Jesper Nelin

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Jesper Nelin
Jesper Nelin bei der WM 2023 in Oberhof
Verband Schweden Schweden
Geburtstag 3. Oktober 1992 (31 Jahre)
Geburtsort VärnamoSchweden
Karriere
Verein Hestra IF, Piteå Skidskytteklubb
Aufnahme in den
Nationalkader
2012
Debüt im Weltcup 2015
Weltcupsiege 2 Staffelsiege
Status aktiv
Medaillenspiegel
Olympia-Medaillen 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
WM-Medaillen 1 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
EM-Medaillen 0 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
SWM-Medaillen 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Gold 2018 Pyeongchang Staffel
 Biathlon-Weltmeisterschaften
Silber 2021 Pokljuka Staffel
Bronze 2023 Oberhof Staffel
Gold 2024 Nové Město Staffel
 Biathlon-Europameisterschaften
Silber 2019 Minsk Single-Mixed-Staffel
Silber 2019 Minsk Sprint
 Sommerbiathlon-Weltmeisterschaften
Bronze 2023 Osrblie Sprint
Weltcupbilanz
Gesamtweltcup 15. (2022/23)
Einzelweltcup 12. (2023/24)
Sprintweltcup 17. (2022/23)
Verfolgungsweltcup 19. (2022/23)
Massenstartweltcup 16. (2023/24)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
Massenstart 0 0 1
Staffel 2 6 5
IBU-Cup-Bilanz
Gesamt-IBU-Cup 100. (2018/19)
Sprint-IBU-Cup 72. (2018/19)
letzte Änderung: 12. April 2024

Jesper Nelin (* 3. Oktober 1992 in Värnamo) ist ein schwedischer Biathlet. Er startet seit 2015 im Weltcup, wurde 2018 mit der Männerstaffel Olympiasieger und 2024 ebenfalls mit der Staffel Weltmeister.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nelin stammt aus dem südschwedischen Borås und begann seine sportliche Laufbahn als Skilangläufer im Verein Hestra IF. Von 2009 an nahm er an Rennen auf nationaler Ebene teil, war aber in den meisten Wettkämpfen deutlich von vorderen Ergebnissen entfernt. Zusätzlich begann er 2012 mit dem Biathlonsport, wo er bessere Resultate erzielte: Im Januar 2015 gewann er die Massenstart-Bronzemedaille bei den Schwedischen Meisterschaften[1] und erhielt in der Folge erste Einsätze im IBU-Cup, der zweithöchsten Wettkampfserie im Biathlon. Im Sommer 2015 nahm ihn Nationaltrainer Wolfgang Pichler in die – nach den 2014 erfolgten Rücktritten Carl Johan Bergmans und Björn Ferrys deutlich geschwächte – erste Mannschaft auf und bezeichnete ihn als „sehr großes Talent“ (im Original: „väldigt stor talang“) und „vielleicht den Typ, den [die Trainer] gesucht haben“ (im Original: „Kanske är han killen vi letat efter“).[2] Nelin wurde noch im August 2015 schwedischer Sommerbiathlonmeister im Sprint[3] und belegte bei seinem ersten Weltcupauftritt im Dezember in Östersund als bester Sportler seines Landes den 16. Platz. In der Folge startete er bei den Weltmeisterschaften 2016, wo er mit der Staffel um Torstein Stenersen, Peppe Femling und Fredrik Lindström den 7. Rang erreichte. Seine besten WM-Einzelergebnisse waren ein 31. Platz im Sprint und ein 38. Platz in der Verfolgung. Am Ende des Winters stand er im Gesamtweltcup auf Rang 61; hinter Lindström und Stenersen war er damit drittbester Schwede.

Über zwei Jahre blieb der 16. Platz von Nelins Debütrennen sein einziges Top-20-Einzelergebnis im Weltcup. Er verpasste zudem, insbesondere in der Saison 2016/17, häufiger die Punkteränge der besten 40 Athleten. Erst zum Auftakt des olympischen Winters 2017/18 – erneut in einem Sprint vor heimischem Publikum in Östersund – knüpfte er mit dem 20. Rang an seine Bestleistung an. In der gleichen Saison gewann er zusammen mit Martin Ponsiluoma, Sebastian Samuelsson und Fredrik Lindström das Staffelrennen in Oberhof, was den ersten Weltcupsieg einer schwedischen Staffel seit 2009 bedeutete. Bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang im Februar qualifizierte sich Nelin nach drei Ergebnissen unter den besten 30 in Sprint, Verfolgung und Einzel erstmals in seiner Karriere für einen Massenstart.[4] Mit zwei Schießfehlern und 34,6 Sekunden Rückstand auf Sieger Martin Fourcade erreichte er dort den neunten Platz. Wenige Tage später gewann er mit seinen Mannschaftskollegen Peppe Femling, Samuelsson und Lindström die olympische Goldmedaille im Staffelrennen.

