Nauheim

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Wappen Deutschlandkarte
Nauheim
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Nauheim hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 57′ N, 8° 27′ OKoordinaten: 49° 57′ N, 8° 27′ O
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Darmstadt
Kreis: Groß-Gerau
Höhe: 86 m ü. NHN
Fläche: 13,77 km2
Einwohner: 10.840 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 787 Einwohner je km2
Postleitzahl: 64569
Vorwahl: 06152
Kfz-Kennzeichen: GG
Gemeindeschlüssel: 06 4 33 009
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Weingartenstraße 46–50
64569 Nauheim
Website: www.nauheim.de
Bürgermeister: Jan Fischer (CDU)
Lage der Gemeinde Nauheim im Groß-Gerau
KarteGinsheim-GustavsburgBischofsheim (Mainspitze)Rüsselsheim am MainRaunheimKelsterbachTreburNauheimMörfelden-WalldorfRiedstadtGroß-GerauBüttelbornStockstadt am RheinBiebesheim am RheinGernsheimWiesbadenMain-Taunus-KreisFrankfurt am MainRheinland-PfalzLandkreis BergstraßeLandkreis OffenbachDarmstadtLandkreis Darmstadt-Dieburg
Karte

Nauheim ist eine Gemeinde im Kreis Groß-Gerau in Hessen. Sie ist wegen der seit 1970 durchgeführten Nauheimer Musiktage bekannt.

Geographische Lage

Nauheim liegt nordwestlich der Kreisstadt Groß-Gerau und südlich der Stadt Rüsselsheim am Main in der Untermainebene an der Grenze zum Hessischen Ried. Durch die Ortslage fließt von Nordosten kommend und hier im annähernd rechten Winkel nach Süden abknickend, der Schwarzbach. Der alte Ortskern liegt an seinem Ostufer. Von 1377 Hektar Gemarkungsfläche sind 555 Hektar bewaldet. Nordöstlich des Ortes erstreckt sich die Nauheimer Gemarkung im Treburer Unterwald zwischen Schwarzbach im Nordwesten und Hegbach im Südosten bei einer Breite von rund eineinhalb Kilometer bis vor das Jagdschloss Mönchbruch. In Ortsnähe liegt um den künstlich entstandenen Hegbachsee ein Naherholungsgebiet. Im Südwesten reicht die Feldgemarkung bis in die Ortsnähe von Trebur. Daraus ergibt sich eine Längenausdehnung des Gemeindegebietes von etwa acht Kilometer.

Nachbargemeinden

Nauheim grenzt im Norden an den Ortsteil Königstädten der Stadt Rüsselsheim am Main, im Osten an die Stadt Mörfelden-Walldorf, im Süden an die Stadt Groß-Gerau sowie im Westen an die Gemeinde Trebur.

Geschichte

Mittelalter

Im Lorscher Codex wird die Gemeinde 851 erstmals urkundlich unter dem Namen Niewenheim erwähnt. Die Endung -heim lässt auf eine fränkische Gründung schließen. In den historischen Unterlagen findet Nauheim in den folgenden Jahrhunderten unter anderem mit diesen Ortsnamen Erwähnung: Nuheim im Jahr 1211, Nuwenheim vor dem Chammerforste 1317, Nuweheym 1431, Nwheim und Nawheym 1521 und Nauheim ab 1550.[2]

Wechselnde Herren kennzeichnen die frühe Geschichte Nauheims. Grundbesitz in Nauheim hatten das Kloster Eberbach, die Herren von Falkenstein und die Herren von Hanau. Im Jahr 1468 fiel das Dorf in den Besitz der Grafen von Isenburg-Büdingen.[2]

Neuzeit

Historisches Rathaus

1600 wurde der Ort mit fünf weiteren zur Dreieich gehörenden Dörfern von Graf Heinrich von Isenburg-Ronneburg dem Landgrafen Ludwig dem V. von Hessen-Darmstadt verkauft. Verwaltungsmäßig gehört Nauheim dann bis 1820 zum Amt Kelsterbach, das ab 1816 zur Provinz Starkenburg des Großherzogtums Hessen gehörte. 1821 werden im Großherzogtum Landratsbezirke eingeführt und Nauheim dem Landratsbezirk Dornberg zugeteilt. 1832 wurden die Einheiten ein weiteres mal vergrößert und es wurden Kreise geschaffen. Dadurch gelangte Nauheim in den Kreis Groß-Gerau. Die Provinzen, die Kreise und die Landratsbezirke des Großherzogtums wurden am 31. Juli 1848 abgeschafft und durch Regierungsbezirke ersetzt, was jedoch bereits am 12. Mai 1852 wieder rückgängig gemacht wurde. Dadurch gehört Nauheim zwischen 1848 und 1852 zum Regierungsbezirk Darmstadt bevor wieder der Kreis Groß-Gerau für die übergeordnete Verwaltung zuständig ist. Dort verbleibt der Ort durch alle weiteren Verwaltungsreformen bis heute. Die zuständige Gerichtsbarkeit war während der Zugehörigkeit zu Hessen, von 1821 bis 1879 das Landgericht Großgerau und ist seit 1879 das daraus hervorgegangene Amtsgericht Groß-Gerau.[2]

