Päwesin
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
? |
| |
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 52° 31′ N, 12° 43′ O | |
Bundesland: | Brandenburg | |
Landkreis: | Potsdam-Mittelmark | |
Amt: | Beetzsee | |
Höhe: | 33 m ü. NHN | |
Fläche: | 23,66 km2 | |
Einwohner: | 515 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 22 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 14778 | |
Vorwahl: | 033838 | |
Kfz-Kennzeichen: | PM | |
Gemeindeschlüssel: | 12 0 69 460 | |
Gemeindegliederung: | 3 Ortsteile | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Chausseestr.33b 14778 Beetzsee OT Brielow | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Hubertus Kühne | |
Lage der Gemeinde Päwesin im Landkreis Potsdam-Mittelmark | ||
Päwesin ist eine Gemeinde im Landkreis Potsdam-Mittelmark in Brandenburg. Die Gemeinde gehört dem Amt Beetzsee mit Sitz in der Gemeinde Beetzsee an.
Geografie
Päwesin liegt im Westen des Landes Brandenburg und im Norden des Landkreises Potsdam-Mittelmark. Nördlich grenzt es an die zum Landkreis Havelland gehörende Gemeinde Märkisch Luch. Ebenfalls zum Havelland gehört die nordöstlich gelegene Stadt Nauen und ihre angrenzenden Ortsteile und Ketzin im Osten. Südlich grenzt die Gemeinde Roskow und westlich Beetzseeheide an. Beide gehören wie Päwesin zu Potsdam-Mittelmark und zum Amt Beetzsee. Das Gemeindegebiet Päwesins wird durch die in der Beetzseerinne liegenden Seen Beetzsee und Riewendsee, die vollständig zur kreisfreien Stadt Brandenburg an der Havel gehören, zweigeteilt. Der beide Seen verbindende sogenannte Streng gehört zur Gemeinde. Päwesin ist der Großlandschaft Havelland zuzurechnen.
Ortsteile der Gemeinde sind Päwesin, Bagow mit dem Vorwerk Vogelgesang, Bollmannsruh und Riewend.
Geschichte
Die erste bekannte Nennung eines Ortes Pusyn (Posyn) stammt aus dem Jahr 1197. Die Nennung eines „Marsilius sacerdos de Pusyn“ (Marsilius, Priester von Pusyn) steht im Zusammenhang mit Bezeugung der Schenkung im Jahr 1197 vom Ketzin und Knoblauch durch Otto II. an das Domkapitel zu Brandenburg. Die örtliche Zuordnung des Priesters Marsilius nach Pessin[2] bzw. nach Päwesin[3][4] ist strittig.
1270 erfolgte eine Erwähnung als Posyn, es wurde des dortigen Pfarrers gedacht,[5] 1440 Posyn,[6] um 1500 Paesin,[7] 1550 Possin,[8] 1608 Pewesin,[7] 1745 Pagesin[7] und 1805 als Päwesin.[7] 1409 wurde Päwesin durch den Markgrafen Jobst an die Neustadt Brandenburg verkauft.[9][10]
Zu DDR-Zeiten betrieb der DDR-Fernsehfunk in Riewend ein Betriebs-Ferienlager für die Kinder seiner Betriebsangehörigen. Am 24. August 1965 kam es auf dem Riewendsee zu einem tragischen Unfall. An einem warmen Sommertag fuhr ein Schwimmpanzer der Nationalen Volksarmee auf dem See, während Kinder des Ferienlagers am Strand badeten. Spontan wurden mehrere Kinder zur Mitfahrt eingeladen. Bei der vierten Runde sank der Schwimmpanzer PT-76, mit 35 Kindern und Betreuern besetzt, plötzlich mitten auf dem See. Sieben der Kinder verunglückten dabei tödlich.[11][12]
Bevölkerungsentwicklung
|
|
|
|
Gebietsstand des jeweiligen Jahres[13][14], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Politik
Gemeindevertretung
Die Gemeindevertretung von Päwesin besteht aus 8 Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 25. Mai 2014 ergab folgende Sitzverteilung:[15]
- Unabhängige Wählerliste Päwesin 5 Sitze
- Freie Bürger und Bauern 1 Sitz
- SPD 1 Sitz
- Einzelbewerber Marco Biele 1 Sitz
Bürgermeister
Hubertus Kühne (Unabhängige Wählerliste Päwesin) wurde in der Bürgermeisterstichwahl am 15. Juni 2014 mit 50,4 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von fünf Jahren[16] gewählt.[17]
Sehenswürdigkeiten
Die Dorfkirche Päwesin ist eine einschiffige Saalkirche. Sie wurde in den Jahren 1727 bis 1728 im Stil des Barock erbaut. Im Inneren befindet sich ein hölzerner Kanzelaltar. Ihm gegenüber gibt es eine hölzerne Hufeisenempore. An den Seitenwänden hängen die Ölgemälde Opferung Isaaks und Opfertod Jesu, ein Fenster zeigt die Glasmalerei Die Heimkehr des verlorenen Sohnes. Die Orgel von Johann Tobias Turley stammt aus dem Jahr 1813.