In den Saisons von 2018 bis 2023 erreichte Nelin im Weltcup weiterhin regelmäßig die Punkteränge und belegte in der jeweiligen Gesamtwertung Platzierungen zwischen dem 15. und dem 54. Rang. Hinter Sebastian Samuelsson und Martin Ponsiluoma gehörte er damit zu den führenden Biathleten seines Landes, erreichte aber anders als Samuelsson und Ponsiluoma zunächst in keinem Einzelrennen das Podium. Bis 2024 war Nelins bestes Weltcupergebnis in einem Einzelrennen ein sechster Platz in der Verfolgung von Kontiolahti im Dezember 2022. Zudem gewann er bei den Europameisterschaften 2019 hinter Tarjei Bø die Silbermedaille im Sprint und – zusammen mit Anna Magnusson – eine zusätzliche Silbermedaille in der Single-Mixed-Staffel. Im Weltcup stand er mehrmals im Team auf dem Podium und feierte im Dezember 2020 in Hochfilzen seinen zweiten Weltcupsieg mit der Männerstaffel. Bei den olympischen Biathlon-Wettkämpfen in Peking 2022 schoss Nelin in der Staffel die einzige Strafrunde des schwedischen Quartetts, das am Ende des Wettkampfs den fünften Rang belegte.[5] Im Februar 2024 wurde er gemeinsam mit Viktor Brandt, Ponsiluoma und Samuelsson Staffelweltmeister bei den Titelkämpfen in Nové Město na Moravě. Nelin war in der Staffel an zweiter Stelle gelaufen und hatte das Team mit einem guten Rennen im Kampf um die Medaillen gehalten.[6] Einen Monat später erreichte er als Dritter beim Massenstart am Holmenkollen zum ersten Mal in seiner Laufbahn das Podest bei einem Einzelwettkampf im Weltcup.[7]

Persönliches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nelin besuchte das Sportgymnasium in Torsby mit Spezialisierung auf den Skilanglauf. Sein jüngerer Bruder, der keine internationale Laufbahn einschlug, ging auf dieselbe Schule mit Biathlon-Spezialisierung und gab sein ausgedientes Gewehr an ihn ab, was für Nelin den Beginn seiner Biathlonkarriere bedeutete.[8] Er lebt in Östersund.

Statistiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltcupsiege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Datum Ort Disziplin
1. 7. Jan. 2018 Deutschland Oberhof Staffel (4×7,5 km)1
2. 13. Dez. 2020 Osterreich Hochfilzen Staffel (4×7,5 km)2
2 
mit Peppe Femling, Martin Ponsiluoma und Sebastian Samuelsson

Biathlon-Weltcup-Platzierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Tabelle zeigt alle Platzierungen (je nach Austragungsjahr einschließlich Olympische Spiele und Weltmeisterschaften).

  • 1.–3. Platz: Anzahl der Podiumsplatzierungen
  • Top 10: Anzahl der Platzierungen unter den ersten zehn (einschließlich Podium)
  • Punkteränge: Anzahl der Platzierungen innerhalb der Punkteränge (einschließlich Podium und Top 10)
  • Starts: Anzahl gelaufener Rennen in der jeweiligen Disziplin
  • Staffel: inklusive Mixed- und Single-Mixed-Staffeln
Platzierung Einzel Sprint Verfolgung Massenstart Staffel Gesamt
1. Platz 2 2
2. Platz 6 6
3. Platz 1 5 6
Top 10 2 2 3 45 52
Punkteränge 10 37 34 14 54 149
Starts 21 62 45 14 55 197
Stand: nach der Saison 2023/24

Olympische Winterspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ergebnisse bei Olympischen Winterspielen:

Einzelwettbewerbe Staffelwettbewerbe
Sprint Verfolgung Einzel Massenstart Herrenstaffel Mixedstaffel
Olympische Winterspiele 2018 Olympische Winterspiele | Korea Sud Pyeongchang 30. 18. 24. 9. Gold 1. 11.
Olympische Winterspiele 2022 Olympische Winterspiele | China Volksrepublik Peking 55. 31. 64. 5.

Weltmeisterschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ergebnisse bei Weltmeisterschaften:

Einzelwettbewerbe Staffelwettbewerbe
Sprint Verfolgung Einzel Massenstart Herrenstaffel Mixedstaffel
Weltmeisterschaften 2016
Norwegen Oslo
31. 38. 54. 7. 12.
Weltmeisterschaften 2017
Osterreich Hochfilzen
59. 44. 54. 11. 6.
Weltmeisterschaften 2019
Schweden Östersund
41. 33. 28. 7. 5.
Weltmeisterschaften 2020
Italien Antholz
19. 11. 42. 19. 10. 11.
Weltmeisterschaften 2021
Slowenien Pokljuka
17. 28. 82. 27. Silber 2.
Weltmeisterschaften 2023
Deutschland Oberhof
45. 23. 22. 16. Bronze 3.
Weltmeisterschaften 2024
Tschechien Nové Město
23. 41. 33. Gold 1.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Jesper Nelin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. SM-brons till Jesper Nelin! auf hestraif.se. Erschienen am 4. Januar 2015. Abgerufen am 22. April 2020.
  2. Lisa Edwinsson: Pichler om sitt fynd: ”Kanske är han killen vi letat efter” auf dn.se. Erschienen am 5. Dezember 2015. Abgerufen am 22. April 2020. Archiviert im Internet Archive.
  3. Håkan Blidberg: SM-Guld till Högberg och Nelin auf skidskytte.se. Erschienen am 29. August 2015. Abgerufen am 22. April 2020.
  4. Andreas Käck, Anna Rydén, Simon Norberg: Sitt livs lopp – då tappade han staven auf aftonbladet.se. Erschienen am 18. Februar 2018. Abgerufen am 22. April 2020.
  5. Frida Olsson, Anna Friberg, Philip Gadd: ”Man vill ju aldrig vara den som sänker laget” auf expressen.se. 15. Februar 2022. Abgerufen am 17. April 2022.
  6. Kjell-Erik Kristiansen: Sensationellt VM-Guld i Stafett auf sweski.com. 17. Februar 2024. Abgerufen am 12. April 2024.
  7. Jonathan Kvarnström: Jesper Nelin skrällde – tog första pallplatsen: ”Äntligen” auf svt.se. 2. März 2024. Abgerufen am 12. April 2024.
  8. Cornelia Wikström: Jesper Nelin: "Han gjorde en liten chansning att ta med mig i laget" auf skidskytte.se. Erschienen am 29. November 2018. Abgerufen am 22. April 2020.