Um 1600 zählte Nauheim ca. 170 Einwohner, diese wurden jedoch durch die Ereignisse des Dreißigjährigen Kriegs stark dezimiert. Weitere geschichtliche Ereignisse in Nauheim sind: Bereits im Jahre 1593 wurde die Schule als Kirchenschule gegründet. 1753 fand die Einweihung der evangelischen Kirche statt. 1755 wurde das neue Rathaus auf den Grundmauern des bereits 1588 in der Rathausstraße (heute: Heinrich-Kaul-Platz) gebauten errichtet.

In den folgenden Jahren wurde die Gemeinde immer wieder Opfer von Naturkatastrophen, wie großen Überschwemmungen, Erdbeben, Dürren oder Trockenheiten. In den Jahren 1793–1799 war Nauheim Quartier für preußische und österreichische Truppen, die das napoleonisch besetzte Mainz belagerten. 1806 wurde die Gemeinde von französischen Truppen besetzt. Johannes Kuhlmann wurde 1821 zum ersten Nauheimer Bürgermeister gewählt. 1838 wurde das erste Schulhaus errichtet. Es folgte die Pflasterung der Straßen und der Ausbau der Chaussee nach Königstädten. Aufgrund von großer Not übernahm die Gemeinde 1853 die Kosten der Auswanderung von 20 Familien nach Amerika. Bereits 1866 diente Nauheim erneut als Quartier von Truppen. Im Jahre 1877 folgte der Bau des sogenannten mittleren Schulhauses. Heute dient es als Sitz des Nauheimer Heimatmuseums. 1881 wurde der Friedhof in der Waldstraße eingeweiht. Nach dessen Schleifung stand dort das alte Feuerwehrhaus, das 2007 nach dem Neubau des Feuerwehrhauses an der Ortsumgehung abgerissen wurde. [3]

Industrialisierung

Die starke Industrialisierung der Nachbarstädte Rüsselsheim am Main und Mainz brachte vielen Kleinbauern zusätzliche Arbeit; in Nauheim selbst wuchs die Bedeutung des Obst- und Spargelanbaus. Der Aufschwung erfuhr jedoch durch den Ersten Weltkrieg ein jähes Ende. 1918 wurde Nauheim erneut von Franzosen besetzt, es mehrte sich jedoch der passive Widerstand. Nachdem die Besatzungstruppen abgezogen waren, begann sich die Gemeinde weiter zu entwickeln. Der Sportplatz wurde gebaut, es entstand der neue Friedhof. 1931 wurde für den gut gehenden Handel mit Obst und Gemüse eine Markthalle errichtet.[3]

Zeit des Nationalsozialismus

Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten brach auch in Nauheim das „braune Zeitalter“ an. 1934 erfolgte die Gleichschaltung aller Vereine. Jüdische Einwohner wurden denunziert, verfolgt, misshandelt, verloren ihre Heimat und wanderten nach Amerika aus. Die Verbliebenen wurden 1940 in die Konzentrationslager deportiert. 1945 wurde Nauheim durch US-amerikanische Truppen besetzt. Eine inhaltliche Auseinandersetzung der Gemeinde mit ihrer eigenen Geschichte in der NS-Zeit fand bislang nur oberflächlich statt. [3]