Das Gutshaus Bagow, welches auch Festes Haus Bagow genannt wird, befindet sich im Ortsteil Bagow am Ufer des Beetzsees. Es ist ein schlossähnlicher Herrensitz, welcher im Stil der Renaissance erbaut und um einen barocken Anbau erweitert wurde. Das alte Herrenhaus besitzt zwei Stockwerke, und das Mauerwerk besteht großteils aus Ziegelsteinen. Stellenweise wurden auch Feldsteine vermauert. Im unteren Geschoss befinden sich in zwei Zimmern alte Sterngewölbedecken.
Im Ortsteil Riewend sind Reste des slawischen Burgwalls Riewend als Burgstall erhalten geblieben. Er ist heute als Bodendenkmal ausgewiesen.
In der Liste der Baudenkmale in Päwesin und in der Liste der Bodendenkmale in Päwesin stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Kulturdenkmale.
-
Turley-Orgel von 1813 in der Dorfkirche Päwesin
-
Jugendstilkirche in Bagow
-
Gutshaus Bagow der Familie von Ribbeck
-
Ziegelstraße zwischen Klein Behnitz und Riewend
Fußnoten
- ↑ Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstandim Land Brandenburg Dezember 2022 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
- ↑ Gustav Abb,Gottfried Wentz: Germania Sacra – Abt. I: Die Bistümer der Kirchenprovinz Magdeburg, Das Bistum Brandenburg, Teil 1, Walter de Gruyter & Co, Berlin 1929, Seite 184 (mit Datum 28. Mai 1197)
- ↑ Schriften des Vereins für die Geschichte Berlins, Erster Band, Heft I, Berlin 1865, Seite 12
- ↑ Wolfgang Ribbe: Das Havelland im Mittelalter,Duncker & Humblot GmbH, 1987, Seite 286, ISBN 3428062361
- ↑ Ernst Fidicin: Die Territorien der Mark Brandenburg oder Geschichte der einzelnen Kreise, Städte, Rittergüter, Stiftungen und Dörfer in derselben, als Fortsetzung des Landbuchs Kaiser Karls IV., Band 3, Seite XXI,J. Guttenberg, Berlin 1860
- ↑ Codex diplomaticus Brandenburgensis – Teil 1, Band 9, Seite 161 von 1849
- ↑ a b c d Olaf Thiede, Jörg Wacker: Chronologie Potsdam und Umgebung: Die Kulturlandschaft von 800 bis 1918, Brandenburg, Potsdam, Berlin, Band 2 – Ereignisse, Seite 397, 2007, ISBN 3000211004
- ↑ Codex diplomaticus Brandenburgensis – Teil 1, Band 9, Seite 308/309 von 1849
- ↑ Olaf Thiede, Jörg Wacker: Chronologie Potsdam und Umgebung: Die Kulturlandschaft von 800 bis 1918, Brandenburg, Potsdam, Berlin, Band 2 – Ereignisse, Seite 421, 2007, ISBN 3000211004
- ↑ Codex diplomaticus et epistolaris Moraviae, Seite 95, 1903
- ↑ Wer die Vergangenheit nicht kennt, wird die Gegenwart nicht verstehen. Eingesehen am 27. Mai 2014.
- ↑ Feuerwehr Potsdam Tauchergruppe 1963-1967. Eingesehen am 27. Mai 2014.
- ↑ Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Potsdam-Mittelmark. S. 22–25
- ↑ Bevölkerung im Land Brandenburg nach kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden 1991 bis 2014
- ↑ Ergebnis der Kommunalwahl am 25. Mai 2014
- ↑ § 73 des Brandenburgischen Kommunalwahlgesetzes
- ↑ Ergebnis der Bürgermeisterstichwahl am 15. Juni 2014