Konrad Zdarsa

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Offizielles Portraitfoto von Konrad Zdarsa

Konrad Zdarsa [ˈstarsa][1] (* 7. Juni 1944 in Hainichen) ist römisch-katholischer Bischof von Augsburg. Von 2007 bis 2010 war er Bischof von Görlitz.

Konrad Zdarsa (2007)

Herkunft

Konrad Zdarsa wurde als siebtes Kind des aus der Steiermark stammenden Seilers Johann Zdarsa und der aus Bayern stammenden Mutter Elisabeth geb. Goppel geboren, einer älteren Schwester des späteren bayerischen Ministerpräsidenten Alfons Goppel. Damit ist der bayerische CSU-Politiker Thomas Goppel sein Cousin. Aufgrund der Herkunft seines Vaters besitzt Zdarsa die österreichische Staatsbürgerschaft und hatte damit auch zu DDR-Zeiten das uneingeschränkte Recht auf Auslandsreisen.

Leben

Da Zdarsa nach Beendigung der zehnklassigen Schule der Besuch der weiterführenden Schule verweigert wurde, erlernte er im Barkas-Werk Hainichen den Beruf eines Drehers. Nachdem es ihm möglich war, das Abitur nachzuholen, studierte Zdarsa am Priesterseminar Erfurt Katholische Theologie und Philosophie und empfing am 16. März 1974 in Dresden durch Bischof Gerhard Schaffran das Sakrament der Priesterweihe für das Bistum Meißen. Anschließend war er zunächst Kaplan in der Pfarrei St. Franziskus Xaverius Dresden-Neustadt. 1976 wurde er zum Domvikar erhoben und bischöflichen Sekretär und Ordinariatsassessor. 1977 wurde er zum Promotionsstudium an der Päpstlichen Universität Gregoriana freigestellt, wo er 1982 mit einer Dissertation über das Firmungsalter im Fach Kirchenrecht zum Dr. iur. can. promovierte. In dieser Zeit wohnte er am Deutschen Priesterkolleg beim Campo Santo Teutonico in Rom.

1982 wurde Zdarsa erneut zum Ordinariatsassessor im Bistum Dresden-Meißen berufen und war gleichzeitig Pfarrvikar in der Pfarrvikarie St. Petrus Canisius in Dresden-Pillnitz. 1983 wurde er zum Ordinariatsrat ernannt und mit dem Amt des Cancellarius Curiae (Kanzler der bischöflichen Kurie) betraut. Ab 1985 war er Pfarrer in der Gemeinde St. Joachim Freital, parallel bekleidete er die Funktion des Ehebandverteidigers im Bistum Dresden-Meißen. Ab 1990 war er zusätzlich Caritasdirektor der Diözese, bevor er 1991 zum Propst der Propsteigemeinde St. Johann Nepomuk in Chemnitz bestimmt wurde. Dort wirkte er bis 2001 und war zeitweise auch Pfarradministrator der Pfarrei Maria Hilf in Chemnitz. Danach wurde er von Bischof Joachim Reinelt erneut ins Bischöfliche Ordinariat berufen, wo er zunächst das Personaldezernat leitete, Beauftragter für den Ständigen Diakonat und Diözesandirektor des Päpstlichen Werkes für geistliche Berufe war. 2004 folgte er Weihbischof Georg Weinhold als Generalvikar der Diözese.

2005 wurde Zdarsa in das Kuratorium Welterbe Dresdner Elbtal berufen. Ein Jahr später trat er aus diesem Gremium wegen der Meinungsverschiedenheiten zum Dresdner Brückenstreit aus.[2]

Papst Benedikt XVI. ernannte ihn am 24. April 2007 zum zweiten Bischof des 1994 gegründeten Bistums Görlitz.[3] Die Bischofsweihe spendete ihm der Erzbischof von Berlin, Georg Kardinal Sterzinsky, am 23. Juni desselben Jahres; Mitkonsekratoren waren der Bischof von Dresden-Meißen, Joachim Reinelt, und der Altbischof von Görlitz, Rudolf Müller.

Am 8. Juli 2010 ernannte ihn Papst Benedikt XVI. zum Bischof von Augsburg.[4][5] Die feierliche Amtseinführung in Augsburg fand am 23. Oktober 2010 statt,[6][7] nachdem Zdarsa am 18. Oktober vor Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) im Münchner Prinz-Carl-Palais den Treueeid auf Deutschland und Bayern abgelegt hatte. In der Deutschen Bischofskonferenz ist er stellvertretender Vorsitzender der Publizistischen Kommission und Mitglied in der Kommission Weltkirche.[8]

2012 untersagte Bischof Zdarsa die Vergabe eines Raumes der Diözese Augsburg für eine Lesung des ehemaligen Kultusministers Hans Maier aus dessen aktuellem Buch. Zdarsa begründete dies damit, er wolle dem Verein „donum vitae“, in dem auch Hans Maier engagiert sei, im Bistum Augsburg kein Forum geben.[9]

Wappen

Wappen Bischof Zdarsas

Das Görlitzer Bischofswappen übernahm Zdarsa unverändert in das Bistum Augsburg.

Zdarsas Wahlspruch ist: Ipse enim est pax nostra („Denn Er ist unser Friede“) und entstammt dem Epheserbrief (Eph 2,14 EU).

Die Farben Grün und Blau im Wappen deuten auf die Länder Sachsen und Steiermark sowie Bayern. Die Embleme zeigen auf Zdarsas Herkunft und Wirkungsstätten: Der Vogel mit Zweig (Friedenstaube) deutet auf die Heimatstadt Hainichen, der Fisch mit Schlüssel steht für das Bistum Dresden-Meißen, in dem Zdarsa Generalvikar war (Fisch und Schlüssel symbolisieren den heiligen Benno von Meißen), die Jakobsmuschel (als Symbol des Apostels Jakobus der Ältere, Patron der Kathedrale St. Jakobus (Görlitz)) verweist auf das Bistum Görlitz, in dem Zdarsa Bischof wurde.[10]

Weblinks

Commons: Konrad Zdarsa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Augsburger Allgemeine: Die Herkunft des neuen Bischofs
  2. Generalvikar aus UNESCO-Kuratorium ausgetreten; Meldung vom 21. Juli 2006
  3. Nomina del Vescovo di Görlitz (Germania), in: Presseamt des Heiligen Stuhls: Tägliches Bulletin vom 24. April 2007.
  4. Bischof Zdarsa im Amt
  5. Nomina del Vescovo di Augsburg (Germania), in: Presseamt des Heiligen Stuhls: Tägliches Bulletin vom 8. Juli 2010.
  6. Bischof Dr. Konrad Zdarsa zum neuen Diözesanbischof von Augsburg ernannt. Presseerklärung des Diözesanadministrators Weihbischof, Josef Grünwald, und des Augsburger Domkapitels, abgerufen auf bistum-augsburg.de am 8. Juli 2010.
  7. Bericht von der Amtseinführung, Pressestelle Bistum Augsburg
  8. Deutsche Bischofskonferenz: Pressemeldung vom 20. September 2016 - Nr. 175
  9. http://www.bistum-augsburg.de/index.php/bistum/Nachrichten/Bischof-Konrad-Zdarsa-im-Interview-mit-dem-Donaukurier_id_153580
  10. Webpräsenz des Bistums zum Bischofswappen
VorgängerAmtNachfolger
Walter MixaBischof von Augsburg
seit 2010
Rudolf MüllerBischof von Görlitz
2007–2010
Wolfgang Ipolt