Nachkriegszeit

Die Amerikaner setzten 1945/1946 Pfarrer Friedrich Daum und Friedrich Förster als Nachkriegsbürgermeister ein. 1946 fanden die ersten Nachkriegswahlen statt. Zum Bürgermeister gewählt wurde damals Heinrich Kaul IV. Er war zusammen mit den Gemeindevertretern dafür verantwortlich, dass viele heimatvertriebene Musikinstrumentenbauer aus dem Egerland und dem Erzgebirge sich in Nauheim ansiedelten und die bekannte Nauheimer Musikindustrie begründeten. Dadurch stieg die Einwohnerzahl Nauheims stetig an. Bereits 1951, zur 1100-Jahr-Feier, zeigte sich Nauheim als ein schöner und fortschrittlicher Wohnstandort im wirtschaftlich stark expandierenden Rhein-Main-Gebiet. Im Jahre 1956 fand die Grundsteinlegung für die katholische Kirche St. Jakobus der Ältere statt, ein Jahr später wurde sie feierlich geweiht. Im selben Jahr feierte auch die Nauheimer Musikindustrie ihr zehnjähriges Bestehen. 1958 legte man den Grundstein für das neue Rathaus in der Weingartenstraße. 1960 wurden weitere Baugebiete erschlossen. Dadurch dehnte sich Nauheim in Richtung Königstädten aus. 1963 wurde Herbert Fürbeth (SPD) zum Bürgermeister gewählt. In seiner Amtszeit gelang die Erschließung des Erholungsgebiets Hegbachsee sowie die Eröffnung des Kindergartens Schulstraße, dessen Gebäude heute Sitz des Heimatmuseums ist. [3]

Im darauffolgenden Jahr feierte man die ersten Nauheimer Musiktage, die zu einer Tradition geworden sind und immer wieder ein kultureller Höhepunkt sind. 1971 verschwisterte sich die Gemeinde Nauheim mit Born (Niederlande). 1972 feierte die Nauheimer Musikindustrie ihr 25-jähriges Bestehen. Zu diesem Anlass veranstaltete man die zweiten Nauheimer Musiktage. Im selben Jahr eröffnete auch der neue Sportpark für die Sportlerinnen und Sportler. 1976 erhielt die Freiwillige Feuerwehr Nauheim auf dem Gelände Feldchen in der Waldstraße ihr neues Feuerwehrhaus, welches aufgrund eines Neubaus am Ortsrand Ende 2007 abgerissen wurde. Im selben Jahr (1976) fand die 1125-Jahr Feier nach der ersturkundlichen Erwähnung Nauheims statt. 1978 wurde die Verschwisterung mit der französischen Stadt Charvieu-Chavagneux feierlich besiegelt.

2008 ist Nauheim die Kulturgemeinde des Kreises Groß-Gerau.

Einwohnerentwicklung

Belegte Einwohnerzahlen sind[2]:

  • 1629: 46 Hausgesessene
  • 1694: 129 Einwohner
  • 1939: 2578 Einwohner
  • 1961: 5261 Einwohner
  • 1970: 6159 Einwohner
Nauheim: Einwohnerzahlen von 1834 bis 1967
Jahr  Einwohner
1834
  
675
1840
  
742
1846
  
762
1852
  
836
1858
  
773
1864
  
838
1871
  
935
1875
  
993
1885
  
1.156
1895
  
1.309
1905
  
1.606
1910
  
1.739
1925
  
2.018
1939
  
2.578
1946
  
3.290
1950
  
3.824
1956
  
4.637
1961
  
5.261
1967
  
5.810
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.

Nauheimer Kerb (Kultur)

Über die Grenzen der Gemeinde hinaus bekannt ist das Nauheimer Dorffest Naumer Kerb. Sie wurde 1992 nach vielen Jahren wiederbelebt und wird seitdem von Kerweborsch und -mädchen veranstaltet. Im Gegensatz zu einigen Kerwe-Festen in der näheren Umgebung wurde die Nauheimer Kerb seit 1992 nicht in den Kneipen und Gaststätten sondern zentral direkt neben dem Kerweplatz in einer Halle gefeiert. Seit der Naumer Kerb 2008 findet das Volksfest in einem Festzelt hinter der TV-Halle im Sportpark statt. Der Zuspruch 2008 war so groß, dass auch in Zukunft weiter an einer Zeltkerb festgehalten werden soll. Auch der Verein der Naumer Kerweborsch entschied sich 2008 dazu, als eingetragener Verein zu fungieren - rechtliche Hintergründe waren hier der ausschlaggebende Punkt. Bis 2009 veranstaltete die Freiwillige Feuerwehr Nauheim die Nachkerb in ihrem Feuerwehrhaus. Ab 2010 bis 2013 wurde diese Aufgabe von den Naumer Kerweborsch übernommen. Seit geraumer Zeit mit dem Eintritt in die moderne Internetgesellschaft findet man die Naumer Kerweborsch auch in Sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter, auch mit dem aufkommen von Apps für Smartphones wurde schrittgehalten und eine eigene Kerweapp erstellt. Ein Zeitgemäßer Internetauftritt mit Homepage ist in den letzten Jahren immer mehr zu einem Sprachrohr geworden um auf moderne Art für dieses Traditionsfest zu Werben.

