wurde als Kind selbst von seinem alkoholkranken Vater geschlagen und musste daher ähnliche Erfahrungen machen wie Will. Durch seine Erfahrungen mit Will verändert sich auch sein Leben: Nach dem Tod seiner geliebten Frau hatte er sich Neuem gegenüber ähnlich verschlossen gezeigt wie Will, nun aber möchte er für einige Monate die Welt bereisen.

Doch den entscheidenden Impuls bekommt Will von seinem besten Kumpel Chuckie, der behauptet, er wäre glücklich, wenn zumindest Will seine Chance nutzen und ohne sich von ihm zu verabschieden, aus seinem bisherigen Leben ausbrechen und etwas Vernünftiges daraus machen würde.

Will verschwindet später tatsächlich nach Kalifornien, um Skylar zu folgen, die dorthin gezogen ist, um Medizin zu studieren. Will, der damit eine von Professor Lambeau vermittelte Stelle in Boston aufgibt, verabschiedet sich bei Sean mit den auf einem Zettel geschriebenen Worten: „Ich muss mich um mein Mädchen kümmern.“ Dieselben Worte hatte einst Sean Maguire benutzt, als er seine Frau kennengelernt und dafür ein wichtiges Baseballspiel (Spiel 6 der World Series 1975) verpasst hatte. Ob Will Skylar zurückgewinnen kann, bleibt offen.

Hintergrund und Trivia

  • Das Drehbuch entwickelten Matt Damon und Ben Affleck gemeinsam aus einer ursprünglich von Matt für eine Autorenklasse verfassten Kurzgeschichte. Als Damon noch in Harvard studierte, schrieben sie aus seinem 40seitigen Entwurf ab 1992 ein komplettes Drehbuch über einen Hilfsarbeiter mit Potential zu einem mathematischen Genie.[3]
  • Der Titel des Films ist ein Wortspiel: Er bedeutet sowohl „Der gute Will Hunting“ als auch „Jagd nach dem guten Willen“.
  • Im Film erwähnt Will beim ersten Treffen mit Sean das Buch A People’s History of the United States von Howard Zinn. Im Jahr 2007 war Matt Damon Sprecher einer Hörbuchfassung des Buches, zudem lebte Damon in seiner Kindheit in Zinns Nachbarschaft.
  • Die Rolle der Skylar wurde nach Matt Damons damaliger Freundin Skylar Satenstein benannt. Diese verließ Matt Damon jedoch wegen Metallica-Schlagzeuger Lars Ulrich noch vor Drehbeginn. Damon und Skylar-Darstellerin Minnie Driver wiederum begannen während der Filmproduktion eine Affäre. Skylar Satenstein und Lars Ulrich heirateten 1997 und ließen sich 2004 wieder scheiden.
  • Die im Film genannten Vornamen von Wills angeblichen Brüdern (Marky, Ricky, Danny, Terry, Mikey, Davey, Timmy, Tommy, Joey, Robby, Johnny und Brian) sind die Vornamen von Ben Afflecks Lieblingsregisseuren Marc Rocco, Richard Attenborough, Danny Boyle, Terry Gilliam, Mikael Salomon, David Fincher, Tim Burton, Tom Hanks, Joel Schumacher, Robert Redford, John Woo und Brian De Palma.[4]
  • Mathematischer Berater für den Film war Daniel Kleitman, der auch einen Cameo-Auftritt hat.[5]
  • Das zu Beginn des Filmes scheinbar unlösbare mathematische Problem an der Tafel, in dem zehn unterschiedliche Strichfiguren dargestellt werden, ist eine simple Aufgabe, die innerhalb kurzer Zeit auf einem Blatt Papier gelöst werden könnte.
  • Der Abspann endet mit der Zeile: „In Memory of Allen Ginsberg & William S. Burroughs“, beides amerikanischer Schriftsteller der Beat Generation.
  • Nachdem Robin Williams für seine Rolle in dem Film den Oscar bekommen hatte, schickte er Peer Augustinski, der ihn in der deutschen Fassung synchronisiert hatte, eine kleine Replik der Oscar-Statuette mit der Anmerkung: „Danke, dass Sie mich in Deutschland berühmt gemacht haben“.
  • Im Kinofilm Jay und Silent Bob schlagen zurück von 2001 (Regie: Kevin Smith) spielen Ben Affleck und Matt Damon in einer Szene ihre Rollen aus Good Will Hunting und parodieren diesen in der fiktiven Fortsetzung Good Will Hunting II: Hunting Season. Regisseur Gus Van Sant ist als desinteressierter Regisseur der Fortsetzung zu sehen.

Soundtrack

  1. Elliott Smith: Between the Bars
  2. Jeb Loy Nichols: As the Rain
  3. Elliott Smith: Angeles
  4. Elliott Smith: No Name #3
  5. The Waterboys: Fisherman's Blues
  6. Luscious Jackson: Why Do I Lie?
  7. Danny Elfman: Will Hunting (Main Titles)
  8. Elliott Smith: Between the Bars
  9. Elliott Smith: Say Yes
  10. Gerry Rafferty: Baker Street
  11. Andru Donalds: Somebody's Baby
  12. The Dandy Warhols: Boys Better
  13. Al Green: How Can You Mend a Broken Heart?
  14. Elliott Smith: Miss Misery
  15. Danny Elfman: Weepy Donuts

Kritiken

„Ein überwiegend vom Dialog lebender filmischer Entwicklungsroman, der sich in Großaufnahmen ganz auf die Gesichter der hervorragenden Schauspieler konzentriert. Die darstellerischen Leistungen sowie einige äußerst intensive Momente können aber weder die visuellen Defizite des Films noch seine Handlungsklischees vergessen machen.“

Lexikon des internationalen Films[6]

„Es sind vor allem die superben schauspielerischen Leistungen (allen voran Williams in einer ernsthaften Darstellung, die an seine eindringliche Rolle in ‚Der Club der toten Dichter‘ erinnert), die das Psychogramm über manches Drehbuchklischee hinwegheben. […] Daß ‚Good Will Hunting‘ trotz manch naseweiser Dialoge geradezu unwiderstehlich auf sein Publikum wirkt, ist sicherlich der für seine Verhältnisse ausgesprochen konventionellen Regie von Gus Van Sant zu verdanken, der es aber nicht versäumt, sein blendendes Gespür für junge Außenseiter und ein Höchstmaß an Authentizität stets beinahe körperlich spürbar zu machen.“

Auszeichnungen

Oscarverleihung 1998

Gewonnen

Nominiert

Golden Globe Awards 1998

Gewonnen

Nominiert

Screen Actors Guild Awards 1998

Gewonnen

Nominiert

Europäischer Filmpreis 1998

Internationale Filmfestspiele Berlin 1998

  • Silberner Bär für Herausragende Einzelleistung an Matt Damon als Drehbuchautor und Darsteller

Chlotrudis Awards

Nominiert

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Filmplakat auf moviepilot.de
  2. Freigabebescheinigung für Good Will Hunting. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Dezember 2011 (PDF; Prüf­nummer: 79 113 V).
  3. Dirk Jasper, Matt Damon, Droemer Knaur, 1998, ISBN 3426611112
  4. Interview mit Ben Affleck in der Süddeutschen Zeitung, 19. November 2007
  5. Review von Good Will Hunting durch Mark Saul, Notices AMS, Nr.4, 1998, pdf, mit einem Abschnitt von Kleitman My career in the movies.
  6. Good Will Hunting im Lexikon des internationalen Films
  7. Kritik zu Good Will Hunting auf Kino.de