Politik

Gemeindevertretung

Die Kommunalwahl am 6. März 2016 lieferte folgendes Ergebnis,[4] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[5][6]

Sitzverteilung in der Gemeindevertretung 2016
     
Insgesamt 31 Sitze
Parteien und Wählergemeinschaften 2016 2011 2006 2001 1997
Anteila Sitze Anteila Sitze Anteila Sitze Anteila Sitze Anteila Sitze
Sozialdemokratische Partei Deutschlands SPD 30,7 10 34,1 11 41,5 13 34,7 13 36,6 14
Christlich Demokratische Union Deutschlands CDU 30,5 9 37,2 11 35,2 11 43,1 16 35,6 13
Bündnis 90/Die Grünen GRÜNE 16,0 5 15,5 5 8,6 3 9,6 3 13,0 5
Freie Liste Nauheim FLN 14,5 4 9,9 3 7,6 2 5,3 2 9,2 3
Freie Demokratische Partei FDP 8,3 3 3,3 1 7,1 2 7,4 3 5,6 2
prozentualer Anteil ungültiger Stimmen 5,6 4,5 3,7 2,8 3,3
Sitze gesamt 31 31 31 37 37
Wahlbeteiligung 48,1 % 56,5 % 46,9 % 56,1 % 69,1 %
a 
prozentualer Anteil an den abgegebenen gültigen Stimmen

Bürgermeister

  • 1821–1824: Johannes Kuhlmann
  • 1824–1830: Philip Jüngling
  • 1830–1836: Adam Hill
  • 1837–1849: Friedrich Benjamin Bernhard Mischlich
  • 1849–1852: Johann-Peter Müller
  • 1853–1888: Friedrich Benjamin Bernhard Mischlich
  • 1888–1905: Johannes Berz
  • 1905–1908: Georg Ackermann
  • 1908–1919: Johannes Berz
  • 1919–1933: Heinrich Kaul
  • 1933–1934: Philipp Ackermann (kommissarisch, ernannt durch Regierung)
  • 1934–1934: Heinrich Walther (kommissarisch, versetzt nach Egelsbach)
  • 1934–1935: Alex Neumann (kommissarisch)
  • 1935–1945: Josef Ruckes
  • 1945–1945: Heinrich Kaul IV. (kommissarisch, eingesetzt von der US-Besatzungsmacht)
  • 1945–1945: Friedrich Daum (kommissarisch)
  • 1945–1946: Friedrich Förster (kommissarisch, eingesetzt von der amerikanischen Militärregierung)
  • 1946–1948: Heinrich Kaul IV. (erster gewählter Bürgermeister nach dem Zweiten Weltkrieg)
  • 1948–1963: Georg Schad IV.
  • 1963–1969: Dr. Herbert Fürbeth
  • 1969–1975: Hermann Reitz
  • 1975–1993: Rudolf Zaich
  • 1993–2005: Helmut Fischer
  • 2005–2011: Ingo Waltz (SPD)
  • seit 2011: Jan Fischer (CDU)

Kinder- und Jugendparlament

Eine Besonderheit der Gemeindepolitik Nauheims stellt das Kinder- und Jugendparlament, kurz KiJuPa, dar. Seit 1999 setzen sich die Mitglieder des KiJuPas für die Interessen und Wünsche von Nauheimer Kindern und Jugendlichen ein, unter anderem die Situation auf Nauheimer Spielplätzen und die, weit über die Grenzen Nauheims aus bekannte, Freizeitfläche an der Berzallee. Das KiJuPa ist außerdem Mitorganisator der Nauheimer OpenAir-Filmnächte, der Halloweenparty im Jugend- und Kulturbahnhof Xpresso und weiteren jährlichen Veranstaltungen, speziell für die jungen Bewohner Nauheims. Aufgrund seines jährlichen Etats von 2000 Euro, ist das KiJuPa einzigartig im Kreis Groß-Gerau. 2015 erschien sogar ein kurzer Dokumentarfilm zum Thema Partizipation, für den das 8. Kinder- und Jugendparlament vor der Kamera stand. Die Neuwahlen des Parlaments finden alle zwei Jahre auf dem Nauheimer Kinder- und Jugendfest statt, wahl- und teilnahmeberechtigt sind alle Kinder und Jugendlichen im Alter von 8 bis 18 Jahren.

Die Mitglieder des momentanen 8. KiJuPas heißen: Michelle Jung (3. Amtsperiode), Lea Küchler (2. Amtsperiode) und Felix Neumann (1. Amtsperiode).

Der momentane Vorstand besteht aus der Vorsitzenden Jennifer Winzer (3. Amtsperiode), den stellvertretenden Vorsitzenden Noel Rückert (3. Amtsperiode), Jan Kotthoff (2. Amtsperiode) und dem Schriftführer Neo Kohrs (2. Amtsperiode) und seinen Stellvertretern Luca Fink (2. Amtsperiode) und Joshua Wagner (1. Amtsperiode).

Wappen

Das Nauheimer Wappen stellt einen silbernen Wäschebleuel auf schwarzen Grund dar. Dies steht symbolisch für die Leinenweberei im Flurnamen Tuchbleiche und dem Straßennamen Bleichstraße. Allerdings gibt es für diese Interpretation keinen stichhaltigen Beweis. So deutet der Sprachwissenschaftler und Historiker Ernst Erich Metzner das Symbol als Paddel im Zusammenhang mit der Ortslage am einst schiffbaren Schwarzbach zu Zeiten einer weitaus größeren Ausdehnung des Neckarbettes.

Städtepartnerschaften

Heimatmuseum

  • Das Heimatmuseum zeigt bäuerliches Brauchtum, die Geschichte des Handwerks, eine Erzgebirgische Heimatstube sowie die Musikinstrumentenabteilung mit nahezu 200 Instrumenten der verschiedensten Zeitepochen.

Infrastruktur und Verkehr

Infrastruktur

Die Gemeinde Nauheim befindet sich nordwestlich der Kreisstadt Groß-Gerau. Regionale Bedeutung hat das Freizeit- und Erholungsbad Hegbachsee im Bereich der gemeinsamen Gemarkungsgrenze. Bekannt ist Nauheim durch die Fertigung von Musikinstrumenten. Mit Ausnahme von Klavieren, Harmonikas und Akkordeons erfolgt in den hier ansässigen kleinen und mittleren Unternehmen die Fertigung aller gängigen Instrumente dieser Branche. Auch der ehemalige Präsident der USA, Bill Clinton, spielt ein Saxophon aus Nauheim.

Verkehr

Der Bahnhof in Nauheim

Die Gemeinde ist durch ihre örtliche Nähe an den Verdichtungsraum der Region Frankfurt am Main und das Rhein-Main-Gebiet angebunden. Neben einem eigenen Bahnanschluss an die Rhein-Main-Bahn (AschaffenburgDarmstadtWiesbaden) bietet Nauheim Busverbindungen zu weiterführenden Schulen in Nachbarstädte im Kreis Groß-Gerau. Nahe Autobahnanbindungen bestehen durch die etwa sieben Kilometer entfernte Anschlussstelle Bischofsheim, die etwa drei Kilometer entfernte Anschlussstelle Rüsselsheim-Königstädten-Nauheim und die etwa 6 Kilometer entfernte Anschlussstelle Groß-Gerau.

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Ottmar Hörl (* 1950), der Künstler wurde vor allem durch seine vielfältigen Skulpturen zu Themen des alltäglichen Lebens bekannt.
  • Franz Kratochvil, vierfacher Weltmeister im Einer-Kunstradfahren
  • Georg Magirius (* 1968), Schriftsteller, Journalist und Featureautor für den ARD-Hörfunk
  • Maike Wetzel (* 1974), Schriftstellerin

Weblinks

Commons: Nauheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2022 nach Gemeinden (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. a b c d Nauheim, Landkreis Groß-Gerau. Historisches Ortslexikon für Hessen (Stand: 25. September 2014). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS). Hessisches Institut für Landesgeschichte, abgerufen am 2. November 2014.
  3. a b c d Ortsgeschichte (Abgerufen im Nov. 2012)
  4. Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. Hessisches Statistisches Landesamt, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2016.@1@2Vorlage:Toter Link/www.statistik-hessen.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  5. Hessisches Statistisches Landesamt: Ergebnisse der Gemeindewahlen von 2011 und 2006
  6. Hessisches Statistisches Landesamt: Ergebnisse der Gemeindewahlen von 2001 und 1997